www.wikidata.de-de.nina.az
Friedrich Wildgans 5 Juni 1913 in Wien 7 November 1965 in Modling war ein osterreichischer Komponist und Klarinettist Friedrich Wildgans 1946 c Dr Ralph Wildgans Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Wildgans wurde in der Familie des bekannten Dichters und Burgtheaterdirektors Anton Wildgans 1881 1932 und seiner Frau Lilly geb Wurzl geboren 1 Im Jahr 1915 ubersiedelte die Familie nach Modling 1 Er lernte zunachst Violine bei Gottfried Feist und Klavier bei Paul Weingarten spater erlernte er bei Viktor Polatschek die Klarinette welche sein Hauptinstrument werden sollte Ab dem Alter von zwolf Jahren erhielt er Unterricht in Musiktheorie und Komposition bei Joseph Marx 2 Von 1934 bis 1935 war er in Salzburg Lehrer am Mozarteum Von 1936 bis 1940 arbeitete er als Solo Klarinettist im Buhnenorchester der Wiener Staatstheater Wildgans unterstutzte die konservative Widerstandsgruppe Osterreichische Freiheitsbewegung um Roman Karl Scholz wurde deshalb am 25 Oktober 1940 von der Gestapo festgenommen und blieb bis 24 Februar 1942 in Untersuchungshaft 2 Am 7 Dezember 1943 wurde er vom Volksgerichtshof zu 15 Monaten Haft verurteilt die ihm als verbusst angerechnet wurden Nach der Haftentlassung fand er bis Kriegsende keine berufsbezogene Anstellung im offentlichen Dienst 2 und suchte seinen Broterwerb zeitweilig als Hilfsbuchhalter Nach der Befreiung Wiens im April 1945 wirkte er als Lehrer in der Osterreichischen Akademie der Musik die er mit Beginn des Studienjahres 1946 47 wieder verlassen musste Erst 1955 erhielt er hier wieder eine fixe Anstellung Ab 1946 war er in zweiter Ehe mit der Sangerin Ilona Steingruber verheiratet 3 4 Von 1946 bis 1950 war Wildgans der seit April 1945 bis zu seinem Austritt bzw Ausschluss im Juli 1950 der KPO angehorte 5 als Musikreferent im Kulturamt der Stadt Wien unter Viktor Matejka tatig Seit ihrer Wiedererrichtung im April 1945 war er geschaftsfuhrender Vizeprasident und von 1948 bis 1961 Prasident der osterreichischen Sektion der Internationalen Gesellschaft fur Neue Musik Er war Musikkritiker der von der sowjetischen Besatzungsmacht herausgegebenen Osterreichischen Zeitung 1945 1948 und der von der KPO herausgegebenen Intellektuellenzeitschrift Osterreichisches Tagebuch 1946 1948 und schrieb zahlreiche Beitrage fur die Osterreichische Musikzeitschrift Zudem verfasste er ein Buch uber Anton Webern das erst posthum erschien Vom 21 September bis 4 Oktober 1953 wirkte F Wildgans als Juror beim Concourse international d execution musicale Geneve Als Interpret konnte er nach 1954 krankheitsbedingt nicht mehr auftreten Ab 1955 lehrte er wieder an der Wiener Musikakademie erhielt 1957 den Professoren Titel 2 und war zuletzt als Bibliothekar dort tatig 6 Friedrich Wildgans wurde auf dem Friedhof Modling bestattet 7 Wildgans Arbeiten tragen den Einfluss von Paul Hindemith Igor Strawinsky und der Gruppe Les Six 8 Er komponierte ein Musikalisches Werk fur Klarinette zwei Concerti und Kammermusikwerke sowie ein Concerto fur Trompete Streichorchester und Schlagwerk op 29 1935 eine Sonate fur Klavier 1929 und Kunstlieder Die Urauffuhrung seiner Eucharistischen Hymnen provozierte im Wiener Konzerthaus am 14 Juni 1954 einen der letzten grossen osterreichischen Konzertskandale Ausloser fur die Emporung uber diese volkstumliche Kantate war die von manchen als