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Friedrich Heinrichsen 24 November 1901 in Passau 14 November 1980 in Traunstein war ein deutscher Typograf Grafiker und Textdichter Er schuf zahlreiche grafische und typografische Arbeiten sowie eine Reihe prunkvoller Wandteppiche als Vertreter der Offenbacher Schule Er entwarf die im Krieg verloren gegangene und mittlerweile digital rekonstruierte Heinrichsen Kanzlei die in Boston Paris und Edinburgh ausgestellt wurde Als Lehrer fur Typografie entwickelte er auch unter anderem die Schriftart Gotenburg und begrundete die Hannoversche Schreibwerkstatt Heinrichsen war eng befreundet mit dem Grafiker und Illustrator Fritz Kredel mit Karl Vollmer dem Verleger Otto Weitbrecht dem Komponisten Kurt Bruggemann und nach dem Krieg dem niedersachsischen Landesbischof Johannes Lilje Er war Meisterschuler von Rudolf Koch und langjahriger Assistent in dessen Meisterwerkstatt in Offenbach am Main Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Werk 4 WeblinksLeben BearbeitenHeinrichsen beschaftigte sich bereits in seiner Kindheit mit Typographie Seine Ausbildung erfolgte von 1919 bis 1922 an der Technischen Lehranstalt Offenbach bei Professor Enders und Rudolf Koch In dieser Zeit entwickelte er neben dem Studium zahlreiche Kasperletheater Stucke Wahrend der Weltwirtschaftskrise 1922 23 schlug er sich mit dem Schreiben von Stammbaumen fur Pferde und Zuchtbullen durch war 1923 auch bei Otto Weitbrecht in dessen Stuttgarter Verlagen tatig 1924 wurde er erster Assistent von Rudolf Koch in dessen Meisterwerkstatt Dort entstand die Freundschaft mit Fritz Kredel die zu zahlreichen gemeinsamen Buchausgaben fuhrte 1925 heiratete Heinrichsen die Millocker Enkelin Marianne Saliger 1926 kam das erste Kind Anselm zur Welt 1928 der Sohn Felix In dieser Zeit arbeitete er als Werbegrafiker fur die Verlage Otto Weitbrechts und hatte Lehrtatigkeiten am hessischen Gewerbemuseum in der Kunstgewerbeschule Offenbach und im internationalen Institut fur Werkunterricht Mainz Der Kunstsammler Siegfried Guggenheim ermoglichte ihm einige internationale Ausstellungen In der Folge wurde ihm 1929 ein Lehrstuhl an der Kunstgewerbeschule Hannover angeboten In den 1930er Jahren lehrte er dort hatte Verantwortung fur den gesamten Schriftbereich der Schule daneben war er Lehrer an der Technischen Hochschule Hannover und in der Werbefachschule ausserdem war er im Buchdruckerverband aktiv Zwischen 1933 und 1939 wurden drei weitere Sohne geboren Als Gebrauchsgrafiker entwarf er in dieser Zeit Urkunden Theater und Opern Plakate Zeitungskopfe Urkunden zu den Olympischen Spielen Glockenbeschriftungen usw Wahrend des Zweiten Weltkriegs war er Soldat Wahrend des Krieges ging fast sein gesamtes Werk verloren Friedrich Heinrichsen war kein Anhanger des nationalsozialistischen Regimes Sein bester Freund Fritz Kredel musste vor dem Regime nach Amerika fliehen und wurde dort beruhmt Friedrich Heinrichsen selbst furchtete um das Leben seiner Frau die in zweiter Generation aus der unehelichen Verbindung Karl Millockers mit einer judischen Wiener Burgerstochter stammte Nach dem Krieg engagierte sich Heinrichsen beim Wiederaufbau der Landeshauptstadt und der Werkkunstschule Hannover organisierte die erste Lutherischen Weltbundtagung und andere bedeutende Veranstaltungen und schuf zahlreiche grafische und schriftgrafische Arbeiten fur Industrie Werbung Bahlsen Sprengel Gunther Wagner Verlage und Kirchen Die kirchlichen Auftrage umfassten auch Glockengestaltungen Zeitweise ubernahm Heinrichsen die kommissarische Leitung der Werkkunstschule Nach dem Verlust seiner Werke im Krieg