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Franziska Bruck geboren 29 Dezember 1866 in Ratibor Provinz Schlesien gestorben 2 Januar 1942 in Berlin war eine deutsche Unternehmerin In Berlin betrieb sie einen Blumenladen und eine Schule fur Blumenschmuck und wurde im Zweiten Weltkrieg Opfer des Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Gedenken 3 Familie 4 Veroffentlichungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFranziska Bruck wurde Ende Dezember 1866 in der oberschlesischen Stadt Ratibor geboren Sie war das dritte von acht Kindern des judischen Gutshofbesitzers Fedor Bruck 1834 1892 und dessen Ehefrau Friederike geborene Mockrauer 1836 1924 Ihre Eltern fuhrten in Ratibor das Hotel Prinz von Preussen das nach dem Tod des Vaters von ihrem altesten Bruder Felix ubernommen wurde Im Jahr 1902 zog Franziska mit ihrer jungeren Schwester der spateren Friedensaktivistin Elsbeth Bruck und ihrer alleinstehenden Mutter nach Berlin 1 Dort betrieb sie die seit ihrer Kindheit Blumen geliebt und gepflegt hatte in der Potsdamer Strasse einen Blumenladen nbsp Fotopostkarte vom Besuch der Kronprinzessin Cecilie Mitte in der Schule fur Blumenschmuck von Franziska Bruck links Mit mehr als einem Dutzend Schulerinnen eroffnete Bruck im Oktober 1912 eine Schule fur Blumenschmuck In ihrem kleinen Unternehmen bildete sie in Kursen die sich teilweise uber einen Zeitraum von zehn Monaten erstreckten Damen hoherer Stande als Blumenbinderinnen und Gartnerinnen aus Dass Brucks Schule hoch angesehen war zeigte sich auch bei einem Besuch der letzten deutschen Kronprinzessin Cecilie die sich personlich vor Ort uber die Arbeit der Heimarbeiterinnen informierte Dieses besondere Ereignis ist durch eine eigens hergestellte Fotopostkarte dokumentiert Das Kaiserpaar soll ebenfalls zu Brucks Kunden gezahlt haben Mehrseitige Aufsatze uber Franziska Brucks florale Kunst erschienen in Deutsche Kunst und Dekoration und in Dekorative Kunst den bedeutendsten Kunstzeitschriften jener Zeit Der Kunstkritiker Paul Westheim schrieb 1913 uber sie Franziska Bruck ist eine Dichterin Ihre Reime sind bluhende Blumen ihre Verse duftende Strausse Wie ein echter Dichter schafft sie aus einem tiefen ganz innerlichen Gefuhl heraus aus dem Erkennen der Natur von deren unerschopflicher Schonheit sie einen Abglanz widerzuspiegeln versucht in dem was ihre Hande ordnen Weder alte noch neue Regeln der Blumenbinderei greift sie auf Sie ist eben da so wie sie ist als eine Kunstlerin die auf ihre Art die Schonheit der Blumen erlebt und als rechtes Gluckskind die Gabe bekommen hat diese Erlebnisse fur uns andere sinnfallig zu machen 2 nbsp Werbeplakat von Julius Klinger 1914Im Februar 1914 veranstaltete Bruck mit ihren Schulerinnen eine Fruhlingsschau im sogenannten Hohenzollern Kunstgewerbehaus in der Koniggratzer Strasse Mit einem farbenfrohen grossformatigen Plakat das der osterreichische Grafiker Julius Klinger entworfen hatte wurde fur die Veranstaltung geworben In der Zeitschrift Die Gartenkunst wurden die verschiedenen Arrangements ausfuhrlich beschrieben und gelobt und es wurden zwei Fotos von Raumen mit besonderem Blumenschmuck abgedruckt 3 Bruck veroffentlichte in den Jahren 1919 und 1927 zwei Bucher mit den Titeln Blumen und Ranken und Blumenschmuck die in mehreren Auflagen erschienen Wie die meisten ledigen Frauen der damaligen Zeit besass Franziska Bruck keine eigene Wohnung Sie wohnte zur Untermiete bei Simonsohn in der Prinzregentenstrasse 75 in Berlin Wilmersdorf Ihre letzte Wohnadresse lautete jedoch Waitzstrasse 9 in Charlottenburg Dort wurde sie am 2 Januar 1942 wenige Tage nach Vollendung ihres 75 Lebensjahres tot aufgefunden 4 Sie hatte sich selbst durch Erhangen das Leben genommen vermutlich wegen ihrer angekundigten Deportation in ein Konzentrationslager Bald danach wurden vier andere Hausbewohnerinnen deportiert 1 Gedenken Bearbeiten nbsp Stolperstein fur Franziska Bruck in Berlin WilmersdorfAm 22 Juni 2011 wurde an ihrer langjahrigen Wohnadresse in der Prinzregentenstrasse 75 in Berlin Wilmersdorf ein Stolperstein fur Franziska Bruck verlegt 1 Familie BearbeitenIhre altere Schwester Charlotte geboren 1865 heiratete ihren verwitweten Onkel Josef Mockrauer 1845 1895 einen Bruder ihrer Mutter Sie war die Mutter des Philosophen und Erwachsenenbildners Franz Mockrauer Veroffentlichungen BearbeitenBlumen und Ranken Bruckmann Munchen 1919 Blumenschmuck Verlagsanstalt Trowitsch amp Sohn Frankfurt Oder 1927 Literatur BearbeitenBlumen Bindekunst Zu den Arbeiten von Franziska Bruck In Deutsche Kunst und Dekoration Band XXIV Alexander Koch Darmstadt 1909 S 182 188 Digitalisat Paul Westheim Die Kunst der Franziska Bruck In Dekorative Kunst Bruckmann Munchen 1913 S 48 52 Digitalisat Paul Westheim Franziska Bruck und ihre Schule fur Blumenschmuck In Dekorative Kunst Bruckmann Munchen 1914 S 233 239 Digitalisat mit mehreren Fotos Katrin Griebel Schule fur Blumenschmuck Franziska Bruck eine Adresse in der Potsdamer Strasse Heft 11 1994 S 103 104 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franziska Bruck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Franziska Bruck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek private Website mit mehreren Fotos von Franziska BruckEinzelnachweise Bearbeiten a b c Stolperstein Prinzregentenstrasse 75 In berlin de 2 Januar 1942 abgerufen am 2 Januar 2023 Paul Westheim Die Kunst der Franziska Bruck In Dekorative Kunst Bruckmann Munchen 1913 S 48 52 Digitalisat Kurt Pallmann Verschiedenes In Die Gartenkunst Nr 9 Sturtz Wurzburg 1914 S 144 Digitalisat PDF Bericht auf S 144 Fotos S 141 und 143 Standesamt Berlin Charlottenburg Sterberegister Eintrag Nr 81 vom 6 Januar 1942 Normdaten Person GND 116725567 lobid OGND AKS VIAF 42596366 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bruck FranziskaKURZBESCHREIBUNG deutsche Unternehmerin NS OpferGEBURTSDATUM 29 Dezember 1866GEBURTSORT Ratibor Provinz SchlesienSTERBEDATUM 2 Januar 1942STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franziska Bruck amp oldid 236328461