www.wikidata.de-de.nina.az
Die Golsdorfgasse befindet sich im 1 Wiener Gemeindebezirk der Inneren Stadt Sie wurde 1919 nach dem Lokomotivkonstrukteur Karl Golsdorf benannt GolsdorfgasseWappenStrasse in Wien Innere StadtGolsdorfgasseBasisdatenOrt Wien Innere StadtOrtsteil Innere Stadt 1 Bezirk Angelegt 1862Neugestaltet 1881Hist Namen AugustengasseAnschluss strassen FischerstiegeQuerstrassen Salzgries Gonzagagasse Franz Josefs KaiPlatze RudolfsplatzNutzungNutzergruppen Fussverkehr Radverkehr AutoverkehrStrassen gestaltung EinbahnstrasseTechnische DatenStrassenlange ca 163 Meter Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage und Charakteristik 3 Gebaude 3 1 Nr 1 Wohn und Geschaftshaus 3 2 Nr 2 Wohnhaus 3 3 Nr 3 Wohnhaus 3 4 Nr 4 Gotisches Haus 3 5 Nr 5 Miethaus 3 6 Nr 7 Wohnhaus 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Gebiet auf dem die heutige Golsdorfgasse liegt gehorte im Mittelalter zur Vorstadt vor dem Werdertor und erstreckte sich uber den Stadtgraben der Ringmauer der Wiener Stadtmauer 1646 wurde die Wasserschanze als Teil der Befestigungsanlagen auf dem Gebiet des heutigen Hauserblocks zwischen Golsdorfgasse Franz Josefs Kai Salztorgasse und Gonzagagasse errichtet Sie wurde 1822 abgerissen 1859 1860 begann man hier mit dem Abbruch der ubrigen Befestigungsanlagen statt derer der Kai und die Ringstrasse auf dem Gelande der ehemaligen Stadtmauer und des sie umgebenden Glacis errichtet wurde Auf dem damit leeren Stadterweiterungsgebiet wurden planmassig neue Strassen und Hauserparzellen angelegt So entstand auch 1862 zwischen Franz Josefs Kai und Rudolfsplatz die kurze Augustengasse Entgegen der verbreiteten Meinung diese ware nach Kaiserin Karoline Auguste benannt worden bezweifelt Richard Perger dies da die Kaiserin stets mit ihrem ersten Vornamen genannt wurde und Benennungen nach ihr daher Karolinenbrucke oder Karolinentor lauteten Es durfte sich daher bei der Namensgeberin um Erzherzogin Auguste die Gemahlin des bayrischen Prinzregenten Luitpold handeln Nach dem Abbruch der Salzgrieskaserne wurde 1881 die Verlangerung der Augustengasse vom Rudolfsplatz bis zum Salzgries moglich Als die Monarchie zu Ende gegangen war benannte man manche Strassen die nach Angehorigen des Kaiserhauses benannt worden waren aber sonst keine besonderen Verdienste um Wien besassen um Daher wurde 1919 die Augustengasse in Golsdorfgasse umbenannt Sie erinnert seither an den 1916 verstorbenen verdienstvollen Eisenbahningenieur Karl Golsdorf Lage und Charakteristik Bearbeiten nbsp Golsdorfgasse vom Salzgries aus gesehenDie Golsdorfgasse verlauft vom Salzgries in nordlicher Richtung wird durch den Rudolfsplatz unterbrochen und fuhrt dann von diesem weiter in nordostlicher Richtung zum Franz Josefs Kai Infolge dieser drei Teilabschnitte nimmt sie insgesamt einen gebogenen Verlauf ein Sie wird durchgehend als Einbahnstrasse gefuhrt wobei Radfahren in gegenlaufiger Richtung moglich ist Offentliche Verkehrsmittel verkehren hier nicht Autoverkehr und Fussgangeraufkommen sind gering Die Gebaude bestehen aus Wohn und Geschaftshausern im historistischen Stil die zwischen 1860 und 1880 entstanden In ihnen liegen einige Verkaufsgeschafte Eine grosse Grunflache in Gestalt eines Parks befindet sich am Rudolfsplatz Gebaude BearbeitenNr 1 Wohn und Geschaftshaus Bearbeiten Ursprunglich war die nordliche Seite des Salzgries ohne Hauser und es verlief hier die Stadtmauer entlang Mit der Zeit entstanden dann an ihr einige Basteihauseln und private Miethauser die abgerissen wurden um 1745 an deren Stelle mit dem Bau der Salzgrieskaserne zu beginnen der einzigen Kaserne innerhalb der Stadtbefestigungen Sie bestand bis 1880 Das Gelande wurde anschliessend neu parzelliert und verbaut 1881 1884 errichtete Wilhelm Fraenkel an der Ecke Salzgries und Golsdorfgasse dieses Haus in Formen der Neorenaissance fur Julius Weissenfeld Ritter