und der Zerstorung seines Hauses in Anderten bei Hannover verstarb sein altester Sohn Anselm bei einem Unfall Nach seiner Pensionierung 1959 zog Heinrichsen nach Bayern in die Nahe von Burghausen 1960 stellte er in Edinburgh Schottland seine Arbeiten aus Danach fuhrten die Mitglieder der hannoverschen Schreibwerkstatt seine Arbeit in Norddeutschland fort Nach wie vor pflegte er regen Kontakt mit Kunstlern Schriftstellern und Komponisten konnte aber als Protestant im katholischen Oberbayern nur schwer neue Schaffens Beziehungen knupfen Dafur war die Zusammenarbeit mit Kurt Bruggemann umso intensiver die zu einem Dutzend Singspielen fur den Bayerischen Rundfunk Kinderchor fuhrte 1980 verstarb Heinrichsen im Alter von 78 Jahren in Traunstein Familie BearbeitenHeinrichsen war verheiratet mit Marianne Saliger einer Enkelin des Komponisten Karl Millocker Seine Enkel sind die Theaterregisseurin und Musikdozentin Doris Heinrichsen und der Schriftsteller und Interpret moderner Musik Komposition Peter Heinrichsen Heinrichsen war der Enkel von Wilhelm Heinrichsen dem Begrunder der Nurnberger Zinnfigurenfabrik die heute unter dem Namen Ernst Heinrichsen fortgefuhrt wird Werk Bearbeitenkunstlerische Vita von Friedrich Heinrichsen 1923 1924 Urkunden Landwirtschaftsschule Passau Praktikum im Thienemann Verlag Stuttgart Beginn einer jahrzehntelangen Zusammenarbeit in Form von Buchausstattungen Lithografierte Rubriken fur die Jubilaumsausgabe Die Heilige und ihr Narr Steinkopf Verlag Stuttgart 1924 1929 Erster Assistent von Rudolf Koch in dessen neu gegrundeter Schreibwerkstatt in Offenbach Lehrtatigkeit Putzarbeiten in den Entwurfen von Koch Freelance Tatigkeit in Werbung fur die Verlage Otto Weitprechts und Druckgewerbe Grundsteinlegungsurkunden fur Kloster und Kirchen Glockeninschriften Plakate fur die Pressa Koln Beschickung der Ausstellung des Vereins Deutscher Buchkunstler in Leipzig Schriftfuhrer im Verein fur Kunstpflege Offenbach gewinnt Dr Guggenheim als Mazen Ausstellungen in Boston Paris Edinborough Lehrtatigkeit am Hessischen Gewerbemuseum und im internationalen Institut fur Werkunterricht in Mainz 1929 Berufung an die Kunstgewerbeschule Hannover als Lehrer fur Typografie der heutige Fachbereich Mediendesign an der Fachhochschule Hannover 1930 1931 Gestaltung Hoffmanns Schriftatlas Stuttgart Ausstellungen Hannover Berlin mit dem Schriftmuseum Rudolf Blanckertz Berlin 1930 Atlas Roman National Display Alphabet Co Boston Schriftzeichnung 1931 Heinrichsen Kanzlei J D Trennert Vorarbeiten und Werkzeichnung ging im Krieg verloren digital rekonstruiert 1932 1934 Ehrenurkunden Stadt Hannover Mitarbeit am Niedersachsen Atlas Mitarbeit an der illustrierten Niedersachsen Karte von Prof Horrmeyer Gestaltung der Sonnenuhr im Hermann Lons Park Hannover Zeichnung in Messing geatzt Beschriftung der Maschsee Saule Hannover Ausstellungsaufbau Land Niedersachsen Urkunden fur den Sarg Hermann Lons Stadt Gottingen etc 1935 Gotenburg A halbfett Gotenburg B halbfett D Stempel AG 1935 1938 Urkunden historische Kommission Hannover Landesbibliothek Niedersachsen Organisationskomitee der Olympiade Technische Hochschule Hannover Siegel Ausstattungen fur Wilhelm Busch Museum Kastnergesellschaft Ausstattung Friedhofskapelle Bremerhaven Glockenbeschriftung Gethsemane Gemeinde Hannover Werbung Sonderausgabe Reemtsma zur Olympiade Inserate Werbegrafik Gunther Wagner Bahlsen Theaterplakate fur Oper und Volksbuhne Hannover Kinderbuch Veroffentlichung Der Kasperl kommt Atlantis Verlag Potsdam Entwurfe von Zeitungskopfen fur Hannoversche Blatter Diepholzer Zeitung kirchliche Zeitschriften und