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Gabriel Dumont Dezember 1837 in der Red River Kolonie 19 Mai 1906 in St Isidore de Bellevue Saskatchewan war Pelzjager und handler sowie politischer und militarischer Fuhrer der kanadischen Metis Wahrend der Nordwest Rebellion 1885 wurde er zum Prasidenten der Provisorischen Regierung Saskatchewans gewahlt und war der militarische Fuhrer der Rebellen Gabriel Dumont Inhaltsverzeichnis 1 Jugend 2 Leben in der Prarie 3 Die Nordwest Rebellion 4 Nach der Nordwest Rebellion 5 Nachwirkung 6 Literatur 7 Weblinks 8 FussnotenJugend BearbeitenGabriels Vater Isidore war der Sohn eines franzosischen Fellhandlers und einer Sarcee Frau Isidore und seine Frau Louise Laframboise zogen nach ihrer Heirat 1833 vom heimischen Fort Edmonton in die Red River Kolonie wo sie bei Saint Boniface im heutigen Saskatchewan auf einer kleinen Farm von Ackerbau Buffel und Pelztierjagd lebten Dort wurde 1837 auch Gabriel als drittes Kind es Paares geboren In den 1840ern boomte der Handel mit Buffelfellen und die Familie zog nach Fort Pitt heute Saskatchewan naher an die Jagdgebiete heran 1848 zogen sie wieder an den Red River nach White Horse Plain die Buffeljagd blieb aber wie bei den meisten Metis ihr wirtschaftlicher Haupterwerb und Gabriel beteiligte sich schon mit 14 Jahren an der Jagd So war er 1853 auch an einer Schlacht in den Plains gegen eine Gruppe Sioux um Jagdreviere beteiligt und erlebte die fur die Metis typische Taktik des Beschusses aus Schiessgruben heraus Dies sollte jedoch seine einzige Schlachterfahrung vor der Nordwest Rebellion bleiben Leben in der Prarie BearbeitenIn den folgenden Jahren zog die Familie den zuruckgehenden Buffelbestanden nach Westen hinterher 1858 starb Dumonts Mutter und im selben Jahr heiratete er Madeleine Wilkie die Tochter des Jagdanfuhrers der White Horse Plain 1863 wurde er selbst der Anfuhrer von etwa 200 Jagern bei Fort Carlton eine Stellung die er bis zum volligen Verschwinden der Buffel aus den Plains um 1880 behielt 1868 liess sich seine Jagdgemeinschaft bei Batoche am South Saskatchewan River nieder Wahrend der Red River Rebellion 1869 1870 in der heutigen Nachbarprovinz Saskatchewans Manitoba hat Dumont eigenen Angaben zufolge dem Rebellen Fuhrer Louis Riel die Unterstutzung seiner Leute angeboten es gibt allerdings keine Zeugnisse die diese Angabe stutzen und es erscheint wahrscheinlich dass Dumont Riel erst 1884 zum ersten Mal traf In der Folge der Red River Rebellion fluchteten sich viele Metis an den South Saskatchewan und Dumont leitete und organisierte ihre Aktivitaten und die Zusammenarbeit mit der Hudson s Bay Company HBC die den Gesamten Westen Kanadas verwaltete Er selbst kam in dieser Zeit mit Handel und einer Fahre uber den Fluss zu relativem Wohlstand Die neue Gemeinde organisierte sich in einer Verwaltung deren Prasident Dumont 1873 wurde Einige Metis widersetzten sich der neuen Verwaltung und beklagten sich beim Vertreter der HBC der die Klage an Gouverneur Alexander Morris weiterleitete Eine Abteilung der neuen North West Mounted Police befand die Klagen vor Ort jedoch fur unbegrundet Der Widerstand einiger Metis gegen die traditionellen Jagdregeln kam nicht zufallig Die Buffelbestande gingen immer weiter zuruck und die wirtschaftliche Grundlage aller war durch geringere Jagdausbeute gefahrdet da ihre althergebrachte Landwirtschaft alleine sie nicht ernahren konnte Dumont erkannte dass er und seine Gefolgschaft nach dem Verschwinden der Buffel auf Zusammenarbeit mit der kanadischen Regierung angewiesen sein wurden und warb um ihre Vertretung im Rat der Nordwest Territorien landwirtschaftliche Instruktoren Schulen und die Bestatigung der Besitzverhaltnisse des von ihnen bewirtschafteten Landes 1880 protestierte er gegen das Bestreben der britischen Krone Holzeinschlag zu besteuern und 1881 forderte er erneut die schriftliche Anerkennung von Landbesitz Die Nordwest Rebellion Bearbeiten1882 war das endgultige Verschwinden der Buffel aus der Prarie schliesslich unausweichliche Tatsache Umso starker wurde das