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Die Floridaente Anas fulvigula ist ein Entenvogel der zu den Schwimmenten gerechnet wird In der Literatur werden gewohnlich zwei Unterarten angegeben doch ist diese Unterteilung in Unterarten nach wie vor umstritten FloridaenteFloridaentenSystematikOrdnung Gansevogel Anseriformes Familie Entenvogel Anatidae Unterfamilie AnatinaeTribus Schwimmenten Anatini Gattung Eigentliche Enten Anas Art FloridaenteWissenschaftlicher NameAnas fulvigulaRidgway 1874Floridaenten gelten nicht als bestandsbedroht obwohl sie insbesondere in Florida einen grossen Teil ihrer Lebensraume verloren haben So wurden in Florida zwischen 1975 und 1985 etwa 116 000 Hektar Feuchtgebiete in Agrar beziehungsweise Siedlungsflachen umgewandelt Trotz dieses Lebensraumverlusts sind die Zahlen der Floridaente zwischen 1985 und 1993 stabil geblieben Als grossere Bedrohung fur diese Art gilt die Einfuhrung der Stockente in Florida Sie wird dort teils als Ziergeflugel gehalten aber auch zu Jagdzwecken ausgewildert Die Stockente ist mit der Floridaente nahe verwandt und kreuzt sich sehr schnell mit ihr 1 Inhaltsverzeichnis 1 Erscheinungsbild 2 Verbreitung 3 Bestand 4 Lebensraum und allgemeine Verhaltensweisen 5 Nahrung 6 Fortpflanzung 7 Systematik 8 Belege 8 1 Einzelnachweise 8 2 Literatur 9 WeblinkErscheinungsbild BearbeitenDie Floridaente die keinen Geschlechtsdimorphismus aufweist ahnelt sehr dem Weibchen der Stockente Die Korperlange ausgewachsener Floridaenten betragt 55 Zentimeter Sie sind damit etwas kleiner als Stockenten und dunkler als diese gefarbt Der Kopf ist einfarbig und am Schwanz findet sich kein Weiss Ahnlichkeit besteht auch zur nordamerikanischen Dunkelente diese ist allerdings dunkler im Federkleid und weist einen purpurfarbenen Flugelspiegel auf Das Korpergefieder der Floridaente ist mittel bis dunkelbraun Die Korperfedern weisen einen verhaltnismassig breiten hellbraunen Saum auf was der Ente ein geschupptes Aussehen verleiht Die Wangen und die Kehle sind hellbraun Bei einigen Individuen sind sie fein gestrichelt bei anderen Individuen fehlt diese Strichelung 2 Der Flugelspiegel ist grunblau und weist bei den meisten Individuen keine weisse Einfassung auf Der Schnabel ist leuchtend gelb mit einem auffallig schwarzen Schnabelnagel Bei den Weibchen kann die Schnabelfarbung etwas matter wirken Die Beine sind orange die Augen braun Ein saisonaler Dimorphismus fehlt Jungenten gleichen den Adulten doch ist bei ihnen die Federzeichnung noch nicht so ausgepragt Die Kuken weisen grosse Ahnlichkeit mit den Kuken der Stockente auf Sie sind auf der Oberseite jedoch eher olivbraun und die gelblichen Korperpartien sind etwas matter als bei dieser Art Die Kuken haben vier braungelbe Farbflecken auf dem Rucken einen auffalligen dunklen Augenzugel und einen dunklen Ohrfleck Die Beine Fusse und der Schnabel sind schwarz 3 Verbreitung Bearbeiten nbsp Der Okeechobeesee der einen der Verbreitungsschwerpunkte der Art darstelltEs werden zwei Populationen der Floridaente unterschieden Die eine Population die gelegentlich als Unterart Anas fulvigula maculosa bezeichnet wird lebt an der Kuste des Golfs von Mexiko zwischen Alabama und Tamaulipas Mexiko Ausserhalb der Fortpflanzungszeit wandern einzelne Enten dieser Population weiter nach Suden und erreichen dann auch Veracruz Die zweite Population in einem Teil der Literatur als Nominatform Anas fulvigula fulvigula eingestuft besteht aus Standvogeln Floridas die gelegentlich nordwarts bis in den US Bundesstaat Georgia wandern Dieses disjunkte Verbreitungsmuster entspricht dem der Kanadakraniche die in historischer Zeit