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Paul Ferdinand Friedrich Buchholz 5 Februar 1768 in Alt Ruppin 24 Februar 1843 in Berlin war ein deutscher Schriftsteller Er vertrat burgerliche fruhliberale und saint simonistische Positionen und gilt als Wegbereiter soziologischen und positivistischen Denkens in Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBuchholz studierte von 1785 bis 1787 an der Universitat Halle Theologie und neuere Sprachen Danach unterrichtete er zwolf Jahre lang an der Ritterakademie Brandenburg Ab 1800 lebte er als Schriftsteller in Berlin und entfaltete eine uberaus umfangreiche Produktion von Buchern und Aufsatzen besonders zu sozialphilosophischen historischen und politischen Themen Schon nach wenigen Jahren galt er als einer der einflussreichsten politischen Publizisten in Deutschland Politisch vertrat er fruhliberale burgerliche Positionen und bekampfte besonders den Adel und seine Privilegien Gegen seine Schrift Untersuchungen uber den Geburtsadel polemisierte der damalige Gymnasialprofessor Ernst Gottfried Fischer 1754 1831 der in den 1780er Jahren als Hauslehrer Wilhelm und Alexander von Humboldt und von 1810 bis 1816 den preussischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm in Mathematik und Naturwissenschaften unterrichtete 1 Seit 1810 unterstutzte Buchholz publizistisch die Hardenbergsche Reformpolitik 1815 grundete Buchholz eine eigene Zeitschrift die er zunachst unter dem Titel Journal fur Deutschland historisch politischen Inhalts herausgab und redigierte Von 1820 bis 1835 setzte er sie fort unter dem Titel Neue Monatsschrift fur Deutschland historisch politischen Inhalts Buchholz erweist sich in seinen sozialtheoretischen Schriften als einer der ersten Vertreter soziologischen Denkens in Deutschland Ausserdem hat er den Positivismus Auguste Comtes sowie die Lehren Henri de Saint Simons und der Saint Simonisten grossenteils ubernommen und in Deutschland bekannt gemacht indem er 40 Abhandlungen von Comte Saint Simon und seinen Schulern ins Deutsche ubersetzte und in seiner Zeitschrift veroffentlichte In seinen Schriften vertrat Buchholz antijudische Ressentiments wobei seine diesbezugliche Polemik haufig okonomisch motiviert war Dementsprechend wandte sich Buchholz auch gegen die Judenemanzipation 2 3 Das Werk von Buchholz wird bis heute rezipiert 4 Schriften Auswahl BearbeitenMonographien alle Titel erscheinen hier in der zeitgenossischen originalen Schreibweise Darstellung eines neuen Gravitazionsgesetzes fur die moralische Welt Unger Berlin 1802 Der neue Leviathan Cotta Tubingen 1805 Neudruck mit Vorwort von Rutger Schafer Scientia Aalen 1970 ISBN 3 511 00679 1 Rom und London oder uber die Beschaffenheit der nachsten Universal Monarchie Cotta Tubingen 1807 Untersuchungen uber den Geburtsadel und die Moglichkeit seiner Fortdauer im neunzehnten Jahrhundert Berlin Leipzig 1807 Gallerie Preussischer Charaktere Germanien 1808 Digitalisat Neudruck Zweitausendeins Frankfurt 1979 Gemahlde des gesellschaftlichen Zustandes im Konigreiche Preussen bis zum 14ten Oktober des Jahres 1806 2 Bande Berlin Leipzig 1808 Idee einer arithmetischen Staatskunst mit Anwendung auf das Konigreich Preussen in seiner gegenwartigen Lage Duncker und Humblot Berlin 1809 Hermes oder uber die Natur der Gesellschaft mit Blicken in die Zukunft Cotta Tubingen 1810 Neudruck Hrsg Jorn Garber Scriptor Kronberg Taunus 1975 ISBN 3 589 15040 8 Geschichte der Europaischen Staaten seit dem Frieden von Wien Auch unter dem Titel Historisches Taschenbuch 22 Bande Berlin 1814 1837 Philosophische Untersuchungen uber die Romer 3 Bande Enslin Berlin 1819 Geschichte Napoleon Bonaparte s 3 Bande Enslin