www.wikidata.de-de.nina.az
Galsan Tschinag mongolisch Chinagijn Galsan Tschinagijn Galssan eigentlich Irgit Schynykbai oglu Dshurukuwaa tuwinisch Irgit Shynykaj oglu Churuk Uvaa 26 Dezember 1943 1 im Bajan Olgii Aimag Mongolei ist ein aus der Mongolei stammender deutschsprachiger Schriftsteller Er ist Mitglied des PEN Zentrums Deutschland Galsan Tschinag auf der Leipziger Buchmesse 2018Galsan Tschinag bei einer Lesung in Munchen 2006Er ist Angehoriger einer ethnischen Gruppe der turksprachigen Tuwiner bzw der Cengel Tuwiner im mongolischen Altai Tschinag sieht sich selbst als Stammesoberhaupt Schamane religioser Lehrer Schauspieler und Ernahrer der Altai Tuwiner Einige der in der Mongolei verstreut lebenden Mitglieder dieser Ethnie hatte er 1995 zu einer Karawane zusammen und in seine Heimat den mongolischen Altai zuruckgefuhrt Bekannt wurde Tschinag in Deutschland als Schriftsteller und Autor zahlreicher belletristischer Texte uber seine Herkunftsethnie 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Der weisse Berg 2000 2 2 Dojnaa 2001 2 3 Tau und Gras 2002 2 4 Das geraubte Kind 2004 2 5 Auf der grossen blauen Strasse 2007 2 6 Die neun Traume des Dschingis Khan 2007 2 7 Die Ruckkehr 2008 2 8 Das Menschenwild 2008 2 9 Das andere Dasein 2011 2 10 Kennst du das Land Leipziger Lehrjahre 2018 2 11 Liste der Werke 2 12 Ubersetzungen 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGalsan Tschinag wurde 1943 im Bajan Olgii Aimag im Hohen Altai in der westlichen Mongolei als jungster Sohn einer tuwinischen Familie geboren Seine angeheiratete Tante vaterlicherseits war Schamanin 1962 bis 1968 studierte er Germanistik an der Karl Marx Universitat in Leipzig und beendete sein Studium mit einer Diplomarbeit uber Erwin Strittmatter In dieser Zeit arbeitete er zusammen mit der Leipziger Mongolistin und Folkloristin Erika Taube an der Aufzeichnung Transkription und Ubersetzung tuwinischer mundlicher Folklore Er kehrte 1968 in die Mongolei zuruck und arbeitete als Deutschlehrer an der staatlichen mongolischen Universitat 1976 wurde ihm die Lehrerlaubnis wegen politischer Unzuverlassigkeit entzogen und er arbeitete die folgenden Jahre als freier Journalist 1 Heute lebt er den grossten Teil des Jahres in der Landeshauptstadt Ulaanbaatar gemeinsam mit seiner knapp 20 kopfigen Familie und verbringt viel Zeit auf Lesereisen im deutschsprachigen Ausland Je ein Drittel des Jahres verbringt er in seiner Residenz in Ulaanbaatar in Europa und in der westmongolischen Steppe bei seinem tuwinischen Stamm Er schreibt seine Romane Erzahlungen und Gedichte meist auf Deutsch Seine Erzahlungen wurden auch in zahlreiche andere Sprachen ubersetzt Die Beziehung zu seiner Herkunftsethnie beschreibt Tschinag als ein kontinuierliches Geben und Nehmen Die Geschichten aus seinen Buchern sind die Geschichten seines Volkes Das Honorar fur die zahlreichen Lesereisen verwendet er auch um die Mitglieder seiner Ethnie finanziell zu unterstutzen Als sein Stellvertreter gilt sein jungster Sohn Galtai Galsan der auch die Nachfolge als Stammesoberhaupt von seinem Vater erben wird 2009 grundete er die Galsan Tschinag Stiftung die unter anderem ein Projekt zur Wiederaufforstung in der Mongolei betreibt Zu den weiteren Projekten der Stiftung gehort die Forderung der schulischen und beruflichen Ausbildung der Nomadenkinder in der Mongolei 2 Werke BearbeitenDer weisse Berg 2000 Bearbeiten Der weisse Berg erzahlt von Tradition und Fortschritt in der Mongolei in welcher der Protagonist Dshurukuwaa