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Dieser Artikel befasst sich mit dem Theologen Friedrich Zimmer Zu anderen Personen siehe Fritz Zimmer Karl Friedrich Zimmer 22 September 1855 in Gardelegen 5 Dezember 1919 in Giessen war ein evangelischer Theologe und Grunder des Evangelischen Diakonievereins 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grabstatte Friedrich ZimmerKarl Friedrich Zimmer wurde als erster von insgesamt vier Sohnen des gleichnamigen Seminarlehrers 1826 1899 und dessen Frau Anna geboren Seine ersten vier Lebensjahre verbrachte Friedrich Zimmer in seinem Geburtsort Gardelegen in der Altmark dann zog er mit seiner Familie nach Osterburg bei Stendal Er besuchte die Klosterschule Schulpforta und studierte anschliessend Theologie in Tubingen Nach der Promotion zum Dr phil und seiner Habilitation in Berlin erhielt er 1880 eine Stellung als Privatdozent an der Universitat Bonn wo er auch seine spatere Ehefrau Mathilde Clausius kennenlernte die Tochter des Physikers Rudolf Clausius Als er ein Pfarramt in Mahnsfeld Ostpreussen ubernahm wechselte er an die Universitat Konigsberg und lehrte dort Systematische Theologie Im Konigsberger Diakonissenhaus der Barmherzigkeit war Zimmer als Pfarrer eingesetzt wo er neben der Krankenseelsorge zusatzlich die dort tatigen Diakonissen unterrichtete 1890 wurde Zimmer als Direktor des Predigerseminars nach Herborn berufen Im Jahr 1894 grundete Zimmer den Evangelischen Diakonieverein 2 Nach der Grundung des Evangelischen Diakonievereins blieb er als dessen Vorstand bis 1906 im Amt sein Nachfolger wurde Friedrich Samuel Zeller 1860 1909 3 Im Jahr 1898 initiierte Zimmer ein Heim in Berlin Zehlendorf mit Madchen und Fursorgeheim Kindergartnerinnenseminar und Frauenoberschule 4 Zimmers weitere Tatigkeit befasste sich mit der Organisation verschiedener sozialer Projekte darunter die Kolonialfrauenschule in Witzenhausen Er entwickelte ab 1905 Vorstellungen von einer Krankenpflegerinnen bzw Oberinnen Akademie Als Vorbild diente ihm die Kriegs Akademie beim Militar Die von ihm antizipierte zweijahrige akademische Schulung an einer Krankenpflegerinnen Akademie verstand er als die zweite Stufe der damals noch einjahrigen Krankenpflegeausbildung 5 Im Jahr 1907 errichtete Zimmer die Mathilde Zimmer Stiftung in Erinnerung an seine im selben Jahr verstorbene Ehefrau 6 Zimmer war Mitglied der Berliner Freimaurerloge Urania zur Unsterblichkeit 7 Nach seinem Tod im Dezember 1919 wurde er auf dem Friedhof Zehlendorf in Berlin beigesetzt unweit des Heimathauses der Zentrale des Evangelischen Diakonievereins Friedrich Zimmer ruht neben seiner Frau Mathilde geb Clausius die 1907 an gleicher Stelle bestattet worden war Das Grab der Eheleute ist erhalten 8 Werk BearbeitenWahrend der Ausbildung von Pfarramtskandidaten in Herborn gewann Friedrich Zimmer auch einen Eindruck von deren zukunftigen Ehefrauen Der Bildungsstand dieser Frauen erschien ihm fur deren anstehenden Aufgaben in der jeweiligen Gemeinde unzureichend so dass er Uberlegungen anstellte wie diesem Missstand abzuhelfen sei Zur gleichen Zeit waren auch andere Entwicklungen im Gange die auf Zimmer Einfluss nahmen Zum einen gab es von Seiten der burgerlichen Frauenbewegung Bemuhungen Frauen durch Aus Bildung und berufliche Tatigkeit ein Leben in weitgehender Unabhangigkeit zu ermoglichen zum anderen waren im Gesundheitswesen durch den Fortschritt in der Medizin Veranderungen in der Krankenversorgung notig Was bislang unausgebildete Hilfskrafte im Sinne einer Krankenwartung ausfuhrten wandelte sich in spezielle Krankenpflege fur die geschultes Personal erforderlich wurde Diese einzelnen Aspekte mundeten bei Zimmer in dem Entschluss zur