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Die D Stempel AG war eine deutsche Schriftgiesserei Neben Unternehmen wie der H Berthold AG der Bauerschen Giesserei sowie der Giesserei Gebr Klingspor gehorte sie zu den bedeutenden Schrifthausern des 20 Jahrhunderts D Stempel AGRechtsform AktiengesellschaftGrundung 1895Auflosung 1985Sitz Frankfurt am MainBranche Schriftgiesserei Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Von 1895 bis 1945 1 2 Von 1945 bis 1985 2 Literatur 3 Weblinks 4 QuellenGeschichte BearbeitenVon 1895 bis 1945 Bearbeiten Das Unternehmen wurde am 15 Januar 1895 von David Stempel 1869 1927 in Frankfurt am Main als Offene Handelsgesellschaft OHG gegrundet Sie beschaftigte sich vorerst mit dem Guss von Ausschluss und Fullmaterial sowie der Herstellung von Walzenmasse und Walzen fur den Buchdruckereibedarf 1898 wurden David Stempels Schwager der Ingenieur Wilhelm Cunz 1869 1951 sowie der Schriftgiesser Peter Scondo 1854 1908 Teilhaber Im gleichen Jahr wurde die Schriftgiesserei Juxberg Rust aus Offenbach ubernommen damit begann die Produktion von Schriften Es wurden eine Handstempelschneiderei eine Hausdruckerei eine Buchbinderei und eine eigene Maschinenfabrik zur Herstellung von Spezialmaschinen und Hilfsapparaten fur die eigene Giesserei eingerichtet 1900 wurde Stempel exklusiver Schriftenlieferant fur die von der deutschen Linotype Gesellschaft vertriebenen Matrizen fur die Linotype Setz und Giessmaschine Bis 1974 erschienen jedoch fast alle Schriften auch fur den Handsatz nbsp fiktive Ansicht der Schriftgiesserei von D Stempel aus dem Jahre 1913Uber den Zwischenschritt einer Gesellschaft mit beschrankter Haftung GmbH 1901 wurde das Unternehmen 1905 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt 1910 bezog das Unternehmen ein neues funfgeschossiges Fabrikgebaude in der Hedderichstrasse in Frankfurt Sachsenhausen 1 Mehrere Ubernahmen wie 1919 der Bestande der Schriftgiesserei W Drugulin bescherten der Stempel AG zahlreiche wertvolle Originalmatrizen vergangener Jahrhunderte Aus diesen Bestanden wurden in den folgenden Jahren unter gewissenhafter Anpassung immer wieder Klassiker in die Moderne gerettet Zu einer solchen Neuauflage moglichst nah am Original gehorten auch die auf Drucken Claude Garamonds sowie Andreas Weichsels basierenden Schriften der Garamond Familie die als Stempel Garamond ab 1925 bei der D Stempel AG erschienen 1935 bis 1937 erschienen sechs Schnitte von Friedrich Heinrichsens Gebrochener Grotesk Gotenburg 1941 wurde die in Berlin ansassige Mergenthaler Setzmaschinen Fabrik GmbH Tochter der Mergenthaler Linotype Company aus Brooklyn New York Mehrheitseigner Von 1945 bis 1985 Bearbeiten In den Jahren ab 1950 erschienen einige der wichtigsten Schriften Hermann Zapfs so 1950 Palatino und Gilgengart 1952 Virtuosa und Melior 1953 die Schmuckschrift Saphir und 1958 der Klassiker Optima Auch Zapfs Frau Gudrun Zapf von Hesse veroffentlichte bei Stempel beispielsweise die Diotima Gruppe ab 1953 1954 wurde die D Stempel AG durch die Ubernahme von der H Berthold AG gehorenden Anteilen Mehrheitseigner der Haas schen Schriftgiesserei Die Verbindung von Stempel und Haas geht bis 1927 zuruck dem Jahr der Beteiligung der D Stempel AG an der Haas schen Schriftgiesserei nbsp Aktie uber 600 RM der Schriftgiesserei D Stempel AG vom Juli 1929Seit der Vereinbarung einer Interessengemeinschaft mit Gebr Klingspor 1917 erweiterte Stempel auch sein Engagement bei Klingspor immer mehr 1956 wurde der Rest des Unternehmens und dessen Schriftprogramm ubernommen 1961 erschien bei der D Stempel AG die Helvetica bei Haas als Neue Haas Grotesk von Max Miedinger entworfen und nach der Ubernahme durch D Stempel AG weltweit vertrieben Mittlerweile ist sie ein Klassiker und eine der meistverbreiteten Schriften 1967 wurde die von manchen immer noch als idealtypische Garamond bezeichnete Sabon Jan Tschicholds vorgestellt Sie war eine Gemeinschaftsarbeit von D Stempel Linotype GmbH und Monotype da die deutschen Drucker nach einer Schrift verlangten die ohne Anpassungen auf beiden Typen von Setzmaschinen lauft 1968 begann die Schrifttragerfertigung fur Linotype Fotosatzmaschinen und damit der Umstieg auf eine neue Schriftentechnologie Im gleichen Jahr erschien auch die Syntax Hans Eduard Meiers der bereits 1955 mit der Arbeit an dieser Schriftfamilie begonnen hatte nbsp Originalabzug der Bleisatzschrift Present1974 erschien mit der Present Stempels letzte Handsatzschrift 1977 begann die Herstellung eigener Fotosatzgerate wie der Stempel typomatic und digitaler Fonts beispielsweise fur die Linotype CRtronic Dies erfolgte jedoch erst um einiges spater als beim Rest der Industrie Ein Jahr spater wurde die Schriftgussabteilung von Berthold amp Stempel an Haas ubergeben 1983 wurde die Fertigung von Matrizen fur die Linotype Setzmaschine eingestellt Foto und Computersatz liessen den Markt fur Bleisatzschriften erheblich schrumpfen 1985 beschloss der Mehrheitseigner Linotype GmbH die Auflosung der D Stempel AG Die verbliebene Schrifttragerfertigung fur den Fotosatz ging in der Linotype GmbH auf 1986 wurden die Maschinen und sonstigen Gerate der Schriftgiesserei Stempel von Frankfurt nach Darmstadt in das Haus fur Industriekultur verlagert Der Vertrieb von Bleisatzschriften wurde nun von der Schriftenservice D Stempel GmbH ubernommen die heute ein Geschaftszweig der Walter Fruttiger AG in Munchenstein ist Die digitalen Schriften werden von der Linotype GmbH in Bad Homburg vor der Hohe vertrieben Die Anteile der D Stempel AG i A werden heute von der Heidelberger Druckmaschinen AG gehalten 2 Literatur BearbeitenRonald Schmets Vom Schriftgiessen Portrat der Firma D Stempel TH Darmstadt Darmstadt 1987 ISBN 3 88607 050 6 Manfred Raether Linotype Chronik eines Firmennamens E Buch Schoneck 2009 PDF Datei 2 6 MB Weblinks BearbeitenLinotype GmbH Chronik und Schriftenverzeichnis beim Klingspor Museum PDF 1 5 MB Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zu D Stempel in den Historischen Pressearchiven der ZBWQuellen Bearbeiten Hessisches Wirtschaftsarchiv Abt 134 D Stempel AG Heidelberger Druckmaschinen AG Geschaftsbericht 2017 2018 S 146 abgerufen am 11 September 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title D Stempel amp oldid 229934989