seine Bestimmung sucht Dojnaa 2001 Bearbeiten In der Erzahlung Dojnaa erzahlt Galsan Tschinag von einer arrangierten Ehe die zwischen Tradition und Modernisierung im mongolischen Hochland Konflikte und Freiheit hervorruft Tau und Gras 2002 Bearbeiten Die Erzahlung Tau und Gras beinhaltet Geschichten aus der Mongolei die Galsan Tschinag in seiner Kindheit gehort hat Das geraubte Kind 2004 Bearbeiten Der Roman erzahlt eine Tuwa Legende aus der Mongolei des 18 Jahrhunderts Der Protagonist wird als Kind aus seinem Nomadenstamm in die Fremde nach China entfuhrt dort ausgebildet und kehrt nach sieben Jahren als verheirateter Furst in die Heimat zuruck Auf der grossen blauen Strasse 2007 Bearbeiten In dieser Erzahlung wird ein junger mongolischer Student wahrend seines Studiums in Deutschland mit der deutschen Kultur konfrontiert Die neun Traume des Dschingis Khan 2007 Bearbeiten In diesem historischen Roman erzahlt Galsan Tschinag das Leben des Dschingis Khan Die Erzahlung ist aufgeteilt in neun Tag und Nachttraume in welchen Dschingis Khan auf sein Leben zuruckblickt wahrend er im Sterben liegt Die Ruckkehr 2008 Bearbeiten Tschinags autobiografischer Roman Die Ruckkehr behandelt seine Ruckkehr zum Nomadenstamm der Tuwa deren Oberhaupt er ist nach jahrelanger Abwesenheit Unter Einbezug von Traumen und Erinnerungen schildert er die Schwierigkeiten des Nomadenlebens und die Reise der grossen Karawane mit der sein Volk 1995 in den Hohen Altai zuruckkehrte Das Menschenwild 2008 Bearbeiten Inhalt dieser Erzahlung ist eine alte tuwinische Legende uber Tiermenschen Das andere Dasein 2011 Bearbeiten Das Werk Das andere Dasein lasst sich als Liebesgeschichte lesen in der sich zwei Studenten in Budapest verlieben Als er in seine Heimat zuruckkehrt verweigert sie allerdings jeden Kontakt Kennst du das Land Leipziger Lehrjahre 2018 Bearbeiten In dem autobiographischen Roman schildert Galsan Tschinag seinen Lebensweg Er beginnt mit seiner Studentenzeit in Leipzig wo er als geborener Nomade die deutsche Lebensweise und die europaische Kultur kennen lernt Liste der Werke Bearbeiten 1981 Eine tuwinische Geschichte und andere Erzahlungen Erzahlungen Verlag Volk amp Welt Berlin 3 1986 Ajangat cagijn tuuz Ulaanbaatar Geschichte einer gewittrigen Zeit 1991 Amʼ dralyn gerel suuder Ulaanbaatar Licht und Schatten des Lebens 1991 Arvan saryn tenger door Ulaanbaatar Unter dem Oktoberhimmel 1992 Der siebzehnte Tag Erzahlungen A1 Verlag Munchen 1993 Das Ende des Liedes Erzahlungen A1 Verlag Munchen 1994 Der blaue Himmel Roman Suhrkamp Verlag Munchen als Suhrkamp Taschenbuch 1997 ISBN 3 518 39220 4 1995 Er Char Sur Gedichte Ulaanbaatar 1995 Eine tuwinische Geschichte und neue Erzahlungen Erzahlungen A1 Verlag Munchen 1995 Zwanzig und ein Tag Roman Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1995 Alle Pfade um deine Jurte Gedichte Waldgut Verlag Frauenfeld 1996 Nimmer werde ich dich zahmen konnen Gedichte Frauenfeld Waldgut Verlag 1997 Die Karawane Erzahlungen A1 Verlag Munchen 1997 Im Land der zornigen Winde Zusammen mit Amelie Schenk Waldgut Verlag Frauenfeld 1998 Wolkenhunde Gedichte Waldgut Verlag Frauenfeld 1999 Die graue Erde Roman Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1999 Der Wolf und die Hundin Waldgut Verlag Frauenfeld 1999 Sonnenrote Orakelsteine Schamanengesange Waldgut Verlag Frauenfeld 2000 Der weisse Berg Roman Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main ISBN 978 3 458 17032 7 2001 Dojnaa Erzahlung A1 Verlag Munchen ISBN 978 3 927 