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Das Flory Huggins Modell beschreibt das Verhalten von Polymerlosungen und wurde von Paul Flory und Maurice Loyal Huggins entwickelt Es handelt sich um ein Gittermodell Mischung von Polymeren und Losungsmittel auf einem GitterVerschiedene Flory Huggins Mischungsenergien als Funktion des Volumenanteils ϕ displaystyle phi Die verschiedenen Mischungsenergien ergeben sich aufgrund verschiedener Wechselwirkungsparametern x displaystyle chi Inhaltsverzeichnis 1 Modell 2 Ergebnisse 3 Erweiterungen 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseModell BearbeitenPolymere losen sich in einem Losungsmittel wenn sich dadurch die Gibbs Energie des Systems verringert d h die Anderung der Gibbs Energie DG negativ ist Aus der bekannten Legendre Transformation der Gibbs Helmholtz Gleichung geht hervor dass DG aus der Mischungsenthalpie DH und Mischungsentropie DS zusammengesetzt ist D G mix D H mix T D S mix displaystyle Delta G text mix Delta H text mix T cdot Delta S text mix nbsp Wurden keine Wechselwirkungen zwischen den beteiligten Stoffen bestehen so ware keine Mischungsenthalpie vorhanden und die Mischungsentropie ware ideal Die ideale Mischungsentropie von mehreren Reinstoffen ist immer positiv der Term T DS dann negativ und DG ware bei jedem Mischungsverhaltnis negativ Es ware vollstandige Mischbarkeit gegeben Daraus folgt dass Mischungslucken mit Wechselwirkungen zwischen den Komponenten erklart werden mussen Im Falle einer Polymerlosung mussen Polymer Polymer Losungsmittel Losungsmittel und Polymer Losungsmittel Wechselwirkungen berucksichtigt werden und ebenso die veranderte Entropie einer Polymerlosung welche durch einen Random Walk hergeleitet wird 1 Der resultierende Ausdruck fur die Anderung der Gibbs Energie basiert auf einem fur Polymere angepassten Term fur die ideale Mischungsentropie und einem Wechselwirkungsparameter welcher die Summe aller Wechselwirkungen beschreibt 1 2 D G mix R T ϕ 1 m 1 ln ϕ 1 ϕ 2 m 2 ln ϕ 2 x ϕ 1 ϕ 2 displaystyle frac Delta G text mix RT frac phi 1 m 1 ln phi 1 frac phi 2 m 2 ln phi 2 chi phi 1 phi 2 nbsp mit R displaystyle R nbsp universelle Gaskonstante m displaystyle m nbsp Anzahl von besetzten Gitterplatzen pro Molekul fur Polymerlosungen ist m1 naherungsweise der Polymerisationsgrad und m2 1 ϕ displaystyle phi nbsp Volumenanteil des Polymers und des Losungsmittels x displaystyle chi nbsp WechselwirkungsparameterErgebnisse Bearbeiten nbsp LCST oder UCST Verhalten als Folge der Temperaturabhangigkeit des WechselwirkungsparametersAus der Flory Huggins Theorie folgt zum Beispiel dass die obere kritische Losungstemperatur upper critical solution temperature UCST sich falls vorhanden mit zunehmender molarer Masse erhoht und sich gleichzeitig in die losungsmittelreiche Zone verschiebt Ob ein Polymer UCST und oder LCST Verhalten LCST lower critical solution temperature oder untere kritische Losungstemperatur aufweist lasst sich aus der Temperaturabhangigkeit des Wechselwirkungsparameters ableiten siehe Abbildung Es ist zu beachten dass der Wechselwirkungsparameter nicht nur enthalpische Elemente enthalt sondern auch die nicht ideale Mischungsentropie z B den sehr starken hydrophoben Effekt in wassriger Losung Da der Wechselwirkungsparameter sowohl enthalpische als auch entropische Elemente enthalt die wiederum aus vielen Einzelkomponenten zusammengesetzt sind lasst die klassische Flory Huggins Theorie nur schwer Ruckschlusse auf die molekulare Ursache von Mischungslucken zu Erweiterungen BearbeitenEine Erweiterung der des Flory Huggins Modells fur Polymergele ist das Flory Rehner Modell Siehe auch BearbeitenBinodale Entmischung Thermodynamik SpinodaleEinzelnachweise Bearbeiten a b Menno A van Dijk Andre Wakker Concepts in Polymer Thermodynamics CRC Press 1998 ISBN 978 1 56676 623 4 S 61 65 Google Books abgerufen am 26 November 2019 Ronald Koningsveld Walter H Stockmayer Erik Nies Polymer Phase Diagrams Oxford University Press Oxford 2001 ISBN 978 0 19 855635 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flory Huggins Modell amp oldid 239472651