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Der Gelbschnabelkuckuck Coccyzus americanus ist eine Art aus der Familie der Kuckucksvogel die ausschliesslich in der Neuen Welt vorkommt Er brutet uberwiegend im Osten Nordamerikas den Grossen Antillen und Teilen Mexikos uberwintert aber wahrend des Winterhalbjahres in Sudamerika Wahrend seines Zuges im Herbst und Fruhjahr ist er auch in Zentralamerika zu beobachten Der sehr heimlich lebende Gelbschnabelkuckuck ist ein mittelgrosser schlanker und langschwanziger Kuckuck der sich uberwiegend versteckt im Blattwerk aufhalt GelbschnabelkuckuckGelbschnabelkuckuck Coccyzus americanus SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Kuckucksvogel Cuculiformes Familie Kuckucke Cuculidae Gattung CoccyzusArt GelbschnabelkuckuckWissenschaftlicher NameCoccyzus americanus Linnaeus 1758 Darstellung von Gelbschnabelkuckuck vorne und dem sehr ahnlichen Schwarzschnabelkuckuck hinten Abweichend von einer Reihe von Arten innerhalb der Kuckucke zieht der Gelbschnabelkuckuck seinen Nachwuchs uberwiegend selbst gross Als fakultativer Brutparasit legt er jedoch gelegentlich Eier in die Nester von Wirtsvogeln Als Irrgast wurde der Gelbschnabelkuckuck mehrfach bereits in Grossbritannien und auf dem europaischen Festland beobachtet 1 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Stimme 3 Verbreitungsgebiet 4 Irrgast in Europa 5 Lebensraum 6 Lebensweise 7 Nahrung 8 Fortpflanzung 8 1 Balz und Nest 8 2 Eier 8 3 Nestlinge 8 4 Helfer bei der Brut 8 5 Fakultativer Brutparasitismus 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelbelegeMerkmale BearbeitenDer Gelbschnabelkuckuck erreicht eine Korperlange von 28 bis 32 Zentimeter auf den Schwanz entfallen dabei durchschnittlich rund 15 Zentimeter Der Schnabel hat eine Lange von 2 5 Zentimeter Die Mannchen wiegen in der Brutzeit durchschnittlich 58 Gramm die Weibchen sind mit durchschnittlich 65 Gramm etwas schwerer Vor ihrem Zug erreichen sie ein Gewicht von bis zu 110 Gramm nach langen Flugen kann ihr Gewicht bis auf 31 Gramm fallen 2 Es gibt keinen ausgepragten Geschlechtsdimorphismus Sowohl bei Mannchen als auch den Weibchen sind die Stirn der Oberkopf die Ohrdecken die Halsseiten der Nacken und die Korperoberseite von einem schlichten Braun Die Handschwingen und Armschwingen sind an ihrer Basis rotlich braun die Steuerfedern weisen an ihrem Ende auffallige weisse Flecken auf Die Hand und Armschwingen sind auf der Unterseite ebenfalls braun bis rotlich braun Die Korperunterseite ist ansonsten weiss Die Iris ist dunkelbraun und nur bei gerade flugge gewordenen Jungvogeln noch grau Der Augenring ist in der Brutzeit grau bis gelb Der Schnabel ist leicht gebogen der Oberschnabel ist schwarz und geht zur Kante hin ein Gelb bis Orange uber Der Unterschnabel ist gelb bis orange gelb und geht an der Spitze in ein Schwarz uber 2 Jungvogel ahneln den adulten Vogeln bei ihnen sind die Spitzen der Steuerfedern hell aber nicht weisslich Die fur den Gelbschnabelkuckuck typische Schnabelfarbung entwickelt sich bei ihnen erst ab dem zweiten Lebensmonat 2 Der Gelbschnabelkuckuck weist grosse Ahnlichkeit mit dem Schwarzschnabelkuckuck auf dieser weist auf seinem Korpergefieder jedoch keine rotbraunliche Farbung auf ihm fehlen ausserdem die weissen Flecken auf den Steuerfedern 3 Der Perlbrustkuckuck hat gleichfalls einfarbig braune Schwungfedern Der Mangrovenkuckuck hat eine schwarze