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Fritz Reiche 4 Juli 1883 in Berlin 14 Januar 1969 in New York City war ein deutscher theoretischer Physiker der ab 1941 in den USA lebte und arbeitete Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Reiches Rolle in der Geschichte der Atombombe 3 Veroffentlichungen 4 LiteraturLeben BearbeitenReiche studierte in Munchen 1901 1902 bei Adolf von Baeyer und Wilhelm Rontgen und anschliessend in Berlin bei Max Planck wo er 1907 promovierte Titel der Dissertation Gesetze der Kompression einer Hohlraumstrahlung durch eine semipermeable Platte Nach einem dreijahrigen Aufenthalt bei Otto Lummer in Breslau kehrte er 1911 an die Berliner Universitat zuruck wo er bald Privatdozent wurde Im Jahre 1913 heiratete er Berta Ochs die Tochter des Komponisten und Chorleiters der Philharmonie Siegfried Ochs Er wurde aus Gesundheitsgrunden kein Soldat von 1915 bis 1918 war er Assistent bei Planck als Nachfolger von Lise Meitner anschliessend arbeitete er am Kaiser Wilhelm Institut fur physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin Dahlem In dieser Zeit arbeitete er hauptsachlich auf dem Gebiet der theoretischen Optik insbesondere Spektroskopie 1921 wurde er als Professor fur Theoretische Physik an die Universitat Breslau berufen als Nachfolger von Erwin Schrodinger In Breslau begann sich Reiche intensiver mit Quantentheorie zu befassen Die Position in Breslau verlor er 1933 durch die judenfeindlichen Massnahmen der Nazi Regierung er wurde zunachst Gastdozent an der Deutschen Universitat in Prag kehrte aber 1935 nach Berlin zuruck und emigrierte mit seiner Familie 1941 schliesslich in die USA Zunachst hatte er verschiedene Dozenturen inne bevor er 1946 Professor an der New York University wurde Dort unterrichtete er Theoretische Physik Wellenmechanik und Thermodynamik Ausserdem wurde er von der NASA und der US Navy mit besonderen Forschungsprojekten zur Uberschallstromung betraut Nach seiner Pensionierung 1958 setzte er seine Forschungen in der Division of Electromagnetic Research am Courant Institute of Mathematical Sciences der New York University fort Bis kurz vor seinem Tode 1969 untersuchte er den Unterschied der Anzahl an Moden der Wellenausbreitung in der Magnetohydrodynamik und der Elektrodynamik Reiches Rolle in der Geschichte der Atombombe BearbeitenWie Robert Jungk in seinem Buch Heller als tausend Sonnen berichtet suchte der Physiker Friedrich Georg Houtermans Fritz Reiche kurz vor dessen Ausreise in die USA im Marz 1941 auf und uberbrachte ihm eine geheime Mitteilung die Reiche als Kurier den Physikern in den USA uberbringen sollte Es handelte sich um die Atombombe Die deutschen Physiker wurden von der NS Regierung gedrangt eine Atombombe zu bauen sie wurden aber insbesondere Heisenberg versuchen die Angelegenheit nur zogerlich zu behandeln und den Auftrag nicht ernsthaft vorantreiben Nach der Darstellung Jungks hat Reiche diese Nachricht Rudolf Ladenburg uberbracht den Reiche aus Berlin und Breslau kannte dieser habe sie nach Washington weitergeleitet Wie aus dem wissenschaftlichen Anhang zu dem Theaterstuck Kopenhagen von Michael Frayn Gottingen 2001 hervorgeht bestehen starke Zweifel ob Heisenberg und seine Arbeitsgruppe tatsachlich den Bau der Bombe hintertreiben wollten Insofern liegt der Wahrheitsgehalt der Schilderung Jungks hinsichtlich der Rolle Reiches im Dunkeln Veroffentlichungen BearbeitenFritz Reiche hat 55 wissenschaftliche Arbeiten veroffentlicht meist Aufsatze in Fachzeitschriften Besonders erwahnenswert ist sein Buch Die Quantentheorie Ihr Ursprung und ihre Entwicklung Berlin 1921 Englische Ausgabe The Quantum Theory London 1922 2nd Ed 1924 3rd Ed 1930 Amerikanische Ausgabe New York 1922 2nd Ed 1930 Spanische Ausgabe La teoria de los cuantos Madrid 1922Eine vollstandige Liste der Veroffentlichungen enthalt die Biographie von Valentin Wehefritz Literatur BearbeitenValentin Wehefritz Universitat im Exil 5 Verwehte Spuren Prof Dr phil Fritz Reiche Universitatsbibliothek Dortmund 2002 ISBN 3 921823 28 5 Reiche Fritz in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 950Normdaten Person GND 124615317 lobid OGND AKS LCCN n86870871 VIAF 52627501 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reiche FritzKURZBESCHREIBUNG deutsch amerikanischer PhysikerGEBURTSDATUM 4 Juli 1883GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 14 Januar 1969STERBEORT New York Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Reiche Physiker amp oldid 227293280