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Karl Friedrich Grub 19 Mai 1833 in Illingen 29 Dezember 1908 in Berlin war ein deutscher Landwirt Unternehmer und Mitglied des Deutschen Reichstags Er war der Begrunder der stadtischen Milchkur Anstalten welche dem Zwecke dienten grossere Stadte mit einer fur die Ernahrung der Sauglinge und fur sanitare Zwecke geeigneten Milch zu versorgen Er war damit Wegbereiter fur ahnliche Einrichtungen Deutschlandweit welche die Geschaftsidee nachahmten Karl Friedrich Grub um 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Milchkuranstalt in Stuttgart 3 Politische Karriere 3 1 Stuttgart 3 2 Reichstag in Berlin 4 Milchkuranstalt am Viktoriapark in Berlin 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenKarl Friedrich Grub Rufname Fritz wurde am 19 Mai 1833 als achtes von zwolf Kindern in Illingen Wurttemberg geboren Er verbrachte die Kindheit im elterlichen Posthof und besuchte dort die Dorfschule 1 anschliessend besuchte er die Lateinschule in Markgroningen und die Oberrealschule in Stuttgart Von Fruhjahr 1851 bis Herbst 1852 besuchte er die landwirtschaftliche Cantonschule in Kreuzlingen in der Schweiz und im Folgenden bis September 1854 eine Landwirtschaftsschule in Nissenburg Ungarn Ab 1 Oktober 1856 studierte Karl Friedrich an der landwirtschaftlichen Akademie in Hohenheim die er ohne Abschluss bereits im Marz 1857 wieder verliess um in Haldenwang bei Gunzburg auf dem Gut des Freiherrn von Freyberg eine Verwalterstelle anzunehmen 2 In Gunzburg lernte er seine Frau Berta Miller eine Nachfahrin der Adelsgeschlechter Speth Schulzburg und von Eyb kennen Sie heirateten am 1 Juni 1859 Das Paar hatte insgesamt 11 gemeinsame Kinder von denen jedoch drei bereits im Sauglingsalter und eines im Alter von acht Jahren starb 2 1862 pachtete Karl Friedrich in Ellingen bei Weissenburg in Mittelfranken ein Gut des Fursten Wrede 1869 wechselte er seinen Beruf und trat unter finanzieller Beteiligung in die Geschaftsfuhrung eines grossen Passauer Granitwerks ein Seinen Wohnsitz verlegte er hierfur nach Regensburg 2 1874 wurde er in der Freimaurerloge Zu den 3 Cedern in Stuttgart aufgenommen 3 1875 eroffnet er die Milchkuranstalt in Stuttgart 1887 wird er Mitglied des Reichstags und baut die Milchkuranstalt in Berlin Nach dem unerwarteten Tod seiner Frau im Jahr 1889 verzichtet Friedrich Grub auf eine weitere Kandidatur fur den Reichstag Er verkaufte die Milchkuranstalt in Stuttgart und verlagerte seinen Lebensmittelpunkt nach Berlin um sich um vollstandig der dortigen Milchkuranstalt zu widmen Karl Friedrich Grub starb am 26 Dezember 1908 im Alter von 75 Jahren in Berlin Er ist auf dem Pragfriedhof in Stuttgart neben seiner Frau bestattet Milchkuranstalt in Stuttgart BearbeitenDie damals hohe Kindersterblichkeit wurde unter anderem auf die schlechte Milchqualitat zuruckgefuhrt Die Milch wurde damals vom Land herangeschafft wo die Kuhe nicht nur Milch gaben sondern auch auf dem Feld eingesetzt wurden Verfuttert wurde was auf den Hofen eben anfiel Die Kuhe lebten in engen Stallen meist mit wenig Tageslicht Entsprechend dieser Umstande schwankte die Milchqualitat stark Gerade im Sommer wurde die Milch beim Transport in die Stadt oft sauer Da der Transport in die Stadt von Zwischenhandlern erledigt wurde wurde die Milch zur Steigerung des Profits des Ofteren gepanscht 4 Da drei von Karl Friedrichs Kindern bereits im Sauglingsalter gestorben waren arbeitete er mit Arzten Tierarzten und Sanitatsbeamten zusammen um eine Milchkuranstalt zu errichten in der er insbesondere fur Kleinkinder und Kranke qualitativ hochwertige Milch erzeugen wollte Zur Vermeidung der langen Transportwege sollte die Anstalt mitsamt Kuhstall in der Stadt errichtet werden Die Tiere sollten dort genugend Platz haben und ausschliesslich mit Trockenfutter hauptsachlich Heu gefuttert werden Die Milch war ohne