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Wilhelm Neuhaus geboren 25 Dezember 1873 in Minden gestorben 10 Dezember 1956 in Bad Hersfeld war ein deutscher Lehrer Heimatforscher und Schriftsteller Sein hauptsachliches Tatigkeitsgebiet war die Geschichte der Stadt Bad Hersfeld und der Reichsabtei Hersfeld Daneben war er auch als Lyriker tatig Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen und Mitgliedschaften 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren wurde Wilhelm Neuhaus im westfalischen Minden als Sohn eines Backers und Getreidehandlers In Minden besuchte er die Burgerschule und anschliessend das Gymnasium Nach der Schulzeit besuchte er die Praparandenanstalt in Petershagen wo er zum Volksschullehrer ausgebildet wurde Seine erste Lehrerstelle erhielt er in Vlotho In Vlotho heiratete Neuhaus 1901 mit seiner Frau Marie bekam er bis 1909 eine Tochter und zwei Sohne 1903 wurde er nach Enger versetzt In Enger wurde er erstmals schriftstellerisch tatig er veroffentlichte einen Band mit Gedichten und eine Abhandlung uber die Stadtgeschichte von Enger 1906 wechselte Neuhaus vom heimischen Westfalen nach Hessen In Hersfeld trat er eine Stelle an der Evangelischen Burgerschule ehemalige Nordschule heute Friedrich Frobel Schule an In seinem neuen Wohnort wurde er ebenfalls recht bald als Heimatforscher aktiv Auf Bitten des Verlegers der Hersfelder Zeitung Wilhelm Bachstadt begrundete er 1909 eine als monatliche Beilage der Hersfelder Zeitung unter dem Titel Mein Heimatland erscheinende Zeitschrift fur Geschichte Volks und Heimatkunde die er abgesehen von der durch den Ersten Weltkrieg bedingten Unterbrechung von 1914 bis 1921 bis 1938 als Schriftleiter betreute In diesen Jahren veroffentlichte er in der Zeitschrift uber 200 namentlich gekennzeichnete Aufsatze zu Themen der Hersfelder und nordhessischen Geschichte aber auch zu Kunst Kultur und Natur Neuhaus war auch dichterisch tatig 1914 und 1920 veroffentlichte er jeweils einen Lyrikband mit Gedichten Wahrend des Krieges den er als Angehoriger des Hersfelder Landsturmbataillons in Belgien verbrachte gab er in Aalst eine Feldpostzeitung heraus Nach dem Krieg trat Neuhaus ab 1919 aktiv fur die neue Weimarer Republik ein und engagierte sich als Redner fur die neugegrundete liberale Deutsche Demokratische Partei DDP 1926 erhielt auf Anregung von Neuhaus das Hersfelder Lullusfest seine heutige Form insbesondere die Eroffnung des Festes durch Feuermeister und Burgermeister sowie das Entzunden des wahrend des ganzen Fests brennenden Lullusfeuers gehen auf ihn zuruck 1 1928 wechselte Neuhaus als Konrektor an die Hersfelder Sudschule die heute nach ihm benannte Wilhelm Neuhaus Schule Ein Jahr zuvor hatte er sein Hauptwerk zur Geschichte der Stadt Hersfeld veroffentlicht das er 1954 in einer erweiterten Neuauflage nochmals veroffentlichte In den 1920er Jahren publizierte er zudem weitere heimatgeschichtliche Bucher daneben aber auch belletristische Werke Die Machtergreifung der Nationalsozialisten hatte fur den als liberalen Demokraten bekannten Neuhaus negative Konsequenzen Zunachst wurde er von linientreuen Heimatforschern und der gleichgeschalteten Verwaltung zunehmend Schikanen ausgesetzt 1934 wurde er schliesslich als Konrektor und Lehrer zwangspensioniert Aufgrund seines Rufs als bester Kenner der Stadtgeschichte erhielt er in diesem Jahr dennoch von der Stadtverwaltung den Auftrag die Jubilaumsausstellung zur im Jahr 1936 geplanten 1200 