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Kaliumhexacyanidoferrat II ist ein Salz mit der Konstitutionsformel K4 Fe CN 6 Es handelt sich um eine Komplexverbindung in der Gruppe der Cyanide Es wird auch als Kaliumferrocyanid Gelbes Blutlaugensalz oder Gelbkali bezeichnet Man findet noch haufig die Bezeichnung Kaliumhexacyanoferrat II nach alterer Nomenklatur der IUPAC Es ist in Wasser und Aceton gut in Ethanol und Diethylether nicht loslich StrukturformelAllgemeinesName Kaliumhexacyanidoferrat II Andere Namen Kaliumhexacyanoferrat II Kaliumhexacyanidoferrat 4 Kaliumferrocyanid Gelbes Blutlaugensalz Gelbkali Ferrozin 1 E 536 2 Summenformel K4 Fe CN 6 Kurzbeschreibung gelbliche Kristalle 3 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 13943 58 3 wasserfrei 14459 95 1 Trihydrat EG Nummer 237 722 2ECHA InfoCard 100 034 279PubChem 9605257ChemSpider 20162028Wikidata Q422017EigenschaftenMolare Masse 368 34 g mol 1 wasserfrei Aggregatzustand festDichte 1 85 g cm 3 wasserfrei 3 Schmelzpunkt bei ca 70 C Kristallwasserabgabe des Trihydrats 3 Loslichkeit leicht in Wasser 337 g l 1 bei 20 C wasserfrei 3 leicht in Wasser 289 g l 1 bei 20 C Trihydrat 3 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 3 keine GHS PiktogrammeH und P Satze H 412EUH 032P 273 3 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Herkunft des Namens 3 Herstellung 4 Verwendung 5 Toxikologie 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorkommen BearbeitenIn der Natur kommt Kaliumhexacyanidoferrat II als das sehr seltene Mineral Kafehydrocyanit vor Herkunft des Namens BearbeitenDer Name Blutlaugensalz ruhrt von der Darstellungsweise durch Alchemisten her Sie erhitzten Blut mit Knochen Horn und anderen proteinhaltigen Substanzen in Gegenwart von Eisenspanen und Pottasche Der Ruckstand wurde mit Wasser ausgelaugt Daraus kristallisierte anschliessend je nachdem wie viel Luft man beim Erhitzen zuliess ein gelbes Gelbes Blutlaugensalz oder rotes Salz Rotes Blutlaugensalz aus Herstellung BearbeitenEs wurde erstmals 1752 von Pierre Joseph Macquer aus Berliner Blau und Kalilauge hergestellt und diente umgekehrt haufig zur Produktion von Berliner Blau Hergestellt wird Kaliumhexacyanidoferrat II aus einer Eisen II Salzlosung und Kaliumcyanid 4 Es enthalt dann Kristallwasser und liegt als K4 Fe CN 6 3 H2O Kaliumhexacyanidoferrat II Trihydrat vor Oberhalb von 60 C gibt es das Kristallwasser wieder ab und geht in ein farbloses Pulver uber bei 100 C ist es wasserfrei F e 2 6 C N F e C N 6 4 K A F e C N 6 4 F e 2 C N 6 10 35 displaystyle mathrm Fe 2 6 CN rightleftharpoons Fe CN 6 4 quad quad K A mathrm frac Fe CN 6 4 Fe 2 cdot CN 6 10 35 nbsp Die thermische Bestandigkeit liegt bei 200 C 5 Verwendung Bearbeiten nbsp Kaliumhexacyanidoferrat II In der Analytik wird das Salz zum Nachweis von Eisen III Ionen verwendet In Losung erhalt man bei Zugabe von FeIII Ionen zunachst losliches Berliner Blau K FeIIIFeII CN 6 durch einen Uberschuss fallt unlosliches Berliner Blau aus FeIII FeIIIFeII CN 6 3 Diese Reaktionen dienen zum Nachweis von Eisen III Ionen 4 F e 3 3 F e I I C N 6 4 F e I I I F e I I I F e I I C N 6 3 displaystyle mathrm 4 Fe 3 3 Fe II CN 6 4 longrightarrow Fe III Fe III Fe II CN 6 3 nbsp Aus Kaliumhexacyanidoferrat II lasst sich durch Oxidation mit Wasserstoffperoxid oder Chlor Kaliumhexacyanidoferrat III herstellen Es ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Bezeichnung E 536 ausschliesslich fur die Verwendung in Kochsalz und Kochsalzersatz als Rieselhilfe zugelassen 6 Bei der Herstellung von Wein wird es in der sogenannten Blauschonung eingesetzt indem es Trubungen durch Metallverbindungen ausfallt 7 Kaliumhexacyanidoferrat wird ebenfalls zum Einsatzharten von ansonsten schlecht hartbaren Stahlen verwendet Kaliumhexacyanidoferrat wird bei Kontakt mit dem rotgluhenden Werkstuck flussig und gibt seinen Kohlenstoff an das Werkstuck ab Die Oberflache wird dadurch aufgekohlt und hartbar Toxikologie BearbeitenUnter Normalbedingungen ist das Hexacyanidoferrat II Ion ein stabiler Komplex und ist ungiftig 3 Es wird unverandert uber den Harn ausgeschieden 8 Weblinks BearbeitenDatenblatt Kaliumhexacyanidoferrat II PDF bei Carl Roth abgerufen am 31 Marz 2014 Einzelnachweise Bearbeiten erbsloeh com Ferrozin Memento vom 18 Februar 2017 im Internet Archive Eintrag zu E 536 Potassium ferrocyanide in der Europaischen Datenbank fur Lebensmittelzusatzstoffe abgerufen am 27 Juni 2020 a b c d e f g h Eintrag zu Kaliumhexacyanoferrat II in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 8 Januar 2021 JavaScript erforderlich Karl A Hofmann Anorganische Chemie Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 663 14240 9 S 676 W Wolski B Porawski Thermische Zersetzung des Kaliumhexacyanoferrats II In Journal of Thermal Analysis and Calorimetry Band 9 Nr 2 1976 S 181 190 doi 10 1007 BF01909381 Richard Gottlich Siegfried Schindler Parham Rooshenas Chemisches Grundpraktikum im Nebenfach Pearson Deutschland 2011 ISBN 978 3 86894 030 5 S 68 Adolf Rapp Weinanalytik Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 642 70784 1 S 42 Karlheinz Lohs Peter Elstner Ursula Stephan Fachlexikon Toxikologie Springer Verlag 2008 ISBN 978 3 540 27337 0 S 118 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaliumhexacyanidoferrat II amp oldid 232849413