noch in dieser Region vorkamen Die hochste Verbreitungsdichte hat diese Population am Okeechobeesee Dieser See liegt im sudlichen Teil Floridas zwischen den Stadten Orlando und Miami er ist rund 56 km lang bis zu 48 km breit und umfasst eine Wasserflache von etwa 1890 km Bestand BearbeitenDie westliche Population fluktuiert in Abhangigkeit von den Lebensraumbedingungen entlang der Golfkuste In Jahren in denen reichliche Regenfalle und damit ausreichende Brutgewasser vorhanden sind kann die Herbstpopulation 200 000 bis 250 000 Individuen betragen In den letzten Dekaden hat sich diese Population sogar weiter nach Norden ausgebreitet wobei sie vor allem Reisanbauflachen als Brutgewasser nutzt Die ostliche Population ist wesentlich kleiner und wird auf 56 000 Enten in Florida geschatzt 4 Lebensraum und allgemeine Verhaltensweisen BearbeitenDie Floridaente bewohnt sowohl Suss als auch Brackgewasser Dazu zahlen Teiche Sumpfgebiete grossere Viehtranken uberschwemmte Felder und Reisanbaugebiete Auch Inseln vor der Kuste werden besiedelt sofern sie geeignete Bedingungen bieten Von allen Schwimmenten Nordamerikas ist die Floridaente die Art die die kleinsten Schwarme bildet Zwischen Februar und Juli leben die Tiere meistens paarweise In der Zeit von September bis Oktober wenn die postnuptiale Mauser abgeschlossen ist kommen an sehr nahrungsreichen Gewassern bis zu 3 000 Floridaenten vor Im November haben sich diese Schwarme allerdings schon wieder in kleinere Trupps aufgeteilt 5 Nahrung BearbeitenZwischen September und Februar verbringen Floridaenten etwa 43 Prozent ihrer Zeit mit Nahrungssuche 6 Die Nahrungszusammensetzung ist abhangig vom Lebensraum und der Jahreszeit besteht aber uberwiegend aus pflanzlicher Nahrung Dazu zahlen die Samen von Grasern und Seggen sowie die Stangel Blatter und Wurzeln von Wasserpflanzen Zur animalischen Nahrung der Floridaenten zahlen Mollusken Insekten Krustentiere und Fische Fische konnen sogar saisonabhangig den grossten Teil der Nahrung darstellen Das gilt vor allem fur die Zeit der Mauser nbsp Nominatform der Floridaente nbsp Weibchen der Stockente Bei dieser ist der Flugelspiegel weiss eingefasstFloridaenten suchen vor allem in Gewassertiefen von weniger als 30 Zentimetern nach Nahrung wobei sie Stellen bevorzugen an denen Pflanzen aus dem Wasser herausragen Sie durchfiltern das Substrat oder suchen an der Wasseroberflache nach Nahrung wahrend sie entweder auf dem Wasser schwimmen oder in niedrigem Wasser stehen 7 Fortpflanzung BearbeitenDie Floridaente ist eine saisonal monogame Entenart Die Paarbindung wahrt uber eine Zeitdauer von drei bis sechs Monaten Die Paarbindung beginnt ab August im September sind bereits etwa 71 Prozent aller Weibchen verpaart im Januar betragt diese Zahl 96 Prozent und im Februar ist die Paarbindung abgeschlossen 8 Die ersten Nester werden ab Januar gebaut Die Fortpflanzungszeit zieht sich bis in den August hinein ihr Hohepunkt liegt jedoch im Marz und April Die Nester werden am Boden zwischen dichter Vegetation errichtet Die Nestdichte kann bis zu drei Nester je Hektar betragen Der Legeabstand betragt jeweils ein Ei Nach der Ablage des funften bis sechsten Eis wird die Nestmulde mit Daunen ausgepolstert 9 Das Vollgelege weist sieben bis vierzehn Eier auf der Durchschnitt betragt 10 4 Eier 95 bis 96 Prozent aller Eier sind befruchtet 10 Es brutet allein das Weibchen Die Brutzeit betragt im Durchschnitt 26 Tage Wahrend der Brutzeit verbringt das Weibchen durchschnittlich 83 Prozent seiner Zeit auf dem Gelege Das Mannchen bleibt bis zum Beginn der Brutzeit in der Nahe des Weibchens dann lockert sich die Paarbindung Ab