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Die evangelische Frauenkirche im Mittelalter benannt nach Unserer Lieben Frau ist eine mehrfach umgebaute ursprunglich fruhgotische Kirche ausserhalb der Altstadt von Zittau im Landkreis Gorlitz in Sachsen Sie gehort zur Evangelisch Lutherischen Kirchengemeinde Zittau im Kirchenbezirk Lobau Zittau der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens Die Kirche ist umgeben vom Frauenfriedhof der nicht nur der alteste Friedhof in Zittau ist sondern auch die heute wichtigste konfessionelle Begrabnisstatte der Stadt darstellt Frauenkirche Zittau Ansicht von WestenInnenansichtEpitaphien in der KirchenwestwandSandsteinepitaph fur Georg Ernst Eichner an der Kirchensudwand Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Gelaut 4 Friedhof 5 Denkmalschutz 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie Frauenkirche ist eine nach mehreren Zerstorungen infolge Blitzschlag und Brand als fruhbarocke Pseudobasilika wiederaufgebaute Kirche die unter bohmischem Einfluss um 1260 1280 errichtet worden war 1 Sie gehorte ursprunglich zur in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts gegrundeten Johanniterordens Kommende Im Jahr 1572 wurden die erhaltenen Ostteile der ursprunglichen Kirche zu einem eigenen Bauwerk zusammengefasst und das Langhaus abgebrochen Eine Restaurierung erfolgte im Jahr 1897 wobei die Fenster und das Westportal verandert die alten Emporen ersetzt und ein wesentlicher Teil der Ausstattung in das Museum uberfuhrt wurden Die Kirche ist ein verputzter Bruchsteinbau mit einem sehr kurzen aber breitem Schiff mit Satteldach und einem kleinen Dachreiter mit hoher kupfergedeckter Haube die auf 1715 datiert ist An der Sudseite sind noch Masswerkfenster erhalten Der eingezogene Chor endet in einem Funfachtelschluss und ist gegliedert durch spitzbogige Blendarkaden auf hohen Postamenten In den Arkaden sind Rundbogen in die spitzbogigen Fensterlaibungen gesetzt Die schlichte Westseite zeigt ein neugotisches Hauptportal mit geradem Sturz und spitzem Giebel aus dem Jahr 1897 mit einem Spitzbogenfenster daruber Das einjochige Mittelschiff ist mit einem Kreuzgewolbe abgeschlossen und offnet sich durch zwei hohe Spitzbogenarkaden zum sudostlichen zweijochigen Seitenschiff mit Kreuzgratgewolben der achteckige Stutzpfeiler ist mit Blattwerk und Masswerkornament im Kapitell verziert Das nordwestliche zweijochige Seitenschiff ist mit Kreuzgratgewolben abgeschlossen und seit 1707 durch zwei tiefe Maueroffnungen zum Mittelschiff geoffnet Es wurde bis dahin als Sangerchor genutzt Der Chorraum ist mit Vorjoch und Kreuzrippengewolben ausgestattet und zeigt an der Chorwestwand Runddienste mit feingearbeiteten Blattwerkkapitellen Ausstattung BearbeitenDas Hauptwerk der Ausstattung ist ein mit Beschlagwerk verzierter Flugelaltar aus dem Jahr 1619 in Renaissanceformen Er zeigt in der Predella eine Inschrifttafel daruber eine farbig gefasste holzerne Madonnenfigur aus dem ersten Viertel des 16 Jahrhunderts die von zwei Engeln und einem Strahlenkranz in der Nische umgeben ist In den Rundbogennischen der Flugelinnenseiten ist die Verkundigung mit Maria auf dem linken und dem Engel auf der rechten Seite dargestellt Auf den Aussenseiten der Flugel sind die Evangelisten dargestellt im Aufsatz ein Relief mit der Anbetung der Hirten und seitlich uber den Flugeln je eine Engelsfigur Die holzerne Kanzel mit Aufgang von 1619 tragt uber der Tur eine Inschrift mit einer plastischen Darstellung eines Knaben Die Treppenbrustung der Korb und der Schalldeckel sind mit hellbraunen und schwarzen Intarsien verziert Der Korb zeigt wohlgestaltete Konsolen mit rustizierten Blendbogen der Schalldeckel ist mit Beschlagwerk und ebenfalls mit Intarsien sowie einem Posaunenengel als Abschluss versehen Neben der Kanzel steht auf einer Konsole ein Engel mit Stundenglas und Schild aus dem Jahr 1647 Grosse Teile der Innenausstattung vor allem die Epitaphien wurden 1897 aus der Kirche entfernt Die Orgel