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Franz Thierfelder 24 April 1896 in Deutschenbora 23 April 1963 in Dachau war ein deutscher Publizist Sprachwissenschaftler und Kulturpolitiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenThierfelder stammte aus Sachsen Sein Vetter war der klassische Philologe Andreas Thierfelder Nach dem Besuch der Furstenschule in Meissen nahm er am Ersten Weltkrieg teil in dem er schwer verwundet wurde 1919 aus franzosischer Kriegsgefangenschaft entlassen studierte er an der Universitat Leipzig Germanistik nordische Sprachen Zeitungs und Staatswissenschaften sowie Volkswirtschaft und promovierte 1922 zum Dr phil und Dr rer pol 1921 hatte er als Zeitfreiwilliger an der Niederschlagung des Mitteldeutschen Aufstands teilgenommen Zwischen 1923 und 1926 war er als politischer Redakteur tatig zuletzt bei den Dresdener Nachrichten 1926 wurde er Pressereferent 1930 Generalsekretar der Akademie zur Wissenschaftlichen Erforschung und Pflege des Deutschtums Deutsche Akademie in Munchen die er in den nachsten Jahren schwerpunktmassig auf Sprachforderung im Ausland ausrichtete 1 Angesichts des wachsenden politischen Einflusses der Nationalsozialisten unternahm der konservative Thierfelder karrierebedingte Anpassungsleistungen 2 Schon bei seiner Einladung zur DA Jahresversammlung 1932 hatte er von einer Ubergangsphase zu neuer volkischer Gemeinschaft gesprochen in einem Vortrag im Juni 1933 bezeichnete er die Machtergreifung als eine geschichtliche Notwendigkeit 3 Und im Dezember 1933 schrieb er Auch seine Gegner konnen nicht leugnen dass das nationalsozialistische Weltbild eine eindrucksvolle Geschlossenheit zeigt und dass nur der Unwissende oder Boswillige behaupten kann es sei eine verneinende niederreissende Bewegung ohne schopferische Fahigkeit 4 Dennoch musste er 1937 nach Konflikten mit dem DA Prasidenten Karl Haushofer die zunehmend nationalsozialistisch ausgerichtete Akademie verlassen Obwohl dieser Thierfelder dabei mangelnde nationalsozialistische Gesinnung vorgeworfen hatte diente er in Wirklichkeit als Sundenbock fur organisatorische Fehlentwicklungen 5 Bis 1945 lebte Thierfelder als freier Schriftsteller Nach Kriegsende war er vom Juni 1945 bis zur Auflosung der Institution am 31 Dezember 1945 kommissarischer Generalsekretar der Deutschen Akademie 1945 wurde er ausserdem Syndikus der Ludwig Maximilians Universitat Munchen und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Er war ausserordentliches Mitglied der Historischen Kommission in Munchen und gehorte 1946 fur die CSU zu den Mitgliedern der bayrischen verfassunggebenden Landesversammlung Nach NS Vorwurfen trat er im September 1946 von seinen Amtern zuruck Seine Beschaftigung im offentlichen Dienst und eine Kandidatur fur den Landtag wurde bis zum Abschluss seines Entnazifizierungsverfahren unmoglich Erst nach seiner Einstufung als unbelastet konnte er 1949 50 als Referent im Hessischen Kultusministerium arbeiten 6 1951 gehorte er zu den Grundern des Goethe Instituts wo er im Vorstand und als Leiter des Padagogischen Beirats tatig war Ausserdem war er von 1951 bis 1960 Generalsekretar des Instituts fur Auslandsbeziehungen 1952 wurde er Leiter der von der Kultusministerkonferenz zur Vorbereitung der Rechtschreibreform ins Leben gerufenen Arbeitsgemeinschaft fur Sprachpflege 7 1961 wurde er als Grunder des Goethe Instituts 1932 mit einer Goethe Medaille ausgezeichnet 8 Thierfelder starb 1963 an den Nachwirkungen eines Autounfalls Franz Thierfelder war verheiratet und hatte drei Kinder Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDie wirtschaftliche Bedeutung des Auslandsdeutschtums 1932 Das Deutschtum im Ausland 1934 Das Konigreich Sudslawien 1936 Deutsch als Weltsprache 1938 Bei mir zu Gast Gedichte 1938 Der Balkan als politisches Kraftfeld 1940 Schicksalsstunden des Balkans 1941 Sprachpolitik und Rundfunk 1941 Ursprung und Wirkung der franzosischen Kultureinflusse in Sudosteuropa 1942 Gestalten und Gestalter des Balkans 1943 Volk Nation Staat 1947 Die deutsche Universitat heute und morgen 1948 Die Grenzen Europas 1948 Umgang mit Volkern 1949 Wege zum besseren Stil 1950 Die deutsche Sprache im Ausland 2 Bde 1956 57 Manner am Balkan 1961 Literatur BearbeitenSteffen R Kathe Kulturpolitik um jeden Preis Die Geschichte des Goethe Instituts 1951 bis 1990 Meidenbauer Verlag Munchen 2005 ISBN 3 89975 047 0 Zugleich Trier Univ Diss 2002 Eckard Michels Deutsch als Weltsprache Franz Thierfelder the Deutsche Akademie in Munich and the promotion of the German language abroad 1923 1945 In German History 22 2 2004 ISSN 0266 3554 S 206 228 Eckard Michels Von der Deutschen Akademie zum Goethe Institut Sprach und auswartige Kulturpolitik 1923 1960 Oldenbourg Munchen 2005 ISBN 3 486 57807 3 Studien zur Zeitgeschichte 70 Volltext digital verfugbar Franz Thierfelder In Munzinger Archiv 24 1963 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Franz Thierfelder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eckard Michels Deutsche Akademie 1925 1945 In Historisches Lexikon Bayerns Einzelnachweise Bearbeiten Jahrestagung der Deutschen Akademie In Frankfurter Zeitung Nr 778 18 Oktober 1929 Franz Thierfelder Deutsche Kulturwerbung In Kolnische Zeitung Nr 590 27 Oktober 1930 Faksimile im HWWA siehe auch Kurt Duwell Uberepochaler Lernprozess Weg von der Propaganda hin zur Sprachforderung Das Goethe Institut zwischen 1932 und 1951 In FAZ 5 September 2005 Eckard Michels Von der Deutschen Akademie zum Goethe Institut Munchen 2005 S 115 Zitate nach Eckard Michels Von der Deutschen Akademie zum Goethe Institut Munchen 2005 S 103 104 Franz Thierfelder Das neue Reich Eine Schriftenfolge der Deutschen Akademie In Deutsche Allgemeine Zeitung Nr 546 9 Dezember 1933 Eckard Michels Von der Deutschen Akademie zum Goethe Institut Munchen 2005 S 115 ff Eckard Michels Von der Deutschen Akademie zum Goethe Institut Munchen 2005 S 203 ff Wolfgang Kopke Rechtschreibreform und Verfassungsrecht Tubingen 1995 S 67 ff Goethe Medaille auf goethe de abgerufen am 3 Juni 2019 pdf Normdaten Person GND 117338095 lobid OGND AKS LCCN nr2001029105 VIAF 59036734 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Thierfelder FranzKURZBESCHREIBUNG deutscher Publizist Sprachwissenschaftler und KulturpolitikerGEBURTSDATUM 24 April 1896GEBURTSORT DeutschenboraSTERBEDATUM 23 April 1963STERBEORT Dachau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Thierfelder amp oldid 217635995