Berlin 1827 1829 Ubersetzungen Ubersetzung von Madame de Stael Uber Deutschland J J Macken sche Buchhandlung Reutlingen 1815 Digitalisat 40 aus dem Franzosischen ubersetzte Abhandlungen In Neue Monatsschrift fur Deutschland historisch politischen Inhalts Band 14 1824 bis Band 48 1835 Neudruck in Saint Simonistische Texte Herausgegeben und eingeleitet von Rutger Schafer 2 Bande Scientia Aalen 1975 ISBN 3 511 06920 3 Ubersetzung von Vittorio Alfieri Der Furst und die Wissenschaften In Verbindung mit der Deutschen Schillergesellschaft hrsg von Enrica Yvonne Dilk und Helmuth Mojem Mit einem Nachwort von Arnaldo Di Benedetto Wallstein Gottingen 2011 ISBN 978 3 8353 0862 6 Literatur BearbeitenTheodor Muther Buchholz Paul Ferdinand Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 480 Kurt Bahrs Friedrich Buchholz Ein preussischer Publizist 1768 1843 Historische Studien Heft LVII Berlin 1907 Nachdruck Vaduz 1965 Hans Gerth Friedrich Buchholz Auch ein Anfang der Soziologie In Zeitschrift fur die gesamte Staatswissenschaft Band 110 1954 S 665 692 Wilmont Haacke Buchholz Paul Ferdinand Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 701 f Digitalisat Rutger Schafer Friedrich Buchholz ein vergessener Vorlaufer der Soziologie Eine historische und bibliographische Untersuchung uber den ersten Vertreter des Positivismus und des Saint Simonismus in Deutschland Goppinger Akademische Beitrage Nr 59 2 Bande Kummerle Goppingen 1972 ISBN 3 87452 159 1 Jorn Garber Politische Revolution und industrielle Evolution Reformstrategien des preussischen Saint Simonismus Friedrich Buchholz In Otto Busch Monika Neugebauer Wolk Hrsg Preussen und die revolutionare Herausforderung seit 1789 de Gruyter Berlin New York 1991 ISBN 3 11 012684 2 S 301 330 Jorn Garber Von der naturalistischen Menschheitsgeschichte Georg Forster zum gesellschaftswissenschaftlichen Positivismus Friedrich Buchholz In Jorn Garber Tanja van Hoorn Hrsg Natur Mensch Kultur Georg Forster im Wissenschaftsfeld seiner Zeit Wehrhahn Hannover 2006 ISBN 978 3 86525 017 9 S 53 78 Iwan Michelangelo D Aprile Wo der Pobel vernunftelt Die Fehde zwischen Buchholz und Gentz In Zeitschrift fur Ideengeschichte Heft III 4 2009 S 33 46 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Buchholz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Friedrich Buchholz in der Deutschen Digitalen Bibliothek Madame de Stael Uber DeutschlandEinzelnachweise Bearbeiten Apologie des Adels Gegen den Verfasser der sogenannten Untersuchungen uber den Geburtsadel von Hans Albert Freiherrn von S Amelang Berlin 1807 Web Ressource das Exemplar der Bibliothek Varnhagen in der Staatsbibliothek zu Berlin Signatur Bibl Varnhagen 553 wurde von Karl August Varnhagen von Ense auf dem Titelblatt mit der Verfasserangabe versehen Iwan Michelangelo D Aprile Die Erfindung der Zeitgeschichte Geschichtsschreibung und Journalismus zwischen Aufklarung und Vormarz Akademie Verlag Berlin 2013 S 192 ff Wolfgang Benz Hg Handbuch des Antisemitismus Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart Band 3 Begriffe Theorien Ideologien de Gruyter Berlin 2010 S 96 Iwan Michelangelo D Aprile Wo der Pobel vernunftelt Die Fehde zwischen Buchholz und Gentz In Zeitschrift fur Ideengeschichte Heft III 4 2009 S 33 46 Normdaten Person GND 118516663 lobid OGND AKS LCCN n87933829 VIAF 41911224 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Buchholz FriedrichALTERNATIVNAMEN Buchholz Paul Ferdinand Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SchriftstellerGEBURTSDATUM 5 Februar 1768GEBURTSORT Alt RuppinSTERBEDATUM 24 Februar 1843STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Buchholz Schriftsteller amp oldid 217210184