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Francois Gayot de Pitaval 1673 in Lyon 1743 ebenda war ein franzosischer Jurist und Autor Bekannt wurde er vor allem fur seine Causes celebres et interessantes avec les jugemens qui les ont decidees Beruhmte und interessante Rechtsfalle mit den dazugehorenden Urteilen eine Sammlung von Kriminalfallen mit der er der Begrunder des Genres der Gerichtsberichterstattung wurde Im 19 Jahrhundert wurde der Name Pitaval ein Synonym fur Sammlungen von Rechtsfallen Titelblatt der Causes celebres von Pitaval Band IV 1736 Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Die Causes celebres 3 Wirkungen des Pitaval 4 Ausgaben 5 Literatur 6 WeblinksBiographie BearbeitenFrancois Gayot de Pitaval war zuerst Soldat in Lyon Spater studierte er Rechtswissenschaften und wurde 1713 Advokat Er war als Advokat am Parlement de Paris dem Gerichtshof zur Zeit des Ancien Regime zur Zeit Ludwigs XIV tatig Die Causes celebres BearbeitenDie Sammlung der Causes celebres et interessantes avec les jugemens qui les ont decidees wurde von Pitaval zwischen 1734 und 1743 in zwanzig Banden zusammengestellt und veroffentlicht Es handelt sich um die bekanntesten Kriminalfalle seiner Zeit Grundlage waren die Prozessakten der jeweiligen Falle Man findet hier unter anderem die Protokolle der Prozesse zum Fall Martin Guerre zur Giftaffare oder gegen die Teufel von Loudun Er legt in den Causes celebres nicht nur den Prozessverlauf sondern auch die dem jeweiligen Fall zugrundeliegenden psychologischen und menschlichen Verwicklungen und die Aufdeckung der Taten dar Durch diese Art der Darstellung unterschieden sich die Causes celebres von fruheren Fallsammlungen von Rechtsfallen die sich auf die juristischen Sachverhalte konzentrierten Zugleich wird bewusst das in der Regel hohe Strafmass und die ganze Harte der damaligen Strafverfolgung und Strafvollstreckung dargestellt weniger zur Abschreckung als zur Kritik an der Praxis Pitaval kritisierte deutlich die Ruckstandigkeit der Justiz Korruption und Ignoranz der Richterschaft Durch diesen auch kritischen Zug gilt Francois Gayot de Pitaval auch als einer der Wegbereiter der Franzosischen Revolution Zielpublikum war zum einen das Fachpublikum der Juristen aber auch das breite allgemeine Publikum fuhlte sich durch die Sammlung der Kriminalfalle angesprochen und unterhalten Die von ihm herausgegebene Sammlung entwickelte sich schon damals zu einem Bestseller Wirkungen des Pitaval BearbeitenZunachst bildete die Sammlung Pitavals das Vorbild und schliesslich auch den Oberbegriff Pitaval fur die Sammlung von aufsehenerregenden Kriminalfallen wie Der neue Pitaval von Julius Eduard Hitzig und Willibald Alexis 1842 1890 Egon Erwin Kischs Prager Pitaval und einer Vielzahl anderer Sammlungen Das Fernsehen der DDR nannte eine Propaganda Reihe zu der beispielsweise Die Affare Heyde Sawade gehorte Bonner Pitaval Die von Pitaval zusammengetragenen Falle bildeten eine Fundgrube fur Autoren von Kriminal und Schauerliteratur Beispielsweise basiert der Film Sommersby auf dem von Pitaval beschriebenen Fall des Martin Guerre die Falle der Marquise de Brinvilliers und der Catherine Monvoisin dienten etwa als Hintergrund fur E T A Hoffmanns Das Fraulein von Scuderi Ausgaben BearbeitenCauses celebres et interessantes avec les jugemens qui les ont decidees 1734 1743 Digitalisate einzelner Bande in Gallica Geschichten aus dem alten Pitaval Herausgegeben nach der von Schiller getroffenen Auswahl und um weitere Stucke vermehrt von Paul Ernst 3 Bande Insel Verlag Leipzig 1910 Die wahrhaften Geschichten des alten Pitaval Merkwurdige Rechtsfalle als ein Beitrag zur Geschichte der Menschheit Nach der von C E Franz und insbesondere von Friedrich Schiller hrsg Ubersetzung neu bearbeitet von Helmuth Eggert 2 Auflage Gebr Richters Verlagsanstalt Erfurt 1950 Der Pitaval Ausgewahlt u eingeleitet v Erich Brautlacht Bleckede Meissner ca 1950 Unerhorte Kriminalfalle Eine Sammlung beruhmter und merkwurdiger Kriminalfalle Nach der 1792 1794 von Friedrich Schiller herausgegebenen Auswahl und Ubersetzung neu bearbeitet und zusammengestellt Voltmedia Paderborn 2005 ISBN 3 937229 03 5 Literatur BearbeitenFrancois Gayot de Pitaval In Kindlers Neues Literaturlexikon Band 13 Pa Re Munchen 1996 Rainer Maria Kiesow Pitaval In Das Alphabet des Rechts Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2004 ISBN 978 3 596 16316 8 S 195 205 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Francois Gayot de Pitaval Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Francois Gayot de Pitaval im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Francois Gayot de Pitaval in der Deutschen Digitalen Bibliothek Rechtssemiotik de Pitaval in Meyers Konversationslexikon 4 Aufl Bd 13 Seite 93Normdaten Person GND 119211505 lobid OGND AKS LCCN n88222660 VIAF 41867928 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pitaval Francois Gayot deKURZBESCHREIBUNG franzosischer Jurist und AutorGEBURTSDATUM 1673GEBURTSORT LyonSTERBEDATUM 1743STERBEORT Lyon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francois Gayot de Pitaval amp oldid 237629835