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Die Focke Wulf A 7 oder Focke Wulf A VII war ein deutsches Leichtflugzeug der 1920er Jahre Sie war die erste ausgereifte Konstruktion die in Zusammenarbeit der beiden Flugzeugbauer Henrich Focke und Georg Wulf entwickelt wurde und auf deren Grundlage sie 1923 ihr Unternehmen Focke Wulf begrundeten Focke Wulf A 7 Storchf2Typ Schul und SportflugzeugEntwurfsland Deutsches Reich Deutsches ReichHersteller Focke WulfErstflug November 1921Stuckzahl 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technische Daten 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHenrich Focke begann im Herbst 1910 sein Studium an der TH Hannover wo er im Jahr darauf Hans Kolthoff kennenlernte mit dem er einige Motorflugzeuge entwickelte deren Auslegung sich an der Etrich Taube orientierte und von denen die am 28 Juli 1928 erstmals geflogene A 5 das erfolgreichste war In dieser Zeit begann auch die gemeinsame Arbeit mit Georg Wulf Der Beginn des Ersten Weltkriegs unterbrach zunachst diese fruhe Zusammenarbeit die aber nach Kriegsende zwischen Focke und Wulf fortgesetzt wurde Nachdem Focke zunachst sein durch den Krieg unterbrochenes Studium 1920 mit einem Diplom in Maschinenbau abschloss und Wulf ein solches am Technikum Bremen aufnahm entwickelte das Duo den vor dem Krieg begonnenen und nichtvollendeten Entwurf der A 6 zur A 7 weiter Der Bau erfolgte im Keller des Focke Museums in dem die nichtvollendete A 6 seit 1914 eingelagert war Wie ihre Vorlaufer war die A 7 ein der Tauben Bauart ahnlicher verspannter und fur eine zweikopfige Besatzung ausgelegter Eindecker mit einem Kastenrumpf und Zanonia Flugel Als Motor diente ein bereits in der A 5 zum Einsatz gekommener Argus Motor von 1910 den Focke fur 500 RM von dem Fliegerschulenbesitzer Oskar Muller erworben hatte fur den zur Optimierung der Olversorgung fur die Zylinder eine geteilte Olwanne konstruiert wurde Andere Teile wie Wasserkuhler und Geschwindigkeitsmesser stammten aus einem ausgeschlachteten Flugzeugwrack Obwohl Deutschland durch die alliierten Siegermachte die Herstellung von Flugzeugen untersagt war und die fur die Uberwachung des Verbots zustandigen Stellen vom Vorhandensein der A 7 unterrichtet waren schritten sie offenbar nicht ein Das Flugzeug wurde vollendet und zum Neuenlander Feld transportiert wo Georg Wulf im November 1921 den Erstflug durchfuhrte Im Dezember wurde das lediglich in einem Militarzelt auf dem Platz untergestellte Flugzeug durch einen Sturm bei dessen Einsturz stark beschadigt konnte aber bis zum Sommer 1922 wieder instand gesetzt werden Bei nachfolgenden Flugen erwies sich die Konstruktion als zuverlassig Die A 7 erregte zudem einiges Aufsehen da sie das erste in Bremen hergestellte Flugzeug war das offiziell in den offentlichen Luftverkehr ubernommen wurde Die dafur notigen Abnahmefluge begannen am 19 Oktober 1922 und wurden mit der Registrierung als D 264 1 im Fruhjahr 1923 beschlossen Ein Kurbelwellenbruch erzwang eine Aussetzung weiterer