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Fran Levstik 28 September 1831 in Dolnje Retje heute Gemeinde Velike Lasce Slowenien 16 November 1887 in Ljubljana Osterreich Ungarn war ein slowenischer Schriftsteller Sprachforscher und Kulturpolitiker Fran Levstik Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Gedenken 4 Literatur 5 Ubersetzungen ins Deutsche 5 1 Martin Krpan 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFran Levstik wurde in eine Bauernfamilie geboren Aufgrund seiner hervorragenden schulischen Leistungen ermoglichte ihm sein Vater den Besuch des Gymnasiums in Ljubljana Levstik bestand die Reifeprufung jedoch aus ungeklarten Grunden nicht 1854 begann er als Stipendiat der Deutschen Ritterordens in Olmutz ein Theologiestudium das er bereits im folgenden Jahr wegen einer Beschwerde des Katecheten Anton Globocnik aus Ljubljana uber seine Gedichtsammlung Pesmi 1854 Gedichte abbrechen musste Globocnik warf Levstiks Gedichten Blasphemie und Anstossigkeit vor Levstik ging daraufhin nach Wien wo er Vortrage von Fran Miklosic horte und Vuk Karadzic traf Noch im selben Jahr kehrte er in seine Heimat zuruck und arbeitete fortan als Hauslehrer an verschiedenen Orten Von 1861 bis 1862 war er Sekretar des slawischen Lesesaals in Triest und ab 1863 Redakteur der politisch liberalen Zeitung Naprej unter der Leitung von Miroslav Vilhar Nach einem Jahr wurde die Zeitung aufgrund ihrer Kritik an der politischen Situation eingestellt und Vilhar zu einer kurzen Haftstrafe verurteilt 1864 wurde er Sekretar der Slowenischen Gesellschaft fur Wissenschaft und Kultur Slovenska matica in Ljubljana Levstik eckte in Ljubljana aufgrund seiner liberalen politischen Gesinnung standig an Er war Leitfigur der Bewegung der sog Mladoslovenci Jungslowenen die mit den konservativen Staroslovenci Altslowenen konkurrierten 1870 ging Levstik daher zuruck nach Wien und gab 7 Ausgaben des Satiremagazins Pavliha heraus das ebenfalls Polemiken hervorrief und aufgrund von Mangel an Abonnenten eingestellt wurde 1872 erhielt er mit Hilfe von Fran Miklosic und Gottfried Muys des damaligen Leiters der Lyzeumbibliothek Ljubljana ebendort eine Stelle als Bibliothekar die er bis zu seinem Tod innehatte Nach seiner Ruckkehr nach Ljubljana zog sich Levstik zwar vollstandig aus dem offentlichen und politischen Leben zuruck arbeitete jedoch weiter im Dienste der sich damals entscheidend formierenden slowenischen Sprache und forderte ebenfalls aktiv die weitere Entwicklung der slowenischen Literatur Er widmete sich sprachwissenschaftlichen Fragen sowie der Redaktion literarischer und anderer Texte Seine letzten Lebensjahre waren von schwerer Krankheit gezeichnet der er letztlich erlag 1 2 Fran Levstik wurde auf dem St Christoph Friedhof beerdigt Werk BearbeitenLevstik gilt als einer der wichtigsten politischen und kulturellen Akteure der 2 Halfte des 19 Jahrhunderts in den damaligen slowenischen Gebieten Sein literarisches Schaffen umfasst zahlreiche Textsorten u a Lyrik Erzahlungen Dramatik und Essayistik Levstiks Lyrik ist dem Realismus zuzuordnen und von seinen Bemuhungen um die slowenische Schriftsprache gezeichnet was ihren kunstlerischen Wert jedoch einschrankt Sein Wirken war wesentlich von Ideen der Aufklarung und Vorromantik gezeichnet In seinem beruhmten Text Popotovanje iz Litije do Cateza 1858 Wanderung von Litija nach Catez entwarf er ein dementsprechendes literarisches Programm fur die slowenische Literatur Diese solle Stoffe aus dem bauerlichen Leben enthalten da Slowenen in den damaligen slowenisch besiedelten Gebieten zum grossten Teil die Landbevolkerung darstellten und somit nicht mit Stoffen aus dem burgerlichen Milieu vertraut waren Dementsprechend