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Friedrich Heinrich Wilhelm Fritz Philippi 5 Januar 1869 in Wiesbaden 20 Februar 1933 im D Zug von Freiburg nach Wiesbaden war ein deutscher Pfarrer und Schriftsteller aus Hessen Nassau Niemandsland Stuttgart Berlin Leipzig 1923Ev Ringkirche in Wiesbaden Arbeitsplatz von Fritz Philippi Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Werke Auswahl 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPhilippi wurde als Sohn eines Schlossermeisters in Wiesbaden geboren Er studierte Evangelische Theologie in Berlin Tubingen und Marburg und wurde 1894 in Wiesbaden ordiniert 1889 wurde er Mitglied der Strassburger Burschenschaft Arminia zu Tubingen 1 Bis 1895 war er Vikar in Freiendiez danach bis Juli 1897 Pfarrverwalter von St Peter bei Diez 1897 trat er seine erste Stelle als Gemeindepfarrer in Breitscheid im Dillkreis an Dort blieb er bis 1904 Anschliessend ging er wieder nach St Peter bei Diez wo er als Gemeindeseelsorger bis 1911 wirkte Von 1911 war er mit dreieinhalbjahriger Unterbrechung durch Militardienst im Ersten Weltkrieg bis zu seinem Tod Pfarrer an der Ringkirche und Landeskirchenrat in Wiesbaden Werk BearbeitenPhilippi war neben seinem Seelsorgeramt als Schriftsteller tatig Er schrieb Gedichte Dramen und Erzahlungen veroffentlichte Predigten nahm zu Zeitfragen Stellung und kritisierte auch seine Kirchenoberen Wenn auch in vielen seiner Werke das Verhaltnis des Menschen zu Gott thematisiert wird und ein Pfarrer als Protagonist auftritt In seinen kurzeren Prosastucken aus der Breitscheider Zeit beschreibt Philippi die Lebensbedingungen der Landbevolkerung im Hohen Westerwald an der Schwelle des Industriezeitalters Kleine Bauern Topfer Wanderarbeiter und Muller Sonderlinge und religiose Schwarmer sind die Hauptakteure in Handlungen deren Dramatik sich aus der Harte des Alltags entfaltet aus dem Daseinskampf in einer Region die wegen ihrer Unwirtlichkeit als Nassauisch Sibirien bezeichnet wurde Philippi schildert Land und Leute mit realistischen bisweilen auch expressionistischen Stilmitteln und psychologischem Scharfblick Auch seine Erzahlungen aus dem Zuchthaus von Diez wo von 1904 an die Haftlingsbetreuung zu seinen Aufgaben als Pfarrer von St Peter gehorte bringen Not und Hoffnung der Menschen zur Sprache ohne einen moralisierenden oder platten Ton anzuschlagen Die kritische Liberalitat seiner Einstellung zu Strafjustiz und Strafvollzug und sein humanistisches Menschenbild widersprechen dabei der herrschenden Meinung der damaligen Zeit Nach der letzten Ausgabe von Erzahlungen Philippis im Jahr 1929 drohte sein Werk in Vergessenheit zu geraten Eine differenzierte Aufarbeitung der literarischen Leistung Philippis steht noch aus Im November 2008 sind nach fast 80 Jahren erstmals wieder Westerwalder Geschichten Philippis erschienen Werke Auswahl BearbeitenAus der Stille Gedichte Eugen Salzer Heilbronn 1901 Jeremia Drama Eugen Salzer Heilbronn 1905 Menschenlied Gedichte Eugen Salzer Heilbronn 1906 Unter den langen Dachern Erzahlungen vom Westerwald Eugen Salzer Heilbronn 1906 Auf der Insel Zuchthausgeschichten Buchverlag der Hilfe 1910 Adam Notmann Roman Grote Berlin 1916 Wendelin Wolf Roman Gotthelf Verlag Bern Leipzig 1917 Auf der Hohen Heide Bauerngeschichten Bibliographisches Institut Leipzig 1921 Erdrecht Roman Bibliographisches Institut Leipzig 1922 Niemandsland Union Stuttgart Berlin Leipzig 1923 Vom Pfarrer Mathias Hirsekorn und seinen Leuten Autobiographisches J J Weber Leipzig 1924 1937 Nr 25 in der Weberschiffchen Bucherei Belial Drama Bucherstube am Museum Wiesbaden 1924 Pfarrer Hirsekorns Zuchthausbruder Autobiographisches J J Weber Leipzig 1925 1937 Nr 26 in der Weberschiffchen Bucherei Aus dem Westerwald Gesammelte Erzahlungen Volksverband der Bucherfreunde 1927 Das geistliche Gespenst Geschichten aus dem Westerwald herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Johann Peter Nomen Verlag Frankfurt am Main 2008 ISBN 978 3 939816 07 2Ehrungen BearbeitenIm Ortsbezirk Wiesbaden Rheingauviertel ist die Fritz Philippi Strasse nach ihm benannt Seit 1998 tragt die Mittelpunkt Schule in Breitscheid den Namen des Dichters Literatur BearbeitenWilhelm Knevels Fritz Philippi als religioser Dichter Verlag Adolf Klein Leipzig 1929 Karl Weckerling Fritz Philippi in Nassauische Lebensbilder Band 2 Wiesbaden 1942 Reinhold Kuhlmann Fritz Philippi und seine Westerwald Gemeinde in Heimatbeilage zur Dill Zeitung Nr 1 1943 Ludwig Ruhle Fritz Philippi der Pfarrer und Dichter in Breitscheid Freiendiez und Wiesbaden zu seinem hundertsten Geburtstag 1969 in Heimatjahrbuch fur den Dillkreis 12 1969 Marita Metz Becker Fritz Philippi nicht nur ein Heimatdichter in Nassauische Annalen 102 1991 Heiner Feldhoff Uber den Dichter des Westerwalds Fritz Philippi in Literarischer Reisefuhrer Rheinland Pfalz hrsg von Josef Zierden Brandes amp Apsel 2001 Helmut Groos Der Westerwald Dichter Fritz Philippi in Heimatjahrbuch fur den Dillkreis 2008 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band II Kunstler Winter Heidelberg 2018 ISBN 978 3 8253 6813 5 S 539 540 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Fritz Philippi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Philippi Fritz Hessische Biografie Stand 26 Mai 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Elsheimer Hrsg Verzeichnis der Alten Burschenschafter nach dem Stande vom Wintersemester 1927 28 Frankfurt am Main 1928 S 386 Normdaten Person GND 137270992 lobid OGND AKS VIAF 81485096 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Philippi FritzALTERNATIVNAMEN Philippi Friedrich Heinrich WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Pfarrer und SchriftstellerGEBURTSDATUM 5 Januar 1869GEBURTSORT WiesbadenSTERBEDATUM 20 Februar 1933STERBEORT zwischen Freiburg und Wiesbaden im D Zug Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Philippi amp oldid 234076582