Zwischenhandel ausschliesslich von der Milchkuranstalt zu beziehen 5 1874 setzte Grub den Plan in die Tat um und erwarb ein mehrstockiges Gebaude in der Rotebuhlstr 59 in Stuttgart 1875 beginnt er mit dem Umbau des Gebaudes 1876 wird die Milchkuranstalt eroffnet 6 Nach anfanglichen Schwierigkeiten florierte das Unternehmen um die Nachfrage zu decken wurde 1881 der Viehbestand verdoppelt 7 Politische Karriere BearbeitenStuttgart Bearbeiten Karl Friedrich Grub war Mitglied der Deutschen Partei und ab 1882 fur mehrere Jahre Vorstand der Ortsgruppe Stuttgart Von 1877 bis 1879 wurde er von den Burgern in den Burgerausschuss der Stadt gewahlt von 1881 bis 1887 in den Gemeinderat von Stuttgart 8 Reichstag in Berlin Bearbeiten Von 1887 bis 1890 war er Mitglied des Deutschen Reichstags fur den Wahlkreis Wurttemberg 10 Gmund Goppingen Welzheim Schorndorf und schloss sich dort der Fraktion Nationalliberale Partei an 9 Im Reichstag befasst er sich weiterhin mit landwirtschaftlichen Themen von ihm sind insgesamt vier Redebeitrage protokolliert Dabei ging es um Kunstbutter bzw Ersatmittel von Butter Zolltarife fur Getreide ein Schweineeinfuhrverbot und die Berechtigung der Realgymnasien fur das Studium der Medizin Von Grub ist der Satz uberliefert Landwirtschaft und Industrie sind wie siamesische Zwillinge leidet der eine so leidet der andere mit 8 Milchkuranstalt am Viktoriapark in Berlin Bearbeiten nbsp Milchkur Anstalt in Berlin Aussenstelle an der Friedrich Wilhelm Strasse Annonce im Berliner Adressbuch 1890Neben seiner Tatigkeit als Reichstagsabgeordneter in Berlin startete er mit Unterstutzung der Stadtverwaltung und des Reichstagsabgeordneten Rudolf Virchow bereits 1887 den Bau einer Milchkuranstalt in der Kreuzbergstr 27 28 Die neue Milchkuranstalt war dreimal so gross wie die in Stuttgart und umfasste ein Stallgebaude fur 250 Kuhe und etwa 20 Pferde In der Anfangszeit konnte das Unternehmen schwer Fuss fassen wurde spater jedoch ebenfalls ein Erfolg Friedrich Grub grundete verschiedene Aussenstellen und fuhrte das Unternehmen bis zu seinem Tod fast 20 Jahre lang 10 Das Gebaude in der Kreuzbergstrasse ist heute noch erhalten Weblinks BearbeitenFriedrich Grub in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Friedrich Grub In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Einzelnachweise Bearbeiten Grub Volker Die Thurn und Taxissche Posthalterei in Knittlingen und Illingen Verl Regionalkultur Ubstadt Weiher 2011 ISBN 978 3 89735 653 5 a b c Grub Volker 1937 Grub Heiner 1934 Chronik der Familie Grub Scheufele Stuttgart 2002 ISBN 3 923107 15 3 S 207 ff Matrikelbuch Matr Nr 337 Archiv der Freimaurerloge Zu den 3 Cedern in Stuttgart Dr Burkart Die Stuttgarter Milchkuranstalt In Deutsche Vierteljahresschrift fur Gesundheitspflege Band 8 Braunschweig 1876 S 673 ff F Grub Bericht der Stuttgarter Milchkur Anstalt uber deren Entstehung und Betrieb erstattet nach dem VII Betriebsjahr Hofbuchdruckerei Zu Guttenberg Carl Gruninger 1882 F Grub Geschaftsbericht der Stuttgarter Milch Kuranstalt Hrsg Hofdruckerei zu Guttenberg vormals Gruninger Mai 1878 F Grub Bericht uber die Stuttgarter Milchkur Anstalt Buchdruckerei des Neuen Tagblatts Stuttgart 1880 a b Schwabischer Merkur Nr 602 vom 28 Dezember 1908 Fritz Specht Paul Schwabe Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903 Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewahlten Abgeordneten 2 Auflage Verlag Carl Heymann Berlin 1904 S 242 Denkschrift zum 10 jahrigen Bestehen der Milchkuranstalt Berlin Oktober 1898Normdaten Person GND 116879432 lobid OGND AKS VIAF 35219555 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grub FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Landwirt und Politiker DP MdRGEBURTSDATUM 19 Mai 1833GEBURTSORT IllingenSTERBEDATUM 29 Dezember 1908STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Grub amp oldid 240009145