Bestreben nach Anerkennung fur Landbesitz was jedoch weniger an Unwillen als vielmehr an organisatorischer Nachlassigkeit scheiterte da die kanadische Regierung an ihrer Landvergabe in Meilen Quadraten festhielt in der sich die Flussfarmen der Metis nicht erfassen liessen Ein 1878 tatsachlich existierender Plan zur Anerkennung der Flussfarmen wurde nur bruchstuckhaft durchgefuhrt und war Ende des Jahres wieder eingestellt worden Ende Marz 1884 rief Dumont zu einem Treffen von Vertretern der Metis und man kam uberein dass die mangelnde Zusammenarbeit der Regierung nur zusammen mit Louis Riel uberwunden werden konnte da man nur ihm zutraute Metis weisse Siedler und Indianer zu einem gemeinsamen Vorgehen zu einen Dumont rief alle Bewohner der Region zu einer weiteren Versammlung zusammen die am 28 April stattfand jedoch nur von Metis wahrgenommen wurde Man ernannte ein Komitee aus sechs Mannern zu dem neben Dumont auch Charles Nolin gehorte das eine Verfassung fur ein zu schaffendes Gemeinwesen formulieren und der kanadischen Regierung in Ottawa vorlegen sollte Am 8 April traf man sich mit den anderen Siedlern entschied aber den Verfassungsentwurf durch Riel der Regierung vorlegen zu lassen den man zu diesem Zweck aus dem Exil an den South Saskatchewan bat wo der sich Anfang Juli im Haus Dumonts auch einfand Von da an stutzte sich das Komitee bei der Korrespondenz mit Ottawa hauptsachlich auf den ausgebildeten Juristen Riel doch auch mit ihm gab es keine weiteren Fortschritte die kanadische Regierung unter Premier Macdonald lehnte eine eigene Provinz fur Siedler und Metis grundsatzlich ab und im Februar 1885 erklarten Dumont und Riel die Verhandlungen fur endgultig gescheitert In den folgenden Wochen war es vor allem Dumont der zusammen mit seinen einflussreichen Verwandten auf einen bewaffneten Aufstand drangte und sich gegen den Widerstand von Charles Nolin und die Bedenken Riels durchsetzte woraufhin sich anglo kanadische Siedler und Kirchenvertreter von dem Unternehmen distanzierten Dumont warb nun auch unter den benachbarten Cree um Unterstutzung die ebenfalls unter dem Verschwinden der Buffel litten und deren Reservatsvertrage bezuglich Lebensmittelunterstutzung von der kanadischen Regierung oft nicht eingehalten wurden 1 Mitte Marz erfuhr Dumont dass die NWMP einen Trupp ausgesandt hatte um ihn und Riel festzunehmen woraufhin er mit 60 bis 70 Mann in zwei Geschaften vermutlich der HBC Waffen und Munition konfiszierte Am 19 Marz verkundete Riel die neue Provisorische Regierung in deren oberstes Amt als Gouverneur der Metis Nation Dumont gewahlt wurde Zur Verteidigung der Siedlungen um Batoche wurde eine 300 Mann zahlende Armee aufgestellt Der Rat der Provisorischen Regierung war sich einig darin dass jede militarische Aktivitat sich nur auf die unmittelbare Umgebung des durch sie beanspruchten Siedlungsgebietes von Batoche beschranken sollte und auch Dumont hat dem nicht widersprochen auch wenn er spater behaupten sollte nur von Riel vom sofortigen Angriff auch auf Prince Albert oder Fort Carlton abgehalten worden zu sein In einer sehr knappen Abstimmung wurde am 24 Marz beschlossen den Handelsposten Duck Lake 6 Meilen vor Batoche zu vereinnahmen um sich gegen das in gleicher Richtung liegende Fort Carlton der NWMP abzusichern dessen Kommandeur L N F Crozier mit etwa 100 Mann zur Gefangennahme Riels und Dumonts angeruckt war und die Ubergabe des Forts verweigerte Crozier schickte seine Leute gegen die anruckenden Metis und war hoffnungslos unterlegen doch der ebenfalls anwesende Riel verhinderte ein Massaker indem er eine Verfolgung der fluchtenden NWMP untersagte Unter den wenigen Toten unter den eigenen Mannern waren jedoch Dumonts Bruder Isidore und zwei weitere Verwandte Crozier zog sich bis Prince Albert zuruck und die Metis brannten Fort Carlton nieder zogen sich dann aber wieder nach Batoche zuruck Ende April kamen unter General Frederick Middleton etwa 3000 Mann zur Niederschlagung der Rebellion am Saskatchewan an Kurz vor Batoche bei Fish Creek konnte Dumont noch einen schweren Schlag