etwa Ende Juli versammeln sich die Mannchen in kleinen Schwarmen und durchlaufen die postnuptiale Mauser Aus 28 bis 74 Prozent der Gelege schlupfen Kuken Diese grosse Bandbreite des Gelegeerfolgs hangt vom Neststandort ab und wie gross dort die Dichte an Beutegreifern ist Floridaenten reagieren auf Gelegeverlust mit erneutem Brutbeginn Dies kann bis zu funf Mal je Fortpflanzungsperiode eintreten 11 Die Kuken reagieren auf eine zu hohe Salinitat des Gewassers empfindlich Salzgehalt grosser als 12 ppm In Brackwassergebieten zeigen sie eine geringere Wachstums und eine hohere Mortalitatsrate als in Susswassergebieten 12 Bis etwa zum 21 Lebenstag ernahren sie sie sich ausschliesslich von Wirbellosen Mit 45 bis 56 Tagen konnen sie Beutegreifern schon fliegend entkommen Ab dem 63 bis 70 Lebenstag sind sie in der Lage auch langere Strecken fliegend zuruckzulegen Die alteste wildlebende Floridaente erreichte ein Lebensalter von 13 Jahren Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt jedoch deutlich darunter Flugge gewordene mannliche Floridaenten haben eine Lebenserwartung von 2 5 Jahren Die der Weibchen ist etwas niedriger da sie wahrend der Brutzeit einem hoheren Risiko ausgesetzt sind einem Beutegreifer zum Opfer zu fallen Bei ihnen betragt die Lebenserwartung nur 1 4 Jahre 13 Systematik BearbeitenDNA Untersuchungen legen nahe dass die Floridaente am nachsten mit der Dunkelente verwandt ist Anders als lange Zeit unterstellt ist der Verwandtschaftsgrad mit der Stockente dagegen nicht so hoch Die DNA Analysen belegen auch dass die beiden Populationen infolge ihres kleinen Verbreitungsgebietes und ihrer geringen Wanderungsneigung sich genetisch voneinander unterscheiden 14 Wie bei einer Reihe von Schwimmenten ist die Floridaente in der Lage sowohl mit der Dunkelente als auch der Stockente fortpflanzungsfahigen Nachwuchs zu zeugen Ersteres ist wohl immer zu einem gewissen Grade vorgekommen Einzelne Individuen der ziehenden Dunkelente uberwintern im Verbreitungsgebiet der Floridaente und ziehen gelegentlich im Fruhjahr nicht wieder in ihre im Norden liegenden Brutgebiete zuruck Mit diesen Dunkelenten kam es durchaus auch zu Verpaarungen Dies geschah aber so selten dass die Art als solche erhalten blieb Die Verpaarungen mit der eingefuhrten Stockente werden dagegen als kritisch eingestuft In Kombination mit Lebensraumverlust durch Umwandlung der Feuchtgebiete und der Auswirkung der Klimaerwarmung auf die Feuchtgebiete im Suden Nordamerikas kann die Einkreuzung der Stockente zu einem vollstandigen Verlust der Art fuhren Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Kear S 520 Kear S 517 Kear S 518 Kear S 518 Kear S 519 Kear S 519 Kear S 519 Kear S 519 Kear S 519 Kear S 520 Kear S 520 Kear S 520 Kear S 520 McCracken Kevin G Johnson William P amp Sheldon Frederick H 2001 Molecular population genetics phylogeography and conservation biology of the mottled duck Anas fulvigula Conservation Genetics 2 2 87 102 doi 10 1023 A 1011858312115 PDF Memento des Originals vom 6 Februar 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot mercury bio uaf edu Literatur Bearbeiten Janet Kear Hrsg Ducks Geese and Swans Oxford University Press 2005 ISBN 0198546459 Hartmut Kolbe Die Entenvogel der Welt Ulmer Verlag 1999 ISBN 3 8001 7442 1 Christopher S Smith Field Guide to Upland Birds and Waterfowl Wilderness Adventure Press Belgrade Montana 2000 ISBN 1 885106 20 3Weblink BearbeitenAnas fulvigula in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von BirdLife International 2012 Abgerufen am 6 Februar 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Floridaente amp oldid 223269093