unpassend empfundene Verbindung geistlicher Texte mit synkopierten Rhythmen 8 Werke BearbeitenSinfonische Werke und Kammermusik Klarinettenkonzerte Klavierwerke Chorwerke und Motetten darunter Proprium fur den Grundonnerstag fur gemischten Chor a cappella darin Introitus mit Orgel 1930 Missa minima fur Sopran Klarinette Violine und Violoncello 1932 1954 Der Diktator Operette verschollen 1933 Der Baum der Erkenntnis Oper nach Franz Theodor Csokor unvollendet 1935 Der mystische Trompeter Kantate fur hohe Stimme Trompete und Klavier nach Walt Whitman 1946 Film und Buhnenmusik Die Entwicklung der Musik in Osterreich im 20 Jahrhundert Fachschrift 1950 Anton Webern Eine Studie Tubingen Rainer Wunderlich Verlag 1967 Herausgabe von vier Beethoven Werken 3 Duos Klarinette Fagott Trio Oboen Englischhorn in Doblingers Reihe Diletto Musicale Literatur BearbeitenLeopold Brauneiss Friedrich Wildgans Leben Wirken und Werk Dissertation Universitat Wien 1988 Prof Pass Prof Wessely 9 Weblinks BearbeitenWildgans Biografie und Werkverzeichnis bei Doblinger Eintrag zu Friedrich Wildgans im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Werke von und uber Friedrich Wildgans im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek insgesamt 56 WerkeEinzelnachweise Bearbeiten a b Barbara Boisits Friedrich Wildgans In Claudia Maurer Zenck Peter Petersen Sophie Fetthauer Hrsg Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit Universitat Hamburg Hamburg 2015 lexm uni hamburg de a b c d Barbara Boisits Wildgans Ehepaar In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2006 ISBN 3 7001 3067 8 Steingruber Ilona In Korotin Ilse Erika Hrsg BiografiA Lexikon osterreichischer Frauen 3 P Z Bohlau Wien 2016 ISBN 978 3 205 79590 2 S 3170 Institut fur kunst und musikhistorische Forschungen Wildgans Ehepaar Friedrich 2002 abgerufen am 31 Marz 2022 Manfred Mugrauer Genosse Wildgans Der Komponist Friedrich Wildgans und die Kommunistische Partei Osterreichs In Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft 20 Jg 2013 Nr 2 S 11 17 Digitalisat PDF 361 kB auf klahrgesellschaft at Barbara Boisits Wildgans Friedrich In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2006 ISBN 3 7001 3067 8 Friedrich Wildgans in der Datenbank Find a Grave abgerufen am 12 November 2023 englisch a b Leo Brauneiss Biografie Memento vom 4 Marz 2021 im Internet Archive PDF 12 S In Friedrich Wildgans Werke Doblinger Verlag Wien 2002 S 4 Dissertation uber Friedrich Wildgans auf Universitat Wien Dissertationen abgerufen am 24 Marz 2021Prasidenten der Sektion Osterreich der Internationalen Gesellschaft fur Neue Musik Julius Bittner 1926 1933 Anton Webern 1933 1938 Zwangsauflosung 1938 1945 Anton Webern 1945 Hans Erich Apostel 1946 1949 Friedrich Wildgans 1949 1961 Josef Polnauer 1961 1968 Friedrich Cerha 1968 1975 Peter Keuschnig 1975 1983 Dieter Kaufmann 1983 1988 Wilhelm Zobl 1988 1991 Lothar Knessl 1992 2000 Wolfgang Liebhart 2000 2004 Maria Skodak 2004 2008 Bruno Strobl seit 2008 Normdaten Person GND 117380474 lobid OGND AKS LCCN n86857142 VIAF 87454887 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wildgans FriedrichKURZBESCHREIBUNG osterreichischer KomponistGEBURTSDATUM 5 Juni 1913GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 7 November 1965STERBEORT Modling Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wildgans amp oldid 239035923