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Friedrich Michael 30 Oktober 1892 in Ilmenau Thuringen 22 Juni 1986 in Wiesbaden war ein deutscher Schriftsteller und Verleger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Nachlass 4 Literatur 5 Quellen 6 WeblinksLeben BearbeitenFriedrich Michael wurde am 30 Oktober 1892 als einziges Kind eines Arztes im thuringischen Ilmenau geboren Bereits wahrend seiner Gymnasialzeit in Schleusingen erwachte sein Interesse am Theater das ihn zeitlebens begleiten sollte Nach dem Abitur 1911 ging er zum Studium der Literatur und Theaterwissenschaft nach Freiburg Munchen Marburg und schliesslich 1913 nach Leipzig wo er 1918 bei Georg Witkowski und Albert Koster zum Doktor der Philosophie promoviert wurde Seine wahrend der Kriegsjahre entstandene Dissertation behandelte Die Anfange der Theaterkritik in Deutschland und versuchte wie Michael im Vorwort vermerkte zum ersten Mal wissenschaftlich in ein Gebiet einzudringen das bisher von der Forschung nur gelegentlich gestreift worden ist Das Theater war auch der Gegenstand seines nachsten grosseren Werkes einer Geschichte des deutschen Theaters zuerst 1923 die als Der kleine Michael noch immer in den germanistischen Seminaren der Universitaten zu finden ist in immer wieder aktualisierten und inzwischen durch Hans Daiber fortgefuhrten Editionen Durch seinen Doktorvater Witkowski kam Michael inzwischen verheiratet auch in Kontakt mit Anton Kippenberg dem Leiter des Leipziger Insel Verlages Fur ihn arbeitete er zunachst als Redakteur der Zeitschrift Das deutsche Buch dann als freier Mitarbeiter des Verlags und Herausgeber von Werkausgaben zahlreicher Klassiker wie Heinrich Heine Friedrich Holderlin oder Heinrich von Kleist Daneben veroffentlichte er mehrere kleine Erzahlungen in den Feuilletons verschiedener Tageszeitungen und 1929 sein erstes belletristisches Werk eine Satire mit dem Titel Attentat Chronik einer fixen Idee Mit diesem Werk habe er schrieb Michael spater mit dem Feuer gespielt allzu bald sollte es brennen Das folgende Buch der Roman Die gut empfohlene Frau 1932 fand sich bald auf der Liste der von den Nationalsozialisten unerwunschten Literatur wieder was zugleich auch das Ende von Michaels Redakteurstatigkeit bedeutete Kippenberg bot ihm an als Lektor und sein Assistent fest beim Insel Verlag anzufangen den Michael Jahre spater nach Kippenbergs Tod 1950 ein Jahrzehnt lang leiten sollte Da nicht mit einem Schreibverbot belegt konnte Michael neben seiner Verlagsarbeit auch weiterhin schriftstellerisch tatig sein Es entstanden unter anderem Gedichte und die beiden Romane Flucht nach Madras 1934 und Silvia und die Freier 1941 Auch mehrere Buhnenstucke erarbeitete Michael in jenen Jahren darunter das bekannte Lustspiel Der blaue Strohhut Urauffuhrung im Februar 1942 Verfilmung 1949 Lange Zeit galt dieses Stuck als dramatisches Debutwerk Friedrich Michaels erst viele Jahre spater wurde durch den Nachlass Michaels und Briefe Erich Kastners bekannt dass Michael bereits Mitte der 20er Jahre an Theaterstucken arbeitete und zudem gemeinsame Theater Projekte der beiden Autoren geplant waren die jedoch wohl nie realisiert wurden In den Nachkriegsjahren schickte man Michael nach Wiesbaden um dort angesichts der drohenden Teilung Deutschlands eine westdeutsche Dependance des Insel Verlages