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Karl Friedrich Fritz Sarasin 3 Dezember 1859 in Basel 23 Marz 1942 in Lugano war ein Schweizer Naturforscher und Volkerkundler Fritz Sarasin Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Schriften Auswahl 3 Auszeichnungen und Preise Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie Bearbeiten nbsp Fritz und Paul Sarasin wahrend ihrer Expedition nach Celebes nbsp Grab auf dem Basler Friedhof am HornliFriedrich Fritz Sarasin wuchs als Sohn des Baumwollfabrikanten und Politikers Felix Sarasin 1797 1862 und der Rosalia Brunner 1826 1908 im Basler Daig auf 1878 studierte er in Genf beim Naturforscher Carl Vogt Nach einem Semester wechselte er an die Universitat Basel wo er den drei Jahre alteren Paul Sarasin kennen lernte Sie hatten den gemeinsamen Urgrossvater Jakob Sarasin somit waren sie Vettern zweiten Grades Ein Neffe von Fritz Sarasin war Carl Emanuel Burckhardt Aus dieser Begegnung entstand eine lebenslange Liebesbeziehung die sie selbst als Nachkommen der machtigsten Familien der Stadt Basel nicht leben konnten So zogen sie gemeinsam nach Wurzburg wo sie bei dem Naturforscher und Zoologen Karl Semper in Zoologie promovierten Von 1883 bis 1886 begaben sich Fritz und Paul Sarasin auf eine Reise nach Britisch Ceylon um zoologische und anthropologische Feldforschung zu treiben Sie interessierten sich vor allem fur die evolutionare Abstammung des Menschen die sie anhand der Volksgruppe der Weddas auf Ceylon und spater der Volksgruppe der Toala auf Celebes erforschten Der erhebliche Teil der Feldforschung beschrankte sich auf das Sammeln von menschlichen Schadeln Regelmassig schickten sie ihre Funde an das Naturhistorische Museum Basel was Ludwig Rutimeyer sehr schatzteIn den folgenden sechs Jahren lebten sie in Berlin und werteten das gesammelte Material aus der Expeditionen aus Gefordert wurden sie durch die dortige Gesellschaft fur Erdkunde unter Ferdinand von Richthofen und die Anthropologisch Ethnologische Gesellschaft unter Rudolf Virchow 1889 reisten sie mit Leopold Rutimeyer zu ethnologischen Forschungen nach Agypten und in den Sinai 1890 reisten sie ein zweites Mal nach Britisch Ceylon um anthropologische Fotografien zu machen 1896 kehrten sich nach Basel zuruck und setzten ihre gemeinsame Lebens und Arbeitsgemeinschaft fort Im Patrizierhaus Faeschhaus an der Spitalstrasse 22 hatten sie auf drei Etagen genugend Platz fur ihre umfangreichen Sammelbestande Ihr Haus wurde bald der Mittelpunkt des naturwissenschaftlichen Lebens der Schweiz Beide stiegen zu den einflussreichsten Naturwissenschaftlern der Schweiz auf ausgezeichnet mit Ehrendoktorwurden der Universitat Basel und Genf sowie hochsten wissenschaftlichen Auszeichnungen aus Deutschland und den Niederlanden Zu den wichtigsten wissenschaftlichen Auszeichnungen der beiden gehorten u a die Carl Ritter Medaille der Berliner Gesellschaft fur Erdkunde Dank ihres Reichtums konnten sie grosse wissenschaftliche Werke publizieren die wiederum ihr Renommee als Naturwissenschaftler erweiterten Im Jahr 1891 wurde Fritz Sarasin zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Er war der erste Prasident der 1923 gegrundeten Geographisch Ethnologischen Gesellschaft Basel Dieser gehorten auch Hugo Hassinger und Felix Speiser Merian 1880 1949 an Sie hatten die Grundungsversammlung am 17 Dezember 1923 einberufen 1 Speiser trat als Neffe von Paul Sarasin in dessen Fussstapfen Zudem war Fritz Sarasin Prasident der Naturforschenden Gesellschaft der Schweiz heute Akademie der Naturwissenschaften Schweiz Von 1893 bis 1896 und von 1902 bis 1903 reisten die beiden Sarasins zu weiteren Forschungen nach Celebes heute