Gesichtsmaske und ist auf der Korperunterseite hell ockerfarben 4 Stimme BearbeitenDer typische Ruf des Gelbschnabelkuckucks ist ein staccatohaftes gutturales kuk kuk kuk das langsam und mit abfallender Tonhohe 8 bis 12 Mal gerufen wird und in einem kakakowlpkowlp endet Der Intervall bis zum nachsten Ruf betragt mehr als 10 Minuten der Ruf ist am haufigsten wahrend der Morgenstunden zu vernehmen 2 Gelegentlich ist auch ein harsches schnelles kow kow kow kow zu horen dessen einzelne Silben bis zu 20 Mal wiederholt werden Der Ruf erklingt typischerweise dann wenn der Partnervogel in der Nahe ist und wird auch von dem auf dem Nest sitzenden Vogel gerufen 2 Verbreitungsgebiet Bearbeiten nbsp Verbreitungskarte des GelbschnabelkuckucksDer Gelbschnabel brutet in Nordamerika Mexiko und den Grossen Antillen Das Brutgebiet reicht bis in den Westen des Bundesstaates Washington den Sudwesten und Sudosten Idaho den Sudwesten und Norden von Wyoming den Suden des kanadischen Bundesstaates Manitoba den Sudosten von North Dakota South Dakota Minnesota Wisconsin Michigan dem Suden des kanadischen Bundesstaates Ontario und dem Sudwesten von Quebec Brutnachweise gibt es ausserdem fur New York Vermont New Hampshire dem Suden von Maine New Mexico Colorado Nebraska Kansas Oklahoma Texas und Florida 5 In Kalifornien Utah Arizona brutet der Gelbschnabelkuckuck nur selten und ist auf wenige Vorkommen begrenzt Auf dem Gebiet von Mexiko gibt es zusammenhangende Brutgebiete im Osten von Sonora und im Westen von Chihuahua Im Osten Mexikos brutet der Gelbschnabelkuckuck im Nordosten von Coahuila sowie in Tamaulipas 5 Gelbschnabelkuckucke kehren in ihre Brutgebiete im Osten Nordamerikas generell in der Zeit zwischen dem Ende April bis Anfang Mai zuruck In Florida das zu den sudlicheren Brutarealen gehort ist der Ruckkehrzeitraum zwei bis drei Wochen fruher Im Westen des Brutareals kehren die Gelbschnabelkuckucke von Mitte Mai bis Mitte Juni zuruck Der Ruckzug in die Uberwinterungsgebiete beginnt generell Ende September bis Anfang Oktober der Ruckzug kann ausnahmsweise aber auch schon Ende August beginnen und sich selten bis Dezember hinziehen Auf dem Zug durchqueren die Gelbschnabelkuckucke den Suden der Vereinigten Staaten Zentralamerika Bermuda und die Westindischen Inseln In Guatemala sind sie in den Monaten April und Mai sowie September bis Dezember zu beobachten In Panama sind sie im April seltener auch im Mai sowie im Zeitraum September bis Dezember anzutreffen 5 Das Uberwinterungsgebiet des Gelbschnabelkuckucks erstreckt sich vom Norden Sudamerikas bis in den Norden Argentinien seltener uberwintern Gelbschnabelkuckucke auch in Panama Gelbschnabelkuckucke sind im Uberwinterungsgebiet zwischen August und Anfang Mai zu beobachten Irrgast in Europa Bearbeiten nbsp GelbschnabelkuckuckGelbschnabelkuckucke zahlen zu den Arten die immer wieder weit ausserhalb ihrer eigentlichen Brutarealen Zugwegen und Uberwinterungsgebieten anzutreffen sind Ursache sind gewohnlich meteorologische Ereignisse insbesondere Sturme die die ziehenden Vogel uber tausende Kilometer hinweg verfrachten konnen In Gronland wurden bislang ein Gelbschnabelkuckuck aufgefunden worden und dreimal in Island In Grossbritannien wurden bis 2007 insgesamt 59 mal in Irland 9 mal Gelbschnabelkuckucke beobachtet Einzelne Beobachtungen gibt es auch fur Frankreich Belgien Danemark und Italien Als Irrgaste sind Gelbschnabelkuckucke typischerweise