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Die geometrische Graphentheorie ist ein spezieller Zweig der Graphentheorie der sich mit der Untersuchung geometrischer Graphen beschaftigt Ein geometrischer Graph ist ein Graph bei dem Knoten oder Kanten mit geometrischen Objekten oder Konfigurationen verknupft sind Mit der geometrische Graphentheorie eng verwandt ist die topologische Graphentheorie Bekannt sind folgende Graphen und Probleme der geometrischen Graphentheorie Ein ebener Streckengraph ist ein Graph der eine geradlinige Darstellung in der euklidischen Ebene hat Der Satz von Wagner und Fary besagt dass jeder planare Graph als ebener Streckengraph realisiert werden kann Eine Triangulierung ist ein ebener Streckengraph zu dem keine Kanten mehr hinzugefugt werden konnen Ein Spezialfall ist die Delaunay Triangulierung ein Graph der aus einer Menge von Punkten in der Ebene entsteht indem man immer dann zwei Punkte mit einer Kante verbindet sobald ein Kreis existiert der nur diese zwei Punkte enthalt Das 1 Gerust eines Polyeders oder Polytops ist die Menge der Knoten und Kanten des Polytops Das Gerust eines konvexen Polyeders ist immer ein planarer Graph und das Gerust eines k dimensionalen konvexen Polytops ist immer ein k fach knotenzusammenhangender Graph Satz von Balinski Umgekehrt besagt der Satz von Steinitz dass jeder 3 zusammenhangende planare Graph das Gerust eines konvexen Polyeders ist Von daher werden Graphen dieser Klasse auch als Polyedergraphen bezeichnet Ein euklidischer Graph ist ein Graph bei dem die Knoten durch Punkte in der Ebene reprasentiert werden und bei dem den Kanten der euklidische Abstand zwischen diesen Punkten zugeordnet wird Der euklidische minimale Spannbaum ist der minimale Spannbaum eines euklidischen vollstandigen Graphen Es ist auch moglich Graphen anhand von Abstandsbedingungen zu definieren Insbesondere bildet man einen Einheitsdistanz Graphen indem man gleichentfernte Punkte miteinander verbindet Das Hadwiger Nelson Problem beschaftigt sich mit der chromatischen Zahl dieser Graphen Ein Schnittgraph ist ein Graph bei dem jeder Knoten mit einer Menge assoziiert wird und bei dem Knoten durch Kanten verbunden werden wenn die entsprechenden Mengen einen nichtleeren Schnitt bilden Sind die Mengen geometrische Objekte erhalt man als Ergebnis einen geometrischen Graphen Beispielsweise ist der Schnittgraph von Geradenstucken in der ersten Dimension ein Intervallgraph und der Schnittgraph von Einheitsscheiben in der Ebene ein Einheitscheiben Graph Der Kreispackungssatz besagt dass die Schnittgraphen von sich nicht uberschneidenden Kreisen genau die planaren Graphen sind Die Scheinermann Vermutung besagt dass jeder planare Graph als Schnittgraph von Geradenstucken in der Ebene reprasentiert werden kann Ein Levi Graph einer Familie von Punkten und Geraden hat einen Knoten fur jedes dieser Objekte und eine Kante fur jedes inzidente Punkt Geraden Paar Levi Graphen projektiver Konfigurationen fuhren zu vielen wichtigen symmetrischen Graphen und Kafigen Der Sichtbarkeitsgraph eines geschlossenen Polygons verbindet ein Knotenpaar mit einer Kante wenn das entsprechende Geradenstuck vollstandig im Polygon enthalten ist Bisher ist kein effizienter Test dafur bekannt ob ein ungerichteter Graph durch einen Sichtbarkeitsgraphen reprasentiert werden kann Ein partieller Wurfel ist ein Graph bei dem die Knoten mit den Knoten eines Hyperwurfels assoziiert werden und zwar so dass die Abstande in dem Graphen mit den Hamming Distanzen zwischen den entsprechenden Hyperwurfel Knoten ubereinstimmen Viele wichtige Familien kombinatorischer Strukturen wie die der azyklischen Orientierungen eines Graphen oder die Nachbarschaft zwischen Regionen in einer Hyperebenen Anordnung konnen als partielle Wurfelgraphen reprasentiert werden Ein wichtiger Spezialfall eines partiellen Wurfels ist das Gerust eines Permutoeders Dabei handelt es sich um einen Graphen bei dem Knoten Permutationen einer Menge von geordneten Objekten und Kanten Vertauschungen von aufeinanderfolgenden Objekten reprasentieren Viele weitere wichtige Graphenklassen einschliesslich Median Graphen haben verwandte Definitionen die metrische Einbettungen erfordern 1 Ein Flip Graph wird von den Triangulierungen einer Punktmenge gebildet bei der jeder Knoten eine Triangulierung reprasentiert und zwei Triangulierungen mit einer Kante verbunden sind falls diese sich durch die Versetzung einer Kante voneinander unterscheiden Es ist auch moglich ahnliche Flip Graphen fur Unterteilungen in Vierecke oder Pseudodreiecke und fur hoherdimensionale Triangulierungen zu definieren Der Flip Graph von Triangulierungen eines konvexen Polygons bildet das Gerust des Associaeders oder Stasheff Polytops Der Flip Graph regularer Triangulierungen einer Punktmenge Projektionen hoherdimensionaler konvexer Hullen kann ebenfalls als Gerust von dem sogenannten Sekundarpolytop reprasentiert werden Bei einem zufalligen geometrischen Graph liegen die Knoten gleichverteilt auf dem zugrundeliegenden Raum und sind genau dann verbunden wenn ihre Distanz geringer ist als ein zuvor spezifizierter Parameter Siehe auch BearbeitenChemische GraphentheorieLiteratur BearbeitenHans Jurgen Bandelt Victor Chepoi Metric graph theory and geometry a survey In Contemp Math 2008 online PDF 377 kB Janos Pach Towards a Theory of Geometric Graphs Contemporary Mathematics no 342 American Mathematical Society 2004 Tomaz Pisanski Milan Randic Bridges between geometry and graph theory In C A Gorini Hrsg Geometry at Work Papers in Applied Geometry Mathematical Association of America Washington DC 2000 S 174 194 Fehler in Vorlage Literatur Parameterproblem Dateiformat Grosse Abruf nur bei externem LinkEinzelnachweise Bearbeiten Harv Bandelt und Chepoi 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geometrische Graphentheorie amp oldid 208064698