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Fukov deutsch Fugau war ein bohmisches Dorf an der Spree in Tschechien Sein Kataster mit einer Flache von 275 6603 ha 1 gehort heute zur Stadt Sluknov Holzkreuz auf den Trummern der St Wenzels KircheRuinen des ehemaligen Friedhofes 2006Friedhof nach der Renovierung 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sohne und Tochter der Gemeinde 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeographie BearbeitenFukov lag im aussersten Norden des Bohmischen Niederlandes um den Hopfenberg Chmelovy vrch 376 m im Fugauer Zipfel einem bohmischen Landstreifen der in sachsisches Territorium hineinragt und von der Eisenbahnstrecke Dresden Zittau sowie der Spree durchquert wird Die Eisenbahnstrecke fuhrt zwischen den Stationen Taubenheim Spree und Neusalza Spremberg hier fur ca einen Kilometer durch Tschechien Fugau war der einzige Ort in dem die Spree auf bohmischem Gebiet verlauft Nachbarorte waren Neuoppach im Norden Neusalza Spremberg im Osten Neutaubenheim im Westen und Taubenheim Spree im Nordwesten Sudostlich erhebt sich der Sonneberg 401 m In Alt Fugau entsprang das Fugauer Flossel durch den sudlichen Teil von Neu Fugau floss die Weissbach Fukovsky potok Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung des Fischerdorfes Fugau erfolgte im Jahr 1474 als Besitz der Herzoge von Sachsen Spater erwarben die Herren von Schleinitz das Dorf Diese uberliessen Fugau im Jahre 1531 Anton von Uechtritz 1555 erbte dessen Sohn Abraham von Uechtritz das Gut Abraham d J von Uechtritz verkaufte Fugau 1630 an den Besitzer der Herrschaften Schluckenau und Hainspach Wolfgang von Mansfeld Nachfolgender Besitzer war Anton von Brummer Dessen Erben verkauften Fugau 1682 fur 7 650 Schock an Philipp Siegmund von Dietrichstein der das Gut seiner Herrschaft Schluckenau zuschlug Die nach dem Dreissigjahrigen Krieg eingeleitete Rekatholisierung blieb in Fugau zunachst ergebnislos die Bewohner blieben Protestanten Wegen Fehlens eines eigenen Gotteshauses besuchten die protestantischen Glaubigen die Dorfkirche Spremberg im ostlichen Nachbarort Im Jahre 1696 liess die Herrschaft Schluckenau das Dorf gewaltsam rekatholisieren Ein Teil der Protestanten verliess daraufhin Fugau und siedelte sich jenseits der Grenze in Oppach Taubenheim und Spremberg heute Neusalza Spremberg an Im Jahre 1780 begann in Fugau der Bau der Kirche des hl Wenzel geweiht wurde sie 1788 Wahrend der Napoleonischen Kriege lagerte im September 1818 ein von Alexandre Andrault de Langeron kommandiertes russisches Heer mit 60 000 Mann bei Fugau Wegen seiner besonderen Lage wurde 1848 in Fugau ein Referendum uber eine Angliederung an das Konigreich Sachsen durchgefuhrt bei dem sich die Bewohner fur einen Verbleib bei Bohmen entschieden Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Fugau Fugava ab 1850 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Schluckenau Ab 1868 gehorte die Gemeinde zum Bezirk Schluckenau Im Jahr 1919 lehnten die Bewohner der Gemeinde erneut einen Anschluss von Fugau an Sachsen ab Der tschechische Name Fukov wurde 1924 eingefuhrt Im Jahre 1930 hatte Fugau 791 Einwohner Das Dorf bestand aus 143 Hausern im Ort gab es eine Kirche ein Pfarrhaus eine zweiklassige Schule ein Postamt ein Zollamt 58 Gewerbebetriebe funf Gasthauser und etwa 20 Laden Ein Teil der Einwohner arbeitete als Steinbrecher und Steinmetzen In Folge des Munchner Abkommens wurde Fugau 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Schluckenau 1939 lebten 703 Personen in dem Dorf 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Fukov 