aufzubauen Hier starb Friedrich Michael am 22 Juni 1986 Werke BearbeitenAuf Anregung und unter Mitarbeit von Volker Michels erschien ab 1983 eine ursprunglich auf 18 Bande angelegte Edition der Gesammelten Schriften Friedrich Michaels deren siebter und vorlaufig letzter Band 1993 publiziert wurde So ernst wie heiter Betrachtungen Erinnerungen Episteln und Glossen Thorbecke Sigmaringen 1983 Der Leser als Entdecker Betrachtungen Aufsatze und Erinnerungen eines Verlegers Thorbecke Sigmaringen 1983 Die gut empfohlene Frau Roman Thorbecke Sigmaringen 1984 Flucht nach Madras Roman Thorbecke Sigmaringen 1984 Silvia und die Freier Roman Thorbecke Sigmaringen 1984 Altes Erlebnis erneuern Erzahlungen Causerien Gedichte Thorbecke Sigmaringen 1985 Der blaue Strohhut Die Lustspiele und andere Stucke Thorbecke Sigmaringen 1993Daneben erschien unter anderem Die Anfange der Theaterkritik in Deutschland Haessel Leipzig 1918 zugl Leipzig Univ Diss 1918 Kapitel 1 Das Mittelalter und sein Ausklang In Das deutsche Drama in Verbindung mit Julius Bab Albert Ludwig Friedrich Michael Max J Wolff u Rudolf Wolkan hrsg v Robert F Arnold C H Beck Munchen 1925 S 1 106 mit Hans Daiber Geschichte des deutschen Theaters Suhrkamp Frankfurt a M 1990 suhrkamp taschenbuch 1665 Tagebuch Januar bis Juni 1945 in Leipzig in Trummern Das Jahr 1945 in Briefen Tagebuchern und Fotografien hrsg v Mark Lehmstedt Lehmstedt Leipzig 2004 S 53 81Nachlass BearbeitenEin Teil des Nachlasses Friedrich Michaels liegt heute in der Handschriftenabteilung des Deutschen Literaturarchivs Marbach In insgesamt 22 Kasten finden sich dort Lyrik Prosa und Korrespondenzen aber auch autobiographische Schriften wie die Tagebucher 1927 1977 und Dokumente wie Zeugnisse Vertrage und ein Exemplar des Memoiren Manuskripts Georg Witkowskis 1 Literatur BearbeitenAlexander Hildebrand Michael Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 424 f Digitalisat Alexander Hildebrand Leipziger Gewandhausjahre und Wiesbadener Nebenstunden Friedrich Michael Bucher und Buhne in Ders Autoren Autoren Betrifft Wiesbaden 2 erw Aufl Wiesbaden H G Seyfried 1979 S 76 82 Bibliogr S 123 126 Bertold Hack Verleger u Poet dazu in Borsenblatt fur den Deutschen Buchhandel 42 1986 Nr 52 S 1839 1842 Volker Michels Nachwort in Friedrich Michael Altes Erlebnis erneuern Erzahlungen Causerien Gedichte Thorbecke Sigmaringen 1985 S 331 337 Georg Patzer Artikel Michael Friedrich in Literaturlexikon hrsg v Walther Killy Bde 13 14 hrsg v Volker Meid 14 Bde 1 Register Bd Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh Munchen 1988 1993 Bd 8 1990 S 152 Volker Weidermann Das Buch der verbrannten Bucher Koln Verlag Kiepenheuer amp Witsch 2008 ISBN 978 3 462 03962 7 Zu Michael Seite 147 Quellen Bearbeiten Nachlassauflistung im Deutschen Literaturarchiv MarbachWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Michael im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Friedrich Michael in der Deutschen Digitalen BibliothekNormdaten Person GND 118582070 lobid OGND AKS LCCN n82255746 VIAF 25377 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Michael FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher SchriftstellerGEBURTSDATUM 30 Oktober 1892GEBURTSORT IlmenauSTERBEDATUM 22 Juni 1986STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Michael amp oldid 195526404