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Die G Band Magnitude ist eine scheinbare Helligkeit von Himmelsobjekten wie sie von der Raumsonde Gaia gemessen wird Die G Magnitude folgt einer logarithmischen Skala Je niedriger die Magnitude umso heller ist die scheinbare Helligkeit des Objekts Inhaltsverzeichnis 1 Gaia Magnituden 1 1 Ungefilterte Magnitude G 1 2 Magnituden der beiden Photometer GBP und GRP 1 3 Magnitude des Radialgeschwindigkeitsspektrometers GRVS 2 Kalibrierung 2 1 Diagramm 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGaia Magnituden BearbeitenBei der Messung von G Band Magnituden hier auch G Magnitude oder G genannt gibt es physikalische Einschrankungen Die Sensoren sind zu empfindlich fur eine Messung von Sternen der Magnitude 3 oder heller In diesem Fall sind die Sensoren gesattigt und konnen keine korrekten Werte ausgeben Unterhalb von G 6 beginnt die Sattigung der Sensoren weshalb Werte unterhalb dieser Schwelle durch Anwendung entsprechender Korrekturformeln errechnet werden und eine geringere Genauigkeit aufweisen Fur Magnituden von G lt 6 konnen hilfsweise die Messungen der Skymapper herangezogen werden die eine geringere Empfindlichkeit haben jedoch zu dem Preis einer hoheren Standardabweichung Die Voreinstellung der Sonde im Nominalbetrieb bewirkt dass lichtschwache Objekte nur bis zu einer G Magnitude von ungefahr 21 erfasst werden Gaia arbeitet mit einem variablen Magnitudenlimit Ist die Sterndichte nicht aussergewohnlich hoch so arbeitet Gaia mit einem Magnitudenlimit von G 21 in Gebieten mit sehr hoher Sterndichte wie z B im Bereich der galaktischen Ebene wird die Zahl der pro Zeiteinheit verarbeitbaren Objekte uberschritten In diesem Fall werden die lichtschwacheren Objekte nicht erfasst und das Magnitudenlimit kann niedriger liegen Gaia erfasst ausser der scheinbaren Helligkeit auch Parallaxen aus der Parallaxe lasst sich die Entfernung eines Objekts berechnen Aus der Kombination von G Magnitude und Entfernung lasst sich die absolute Helligkeit ermitteln Ungefilterte Magnitude G Bearbeiten Die G Magnitude erfasst alle Strahlung im Reflektivitatsbereich der Spiegel und im Empfindlichkeitsbereich der 62 CCD Sensoren Die Sensoren konnen elektromagnetische Strahlung der Wellenlange von ca 330 bis 1050 nm erfassen Dieses ungefilterte weisse Frequenzband umfasst also neben dem fur das menschliche Auge sichtbaren Licht im Bereich von ca 400 bis 800 nm auch nahe Ultraviolettstrahlung UV A im Bereich von 400 bis 330 nm sowie Infrarotstrahlung im nahen Infrarot IR A von ca 800 bis 1050 nm Wellenlange Die Strahlung dieser Bander wird teilweise von der Erdatmosphare absorbiert sodass die Ergebnisse dieser Messungen nicht direkt mit den Messungen erdbasierter Instrumente vergleichbar sind Magnituden der beiden Photometer GBP und GRP Bearbeiten Zwei weitere Magnituden werden von den Sensoren der beiden Photometer gemessen Die beiden Photometer haben vorgeschaltete Prismen und Filter bzw Oberflachenbeschichtungen die einen Bandpass bilden sodass das blaue Photometer BP Wellen zwischen 330 und 680 nm und das rote Photometer RP Wellen zwischen 640 und 1050 nm erfasst Die entsprechenden Helligkeiten sind GBP und GRP Alle Objekte werden falls moglich in diesen drei Frequenzbandern gemessen fur eine Charakterisierung der Farbe und der Spektralklasse Gibt es fur alle drei Frequenzbander brauchbare Messungen so spricht man von einer Drei Band Photometrie Laut Definition ist G gleich der Summe der Lichtmenge der beiden Photometer In der Praxis ergeben sich Differenzen zwischen den realen Messwerten und der mathematischen Berechnung des Werts Die Differenz zwischen GBP und GRP auf der einen Seite und G auf der anderen Seite wird mit dem Flux Excess Faktor ausgedruckt Ein hoher Faktor kann beispielsweise durch