www.wikidata.de-de.nina.az
Friedrich Maler Oktober 1799 in Mullheim 1 November 1875 in Venedig war ein deutscher Architekt Diplomat Kunstsammler und Kunstagent Inhaltsverzeichnis 1 Familie und Militarische Laufbahn 2 Maler als Kunstagent und Sammler 3 Literatur 4 AnmerkungenFamilie und Militarische Laufbahn BearbeitenFriedrich Maler stammte aus einer weit verzweigten und angesehenen badischen Familie Sein Vater war der markgraflich badische Hofrat und Rentkammerprasident Karl Maximilian Maler 1758 1809 1838 heiratete er Wilhelmine Schwarz aus Rottweil Aus der Ehe gingen zwei Kinder Theobert und Erwina hervor Nach dem Tod seiner Frau heiratete er 1865 die 23 Jahre alte Aloisia Antonia Verstandig Beide Ehen wurden zuvor vom Grossherzoglich Badischen Kriegsministerium auf Antrag genehmigt Maler begann seinen Militardienst am 1 Februar 1816 als Junker beim badischen Dragoner Regiment v Geusau Nr 2 Am 18 August 1816 wurde er zum Secondelieutenant befordert Im Marz 1823 sturzte er im Dienst vom Pferd wurde beurlaubt und am 4 Februar aus dem Militardienst unter Bezug eines Wartegeldes entlassen Am 25 Januar wurde Maler zum Rittmeister a la suite der Kavallerie befordert und am 26 August 1846 zum Major a la suite der Kavallerie Im Dezember 1849 stellte ein Ehrengericht fest dass er sich vor und wahrend der Badische Revolution vorwurfsfrei verhalten hat 1 Maler als Kunstagent und Sammler BearbeitenNach der Pensionierung begann er Architektur bei Friedrich Weinbrenner zu studieren Nach Weinbrenners Tod bereiste er von 1826 bis 1828 Frankreich England und Italien von 1828 bis 1830 Spanien In Italien hielt er sich vor allem in Rom auf Er verfasste eine Arbeit uber die Architektur in Spanien wofur er mit der Goldmedaille fur Kunst und Gewerbefleiss ausgezeichnet wurde Zudem wurde der junge Grossherzog Leopold auf ihn aufmerksam Maler wurde zum Rittmeister a la suite ernannt doch eine Anstellung als Architekt blieb ihm verwehrt 1834 erfolgte die Ernennung zum badischen und zugleich auch wurttembergischen und hessischen Geschaftstrager beim Heiligen Stuhl 1837 wurden die Vollmachten auch auf das Konigreich beider Sizilien ausgeweitet Honoriert wurde er jedoch einzig fur die Tatigkeit fur Baden weshalb die Stellung fur ihn ein Zuschussgeschaft blieb In Rom bewegte er sich im Umkreis der Manner die 1829 das Istituto di corrispondenza archeologica gegrundet hatten so des preussischen Gesandten Christian Karl Josias von Bunsen des Hannoveraner Geschaftstragers August Kestner der 1841 ein Portrat von Maler zeichnete 2 des danischen Bildhauers Bertel Thorvaldsen des Malers Johannes Riepenhausen Otto Magnus von Stackelberg und Pierre Louis de Blacas d Aulps Den englischen Architekten William B Clarke fuhrte Maler 1840 in den Kreis ein Maler selbst hatte genug Zeit in Rom um sich neben den Amtsgeschaften archaologischen Studien zu widmen und berichtete 1837 von sizilischen Grabern und Malereien wofur er eigene Zeichnungen anfertigte Wie ublich wurde der Vortrag auch in den Schriften der Gesellschaft publiziert 1837 erhielt Maler den Auftrag fur das in Grundung begriffene Kunstmuseum in Karlsruhe Antiken zu erwerben Binnen etwa eines Jahres trug Maler in der Region bei Rom Neapel Ruvo Agrigent und Palermo eine stattliche Sammlung von zum Teil uberaus grosser Qualitat zu zudem vergleichsweise bescheidenen Preisen zusammen Wahrscheinlich war daran die Cholera Epidemie schuld die viele Reisende und potentielle Kaufer vor allem aus England aus den Ausgrabungsregionen fernhielt Maler haushaltete so gut dass er sein Budget von 6600 Gulden nicht uberschritt Wahrend die wirtschaftlichen Unterlagen bis heute existieren gingen die wissenschaftlichen Unterlagen schon fruh verloren weshalb heute leider die Herkunft der einzelnen Stucke nicht mehr leicht erschlossen werden kann Nicht alle bei verschiedenen Besitzern erworbenen Stucke durften ausgefuhrt werden da die Genehmigungen dafur nicht erteilt wurden und Maler zum Teil von eifersuchtigen anderen Sammlern am bourbonischen Hof behindert wurde Ein Teil konnte nach Intervention des Grossherzogs