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Friedrich Heinrich Luschen geboren am 19 Marz 1877 in Oldenburg gestorben am 18 Juni 1945 in Berlin war ein deutscher Nachrichtentechniker Wirtschaftsfunktionar und Wehrwirtschaftsfuhrer zur Zeit des Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Studium und Karriere 1 2 Zweiter Weltkrieg und Tod 2 Auszeichnungen 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenStudium und Karriere Bearbeiten Der Rektorensohn Friedrich Luschen trat nach dem Besuch des Gymnasiums in Oldenburg 1895 als Eleve in den Postdienst ein legte 1898 die Prufung zum Postsekretar und 1903 die hohere Verwaltungsprufung fur Post und Telegraphie ab Er studierte ab 1904 an der Ecole Professionelle Superieure des Postes et des Telegraphes in Paris und 1905 an der Universitat Berlin Mathematik und Physik und wurde 1911 Telegrapheninspektor Wahrend des Ersten Weltkriegs diente Luschen als Etappen Telegrapheninspektor und nach 1917 als Leutnant unter anderem beim Stab der Heeresleitung in der Turkei und in Palastina Nach dem Ausscheiden aus dem Postdienst begann Luschen 1920 bei Siemens amp Halske S amp H als Oberingenieur und ubernahm die Leitung des Laboratoriums fur Schwachstrom Kabel erhielt Prokura und wurde 1921 Leiter des Zentrallaboratoriums fur Fernmeldetechnik Mit seinem Mitarbeiter Karl Kupfmuller arbeitete Luschen u a auch an den technischen und theoretischen Grundlagen der Wechselstrom Telegraphie 1929 wurde er stellvertretendes Vorstandsmitglied von S amp H und der Siemens Schuckert Werke A G SSW Anfang 1930 ubernahm er die Leitung der Siemens Kabelgemeinschaft 1933 wurde er Vorstandsmitglied des Siemens Wernerwerks und 1941 stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes Ab 1936 engagierte Luschen sich in verschiedenen Gliederungen der Wirtschaftsgruppe Elektroindustrie die zur Rationalisierung der Industrie eingerichtet wurde Zweiter Weltkrieg und Tod Bearbeiten Am 1 April 1942 wurde Luschen Mitglied der NSDAP und am 15 Dezember 1942 trat er im Alter von 65 Jahren in die SS SS Nr 453001 ein Im Mai 1942 ubernahm er die Leitung der Wirtschaftsgruppe Elektroindustrie und wurde einer der wichtigsten und machtigsten Manner der Rustungsindustrie Im April 1940 beschaftigten S amp H sowie SSW in den Berliner Werken rund 500 judische Zwangsarbeiter im Oktober waren es 1300 und im September 1941 bereits 3650 1 In diesem Jahr erfolgten Deportationen der Juden und die Zahl verringerte sich schnell Der Direktor der Wernerwerke Gustav Leifer und Friedrich Luschen fuhrten ab Anfang 1942 mit dem Chef des SS Wirtschafts Verwaltungshauptamts Oswald Pohl ab April 1942 SS Obergruppenfuhrer und General der Waffen SS und dem Reichsluftfahrt Ministerium Verhandlungen zum Ersatz der Zwangsarbeiter durch den Einsatz von weiblichen KZ Haftlingen 2 Dazu wurden neben dem Frauen KZ Ravensbruck von mannlichen KZ Haftlingen die entsprechenden Baracken gebaut und von S amp H eingerichtet Am 20 Januar 1943 wurde Luschen zum SS Sturmbannfuhrer und am 30 Januar 1944 zum SS Obersturmbannfuhrer befordert Er war von 1943 bis 1945 Prasident des Zentralverbandes Elektrotechnik und Elektronikindustrie ZVEI 3 Im Februar 1943 wurden die letzten der judischen Siemens Zwangsarbeiter