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Heinrich Ludwig Dietrich Friedrich Gravenhorst 3 Januar 1835 in Weide bei Grossenaspe in Schleswig Holstein 11 Juni 1915 in Stade war ein deutscher Strassenbautechniker Leben BearbeitenGravenhorst wurde auf dem Gut Weide bei Grossenaspe geboren das sein Vater der Hamburger Kaufmann Carl Friedrich Gravenhorst 1798 1867 erworben hatte Seine Vorfahren vaterlicherseits waren nachweislich seit dem 17 Jahrhundert in der Braunschweiger Gegend ansassig Als Jugendlicher war Gravenhorst privat unterrichtet worden unter anderem von seinem Onkel Pastor Mertz in Schonkirchen bei Kiel In einer Privatschule in Kiel legte er die Abschlussprufung fur die Hochschulreife ab Er interessierte sich fur Mathematik und Mechanik konnte aufgrund widriger Umstande jedoch nicht sofort mit dem Hochschulstudium beginnen Bei einer Oberforsterei bei Kiel absolvierte er zunachst eine Forst und Jagdlehre Hier nahm er auch Unterricht in Mathematik und Vermessungskunde Er legte dann in Kiel eine Prufung als Feld und Landvermesser ab Anschliessend war er an verschiedenen Orten im Vermessungswesen tatig unter anderem in Uelzen wo er einen Stadtplan im grossen Massstab herstellte Auf diese Weise erwarb er die Mittel fur ein Hochschulstudium Danach studierte er Mathematik Mechanik und Tiefbau am Polytechnikum in Hannover der spateren Technischen Hochschule und heutigen Gottfried Wilhelm Leibniz Universitat Nach Beendigung seines Studiums nahm er zunachst eine Stelle bei der Wasserbau Inspektion in Celle an Er ware gerne in seine Heimat zuruckgekehrt doch mangelte es dort an entsprechenden Stellenangeboten Deshalb meldete er sich zu Arbeiten fur die Grundsteuerregulierung in Preussen Er kam zuerst nach Koslin und dann nach Stolp in Hinterpommern In Pommern lernte er seine Frau Luise geb Lehmann kennen eine Arzttochter aus dem Dorf Lupow im Landkreis Stolp die er 1867 in Lupow heiratete Nach der Eingliederung Schleswig Holsteins in den preussischen Staat trat Gravenhorst in die Wegebauverwaltung ein Der Wegebau sollte dann 40 Jahre lang das Betatigungsfeld bleiben auf dem er erfolgreich tatig war Er kehrte in seine Heimatprovinz zuruck zuerst nach Meldorf dann im Jahr 1871 nach Segeberg 1872 wurde er Kreisbaumeister in Otterndorf im Land Hadeln 1873 ubernahm er als Wegebauinspektor die Leitung des Landesbauamts Stade Der Baukreis fur den er zustandig war umfasste damals die Landkreise Stade Bremervorde Geestemunde Lehe und das Land Hadeln In dem Gebiet gab es damals nur auf der Strecke Bremen Bremerhaven eine Eisenbahnverbindung bis anfangs der 1880er Jahre die Unterelbische Eisenbahn zwischen Harburg und Cuxhaven in Betrieb genommen wurde Andere Strecken mussten mit der Kalesche oder zu Fuss bewaltigt werden Wahrend seiner Stader Amtszeit legte Gravenhorst auf Dienstreisen 275 000 Kilometer zuruck Doch gab sich Gravenhorst mit der Verwaltungsarbeit und Inspektionstatigkeit allein nicht zufrieden Ihn beschaftigten fortwahrend theoretische Fragen des Strassenbaus im eisenbahnarmen Elbe Weser Dreieck mit seinen verschiedenartigen Bodenverhaltnissen Gravenhorst fuhrte im Strassenbau als Erster eine grundlegende Neuerung ein indem er die bis dahin praktizierte Strassenbefestigung mittels unterschiedlich grosser Findlinge im Jahr 1885 erstmals durch die normierte Kleinpflasterung ersetzte Auf einer Versuchsstrecke auf der Ritzebutteler Chaussee km 4 250 4 254 verwirklichte er eine moglichst ebene und gleichmassig widerstandsfahige Strassendecke in Gestalt eines Kleinpflasters das aus wurfelformigen Granitsteinen von 4 bis 6 Zentimetern Kantenlange bestand Dieses neue Pflaster bewahrte sich so gut dass es bald in ganz Europa und in Ubersee verwendet wurde Mit seiner Pioniertat schuf Gravenhorst so den bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts hinein in Europa am haufigsten verwendeten Strassenbelag Aus der Ehe Gravenhorsts mit Luise Lehmann gingen neun Kinder hervor vier Sohne und funf Tochter Sein Werk wurde spater von seinem Sohn Otto 1872 fortgesetzt Literatur BearbeitenDeutsche Biographische Enzyklopadie DBE 2 Auflage Band 4 Hrsg Rudolf Vierhaus Saur Munchen 2006 S 114 Carl Graf von Klinckowstroem Gravenhorst Heinrich Ludwig Diedrich Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 12 Digitalisat Georg Beermann Friedrich Gravenhorst In Niedersachsische Lebensbilder im Auftrag der Historischen Kommission fur Niedersachsen herausgegeben von Otto Heinrich May 2 Band Hildesheim 1954 S 78 87 Weblinks BearbeitenGravenhorsts Andenken in StadeNormdaten Person GND 136123848 lobid OGND AKS VIAF 80521677 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gravenhorst FriedrichALTERNATIVNAMEN Gravenhorst Heinrich Ludwig Dietrich FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher StrassenbautechnikerGEBURTSDATUM 3 Januar 1835GEBURTSORT Weide bei Grossenaspe in Schleswig HolsteinSTERBEDATUM 11 Juni 1915STERBEORT Stade Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Gravenhorst amp oldid 187571064