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Gunther Karl Friedrich Schultze auch Gunter 24 August 1896 in Heringsdorf 1 Mai 1945 in Greifswald war ein deutscher Gynakologe und Leiter der Frauenklinik und Hebammenschule der Universitat Greifswald Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchultze trat nach dem Abitur 1913 in ein Dragonerregiment ein Er nahm als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teil zuletzt als Leutnant der Reserve Nach Kriegsende beteiligte er sich an der Niederschlagung des Spartakusaufstandes und der Munchner Raterepublik und gehorte der Marine Brigade Ehrhardt an mit der er auch am Kapp Putsch teilnahm Von 1919 bis zum Examen 1922 studierte er Medizin an den Universitaten Heidelberg und Berlin 1923 wurde er mit einer Dissertation uber Hormonnachweis in Urin und Blut promoviert Er war ab 1923 Assistent an der Berliner Universitatsfrauenklinik und nach der Habilitation 1930 Privatdozent in Berlin Habilitationsschrift Die Bewegungen der nicht schwangeren menschlichen Gebarmutter im Rontgenbild 1933 wurde er zweiter 1934 erster Oberarzt unter dem Direktor Walter Stoeckel 1934 erfolgte auch seine Ernennung zum nicht planmassigen ausserordentlichen Professor ab 1937 planmassiger ausserordentlicher Professor 1938 erhielt er einen Ruf als Professor fur Frauenheilkunde an die Greifswalder Universitatsfrauenklinik Dort lehrte er bis 1945 Ausserdem war er Leiter der Hebammenlehranstalt in Greifswald Schultze war ein Spezialist fur Behandlungen wegen Unfruchtbarkeit entwickelte die Rontgendiagnostik weiter und entwickelte das Hysterosalpingographiegerat An der Charite befasste er sich auch mit Strahlentherapie bei Gebarmutterkrebs und Blutungen der Geschlechtsorgane Auf dem Deutschen Gynakologenkongress in Munchen 1935 prasentierte er seine Untersuchung von uber 800 sterilen Ehen die in der Sterilitatssprechstunde der Universitatsfrauenklinik Berlin in den Jahren 1926 34 zur Behandlung kamen Er forschte in Greifswald uber Auswirkungen von Hormonen auf die Sterilitat und Fruchtbarkeit von Frauen und sah die Bekampfung der Unfruchtbarkeit als Beitrag zur positiven Eugenik 1 Auf einer Tagung Reichsdeutscher Urologen 1936 sprach er uber die an der Berliner Universitatsfrauenklinik angewandte Sterilisationspraxis In einem geheimen Schreiben des Leiters der Dienststelle des Reicharztes SS und Polizei Ernst Grawitz im Mai 1941 an den Personlichen Stab des Reichsfuhrers SS wurde Schultzes Name in einer Aufstellung der mit Behandlung weiblicher Unfruchtbarkeit nach der Methode Prof Clauberg beauftragten Fachkrafte genannt Es ist aber nicht klar ob dies die Mitwirkung an Claubergs KZ Experimenten zu Zwangssterilisationen bedeutet 1 Er gehorte zu den Beratern der Aktion Lebensborn Er trat 1933 in die NSDAP Mitgliedsnummer 3 077 691 und 1934 mit der gesamten Brigade Ehrhardt in die er 1933 wieder eintrat in die SS Mitgliedsnummer 235 448 ein wo er 1938 bis zum SS Hauptsturmfuhrer aufstieg 1937 wurde er in der Armee Oberarzt der Reserve 1938 wurde er bei der SS Brigadefuhrer und Fuhrer der Sanitatsabteilung Ost dann Fuhrer der Sanitatsabteilung im SS Hauptamt 2 Von 1942 bis 1945 war Schultze Dozentenbundfuhrer und Leiter der Dozentenschaft an der Universitat Greifswald Von 1943 bis 1945 amtierte er als Dekan der Medizinischen Fakultat Greifswald Schultze verubte mit seiner Ehefrau Selbstmord am 1 Mai 1945 Morphiuminjektion Grund waren die Massenvergewaltigungen durch die Rote Armee an der Universitatsfrauenklinik Greifswald 2 Das Paar hatte vier Kinder Literatur BearbeitenSusanne Doetz Alltag und Praxis der Zwangssterilisation Die Berliner Universitatsfrauenklinik unter Walter Stoeckel 1942 1944 Dissertation Berlin 2010 online PDF Datei 1 20 MB Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 155 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Frankfurt am Main 2007 S 567 Weblinks BearbeitenVor 75 Jahren Grundung des Lebensborn e V Anmerkungen zur Rolle der beratenden Gynakologen Memento vom 28 Februar 2017 im Internet Archive PDF 10 12 MB Biographie an der Universitat GreifswaldEinzelnachweise Bearbeiten a b Susanne Doetz Walter Stoeckel und die I Berliner Universitatsfrauenklinik im Nationalsozialismus Dissertation Charite 2010 S 200 a b Biographie von Schultze an der Universitat GreifswaldNormdaten Person GND 1055451692 lobid OGND AKS VIAF 84846717 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schultze Gunther K F ALTERNATIVNAMEN Schultze Gunther Karl Friedrich vollstandiger Name Schultze Gunter K F KURZBESCHREIBUNG deutscher Gynakologe und Leiter der Frauenklinik und Hebammenschule der Universitat GreifswaldGEBURTSDATUM 24 August 1896GEBURTSORT HeringsdorfSTERBEDATUM 1 Mai 1945STERBEORT Greifswald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunther K F Schultze amp oldid 220504342