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Der Flache Lackporling oder Malerpilz Ganoderma applanatum Syn Ganoderma lipsiense ist ein sehr haufiger Pilz aus der Familie der Lackporlingsverwandten Ganodermataceae Flacher LackporlingFlacher Lackporling Ganoderma applanatum SystematikKlasse AgaricomycetesUnterklasse unsichere Stellung incertae sedis Ordnung Stielporlingsartige Polyporales Familie Lackporlingsverwandte Ganodermataceae Gattung Lackporlinge Ganoderma Art Flacher LackporlingWissenschaftlicher NameGanoderma applanatum Pers Pat Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Vorkommen 4 Bedeutung 5 Namen 6 Verwechslung 7 Verwandte Arten Auswahl 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksMerkmale BearbeitenDie mehrjahrigen Fruchtkorper des Flachen Lackporlings sind stiellos Der Fruchtkorper wird 10 30 cm breit und 5 40 cm lang in Ausnahmefallen auch deutlich grosser Im Mai 2013 wurde an Ahornstubben ein Exemplar mit 117 cm Breite und 76 cm Lange bei einem Umfang von 364 cm und einer Dicke von 2 15 cm gefunden Im Normalfall ist er mit einer Dicke von 2 8 cm relativ flach Die konzentrisch gefurchte und unregelmassig gewolbte Hutoberflache ist grau bis dunkelbraun mit einer dunnen eindruckbaren Kruste Unterschied zum Wulstigen Lackporling Durch auf die Hutoberflache gewirbeltes Sporenpulver sind die Fruchtkorper oft mit kakaobraunem Sporenpulver bedeckt Der Rand junger Fruchtkorper ist weiss und abgerundet bei alten Exemplaren dunn und scharf Die Hutunterseite ist frisch weisslich auf Druck braun werdend siehe auch bei Namen Der Flache Lackporling besitzt etwa 5 bis 6 Poren je mm sie sind sehr klein meist rund Wegen seines mehrjahrigen Wachstums konnen sich die Rohren der Poren in mehreren Schichten ausbilden Die Lange der Rohren schwankt etwa zwischen 5 und 20 mm Das Fleisch ist von zaher holzartiger Konsistenz Die Trama ist dunkelbraun mit weisslichen Streifen durchzogen sogenannte Rebhuhntrama Unterschied zum Wulstigen Lackporling Die Sporen sind rostbraun mit feinwarziger Oberflache die im Lichtmikroskop als glatt erscheint Ihre Form ist ellipsoid mit einer Grosse von 5 5 8 5 µm nbsp Flacher Lackporling mit ZitzengallenDer Flache Lackporling wird nicht selten von der Zitzengallenfliege Agathomyia wankowiczi besiedelt die an der Unterseite des Pilzes zitzenartige Auswuchse Gallen verursacht Diese Gallen kommen nur beim Flachen Lackporling vor und sind damit ein gutes zusatzliches Merkmal fur die Art Lebensweise BearbeitenDer Flache Lackporling ist ein Schwache parasit und Saprobiont der hauptsachlich an Laubholzern vorkommt Er ist in der Lage den zum Absterben gebrachten Wirtsbaum bis in die Endphase der Zersetzung auszunutzen und kann daher sowohl an berindeten oder unberindeten noch festen Holzern wie an sehr stark vermorschtem Holz frische Fruchtkorper oder Porenschichten bilden Das Wirtsspektrum der Art ist betrachtlich neben diversen Laubholzern kann er wenn auch deutlich seltener an Nadelholz wachsen Hauptwirt in Deutschland ist die Rotbuche Krieglsteiner beschreibt jedoch eine unterschiedliche Praferenz fur verschiedene Wirtsarten in Abhangigkeit von der Hohenstufe In tieferen Lagen werden vor allem Pappel Arten besiedelt daneben deutlich weniger Weiden und Eichen Rotbuchen werden hier nur sehr selten besiedelt Mit zunehmender Hohenlage nimmt die Bedeutung der Rotbuche als Substrat zu wobei in hohen Lagen Bergahorn hinzukommt Der Flache Lackporling kann in Deutschland in fast allen Waldgesellschaften gefunden werden Daneben tritt er ausserhalb von Waldern auf wenn entsprechendes Substrat vorhanden ist Die mehrjahrigen Fruchtkorper