Sulawesi Celebes gehorte damals zum Kolonialreich der Niederlande Die Forschungsreise beeinflusste die darauffolgende militarische Invasion des Inneren dieser Insel durch die Niederlander im Jahre 1905 Fritz und Paul Sarasin grundeten das Basler Volkerkundemuseum heute Museum der Kulturen und fuhrten in den spaten 1890er Jahren das Naturhistorische Museum Basel Fritz Sarasin leitete auch den Zoologischen Garten In den 1880er Jahren schenkten Fritz und Paul Sarasin dem Zoo Basel eine junge Elefantenkuh aus Ceylon die als Miss Kumbuk 2 beruhmt wurde Schriften Auswahl Bearbeitenmit Paul Sarasin Ergebnisse naturwissenschaftlicher Forschungen auf Ceylon Die Weddas von Ceylon und die sie umgebenden Volkerschaften Ein Versuch die in der Phylogenie des Menschen ruhenden Rathsel der Losung naher zu bringen 2 Bande Text u Tafelband Atlas Kreidel Wiesbaden mit Paul Sarasin Reisen in Celebes Ausgefuhrt in den Jahren 1893 1896 und 1902 1903 2 Bande Kreidel Wiesbaden 1905 Neu Caledonien und die Loyalty Inseln Reise Erinnerungen eines Naturforschers Georg Basel 1917 mit Jean Roux Nova Caledonia Forschungen in Neu Caledonien und auf den Loyalty Inseln Recherches scientifiques en Nouvelle Caledonie et aux Iles Loyalty Redigiert von Hans Schinz und A Guillaumin Reihe A Zoologie 4 Bande Reihe B Botanik 1 Band Kreidel Wiesbaden Berlin 1913 1926 Reisen und Forschungen in Ceylon in den Jahren 1883 1886 1890 1902 1907 und 1925 Mit Fototafeln und einer Karte Helbig und Lichtenhahn Basel 1939 Aus den Tropen Reiserinnerungen aus Ceylon Celebes und Neu Caledonien 8 Vortrage Helbing amp Lichtenhahn Basel 1931 Aus einem glucklichen Leben Biographische Notizen Frobenius Basel 1941 Auszeichnungen und Preise Auswahl Bearbeiten1896 Carl Ritter MedailleLiteratur BearbeitenF S In Ethnologischer Anzeiger 4 1944 L Forcart Die Bedeutung von Paul Sarasin 1856 1929 und Fritz Sarasin 1859 1942 fur die malakozoologische Forschung 1943 Paul Hinderling u a Gedachtnis Ausstellung Fritz und Paul Sarasin Krebs Basel 1959 Fuhrer durch das Museum fur Volkerkunde und Schweizerische Museum fur Volkskunde Basel Sonderausstellung 1959 Bernhard C Schar Tropenliebe Schweizer Naturforscher und niederlandischer Imperialismus in Sudostasien um 1900 Campus Verlag Frankfurt am Main 2015 ISBN 978 3 593 50287 8 Christian Simon Reisen Sammeln und Forschen Die Basler Naturhistoriker Fritz und Paul Sarasin Schwabe Basel 2015 Hans Dietschy Dr phil Dr h c Fritz Sarasin 3 Dezember 1859 bis 23 Marz 1942 In Basler Jahrbuch 1943 S 7 17 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Fritz Sarasin Quellen und Volltexte Literatur von und uber Fritz Sarasin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Heinz Balmer Sarasin Fritz In Historisches Lexikon der Schweiz Stammbaum von Fritz Sarasin In stroux org Fabian Renz Die Schweizer Kolonial Komplizen In Tages Anzeiger vom 12 Mai 2015 Fritz Sarasin Stiftung Peter Jeck Die Sarasins Aufstieg einer Dynastie In Tageswoche vom 22 Dezember 2011 Maya Brandli Wie zwei Basler Zoologen Kolonialschatze in die Schweiz brachten In SRF Gesellschaft amp Religion 26 Marz 2013Einzelnachweise Bearbeiten Geographisch Ethnologische Gesellschaft Basel Grundungsversammlung Abgerufen am 17 August 2019 Foto von Miss Kumbuk In ETH Bibliothek Abgerufen am 18 August 2019 Normdaten Person GND 119376474 lobid OGND AKS LCCN n2001106761 VIAF 64167248 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sarasin FritzALTERNATIVNAMEN Sarasin Karl FriedrichKURZBESCHREIBUNG Schweizer Naturforscher und VolkerkundlerGEBURTSDATUM 3 Dezember 1859GEBURTSORT BaselSTERBEDATUM 23 Marz 1942STERBEORT Lugano Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Sarasin amp oldid 228207220