Fluge konnte aber mit Unterstutzung von Hansa Lloyd behoben werden Im Folgenden diente die A 7 innerhalb der von Focke Wulf im August 1924 eroffneten Fliegerschule als Schulflugzeug mit der bei etwa 3000 Flugen je nach Quelle zwischen 30 und 74 Schuler das Fliegen erlernten darunter unter anderem auch Gerd Achgelis Als Fluglehrer und Leiter fungierte Georg Wulf und nach dessen Tod ab 1927 Cornelius Edzard der gleichzeitig als Einflieger beschaftigt war und bis 1933 samtliche Focke Wulf Konstruktionen testete 2 Edzard schulte mit der A 7 beispielsweise Ehrenfried Gunther Freiherr von Hunefeld vor dessen Atlantikuberquerung 3 Auch als Lufttaxi kam die A 7 zum Einsatz Der erfolgreiche und prestigetrachtige Einsatz des auch als Storch bezeichneten Musters in Bremen trugen letztlich entscheidend dazu bei dass Henrich Focke und Georg Wulf die benotigte finanzielle Unterstutzung erhielten die am 24 Oktober 1923 zur Grundung der Bremer Flugzeugbau Aktien Gesellschaft fuhrte aus der am 2 Januar 1924 die Focke Wulf AG hervorging Die bereitgestellten Gelder ermoglichten es auch unter anderem die A 7 mit einem luftgekuhlten Sh 4 Sternmotor mit 55 PS auszurusten Die A 7 wurde nach langjahrigem Einsatz bei Focke Wulf in Bremen im Februar 1932 ausser Dienst gestellt und soll anschliessend in die Deutsche Luftfahrtsammlung Berlin integriert worden sein wo sie wahrscheinlich bei einem Luftangriff am Ende des Zweiten Weltkriegs zerstort wurde Technische Daten BearbeitenKenngrosse DatenBesatzung 1 2Spannweite 14 00 mLange 8 40Flugelflache 25 0 m Flugelstreckung 7 8Leermasse 440 kgStartmasse 630 kgAntrieb ein wassergekuhlter Argus Reihenmotor mit 50 PS 37 kW Hochstgeschwindigkeit 100 km hReisegeschwindigkeit 85 km hLandegeschwindigkeit 65 km hSteigzeit 16 min auf 1100 m HoheDienstgipfelhohe 3000 mLiteratur BearbeitenManfred Griehl Focke Wulf Seit 1925 In Typenkompass Motorbuch Stuttgart 2009 ISBN 978 3 613 03006 0 Enno Springmann Focke Flugzeuge und Hubschrauber von Henrich Focke 1912 1961 Aviatic Oberhaching 1997 ISBN 3 925505 36 9 Reinhold Thiel Focke Wulf Flugzeugbau Hauschild Bremen 2011 ISBN 978 3 89757 489 2 Einzelnachweise Bearbeiten Karl Ries Recherchen zur Deutschen Luftfahrtrolle Teil 1 1919 1934 Dieter Hoffmann Mainz 1977 ISBN 3 87341 022 2 S 29 Jan Bernd Uptmoor denn ich bin ja Bremer Flieger Cornelius Edzard Fast vergessen Ein Fliegerleben Riesselmann Lohne 2021 ISBN 978 3 00 071085 8 S 47 48 Uptmoor S 80 Liste der Flugzeugtypen des Herstellers Focke Wulf Zivile Baureihen A 7 A 16 A 17 A 19 A 20 A 26 A 28 A 29 A 32 A 33 A 36 A 38 A 40 A 43 A 47 F 19 Fw 44 Fw 47 Fw P149 Fw 200 Fw 206 Fw 300 GL 18 GL 22 S 1 S 2 S 24 S 39Militarische Baureihen Fw 42 Fw 55 Fw 56 Fw 57 Fw 58 Fw 62 Ta 152 Ta 154 Fw 159 Ta 183 Fw 187 Fw 189 Fw 190 Fw 191 Fw 200 Fw 300 Ta 400 W 4 W 7Hubschrauber Fw 61Tragschrauber C 20 Fw 30 Fw 186Projekte ohne RLM Nr P VII P 195 Nr 238 Nr 261 Nr 281 Rochen Triebflugel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Focke Wulf A 7 amp oldid 226118511