gegen Middletons Truppen fuhren doch durch Verluste von Pferden und zur Neige gehende Munition waren die Metis danach dennoch praktisch verteidigungsunfahig Als sich der unsichere Middleton in dem ungewohnten Terrain zwei Wochen spater am 9 Mai dann endlich zum Angriff entschloss war der Ausgang der als Schlacht von Batoche bekannten Auseinandersetzung trotz heftiger Gegenwehr der Metis von vorneherein klar Am 12 Mai wurde Batoche eingenommen und als Dumont am 15 Mai von der Ergebung Riels horte floh er auf Drangen seiner Familie nach Suden uber die Grenze zum US amerikanischen Bundesstaat Montana Nach der Nordwest Rebellion BearbeitenIn den USA wurde er zunachst von der Army festgesetzt jedoch nach zwei Tagen schon wieder freigelassen und erhielt politisches Asyl Er hielt sich zunachst in Fort Benton bei Verwandten auf wohin ihm seine Frau Madeleine im Herbst folgte Ein Versuch Mittel fur die Befreiung Riels aus dessen Haft in Regina aufzubringen blieb vergeblich Im Jahr darauf starb Madeleine vermutlich an Tuberkulose und trotz einer Amnestie Kanadas blieb er in den USA und schloss sich auf ein Angebot William Frederick Codys hin dessen Buffalo Bill s Wild West Show als Kunstschutze an und lebte bei Staten Island N Y Dort begann er auch Vortrage uber die Rebellion vor der dort ansassigen Gemeinde der Franko Kanadier zu halten wodurch er zu Kontakten mit Franko Kanadiern aus Quebec kam Auf Einladung von Laurent Olivier David begann er 1888 eine Vortrags Reise in Montreal die jedoch nach der ersten Rede wieder abgebrochen wurde da er nicht das rhetorische Talent von Riel besass und die Zuhorerschaft enttauschte Dumont reiste wieder an den Red River kehrte jedoch im gleichen Jahr zuruck in den Osten nach Montreal wo er im Winter 88 89 einen Bericht uber die Nordwest Rebellion schriftlich niederlegte Danach verliess er die Stadt und uber die folgenden Jahre ist wenig bekannt 1893 bemuhte er sich in Winnipeg um sein Farmland am Red River das er dann auch uber ein Vorkaufsrecht erwerben konnte Er verpachtete die Farm an einen Verwandte n und lebte zuruckgezogen in einer Hutte bei seinem Neffen Alexis Dumont wo er am 19 Mai 1906 von der Offentlichkeit weitestgehend unbemerkt starb Nachwirkung BearbeitenDie kanadische Regierung vertreten durch den fur das Historic Sites and Monuments Board of Canada zustandigen Minister ehrte Dumont am 11 November 1981 fur sein Wirken als einer der Anfuhrer der Metis und erklarte ihn zu einer Person von nationaler historischer Bedeutung 2 Ungefahr an der Stelle an welcher Dumont in den 1870er Jahren eine Fahre betrieb wurde 1969 die Gabriel Bridge fur den Saskatchewan Highway 312 uber den South Saskatchewan River gebaut An diesem Ort der auch Gabriel s Crossing genannt wird erinnert eine offizielle Plakette auf einer Saule an ihn und diese Ehrung Literatur BearbeitenJoseph Boyden Louis Riel and Gabriel Dumont Reihe Extraordinary Canadians Penguin Canada Random House 2010 ISBN 0 670 06671 0 2 Aufl Verlag Hamish Hamilton 2013 ISBN 978 0 14 305586 0 Weblinks BearbeitenGabriel Dumont In Dictionary of Canadian Biography 24 Bande 1966 2018 University of Toronto Press Toronto englisch franzosisch Kurzbiografie der University of Saskatchewan englisch Kurzbiografie bei The Encyclopedia of Saskatchewan englisch Fussnoten Bearbeiten siehe z B The University of Alberta Press Reminiscence of a Bungle By One of the Bunglers and Two Other Northwest Rebellion Diaries Einfuhrung S xx xxii zur Politik von Lawrence Vankoughnet ISBN 0 88864 077 3 Dumont Gabriel National Historic Person In Directory of Federal Heritage Designations Parks Canada Parcs Canada abgerufen am 21 Juni 2022 englisch Normdaten Person GND 122990528 lobid OGND AKS LCCN n86048032 VIAF 3368393 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dumont GabrielKURZBESCHREIBUNG Fuhrer der Metis in KanadaGEBURTSDATUM Dezember 1837GEBURTSORT Red River KolonieSTERBEDATUM 19 Mai 1906STERBEORT St Isidore de Bellevue Saskatchewan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gabriel Dumont Metisfuhrer amp oldid 226695271