ist ein Werk der Firma Orgelbau A Schuster amp Sohn aus dem Jahr 1928 mit 12 Registern 2 Gelaut BearbeitenDas Gelaut besteht aus einer Bronzeglocke der Glockenstuhl ist aus Eichenholz gefertigt wie auch die Joche 3 Im Folgenden eine Datenubersicht des Gelautes 3 Nr Gussdatum Giesser Durchmesser Masse Schlagton1 1613 Glockengiesserei G Wildt 600 mm 150 kg f Friedhof BearbeitenSiehe auch Friedhofe in Zittau nbsp Frauenfriedhof nbsp Frauenfriedhof nbsp KriegsgraberDer Frauenfriedhof vermutlich der alteste Friedhof in Zittau ist heute die wichtigste konfessionelle Begrabnisstatte der Stadt Die Verwaltung liegt bei der Evangelisch Lutherischen Kirchengemeinde Zittau Der Frauenfriedhof umgibt die Frauenkirche an allen Seiten wahrend sich die spateren Erweiterungen in Richtung Norden erstrecken Die Westmauer enthalt einen Torbau von 1695 der eine Rundbogenoffnung zwischen zwei gestaffelten Pilastern und im Sturz ein Sandsteinrelief eines Totenschadels mit Reliefdarstellungen zweier Engel daneben zeigt An der Sudwestseite ist ein weiteres Tor mit gequadertem Gewande und Bogen aus dem Jahr 1655 angeordnet An den Deutsch Franzosischen Krieg 1870 71 erinnert ein Ehrenmal an den Ersten Weltkrieg eine mit einem Hochkreuz markierte Abteilung von Kriegsgrabern Aus dem Zweiten Weltkrieg stammen weitere Kriegsgraber Abteilungen 2b und 3b Massengraber Abteilungen 13 und 14 sowie russische Kriegsgraber Es gibt auch ein Brunnenhaus sowie eine Gemeinschaftsgrabanlage fur Urnen 4 An den Aussenwanden der Kirche und auf dem Friedhof sind zahlreiche Grabdenkmaler aus dem 17 bis 20 Jahrhundert zu finden Darunter ist das Denkmal fur Georg Ernst Eichner an der Kirchensudwand das auf 1703 datiert ist Es besteht aus einem Sandsteinepitaph mit breitem Sockel auf dem zwei von Palmen und seitlichen Akanthusranken umgebenen Inschrifttafeln angeordnet sind Im Aufbau ist zwischen zwei Kartuschen Gottvater im Relief dargestellt Aus dem Jahr 1627 hat sich auf dem Frauenfriedhof das Epitaph des Glasermeisters Franz Heintze erhalten Beruhmteste Grabstatte ist diejenige des Architekten und Baumeisters Carl August Schramm 1807 1869 Von der Helleschen Gruft sind zwei in Rundbogen gestellte Epitaphien an der Kirchenwestwand erhalten Auf dem linken Grabdenkmal vermutlich aus dem Jahr 1614 ist ein Aufsatz mit abschliessendem geflugeltem Totenkopf angeordnet Das rechte Grabdenkmal ist mit einer grossen Inschrifttafel versehen wird von zwei obeliskartigen Pfeilern gerahmt und zeigt uber dem verkropften Gesims einen rundbogigen Aufsatz mit dem Relief des auferstandenen Christus aus dem Jahr 1602 der von Putten und Rollwerk umgeben ist Denkmalschutz BearbeitenFrauenkirche Frauenfriedhof und das Gebaude der Friedhofsverwaltung werden vom Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen zur Liste der Kulturdenkmale in Zittau Ost gezahlt Nrn 09301920 5 09271788 6 und 09271789 7 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen I Regierungsbezirk Dresden Deutscher Kunstverlag Munchen 1996 ISBN 3 422 03043 3 S 870 872 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg vom Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2011 ISBN 978 3 374 02871 9 S 372 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Frauenkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde ZittauEinzelnachweise Bearbeiten Friedrich und Helga Mobius Sakrale Baukunst Union Verlag Berlin 1963 S 228 229 Informationen zur Orgel auf den Seiten der Gemeinde Abgerufen am 10 Oktober 2018 a b Rainer Thummel Glocken in Sachsen Evangelische Verlagsanstalt Leipzig ISBN 978 3 374 02871 9 S 372 Friedhofsplan Obj Dok Nr 09301920 auf denkmalliste denkmalpflege sachsen de Obj Dok Nr 09271788 auf denkmalliste denkmalpflege sachsen de Obj Dok Nr 09271789 auf denkmalliste denkmalpflege sachsen deNormdaten Geografikum GND 1075345308 lobid OGND AKS VIAF 317063167 50 896856 14 816172 Koordinaten 50 53 48 7 N 14 48 58 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frauenkirche Zittau amp oldid 223322273