im Zeitraum September bis November anzutreffen 1 Lebensraum BearbeitenDer Gelbschnabelkuckuck ist ein Brutvogel offener Waldgebiete und ist haufig in der Nahe von Wasserlaufen anzutreffen In Mexiko brutet er in Waldgebieten entlang von Flusslaufen bis in Hohenlagen von 1500 Meter Wahrend des Zuges ist er dagegen auch in Hohenlagen von 2500 Metern anzutreffen Wahrend des Zuges ist er an Waldrandern Galeriewaldern und Mangrovenwaldern anzutreffen In den Uberwinterungsgebieten nutzt er neben Waldgebieten auch buschbestandene Savanne als Lebensraum 1 Lebensweise BearbeitenDer Gelbschnabelkuckuck ist ein auf Grund seiner Lebensweise nur schwer zu beobachtender Vogel Er bewegt sich typischerweise langsam durch dichte Baumkronen und lauert dort auf Beutetiere die sich durch ihre Bewegung verraten Dabei bewegt er sich haufig entlang des Astes bis er das Beutetier durch Strecken erreichen kann Gelegentlich hupft der Gelbschnabelkuckuck auch auf einen Ast unterhalb einer Ansammlung von Raupen und pickt diese auf indem er zu dem Ast mit den Raupen auffliegt Durch Auffliegen fangt er auch fliegende Insekten und er bewegt sich hupfend auf dem Boden um Heuschrecken zu fangen Gelegentlich ist er beim warmen Wetter auch beim Sonnenbaden zu beobachten 1 Aufgeschreckte Gelbschnabelkuckucke suchen Deckung in Baumwipfeln und kehren dem Storer ihre dunkel gefarbte Ruckseite zu durch die sie in den Baumwipfeln nur schwer auszumachen sind Sie bleiben dann fur langere Zeit unbeweglich im Geast sitzen Werden sie vom Nest aufgescheucht gleiten sie mit gespreizten Steuerfedern und flatterndem Flugelschlag durch den Baumwipfel Sie geben dabei auffallende miauende Rufe von sich Nahrung BearbeitenDie Nahrung besteht uberwiegend aus Raupen die meisten davon giftig oder behaart Zum Nahrungsspektrum gehoren solche Forstschadlinge wie Schwammspinner und Amerikanischer Webebar Daneben spielen Grillen Kafer und Eintagsfliegen eine grosse Rolle Gefressen werden aber auch Ameisen Wesen Heuschrecken und andere Insekten Gelegentlich nehmen sie auch Frosche und Eidechsen 6 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Gelbschnabelkuckuck im Geast gelegentlich nur schwer auszumachenGelbschnabelkuckucke ziehen ublicherweise in einer Brutsaison zwei Gelege gross In Jahren mit einem sehr reichlichem Nahrungsangebot kann es auch eine dritte Brut geben 1 Balz und Nest Bearbeiten nbsp Coccyzus americanus Sammlung Museum von ToulouseBalzende Mannchen offerieren dem Weibchen Astchen oder Raupen Die Paarung findet auf Asten statt Der Paarungsakt dauert zwischen drei und funf Sekunden Beide Elternvogel sind am Nestbau beteiligt der sich uber den Zeitpunkt erstreckt an dem die Eiablage begonnen hat Gelbschnabelkuckucke bauen ihr Nest im Nordosten der USA und im Suden Kanadas in der Zeit von Ende Mai bis Anfang August Im Mittleren Westen der USA fallt der Hohepunkt des Nestbaus in die Monate Juni bis August Das Nest ist eine einfache Plattform aus Astchen und Zweigen die entweder nicht ausgepolstert wird oder von den Elternvogel mit trockenen und grunen Blattern Kiefern und Fichtennadeln Moos trockenen Blumen und Rindenstreifen ausgelegt wird Das Nest hat einen Durchmesser von 10 bis 35 Zentimetern Es wird entweder auf einem waagrechten Ast oder in einer Astgabel gebaut Es befindet sich gewohnlich zwischen einem und sechs Meter uber dem Erdboden einzelne Nester sind aber auch in einer Wipfelhohe von 27 