1945 zur Tschechoslowakei zuruck und der grosste Teil der deutschen Bevolkerung wurde vertrieben 1949 kam Fukov nach der Aufhebung des Okres Sluknov zum Okres Rumburk Im Jahr darauf wurde der entvolkerte Ort nach Kralovstvi eingemeindet und die Grenze nach Sachsen geschlossen Seit den 1950er Jahren war Fukov zur Ubergabe an die DDR vorgesehen Als sich die Plane einer Grenzbereinigung zerschlugen begannen die tschechoslowakischen Behorden mit dem Abriss des Ortes 3 Mit der Sprengung der Kirche sowie der Schule am 23 September 1960 war der Ort schliesslich dem Erdboden gleichgemacht Im Zuge der Gebietsreform von 1960 wurde Fukov zusammen mit Kralovstvi nach Sluknov eingemeindet und dem Okres Decin zugewiesen Die Ruinen des ehemaligen Ortes sind fur Fussganger und Radfahrer von der Oppacher Grenzstrasse Fugauer Strasse aus uber eine kleine Spreebrucke zuganglich Ein am 23 September 2000 aufgestelltes Holzkreuz erinnert an den Ort Der Friedhof eines der letzten ubriggebliebenen Baudenkmaler des zerstorten Dorfes wurde 2014 mit Mitteln des Deutsch Tschechischen Zukunftsfonds renoviert 4 Ortsgliederung BearbeitenFugau bestand aus den Ortsteilen Alt Fugau und Neu Fugau Alt Fugau gliederte sich in die Ortslagen Oberfugau und Niederfugau Zu Neu Fugau gehorte die Ortslage Plumpeldorfel Sohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenAugust Weirich 1858 1921 osterreichischer Musiker 1903 1921 Kapellmeister am Wiener Stephansdom Rudolf Kauschka 1883 1960 deutscher Lyriker Schriftsteller Rennrodler und Bergsteiger Franz Tippel 1923 2010 deutscher Maler und Grafiker Jindrich Roudny 1924 2015 tschechoslowakischer LeichtathletLiteratur BearbeitenGottfried Engel 500 Jahre Fugau 1460 1960 Band 1 Chronik Fugau Zittau Eigenverlag 2004 Band 2 Chronik Bildband Fugau Zittau Eigenverlag 2006 Lutz Mohr Die Fugauer im Zwiespalt mit Kirche und Gott Eine Erinnerung an ein unruhmliches Kapitel der Heimatgeschichte In Gunter Hensel Bearb Geschichte und Geschichten aus Neusalza Spremberg Band 4 Neusalza Spremberg Kultur und Heimatfreunde e V und Interessengemeinschaft Ortsgeschichte IGO 2011 S 51 58 E Scholze Fugau Bis in die funfziger Jahre ein kleiner Grenzort zu Sachsen In Oberlausitzer Hausbuch Bautzen 1995 S 170 171 Miriam Schonbach Auf Wiedersehen in Fugau Von dem zerstorten Ort in Bohmen gibt es nur noch wenige Spuren Doch einstige Bewohner halten die Erinnerung wach In Sachsische Zeitung Lobauer Zeitung Ausgabe vom 29 November Mittwoch 2017 S 16 Rudolf Tilke Chronik des nordbohmischen Niederlandes Rumburk Verlag Milan Holenda 1998 enth u a Kapitel Das Schicksal einer Gemeinde Fugau S 53 54 Alfred Tolg Fugau Bezirk Schluckenau 1960 Dem Erdboden gleichgemacht Neusalza Spremberg Michael Voigt o J 1996 Einzelnachweise Bearbeiten http www uir cz katastralni uzemi 672700 Fukov Michael Rademacher Landkreis Schluckenau tschech Sluknov Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Petr Miksicek Tvare Krusnohori Gesichter des Erzgebirges fornica graphics Sokolov 2009 ISBN 978 80 87194 07 2 S 60 Deutsch Tschechischer Zukunftsfonds Fukov Fugau Der Friedhof des zerstorten Dorfes wird in diesem Jahr mit Mittel des DTZF renoviert 18 Januar 2014 abgerufen am 1 August 2016Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fukov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Untergegangene Orte Tschechisch und teilweise Deutsch mit Ansichtskarten Fugau Beschreibung auf taubenheim spree de 51 0425 14 501944 Koordinaten 51 2 33 N 14 30 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fukov amp oldid 213407436