von Meisach Es liegt an der Hauptadresse Salzgries 10 nbsp Haus Golsdorfgasse 2Nr 2 Wohnhaus Bearbeiten An dieser Stelle befanden sich zuvor schon Vorgangerbauten die an die Salzgrieskaserne grenzten 1881 wurde das letzte von ihnen abgerissen und von Adolf Hofbauer 1882 das heutige Gebaude an der Ecke Salzgries und Golsdorfgasse im historistischen Stil errichtet Durch eine Bombe wurde es 1945 zerstort und nur mehr stark vereinfacht wieder aufgebaut Nr 3 Wohnhaus Bearbeiten nbsp Haus Golsdorfgasse 3 1881 An der Ecke Golsdorfgasse und Rudolfsplatz erbaute Wilhelm Fraenkel 1881 dieses bemerkenswerte Gebaude in altdeutschen Formen der Neorenaissance Es besitzt einen Eckrisalit mit Balkon und Kuppel Die Fassade besteht aus gebandertem Sichtziegelmauerwerk das sich uber einem rustizierten Sockel erhebt In beiden Bereichen sind Diamantquader zu sehen Die Fenster besitzen gesprengte Giebel mit Vasen und Busten daneben auch Hermenpilaster In der Attikazone haben die Fenster ebenfalls gesprengte Giebel Bemerkenswert ist das Schmiedeeisengitter des grossen Balkons zwischen Eck und Seitenrisalit an der Seite zum Rudolfsplatz Hinter dem Holztor liegt eine reich stuckierte Einfahrt mit toskanischen und ionischen Pilastern Adikulen und Busten kassettierten Gurten und Gewolben sowie einem Stocklplaster Im Stiegenhaus sind die Treppengelander der Fliesenboden die Stuckplafonds und die Adikulaturen zu beachten Nr 4 Gotisches Haus Bearbeiten Das Haus an der Ecke Franz Josefs Kai und Golsdorfgasse hatte ursprunglich die Adresse Augustengasse 2 Es wurde 1860 1862 von Heinrich von Ferstel im historistischen Stil errichtet und ist eines der seltenen Beispiele profaner Architektur in neugotischen Formen in Wien Es handelt sich ausserdem um den ersten Wohnbau den Ferstel errichtete Die Fassade des Hauses besteht uber der Sockelzone aus Sichtziegeln mit Masswerkfenstern im ersten Obergeschoss Ins Auge fallt besonders der schlanke viergeschossige fialen und masswerkbesetzte uberkuppelte Eckerker An der Seite zum Franz Josefs Kai befindet sich ausserdem eine Balkonanlage mit Masswerkspitzbogen auf Konsolen in Haustein An Gesimsen und Fensterrahmen ist kleinteiliger Dekor in Terrakotta zu sehen wie Masswerk Wurfelfries Kreuzblumen oder Konsolen Im Inneren befindet sich ein kreuzgratgewolbtes Vestibul Die zweiarmige Hausherrentreppe hat neugotische Schmiedeeisengelander die Decke zeigt Ornamentmalerei Eine Gedenktafel erinnert daran dass in diesem Haus 1886 Hermann Broch geboren wurde Das Haus steht unter Denkmalschutz nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Nr 5 Miethaus Bearbeiten Das spatsecessionistische Miethaus an der Ecke Rudolfsplatz und Golsdorfgasse wurde 1911 1912 von Siegfried Kramer erbaut Es hatte ursprunglich die Anschrift Augustengasse 1 und liegt an der Hauptadresse Rudolfsplatz 6 nbsp Golsdorfgasse vom Franz Josefs Kai aus gesehenNr 7 Wohnhaus Bearbeiten Das Eckhaus Golsdorfgasse und Franz Josefs Kai wurde 1860 von Eduard Kaiser errichtet Es ist Teil eines historistischen Ensembles am Franz Josefs Kai das bis Nr 45 reicht Das Haus hatte ursprunglich die Anschrift Augustengasse 3 und liegt an der Hauptadresse Franz Josefs Kai 39 Literatur BearbeitenRichard Perger Strassen Turme und Basteien Das Strassennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen Franz Deuticke Wien 1991 ISBN 3 7005 4628 9 S 54 Felix Czeike Hrsg Golsdorfgasse In Historisches Lexikon Wien Band 2 Kremayr amp Scheriau Wien 1993 ISBN 3 218 00544 2 S 572 Digitalisat Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Handbuch Wien I Bezirk Innere Stadt Berger Horn 2003 ISBN 3 85028 366 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Golsdorfgasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 21381 16 372566 Koordinaten 48 12 49 7 N 16 22 21 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Golsdorfgasse amp oldid 227578550