in Berlin deportiert und im KZ Ravensbruck wurden im sogenannten Siemenslager Ravensbruck bereits 270 weibliche Haftlinge beschaftigt angeleitet von Siemens Meistern Einrichtern und Vorarbeitern Das Aufsichtspersonal wurde vom KZ Kommandant Fritz Suhren gestellt Insgesamt waren zehn Arbeitsbaracken fur Siemens errichtet worden fur ursprunglich 1500 spater 3000 Arbeiterinnen aus dem Frauen KZ Damit war Siemens eine der ersten Firmen die im KZ mit eigenem Personal fertigen durften 1943 ubernahm Luschen die Oberleitung der Zentralstelle der Wernerwerke wodurch Entwicklung Produktion und Vertrieb der gesamten Fernmeldetechnik in seiner Hand lagen 1944 ernannte Albert Speer Reichsminister fur Rustungs und Kriegsproduktion Luschen zum Vorsitzenden des Hauptausschusses Elektrotechnik und seiner neu gebildeten Hauptkommission Elektrotechnik Luschen hatte damit das Weisungsrecht uber die gesamte Fertigung und Entwicklung der Elektroindustrie und des elektrotechnischen Gewerbes Luschen starb am 18 Juni 1945 durch Suizid Auszeichnungen Bearbeiten1925 Dr phil h c der Universitat Koln 1929 Dr Ing E h der TH Danzig 1933 Gauss Weber Medaille der Universitat Gottingen Trager des Ritterkreuzes des Kriegsverdienstkreuzes 22 Mai 1944 Veroffentlichungen BearbeitenMessungen an unsymmetr Fernsprechdoppelleitungen In Verhh d dt Physikal Ges 13 1911 S 1034 1046 Uber Fernsprech Unterwasserkabel In Archiv f Elektrotechnik 1 1912 S 315 324 Leitungsnachbildungen in d Fernsprech u Telegraphentechnik In Wiss Veroff d Siemens Konzerns 2 1922 S 401 421 mit K Kupfmuller Die Ausbildung v dauernden Sinusschwingungen in e langen homogenen Kabel ebd 3 1923 S 109 29 mit dems Tonfrequenz Wechselstromtelegraphie In Elektrotechn Zs 44 1923 S 1 4 28 31 Die Mehrfachausnutzung d Leitungen Elektrotechn Zs 51 1930 S 140 48 Uber d Wahl d Tragerfrequenzen f d Tonfrequenztelegraphie In Elektr Nachrichtentechnik 4 1927 S 165 174 mit K Kupfmuller Die Entwicklung d Ubertragungstechnik f d Nachrichtendienst ub Leitungen in Jb f elektr Fernmeldewesen 1 1937 S 1 44 mit K Kupfmuller Reichseinheitl Planung u Lenkung v Erzeugung u Markt in d Elektrotechnik In Siemens Mitt 225 1943 44 S 3 5 Literatur BearbeitenRudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 6 Kraatz Menges 2 uberarbeitete und erweiterte Ausgabe Saur Munchen 2006 ISBN 3 598 25036 3 S 613 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Weblinks BearbeitenBild von Friedrich Luschen Johannes Bahr Anna Lena Gutberlet Der ZVEI zwischen Diktatur und Demokratie In ELEKTRONIK PRAXIS vom 10 Marz 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Bernhard Strebel Das KZ Ravensbruck 1 Auflage Ferdinand Schoningh 2003 ISBN 3 506 70123 1 S 386 Silke Schafer Zum Selbstverstandnis von Frauen im Konzentrationslager Das Lager Ravensbruck Berlin 2002 Dissertation TU Berlin S 67 Prasidenten des ZVEI auf 100 jahre zvei orgNormdaten Person GND 140051325 lobid OGND AKS VIAF 103362418 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Luschen Friedrich HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher NachrichtentechnikerGEBURTSDATUM 19 Marz 1877GEBURTSORT OldenburgSTERBEDATUM 18 Juni 1945STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Heinrich Luschen amp oldid 227409715