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Der Forst Upjever ist ein Waldgebiet westlich der Stadt Schortens im Landkreis Friesland Das ursprunglich mit Eichen und Buchen angelegte Waldgebiet hat heute eine Grosse von rund 740 Hektar und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem Mischwald mit einem hohen Anteil Nadelholzbaumen Der Wald ist heute ein gefragtes Naherholungsgebiet Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Renaturierung im Forst Upjever 4 Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Forst liegt westlich der Stadt Schortens und nimmt das gesamte sudwestliche Stadtgebiet ein Nur ein kleiner Teil des aussersten Forstgebietes im Sudwesten gehort zur Stadt Jever Der Forst hat eine Ausdehnung von rund sieben Kilometer in der Lange und rund drei Kilometer in der Breite Am sudwestlichen Rand des Waldgebiets schliesst sich das 43 Hektar grosse Naturschutzgebiet Sumpfmoor Dose an Geschichte BearbeitenDie Bezeichnung Upjever wird erstmals 1420 im sogenannten Stader Kopiar einem Bremer Archidiakonatsregister erwahnt In dieser Aufstellung aller Kirchen in Friesland wird eine Curia in Upjevere als Wirtschaftshof der Kirche aufgelistet 1 Im Mittelalter gelangte das Heidegebiet in den Besitz der Herrschaft Jever Um 1551 bestand auf dem Gelande der heutigen Forsterei ein herrschaftliches Vorwerk mit einer Schaferei In dieser Zeit soll mit der Aufforstung des Waldes begonnen worden sein Laut einem Bericht des Waddewardener Pastors Braunsdorf in den Gesammelten Nachrichten der Herrschaft Jever wurden die ersten Eicheln von Maria von Jever selbst eingesat Der Wald bestand zunachst aus Eichen und Buchen 1 Wahrend der franzosische Besetzung des Jeverlandes wurde das Holz des Waldes fur die Befestigung Wangerooges Baltrums und Heppens geplundert und der Baumbestand stark dezimiert Erst ab 1823 wurde der Waldbestand wieder aufgeforstet Anfang des 20 Jahrhunderts hatte der Forst eine Flache von uber 1000 Hektar 1934 wurden grossere Teile des Forstes fur den Bau eines Flugplatzes gerodet Der Fliegerhorst Jever nahm am 1 Mai 1936 seinen Betrieb auf In den 1980er Jahren verzeichnete man einen Baumbestand mit rund 75 Nadelholzbaumen wie Kiefern Fichten Larchen und Douglasien sowie rund 25 aus Laubholzbaumen wie Eichen Buchen Eschen Ahorn Birken und Erlen 1 Renaturierung im Forst Upjever BearbeitenIm 18 Jahrhundert gab es im Forst Upjever noch mehr als 20 Gewasser die fur die Menschen damals wirtschaftlich nicht nutzbar waren und deshalb als Unland galten Die Gewasser wurden daher trockengelegt und aufgeforstet Die Gewasser verschwanden und damit die Vielfalt an Pflanzen und Tieren 2 Auf Initiative des Forsters Carsten Friedrich Streufert entstanden in der Forstverwaltung Plane Teile des Nadelwaldes wieder in eine Moorlandschaft zuruckzuverwandeln Ausgefuhrt werden konnten die Plane jedoch erst als Ende der 1990er Jahre Ausgleichsflachen fur Grossprojekte wie den JadeWeserPort oder das neue Kraftwerk Wilhelmshaven gesucht und ausgewiesen werden mussten Mit Hilfe dieser Ausgleichsflachen konnten die Plane finanziert werden 3 Inzwischen sind im Forst Upjever drei Renaturierungsprojekte umgesetzt bzw begonnen worden Im Jahr 2005 war der erste Abschnitt im Bereich der Krickmeere wieder in ein Moorgebiet verwandelt worden Das Wasserabfluss wurde gezielt verhindert und so stieg der Wasserspiegel von unten wieder an Ab 2010 2011 wurde auch der zweite Teil der Krickmeere wieder vom Nadelholz befreit und als Moor wiederhergestellt 2 Das 3 Renaturierungsprojekt ist das sogenannte Engelsmeer Das Engelsmeer ist eine Flurbezeichnung an der Stelle wo der Alte Muhlenweg in Schortens in den Forst Upjever ubergeht An diesem Ort hat es im Mittelalter ein Gewasser gegeben in dem zu Beginn der Christianisierung die Taufe noch durch Untertauchen des Tauflings oder zur Halfte im Wasser stehend vollzogen wurde Auf den Karten aus den Jahren 1779 und 1844 war das Engelsmeer noch verzeichnet Ab 1806 wurde die vermoorte Flache aber entwassert trockengelegt und mit Nadelgeholzen bepflanzt 4 Das Projekt zur Renaturierung des Engelsmeer startete im Herbst 2008 Auf einer Gesamtflache von 8 Hektar begann die Forstverwaltung damit das alte Engelsmeer wieder in seine ursprungliche Form als Moorflache mit freien Wasserflachen zuruckzuversetzen Finanziert wird Projekt aus Ausgleichszahlungen fur ein Baugebiet in Jever 4 Sehenswurdigkeiten BearbeitenDer am 16 November 2005 gegrundete Verein Gattersage Upjever e V betreibt im Forst Upjever eine rund 100 Jahre alte Horizontalgattersage Neben dem Betrieb der Sage leistet der Verein Bildungsarbeit mit dem Schwerpunkt der Vermittlung der okonomischen und okologischen Zusammenhange sowie des Begriffs der Nachhaltigkeit bei der Waldnutzung 5 Neben der heutigen Revierforsterei befindet sich das alte Forsthaus Der Vorgangerbau wurde 1804 unter der Regierung der Furstin Friederike Auguste Sophie erbaut und als Gebaude fur die Forstbeamten genutzt Nach dem Umzug der Beamten in das ehemalige Wohngebaude des Krongutpachters wurde das Gebaude zur Gaststatte Zum Forsthaus Upjever umgebaut 1914 wurde das alte Gebaude wegen Baufalligkeit abgerissen und durch einen Neubau ersetzt Heute ist in dem Traditionshaus ein Restaurant und Hotel untergebracht Weblinks BearbeitenHeimatverein Schortens Forst UpjeverEinzelnachweise Bearbeiten a b c Werner Brune Hrsg Wilhelmshavener Heimatlexikon Band 1 3 Brune Wilhelmshaven 1986 1987 Band 3 Seite 352 a b Die Moore sind in den Upjeverschen Forst zuruckgekehrt abgerufen am 5 Januar 2013 2003 grundeten die Landkreise Friesland und Wittmund zusammen mit der Stadt Wilhelmshaven eine gemeinsame Flachenagentur gegrundet die Ausgleichsflachen vermittelt und dadurch Renaturierungsprojekte ermoglicht a b Wo einst Christen getauft wurden abgerufen am 5 Januar 2013 Verein Gattersage Upjever e V Wir uber uns abgerufen am 5 Januar 201353 52599 7 89143 Koordinaten 53 31 33 6 N 7 53 29 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Forst Upjever amp oldid 182571189