sollen die Texte in einer volksnahen Sprache verfasst werden da das damalige Slowenische burgerlichen Stoffen nicht gerecht werden konne Trotz seiner Bekanntheit fand das Programm keine namhaften Anhanger einzig Josip Jurcic Autor des ersten slowenischen Romans Deseti brat 1866 Der zehnte Bruder gilt als Schuler Levstiks Letzterer selbst folgte diesem Programm lediglich in seiner beruhmten Erzahlung Martin Krpan 1858 in der er einen literarischen Helden aus dem bauerlichen Umfeld schuf Der Text ist als Allegorie auf die Folgen der Revolution von 1848 zu verstehen als der ungarische Aufstand mithilfe der slawischen Lander niedergeschlagen wurde letztere jedoch keinen Dank dafur erhielten Zusammen mit Josip Jurcic veroffentlichte Levstik 1876 die erste slowenische Tragodie Tugomer Dies ist Levstiks einziger langerer Dramentext Levstik war der bedeutendste Literaturkritiker seiner Zeit In seinem Aufsatz Napake slovenskega pisanja 1858 Fehler beim Schreiben in slowenischer Sprache kritisierte er die damalige Literatursprache die seiner Meinung nach zu sehr am Deutschen orientiert war und sich dem Slawischen nahern musse Dies stellte sein Leitmotiv bei der Beurteilung literarischer Texte dar womit es ihm tatsachlich gelang auf die weitere Entwicklung der slowenischen Literatursprache einzuwirken 3 In seinem Opus finden sich auch Texte fur Kinder u a eines der bekanntesten slowenischen Marchen Kdo je napravil Vidku srajcico 1877 Wer hat Videk das Hemd gemacht Gedenken BearbeitenSeit 1949 wird in Slowenien der Levstik Preis fur Verdienste auf dem Gebiet der Kinderliteratur verliehen Der ursprunglich St Jakob gewidmete Platz an der St Jakobs Kirche im Zentrum von Ljubljana tragt heute den Namen Levstik Platz Levstikov trg ebenso die Levstikova ulica daselbst Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Levstik Franz In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 15 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1866 S 35 f Digitalisat Slodnjak Levstik Fran In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1972 S 167 f Direktlinks auf S 167 S 168 Ubersetzungen ins Deutsche BearbeitenMartin Krpan Bearbeiten Martin Krpan und der Riese von Wien Eine volkstumliche Erzahlung aus der Habsburgerzeit Klagenfurt Celovec Mohorjeva Hermagoras 2020 Ubersetzt von Adrian Kert Martin Krpan Ljubljana Presernova druzba 2004 Ubersetzt von Fabjan Hafner Martin Schtamm Ljubljana Karantanija 1997 Ins Berndeutsche ubersetzt von Ernst Weber Martin Krpan und der Riese von Wien Eine volkstumliche Erzahlung Klagenfurt u a Hermagoras 1992 Aus dem Slowenischen ubertragen und neu bearbeitet von Marica Kulnik Martin Krpan Klagenfurt Drava 1983 Ubersetzt von Helga Mracnikar Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Fran Levstik Quellen und Volltexte slowenisch Literatur von und uber Fran Levstik im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Anton Slodnjak Levstik Fran 1831 1887 In Slovenska biografija 1932 abgerufen am 20 November 2020 Matjaz Kmecl Levstik Fran In Katja Sturm Schnabl Bojan Ilija Schnabl Hrsg Enzyklopadie der slowenischen Kulturgeschichte in Karnten Koroska Von den Anfangen bis 1942 Band 2 J P Bohlau Wien Koln Weimar 2016 S 808 810 Janko Kos Pregled slovenskega slovstva Drzavna zalozba Slovenije Ljubljana 2002 S 136 144 Normdaten Person GND 121808386 lobid OGND AKS LCCN n79111436 VIAF 72258892 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Levstik FranKURZBESCHREIBUNG slowenischer Dichter Sprachforscher und KulturpolitikerGEBURTSDATUM 28 September 1831GEBURTSORT Dolnje Retje heute SlowenienSTERBEDATUM 16 November 1887STERBEORT Ljubljana Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fran Levstik amp oldid 237560913