Meter beobachtet worden Eier Bearbeiten nbsp Gelbschnabelkuckuck beim GefiederputzenDas Gelege besteht aus zwei bis funf Eiern im Westen des Brutgebietes umfasst es durchschnittlich 2 5 Eier Im Osten dagegen durchschnittlich 3 75 Eier Die Eier sind matt blassblau bis blass grunlichblau Die Schale ist glatt das einzelne Ei ist von einer elliptischen Form Die Weibchen beginnen mit der Eiablage 24 Stunden nach Beginn des Nestbaus es legt an jedem Tag ein Ei Die Brutzeit betragt neun bis elf Tage Gewohnlich beginnen die Weibchen ab der Ablage des ersten Eis mit der Brut 6 Nestlinge Bearbeiten Die Nestlinge schlafen mit einem Gewicht von 8 bis 9 Gramm Am ersten Lebenstag erhalten sie von den Elternvogeln hochgewurgtes Futter danach werden ihnen Insekten Spinnen Heuschrecken Baumfrosche und grossere Eidechsen gefuttert Die Weibchen horen nach vier bis sieben Tage auf die Nestlinge zu futtern sie werden danach nur noch vom Mannchen versorgt 6 Die Nestlinge wachsen sehr schnell heran und erreichen das Gewicht flugger Jungvogel von 38 Gramm bereits an ihrem vierten Lebenstag Flugge werden sie am 8 oder 9 Lebenstag sie werden dann noch bis zu 23 Tagen gefuttert meist von dem mannlichen Elternvogel Helfer bei der Brut Bearbeiten nbsp Brutende Paare werden bei der Aufzucht gelegentlich durch einen mannlichen Helfer unterstutzt der bis zu 40 Prozent des Futters herantragt welches die Nestlinge erhalten Diese Hilfe bei der Aufzucht der Jungvogel erlaubt es dem brutenden Paar mit einem zweiten Gelege zu beginnen Weibchen geben gelegentlich ihre Nestlinge auf und beginnen ein neues Nest mit einem anderen Mannchen bei dem es sich um den vorherigen Helfer handeln kann Dieser setzt seine Hilfe bei der Aufzucht der Jungvogel des ersten Nestes gelegentlich sogar fort und wird dabei von dem vorherigen Mannchen toleriert Es kommt gelegentlich durch das zweite Mannchen auch zu einem Infantizid am jungsten Nestling des ersten Nestes 1 Fakultativer Brutparasitismus Bearbeiten Der Gelbschnabelkuckuck ist ein Vogel der seine Jungvogel uberwiegend selbst gross zieht Daneben kommt aber auch ein fakultativer Brutparasitismus vor Er legt Eier haufig in Nester derselben Gattung betroffen ist unter anderem der Schwarzschnabelkuckuck mit dem sich grosse Teile des Brutareals uberlappen Er legt aber auch Eier in die Nester anderer Vogelarten Zu den parasitierten Arten gehort unter anderem die Carolinataube Dickzissel Wanderdrossel Walddrossel Zedernseidenschwanz Rotkardinal Rotelgrundammer und Rotflugelstarling Literatur BearbeitenJonathan Alderfer Hrsg Complete Birds of Northamerica National Geographic Washington D C 2006 ISBN 0 7922 4175 4 Johannes Erhitzoe Clive F Mann Frederik P Brammer Richard A Fuller Cuckoos of the World Helm Identification Guide Christopher Helm London 2012 ISBN 978 0 7136 6034 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gelbschnabelkuckuck Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelbelege Bearbeiten a b c d e f Erhitzoe Mann Brammer Fuller Cuckoos of the World S 292 a b c d e Erhitzoe Mann Brammer Fuller Cuckoos of the World S 290 Erhitzoe Mann Brammer Fuller Cuckoos of the World S 302 Erhitzoe Mann Brammer Fuller Cuckoos of the World S 298 a b c Erhitzoe Mann Brammer Fuller Cuckoos of the World S 291 a b c Erhitzoe Mann Brammer Fuller Cuckoos of the World S 293 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gelbschnabelkuckuck amp oldid 226915162