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Fritz Rechberg 29 Februar 1868 in Hersfeld 17 November 1939 ebenda 1 war ein deutscher Unternehmer und Kommerzienrat 2 Er stammte aus einer Hersfelder Industriellenfamilie die in der traditionellen dortigen Textilindustrie tatig war Leben BearbeitenFritz Rechberg ubernahm als gelernter Tuchmacher die Fabrik seines Vaters Adam Rechberg an der Hainstrasse zusammen mit seinem Bruder Ferdinand Dieser zog sich jedoch 1892 wegen Krankheit aus der Leitung der Fabrik zuruck so dass Fritz Rechberg alleiniger Inhaber wurde Ein weiterer Bruder war Arnold Rechberg Fritz Rechberg erweiterte und modernisierte die Fabrik erheblich Um die Jahrhundertwende hatte die Fabrik 91 Webstuhle 1873 waren es 20 Webstuhle und in den Jahren 1902 und 1903 wurde die Fabrik mit einer Dynamomaschine elektrifiziert Zwischen 1906 und 1907 erhielt die Fabrik einen eigenen Gleisanschluss 3 und die Kesselanlage wurde durch eine automatische Braunkohlenbeschickung modernisiert Die Fabrik hatte zu dieser Zeit 115 Webstuhle die bis 1914 auf die Zahl von 150 anstieg 1908 wurde das Verwaltungsgebaude an der Hainstrasse erbaut 4 Im Jahr 1910 hatte Rechberg eine Fabrik mit etwa 500 Arbeitern 15 Meistern und 16 kaufmannische und technische Beamte Weiterhin beteiligte sich Rechberg am Aufbau des industriellen Kalibergbaus an der Werra Er gehorte ab 1910 dem Aufsichtsrat des Deutschen Kalisyndikats an Fritz Rechberg war damit ein international bekannter Unternehmer 1913 erhielt er vom Kaiser ein Patent in dem er zum Kommerzienrat ernannt wurde Wahrend des Ersten Weltkrieges gehorte er dem Aufsichtsrat der Kriegswollbedarfs AG an Durch die Deutsche Inflation 1914 bis 1923 hatte die Schilde AG 1926 in Hersfeld wirtschaftliche Schwierigkeiten Rechberg kaufte einen grossen Teil der Aktien auf Dadurch bewahrte er die Firma vor dem Konkurs und war bis in die 1940er Jahre Mehrheitsaktionar der Schilde AG Fur seine Tuchfabrik stellte er schon fruh die Weichen um auch der internationalen Konkurrenz zu begegnen zu konnen So grundete er schon Anfang des 20 Jahrhunderts zusammen mit Ludwig Braun der Besitzer der zweiten grossen Volltuchfabrik 5 in Hersfeld eine Einkaufsgemeinschaft 6 fur die so genannten Kapwollen ein Dadurch konnte unter Ausschaltung des Zwischenhandels gunstiger direkt in Sudafrika eingekauft werden Diese Zusammenarbeit intensivierte sich weiter in dem man im Oktober 1920 die zwei Tuchfabriken Adam Rechberg und Georg Braun zur Mitteldeutschen Verkaufsgesellschaft mbH zusammenschloss Anders als der Name vermuten lasst bezog sich Zusammenarbeit nicht nur auf dem Verkauf Auch die Fertigung wurde innerhalb der zwei Fabriken zusammengelegt Es entstand eine der grossten Tuchfabriken in Deutschland die von Fritz Rechberg und Ludwig Braun geleitet wurde Die Zusammenarbeit endete aber schon 1937 wieder Vermutlich hing diese Trennung mit der nationalsozialistischen Unternehmenspolitik zusammen die von einzelnen Personen gefuhrte Firmen begunstigte Zu seinem 70 Geburtstag im Jahr 1938 sollte er Ehrenburger der Stadt Hersfeld werden Da er wohl auch in nationalsozialistischer Zeit eine aufrechte und kritische Haltung gegenuber den Vorgangen behielt wurde der Stadt die Ehrung nicht genehmigt Aufgrund seiner Verdienste fur die Stadt wurde spater eine Strasse am Tageberg nach ihm benannt Hier stehen auch die Hauser die er 1921 bauen liess Rechberg war daruber hinaus sowohl sozial als auch kulturell engagiert Seine Fabrik hatte 1910 eine eigene Krankenunterstutzungs und Darlehenskasse und er richtete eine Fabrikkuche ein In Zeiten grosser Wohnungsnot baute er im Jahr insgesamt 46 Hauser fur Betriebsangehorige Er war in den 1920er Jahren gemeinsam mit dem SPD Politiker Michael Schnabrich Mitbegrunder und Vorstandsmitglied des Hersfelder Bauverein Selbsthilfe e V 7 Im Jahr 1934 und 1935 baute er zusammen mit Georg Braun eine Arbeitersiedlung an der Hohen Luft Weiterhin war er 1933 einer der 18 Grundsteinstifter zum 1937 erbauten Haus der Deutschen Kunst in Munchen 8 Literatur BearbeitenWilhelm Neuhaus Hersfelder Tuch Beitrage zur Geschichte des Hersfelder Wollgewerbes Hans Ott Verlag Bad Hersfeld 1950 Peter Braun Die Hersfelder Textilindustrie Vergangenheit und Gegenwart Verein fur hess Geschichte u Landeskunde e V Kassel 1834 Zweigverein Bad Hersfeld Bad Hersfeld 2003 ISBN 3 9806842 5 3Anmerkungen Bearbeiten Geburts und Sterbedatum stammen von der Grabstatte der Familie Rechberg auf dem Stadtfriedhof in Bad Hersfeld Kommerzienrat war ein bis 1919 verliehener Ehrentitel Die Ehrung erfolgte erst und zwar keineswegs automatisch nach erheblichen Stiftungen fur das Gemeinwohl an der Bahnstrecke Bad Hersfeld Treysa einziges Gebaude das von der Fabrik heute noch steht so nannte man Fabriken die alle Fertigungsschritte vom Rohstoff bis zum fertigen Tuch verrichteten sie hatte bis in die 1950er Jahre Bestand Quelle Mein Heimatland Bd 44 Nr 8 August 2005 S 31 PDF Datei Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Quelle Private Webseite uber das Haus der Deutschen KunstNormdaten Person GND 13901053X lobid OGND AKS VIAF 95609768 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rechberg FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher UnternehmerGEBURTSDATUM 29 Februar 1868GEBURTSORT HersfeldSTERBEDATUM 17 November 1939STERBEORT Hersfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Rechberg amp oldid 230402336