Gemeindeblatter Marktredwitz Vorarbeiten an der grossen illustrierten Weltkarte fur Muller und Kiepenheuer Die Verteilung der Guter der Welt Grundung der hannoverschen Schriftwerkstatt nach dem Vorbild der Offenbacher Werkstatt von Rudolf Koch1936 Gotenburg A Gotenburg B D Stempel AG 1937 Gotenburg A fett Gotenburg B fett D Stempel AG1941 1942 Graphische Bestandsaufnahmen hannoverscher Prunkbauten besonders des Leibniz Hauses Kunstlerische Leitung der hannoverschen Friedhofe mit der hannoverschen Schriftwerkstatt 1942 Moguntia D Stempel AG unveroffentlicht 1943 Verlust fast samtlicher Originale und Belegexemplare durch den Brand des Dachstuhls der Werkkunstschule nach einem Bombenangriff 1946 nach der Ruckkehr aus Kriegsgefangenschaft Mitarbeit in samtlichen Planungsausschussen der Stadt Hannover und des Landeskirchenamtes behelfsmassiger Aufbau der Werkkunstschule 1947 1951 Mitbegrunder der ev luth Zeitung Die Botschaft Ausstattung und kunstlerische Leitung der Zeitung mit einer Auflage von 200 000 Einsatz beim Neuaufbau und der Renovierung von ca 40 Kirchen Kapellen und Andachtsraumen darunter das grosse Gelaute der Marktkirche in Hannover Urkunden fur Stadt und Kirche Siegelsachverstandiger der Landeskirche Mitwirkung am Wiederaufbau der Michaeliskirche in Hildesheim und an der Schlosskirche in Hannover Beschriftung der Seitenflugel des Cranach Altars 1952 1958 Beschriftung der Constructa Ausstellung Hannover Schuleinsatz beim Aufbau der ersten Hannover Messe Service Bemalung fur Arzberg Porzellan Grundung des Paramentenvereins im Kloster Marienwerder Glockenbeschriftung Bischofskirche Hannover Schrift fur den Knauf der Turmkirche Ausstattung der ev Notkirche in Linz Gesamtausstattung der Kirche in Bente Hannover zwei Glasfenster Wandschmuck Antepedien Leuchter Malerei uber der Orgelwand Werkzeichnung fur die Schrift auf dem Monumentalstein Kurt Schumachers Glockenentwurf Marktredwitz Flugelaltar im Saal des ev Frauenwerks Gestaltung des Schmuckgesangbuchs der Hannoverschen Landeskirche Glasfenster St Marien Kirche Lubeck Ausstattung Friedhofskapelle Dorfmark Werbung fur Sprengel Bahlsen Gunther Wagner Herausgabe Schriftvorlagen fur den Fachgebrauch Curt R Vincentz Verlag Hannover Theaterplakate Flensburg 1959 Ende der hannoverschen Periode Ubersiedlung nach Wolkersdorf bei Traunstein 1960 Ausstellung The National Library of Scotland International Calligraphy and Lettering Edinborough 1961 1973 12 Singspiele als Textdichter mit dem Komponisten Kurt Bruggemann fur den Bayerischen Rundfunk Mitarbeit an verschiedenen Museumsanstalten Zinnfigurengestaltung Urkunde fur das Institut der Wirtschaftsprufer in Deutschland Borsenverein des deutschen Buchhandels Deutsche Bank Mitarbeit am Lehrbuch der Druckindustrie zwolf Alphabete Grabsteingestaltungen 1974 Leben eines Schriftkunstlers Autobiographie Selbstverlag Traunstein1980 geht nach dem Tod Friedrich Heinrichsens sein gesamtes vorhandenes Werk mit zahlreichen prachtvollen Wandteppichen nach zwei Gedachtnisausstellungen in Hildesheim und Traunstein in den Bestand des Klingspor Museums in Offenbach uber Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Heinrichsen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Schriftproben als pdf 551 kB Normdaten Person GND 105795976 lobid OGND AKS VIAF 49696698 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrichsen FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Typograf Grafiker und TextdichterGEBURTSDATUM 24 November 1901GEBURTSORT PassauSTERBEDATUM 14 November 1980STERBEORT Traunstein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Heinrichsen amp oldid 215236052