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Florus Kertscher 15 Oktober 1892 in Gimmel Schmolln 5 Mai 1966 in Dresden war ein deutscher Agrarwissenschaftler und Agrikulturchemiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Berufliche Laufbahn 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKertscher war der Sohn eines Landwirts und studierte vor dem Ersten Weltkrieg Naturwissenschaften in Munchen und nach dem Krieg Landwirtschaft an der Universitat Leipzig Als Leutnant der Reserve hatte er im Infanterie Regiment Prinz Johann Georg 8 Koniglich Sachsisches Nr 107 an den Kampfen an der Westfront teilgenommen und war mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes dem Ritterkreuz des Albrechtsordens mit Schwertern dem Ritterkreuz des Herzoglich Sachsen Ernestinischen Hausordens sowie am 8 Dezember 1916 mit dem Ritterkreuz des Militar St Heinrichs Ordens ausgezeichnet worden 1 1923 kam er zur Versuchs und Lehranstalt fur Bodenfraskultur die ihm die wissenschaftliche Leitung des Gutes Gieshof in Neubarnim im Oderbruch ubertrug 1926 wechselte er als Assistent zu Felix Lohnis an das Institut fur Bodenkunde und landwirtschaftliche Bakteriologie der Universitat Leipzig Von dort ging er 1930 zunachst als Assistent und in der Folge als Abteilungsleiter zur Landwirtschaftlichen Versuchsanstalt Dresden Zum 1 Mai 1933 trat er der NSDAP bei 2 1935 wurde er als Nachfolger von Hugo Neubauer zum Direktor der Versuchsanstalt berufen und zum Professor ernannt Nachdem diese 1945 zerstort worden war konnte er ab 1947 seine wissenschaftliche Tatigkeit bei der Landwirtschaftlichen Versuchsstation Jena fortsetzen 1950 wurde er zum Leiter der Landesanstalt fur Ackerbau Bodenkunde und Pflanzenernahrung ernannt der er bis 1952 vorstand 1953 wurde er Direktor des neu gegrundeten Instituts fur Landwirtschaftliches Versuchs und Untersuchungswesen in Jena einer Vorlaufereinrichtung der Thuringer Landesanstalt fur Landwirtschaft Das Institut leitete er bis 1959 In seinen wissenschaftlichen Arbeiten widmete er sich der systematischen Bodenuntersuchung Bodenverbesserung durch gezielten Dungemitteleinsatz Kompostierung und Biogasgewinnung Weiterhin arbeitete er an der Standardisierung der Keimpflanzenmethode und uber die landwirtschaftliche Nutzung stadtischer Abwasser und unternahm Fruchtfolgeversuche unter Einschaltung von Kleegrasgemischen Auf die Verordnung vom 26 Juni 1952 uber die Neuordnung der Bodenuntersuchung in der DDR nahm er entscheidenden wissenschaftlichen Einfluss Mit dieser Verordnung erlangte die verpflichtende regelmassige Bodenuntersuchung die dem optimierten Dungereinsatz in der Landwirtschaft diente erstmals in einem europaischen Staat Gesetzeskraft 3 Ein besonderes Anliegen Kertschers war die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse an Landwirte Von 1955 bis 1962 gehorte er der Schriftleitung der Zeitschrift fur landwirtschaftliches Versuchs und Untersuchungswesen an Seit seiner Studienzeit in Munchen dem Wintersemester 1913 1914 gehorte er dem Corps Teutonia dem spateren Corps Teutonia Hercynia Braunschweig an Berufliche Laufbahn Bearbeiten1957 erhielt Florus Kertscher den Vaterlandischen Verdienstorden in Silber 1959 verlieh ihm die Universitat Leipzig die Ehrendoktorwurde eines Dr agr h c 4 Er war Mitglied der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR Schriften BearbeitenSechsjahrige Stallmistversuche zur Prufung des Wertes der Heissvergarung In Bodenkunde und Pflanzenernahrung Band 59 Heft 1 S 1 10 1937 mit Vorwort von Hugo Neubauer Hugo Neubauer In Bodenkunde und Pflanzenernahrung Band 5 Heft 3 4 S 129 134 1938 Der Wert der systematischen Bodenuntersuchung und die Auswertung ihrer Ergebnisse 1951 2 Aufl OCLC 73495063 Praktische Anleitung fur die Vererdung von Stallmist und Mehrungsmist 1951 OCLC 73495059 Erlauterungen zu dem Film Wege zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit 1952 Hugo Neubauer Mensch und Werk In Zeitschrift fur landwirtschaftliches Versuchs und Untersuchungswesen Band 1 1955 S 483 489 Zum zehnjahrigen Todestag von Hugo Neubauer In Die Deutsche Landwirtschaft Jahrgang 7 1956 S 152 154 Literatur BearbeitenWolfgang Bohm Kertscher Florus In Biographisches Handbuch zur Geschichte des Pflanzenbaus 1997 S 137 138 Digitalisat W Bergmann Florus Kertscher der Bauernprofessor in Die Altenburger Geschichts und Hauskalender 2000 S 205 ff Weblinks BearbeitenWissenschaftliche Tagung 2006 Gerhard Breitschuh Eroffnung und Begrussung Erschienen in Landwirtschaft und Landschaftspflege in Thuringen Heft 9 2006 S 5 8 PDF Datei 2 2 MB Einzelnachweise Bearbeiten Personalstand der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Sommerhalbjahr 1918 Munchen 1918 S VI XXI Olaf Kappelt Braunbuch DDR Berlin 2 Auflage 2009 S 385 11 Thuringer Dungungstagung Ortwin Krause Lothar Herold 50 Jahre Bodenuntersuchung in Ostdeutschland PDF 54 kB Erschienen in Landwirtschaft und Landschaftspflege in Thuringen Heft 8 2003 S 32 38 Universitatsarchiv Leipzig Akademische Ehrentitel Memento vom 26 Februar 2012 im Internet Archive Normdaten Person GND 1207394238 lobid OGND AKS VIAF 49702499 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 10 April 2020 GND Namenseintrag 106011219 AKS PersonendatenNAME Kertscher FlorusKURZBESCHREIBUNG deutscher AgrarwissenschaftlerGEBURTSDATUM 15 Oktober 1892GEBURTSORT Gimmel Schmolln STERBEDATUM 5 Mai 1966STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Florus Kertscher amp oldid 239358881