bei Konig Ferdinand II ausgefuhrt werden Wahrscheinlich schon im Oktober 1838 kamen die ersten 17 von 18 Kisten in Karlsruhe an eine weitere Kiste erst 1839 Die Ankunft der Antiken gilt als Grundungsdatum der Antikensammlung in Karlsruhe Zu den mit grosser Sachkenntnis erworbenen Werken zahlen beispielsweise die Unterweltvase sowie ein schwarzfiguriger Kolonettenkrater mit der Darstellung der Flucht des Odysseus aus der Hohle des Polyphem versteckt unter einem Widder Insgesamt hatte er mehr als 400 Vasen und Terrakotten aus Griechenland und Unteritalien erworben Im Oktober 1838 kehrte auch Maler auf Urlaub nach Karlsruhe zuruck und traf noch kurz vor den Antiken ein Er wurde fur seine Arbeit mit dem Ritterkreuz des Ordens vom Zahringer Lowen und einer Einladung zur Mittagstafel der Grossherzogs belohnt Einen Monat bevor er im Marz 1839 wieder nach Rom zuruckkehrte heiratete er in Karlsruhe Zuruck in Italien versuchte Maler mehrere Jahre sowohl weitere Mittel fur Ankaufe von Antiken zu bekommen als auch zum regularen Gesandten ernannt zu werden Beide Ansinnen scheiterten immer wieder Die Antikensammlung wollte er nach der Keramik mit den von ihm noch hoher geschatzten Bronzen erweitern was das Ministerium nicht zuletzt aufgrund der hohen Preise ablehnte und die Mittel zuruckstellte Doch erwarb Maler nun eine eigene Antikensammlung unter anderem aus dem Nachlass des 1843 ermordeten schwedischen Konsuls in Istanbul Nils Gustaf Palin Neben einigen Vasen waren Bronzen das zentrale Interesse Malers Seine Sammlung antiker Rustungen war schnell bekannt Friedrich Gottlieb Welcker bezeichnete sie als beruhmte Sammlung griechischer Rustungen Auch ein etruskisches Thymiaterion gehort zu den sehr bekannten Stucken aus Malers Sammlung Ausloser fur die Abberufung im Jahr 1843 war Malers Gesuch um eine Gehaltserhohung da mit den bisherigen Bezugen die mittlerweile zwei Kinder umfassende Familie nicht angemessen versorgt werden konnte Die Genehmigung zur Ausfuhr der Antikensammlung wurde vom Heiligen Stuhl erteilt Auf der Ruckreise nach Baden starb in Mailand Malers junge Frau Der Wunsch zum Direktor der neuen Kunsthalle in Karlsruhe ernannt zu werden erfullte sich nicht doch wurde er zum Major ernannt Er wurde Gutachter fur die Erweiterung der Gipsabgusssammlung sowie fur den Ankauf der Sammlung des Bergrats Gustav Schuler aus Jena Er zog sich nach Baden Baden zuruck wo seine Sammlung Bestandteil der mondanen Welt der Reichen der Zeit wurde Erste Verhandlungen mit der Kunsthalle um einen Ankauf wurden 1847 gefuhrt doch erst als auch der Louvre und andere Sammlungen ernsthafte Angebote abgaben und Maler auch noch 80 Gemalde zumeist italienischer Maler dazugab wurde der Ankauf im Marz 1853 fur 25 000 Gulden genehmigt Damit erfuhr die Sammlung die ohnehin von Maler geplante Erweiterung im Bereich der antiken Bronzen Seinen Ruhestand verbrachte er bis 1860 in Baden Baden danach in Munchen Von seinem Vermogen stiftete er funf Reisestipendien fur die Ausbildung junger Architekten Seine letzten drei Lebensjahre verbrachte er in Venedig wo er 1875 starb Literatur BearbeitenArthur von Schneider Die Erwerbungen der antiken Sammlungen fur das Museum Leopoldinum durch den Badischen Geschaftstrager am romischen Hofe Friedrich Maler In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Heft 100 1952 S 692 714 Badisches Landesmuseum Herausgeber 150 Jahre Antikensammlungen in Karlsruhe 1838 1988 Badisches Landesmuseum Karlsruhe 1988 ISBN 3 923132 15 8 S 36 43 Fritzi Jurgeit Friedrich Maler Ein feiner Kunstkenner aus Baden in Rom In Antike Welt 33 Jahrgang 2002 S 243 246 Anmerkungen Bearbeiten Militarakte im Badischen Generallandesarchiv Abt 238 602 Abbildung Normdaten Person GND 116693940 lobid OGND AKS VIAF 15526513 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maler FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt Diplomat Kunstsammler und KunstagentGEBURTSDATUM Oktober 1799GEBURTSORT Mullheim Baden STERBEDATUM 1 November 1875STERBEORT Venedig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Maler amp oldid 233488951