sich uberlagernde Objekte hervorgerufen werden Die Differenz GBP minus GRP ergibt einen Farbindex Die Magnitudenlimits entsprechen denen von G Messungen der beiden Magnituden GBP und GRP sind ausserdem notwendig fur die Kalibrierung der G Magnitude Magnitude des Radialgeschwindigkeitsspektrometers GRVS Bearbeiten Schliesslich gibt es noch ein eng definiertes Band von 847 874 nm das vom Radialgeschwindigkeitsspektrometer RVS untersucht wird Dies ist allerdings nur moglich wenn das Objekt hell genug ist und eine G Magnitude von lt 17 hat Dieser Bereich im nahen infraroten Bereich enthalt das Calciumtrippel drei markante Spektrallinien des Elements Calcium bei 849 8 nm 854 2 nm und 866 2 nm und wird herangezogen um Dopplerverschiebungen zu messen und daraus die Radialgeschwindigkeit zu berechnen Das Instrument gibt Informationen uber Metallizitat und Spektralklasse und liefert einen eigenen Helligkeitswert GRVS Im Gaia DR3 Katalog sind zum ersten Mal Werte fur GRVS veroffentlicht Fur die Kalibrierung wird der Catalogue of Radial Velocity Standard Stars benutzt 1 Messwert Abkurzung Wellenlange nm G Band Magnitude G 330 1050G Band Blaues Photometer BP GBP 330 680G Band Rotes Photometer RP GRP 630 1050G Band Radialgeschwindigkeitsspektrometer RVS GRVS 847 874Kalibrierung BearbeitenFur die Kalibrierung kann Gaia die Polsequenz nicht verwenden da die meisten dieser Sterne fur Gaia zu hell sind und die Sterne nicht gleichmassig verteilt sind Deswegen wurde der Gaia Spectrophotometric Standard Star Catalog SPSS mit rund zweihundert Sternen von verschiedenen gut bekannten Magnituden und Spektralklassen zur anfanglichen Kalibrierung erstellt Ab Gaia EDR3 wurde die Datenbasis fur die Kalibrierung auf uber 100 000 gut bekannte Sterne verschiedener Spektralklassen aufgeweitet Die Veroffentlichungen Gaia DR1 Gaia DR2 und Gaia EDR3 Gaia DR3 verwenden verschiedene fotometrische Systeme Die spektralen Empfindlichkeiten der Detektoren sowie die Transmissivitaten der Filter und anderer optischer Komponenten bestimmten Passbander werden jeweils neu kalibriert Die Kalibrierung der Messwerte ist ein Teil der Forschung und es ist zu erwarten dass die folgenden Kataloge jeweils veranderte Empfindlichkeitskurven verwenden dabei sind Faktoren wie Hintergrundhelligkeit die Alterung der Sensoren Strahlenschaden und Pixelfehler und dunne Eisablagerung auf den Sensoren und Spiegeln berucksichtigt Die Gaia Mission ist selbstkalibrierend und die spateren Versionen der Gaiakataloge werden zunehmend anhand der gesamten Messdaten kalibriert Diagramm Bearbeiten nbsp Kalibrierung fur Gaia EDR3 Horizontal Wellenlange in Nanometer vertikal Durchlassigkeit in Prozent GBP wird vom Blauen Photometer und GRP vom Roten Photometer gewonnen Das G Band wird von den Sensoren des astrometrischen Felds gewonnen und ist grun dargestellt Literatur BearbeitenC Jordi M Gebran J M Carrasco J de Bruijne H Voss C Fabricius J Knude A Vallenari R Kohley A Mora Gaia broad band photometry Hrsg ESO 21 Oktober 2010 doi 10 1051 0004 6361 201015441 arxiv 1008 0815v2 arxiv org PDF Gaia DR2 Passbands Cosmos Abgerufen am 20 Juli 2018 britisches Englisch M Weiler J Maiz Apellaniz Reanalysis of the Gaia Data Release 2 photometric sensitivity curves using HST STIS spectrophotometry In Astronomy amp Astrophysics Band 619 1 November 2018 ISSN 0004 6361 S A180 doi 10 1051 0004 6361 201834051 aanda org abgerufen am 10 April 2019 Einzelnachweise Bearbeiten C Soubiran G Jasniewicz L Chemin C Zurbach N Brouillet Gaia Data Release 2 The catalogue of radial velocity standard stars In Astronomy amp Astrophysics Band 616 1 August 2018 ISSN 0004 6361 S A7 doi 10 1051 0004 6361 201832795 aanda org abgerufen am 28 August 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title G Band Magnitude amp oldid 230872246