74355 7 2002 Tau und Gras Erzahlungen Unionsverlag Zurich ISBN 978 3 293 00305 7 2002 Der Steinmensch von Ak Hem Gedichte Waldgut Verlag Frauenfeld 2003 Die Verteidigung des Steins gegenuber dem Beton Zwei Reden Waldgut Verlag Frauenfeld 2004 Das geraubte Kind Roman Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main ISBN 978 3 458 17184 3 2005 Mein Altai Erzahlungen A1 Verlag Munchen 2006 Das zaubermachtige Goldplattchen und andere Marchen aus der Gegenwart Waldgut Verlag Frauenfeld 2006 Jenseits des Schweigens Gedichte Waldgut Verlag Frauenfeld 2007 Liebesgedichte Gedichte Insel Verlag Frankfurt am Main Leipzig 2007 Die neun Traume des Dschingis Khan Roman Insel Verlag Frankfurt am Main Leipzig ISBN 978 3 458 17336 6 Insel Bucherei 1302 2007 Auf der grossen blauen Strasse Erzahlungen Unionsverlag Zurich ISBN 978 3 293 00371 2 2008 Das Menschenwild Erzahlung Insel Verlag Frankfurt am Main Leipzig ISBN 978 3 458 19302 9 2008 Die Ruckkehr Roman Insel Verlag Frankfurt am Main Leipzig ISBN 978 3 458 17410 3 2011 Das andere Dasein Roman Insel Verlag ISBN 978 3 458 17494 3 2012 In der Mitte ein Feuer Geschichten und Bilder der tuwinischen Nomaden in der Mongolei Buch und DVD zusammen mit Gernot Gleiss und Gernot Stadler Verlag G2 Klagenfurt ISBN 978 3 200 02558 5 2012 Gold und Staub Roman Unionsverlag Zurich ISBN 978 3 293 00446 7 2013 Der Mann die Frau das Schaf das Kind Roman Unionsverlag Zurich ISBN 978 3 293 00465 8 2018 Kennst du das Land Leipziger Lehrjahre Unionsverlag Kindle Edition ISBN 978 3 293 00531 0 Ubersetzungen Bearbeiten 1982 Lodongiin Tudew Bekanntschaft mit der Welt Volk amp Welt Berlin mongolisch Chorvootoj tanilcsan tuuch 1983 Sengiin Erdene Herdenstaub Staatsverlag Ulaanbatar Auszeichnungen Bearbeiten1992 Adelbert von Chamisso Preis 1995 Puchheimer Leserpreis 2001 Heimito von Doderer Literaturpreis 2002 Bundesverdienstkreuz 4 2008 Literaturpreis der deutschen WirtschaftLiteratur BearbeitenMarlis Prinzing Begegnung mit Galsan Tschinag Ullstein Berlin 2010 ISBN 978 3 548 74493 3 Anton Philipp Knittel Galsan Tschinag In Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur Online 1 Mai 2018 munzinger de Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Galsan Tschinag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Galsan Tschinags Website Das edle gute Deutschland wird fortbestehen von Wolfgang Harrer a k a Blau und Alysa Selene ZDF Direktlink mp3 Datei 6 2 MB Einzelnachweise Bearbeiten a b c Galsan Tschinag Biografie auf der eigenen Homepage abgerufen am 30 Januar 2022 Website der Galsan Tschinag Stiftung Abgerufen am 2 Januar 2017 Rezension Erwin Strittmatter Ein Tuwine der deutsch schreibt In Der Bucherkarren Nr 7 1981 Bundesverdienstkreuz fur Galsan Tschinag auf unionsverlag com 5 Dezember 2002 abgerufen am 13 April 2023 Mongolischer Name Wie in der Mongolei ublich steht in diesem Artikel der Vatersname im Genitiv vor dem Eigennamen Somit ist Tschinag der Vatersname Galsan der Eigenname Die Person wird mit ihrem Eigennamen angesprochen Normdaten Person GND 10425386X lobid OGND AKS LCCN n94088995 NDL 00516654 VIAF 22245621 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tschinag GalsanALTERNATIVNAMEN Irgit Schynykbai oglu Dshurukuwaa Chinagijn Galsan mongolisch KURZBESCHREIBUNG mongolischer Schriftsteller Angehoriger der Volksgruppe der turksprachigen TuwaGEBURTSDATUM 26 Dezember 1943GEBURTSORT Bajan Olgii Aimag westliche Mongolei Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Galsan Tschinag amp oldid 237056808