Jahrfeier von Hersfeld vorzubereiten Die Ausstellung wurde ein grosser Erfolg Neuhaus wurde dies jedoch nicht gedankt und direkt nach Ende der Ausstellung entband die Stadt ihn von seinen Aufgaben Ab 1938 war ihm die Schriftleitung seiner Beilage zur Hersfelder Zeitung untersagt Mein Heimatland musste eingestellt werden Es wurde durch eine vom ortlichen NS Geschichtsring redigierte neue Beilage ersetzt in der Neuhaus nicht publizieren durfte Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der politisch unbelastete Neuhaus 1945 trotz seines Alters als Rektor der Sudschule wieder in den Schuldienst ubernommen Zudem ubernahm er kommissarisch das Amt des Kreisschulrats und kummerte sich um den Wiederaufbau des Schulsystems im Kreis Hersfeld 1946 trat Neuhaus endgultig in den Ruhestand Die Stadt Hersfeld wurdigte sein Wirken 1948 mit der Verleihung der Ehrenburgerwurde 1951 gehorte Neuhaus zu den Initiatoren der Hersfelder Festspiele in der Stiftsruine Bad Hersfeld Seit 1949 erschien auch wieder die von ihm redaktionell betreute Beilage Mein Heimatland in der Hersfelder Zeitung Bis kurz vor seinem Tod im Dezember 1956 war Neuhaus weiter als Schriftsteller und Heimatforscher publizistisch aktiv Ehrungen und Mitgliedschaften BearbeitenMitglied der Historischen Kommission fur Hessen und Waldeck 1947 Ehrenmitglied des Vereins fur hessische Geschichte und Landeskunde Ehrenburger der Stadt Bad Hersfeld 1948 Bundesverdienstkreuz am Bande 1953 Wilhelm Neuhaus Schule in Bad Hersfeld Wilhelm Neuhaus Strasse in Bad HersfeldVeroffentlichungen Auswahl BearbeitenDie Grundung der Abtei Hersfeld und ihre Vorgeschichte Verlag Max Westphal Hersfeld 1909 Aus hellen Quellen Verlag Max Westphal Hersfeld 1914 Rosen am Schulhaus Verlag Max Westphal Hersfeld 1914 Sagen und Schwanke aus dem Kreise Hersfeld und den angrenzenden Gebieten Hans Ott Verlag Hersfeld 1922 Fritz Stuppler Eine Erzahlung aus der Zeit des Faustrechts Hans Ott Verlag Hersfeld 1922 Der Jakobinerprinz und andere Geschichten Hans Ott Verlag Hersfeld 1924 Bad Hersfeld Ein Fuhrer durch die Stadt und ihre Umgebung Hans Ott Verlag Hersfeld 1924 Die Geschichte von Hersfeld von den Anfangen bis zum Weltkrieg Hans Ott Verlag Hersfeld 1 Auflage 1927 Die Stiftsruine Hans Ott Verlag Hersfeld 1929 Auf den Spuren der Abtei Hersfeld in deutschen Gauen Hans Ott Verlag Hersfeld 1941 Aus zwolf Jahrhunderten Geschichten und Bilder aus Hersfelds Vergangenheit Hans Ott Verlag Hersfeld 1956 Die Geschichte von Hersfeld von den Anfangen bis zur Gegenwart Hans Ott Verlag Hersfeld 2 Auflage 1954Literatur BearbeitenWilhelm Neuhaus Geschichten von Hersfeld Gesammelte Aufsatze aus Mein Heimatland Ausgewahlt bearbeitet und mit Anmerkungen versehen von Michael Fleck Hersfelder Geschichtsblatter Band 3 Bad Hersfeld 2007Weblinks BearbeitenNeuhaus Wilhelm Hessische Biografie Stand 10 Dezember 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 25 Februar 2022 Neuhaus Wilhelm Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Einzelnachweise Bearbeiten Konrad Lipphardt Das Lullusfest in Bad Hersfeld 2012 abgerufen am 25 Februar 2022Normdaten Person GND 133787273 lobid OGND AKS VIAF 6132784 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Neuhaus WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Lehrer und HeimatforscherGEBURTSDATUM 25 Dezember 1873GEBURTSORT MindenSTERBEDATUM 10 Dezember 1956STERBEORT Bad Hersfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Neuhaus amp oldid 223578242