Grundung des Vereins zur Sicherstellung von Dienstleistungen in der Diakonie spater Evangelischer Diakonieverein benannt am 11 April 1894 Das erste Diakonieseminar fur Krankenpflege wurde am 1 Juli 1894 im Stadtischen Krankenhaus Elberfeld eingerichtet Hier wurde schulisch vorgebildeten Frauen eine kostenlose Ausbildung geboten die ihnen Unabhangigkeit von Familie und Ehe sicherte gleichzeitig konnten den Krankenhausern und Gemeinden Krankenschwestern vermittelt werden Weitere Seminare entstanden darunter eines fur Kinderkrankenpflege Fur Frauen und Madchen aus bildungsferneren Schichten wurden Pflegerinnenschulen etabliert Des Weiteren war Friedrich Zimmer der Begrunder von Tochterheimen fur schulisch vorgebildete Madchen die dort auf ihre Aufgaben in Beruf Ehe und Familie vorbereitet werden sollten Auch die ersten Fursorge und Heilerziehungsheime beruhen auf Zimmers Initiative Literatur BearbeitenManfred Berger ZIMMER Karl Friedrich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 25 Bautz Nordhausen 2005 ISBN 3 88309 332 7 Sp 1583 1600 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Liselotte Katscher Krankenpflege und Drittes Reich Der Weg der Schwesternschaft des Evangelischen Diakonievereins 1933 1939 Verlagswerk der Diakonie Stuttgart 1990 ISBN 3 923110 63 4 Ingrid Kracker von Schwartzenfeldt Lebensbilder aus dem Evangelischen Diakonieverein Christlicher Zeitschriftenverlag Berlin 1975 Hans Huchzermeyer Zur Geschichte der evangelischen Kirchenmusik in Konigsberg Preussen 1800 1945 Die kirchenmusikalischen Ausbildungsstatten Huchzen Verlag Minden 2013 ISBN 978 3 00 041717 7 S 48 51 Weblinks BearbeitenGeschichte des Evangelischen Diakonievereins abgerufen am 21 Mai 2016 Geschichte der Mathilde Zimmer Stiftung abgerufen am 21 Mai 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Helene von Dungern Art Diakonievereine In Die Religion in Geschichte und Gegenwart RGG Bd 2 Deutschmann bis Hessen J C B Mohr Paul Siebeck Tubingen 1910 Sp 10 12 hier Sp 10 Dieter Dornheim Chronik des Johannes Falk Hauses Bruder und Schwesternschaft Johannes Falk Eisenach geistliche Gemeinschaft in der Evangelisch Lutherischen Diakonissenhaus Stiftung Eisenach 2016 S 5 http www gemeinschaft falk de wp content uploads 2016 04 Chronik Teil I pdf Helene von Dungern Art Diakonievereine In Die Religion in Geschichte und Gegenwart RGG Bd 2 Deutschmann bis Hessen J C B Mohr Paul Siebeck Tubingen 1910 Sp 10 12 hier Sp 11 Dieter Dornheim Chronik des Johannes Falk Hauses Bruder und Schwesternschaft Johannes Falk Eisenach geistliche Gemeinschaft in der Evangelisch Lutherischen Diakonissenhaus Stiftung Eisenach 2016 S 5 http www gemeinschaft falk de wp content uploads 2016 04 Chronik Teil I pdf Karin Wittneben Maria Mischo Kelling Pflegebildung und Pflegetheorien Urban amp Schwarzenberg Munchen Wien Baltimore 1 Auflage 1995 mit einem Vorwort von Hildegard Peplau S 262 264 Dieter Dornheim Chronik des Johannes Falk Hauses Bruder und Schwesternschaft Johannes Falk Eisenach geistliche Gemeinschaft in der Evangelisch Lutherischen Diakonissenhaus Stiftung Eisenach 2016 S 5 http www gemeinschaft falk de wp content uploads 2016 04 Chronik Teil I pdf www kulturfuehrer berlin de Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 680 Normdaten Person GND 116993065 lobid OGND AKS LCCN no99087229 VIAF 67231522 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zimmer FriedrichALTERNATIVNAMEN Zimmer Karl FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe und Grunder des Evangelischen DiakonievereinsGEBURTSDATUM 22 September 1855GEBURTSORT GardelegenSTERBEDATUM 5 Dezember 1919STERBEORT Giessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Zimmer amp oldid 229608628