konnen zu jeder Jahreszeit gefunden werden die Sporenbildung setzt im Fruhjahr ein sobald die Durchschnittstemperatur hoher als 6 C ist sie dauert die gesamte warme Jahreszeit uber an und endet mit dem ersten Frost Die Sporenproduktion findet hauptsachlich in der Nacht statt und hat uber die Mittagszeit ein Minimum Vorkommen BearbeitenDer Flache Lackporling ist weltweit verbreitet und kommt nur in baumlosen Regionen nicht vor In Deutschland wird er nur in den Trockengebieten seltener gefunden Bedeutung BearbeitenDer Flache Lackporling kommt als Speisepilz nicht in Frage zwar ist er nicht giftig als Nahrungsmittel aber viel zu zah von holzartiger Konsistenz und aufgrund seiner bitteren Inhaltsstoffe zu Genusszwecken ungeeignet Grosse Konsolen dieses Pilzes werden gerne verwendet um ausgestopfte Tiere darauf zur Schau zu stellen In der ostasiatischen Volksmedizin wird der Flache Lackporling als Heilpilz verwendet Wirkstoffe sind vor allem die in Lackporlingen enthaltenen Triterpenoide und Ganodersauren Verwendet wird der pulverisierte Pilz oder ein Extrakt Eine Wirksamkeit wird angeblich erst nach einem langen Einnahmezeitraum erreicht Das Spektrum der Anwendungen ist sehr weit gefachert und reicht von Schutz vor Erkaltungen bis antikanzerogenen Wirkungen Namen Bearbeiten nbsp Zeichnung auf der Unterseite des flachen LackporlingsZur Ableitung des Gattungsnamens siehe unter Lackporlinge In den Vereinigten Staaten werden Fruchtkorper gelegentlich von Kunstlern verwendet die Bilder auf der Porenseite des Pilzes erschaffen da sich diese Poren an Druckstellen dauerhaft braun verfarben Von der kunstlerischen Verwendung leitet sich die englische Bezeichnung Artist s Conk oder Designer s Mushroom fur diesen Pilz ab Im Deutschen wird der Pilz deswegen manchmal auch als Malerpilz bezeichnet 1 Verwechslung BearbeitenDer Wulstige Lackporling G adspersum ist sehr ahnlich hat aber eine wulstige statt einer scharfen Kante am Hutrand Der Zunderschwamm Fomes fomentarius hat deutlich dickere Fruchtkorper konsolen bis hufformige Fruchtkorper Der Fichtenporling Fomitopsis pinicola besitzt eine meist auffallige rotrandige Wachstumszone am wulstigen Hutrand und ist von eher gedrungener Form das von ihm genutzte Substrat Nadelholz wird vom Flachen Lackporling selten besiedelt Verwandte Arten Auswahl BearbeitenGlanzender Lackporling G lucidum Bild Wulstiger Lackporling G adspersum syn G australe Harziger Lackporling Ganoderma resinaceum Dunkler Lackporling Ganoderma carnosum Bild Kupferroter Lackporling Ganoderma pfeifferi weitere Verwandte Ganoderma curtisii Bild Ganoderma oregonese Bild Ganoderma sp Bild engl SeiteLiteratur BearbeitenGiovanni Pacioni Das neue BLV Pilzbuch 420 Pilzarten farbig abgebildet BLV Munchen 1986 ISBN 3 405 12605 3 German J Krieglsteiner unter Mitarbeit von Armin Kaiser Allgemeiner Teil Standerpilze Gallert Rinden Stachel und Porenpilze German J Krieglsteiner Hrsg Die Grosspilze Baden Wurttembergs Band 1 Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3528 0 S 422 425 Einzelnachweise Bearbeiten Karin Montag Flacher Lackporling Ganoderma applanatum Im virtuellen Pilzbuch In Tintling com Abgerufen am 12 Oktober 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flacher Lackporling Album mit Bildern Videos und Audiodateien Wolfgang Bachmeier Flacher Lackporling In www 123pilze de pilzseite de Abgerufen am 12 Oktober 2014 Eine ausserst informative amerikanische Seite von Tom Volk engl Beispiele mit Kunstwerken aus dem Flachen Lackporling engl Memento vom 7 Marz 2006 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flacher Lackporling amp oldid 238347494