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Der Fischertukan Ramphastos sulfuratus auch Regenbogentukan genannt ist eine im tropischen Mittel und Sudamerika lebende Vogelart aus der Familie der Tukane Es werden zwei Unterarten unterschieden Der Fischertukan gehort zu den am besten erforschten Tukanarten bereits 1929 fuhrte der Ornithologe Josselyn van Tyne ausfuhrliche Freilandstudien an dieser Art durch 1 Sie wird wegen ihrer Grosse und Farbenpracht verhaltnismassig haufig in Zoologischen Garten und Vogelparks gehalten Die Welt Erstzucht erfolgte 1974 im Zoo von Houston die europaische Erstzucht gelang 1983 dem Wuppertaler Zoo 2 FischertukanFischertukan Ramphastos sulfuratus SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Spechtvogel Piciformes Familie Tukane Ramphastidae Gattung RamphastosArt FischertukanWissenschaftlicher NameRamphastos sulfuratusLesson RP 1830Die Bestandssituation des Fischertukans wurde 2016 in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN als Least Concern LC nicht gefahrdet eingestuft und der weltweite Bestand wurde auf 50 000 bis 500 000 geschlechtsreife Individuen geschatzt 3 4 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Masse und Gewicht 1 2 Erscheinungsbild 1 3 Verwechslungsmoglichkeiten 2 Stimme 3 Vorkommen 4 Lebensraum 5 Nahrung und Nahrungserwerb 6 Fortpflanzung 7 Feinde 8 Unterarten 9 Belege 9 1 Literatur 9 2 Weblinks 9 3 EinzelbelegeMerkmale BearbeitenDer auffallige bunte Schnabel ist lang und gebogen Masse und Gewicht Bearbeiten Der Fischertukan erreicht eine Kopf Rumpflange von 45 bis 50 Zentimetern 5 Die Mannchen wiegen zwischen 362 und 550 Gramm Das Gewicht der Weibchen variiert zwischen 275 und 484 Gramm Mannchen der Nominatform haben durchschnittlich eine Schnabellange von 15 45 und die Weibchen von 13 47 Zentimetern Bei der Unterart Ramphastos sulfuratus brevicarinatus ist der Schnabel etwas kleiner Bei Mannchen hat er eine durchschnittliche Lange von 13 53 und bei Weibchen von 11 67 Zentimetern 6 Erscheinungsbild Bearbeiten nbsp Fischertukan Kopfstudie nbsp FischertukanAdulte Vogel haben eine glanzend blauschwarze Korperoberseite lediglich die Federn von der Stirn bis zum oberen Rucken haben eine rotbraune Spitze Die Oberschwanzdecken sind weiss und bei einigen Individuen gelb uberwaschen Die Ohrdecken die Region zwischen Schnabelbasis und Auge das Kinn und die Kehle sind gelb Bei den meisten Individuen setzt ein schmales rotes Band die gelbe Brust von der ubrigen Korperunterseite ab Die ubrige Brust die Korperseiten die Flanken und der Bauch sind schwarzblau Die Unterschwanzdecken sind leuchtend rot Die Flugel sind gleichfalls blauschwarz lediglich die ausseren Schwungfedern sind braunlich Die unbefiederte Gesichtshaut ist individuell unterschiedlich gefarbt Bei einigen Vogeln ist sie leuchtend gelb mit kleinen grunlichen Flecken zwischen dem Auge und der Schnabelbasis grunlich um die Augen und dann in Gelb ubergehend grunlich gelb mit einem dunkleren Ton um das Auge blassgrun mit einem blaulichen Ring um das Auge orange mit einem grunlichen Ring um das Auge oder blassgrun mit einem gelblichen Augenring Die Fusse und Beine sind leuchtend blau mattblau blaugrau oder matt grunlich Der Schnabel ist verhaltnismassig schmal und hoch und der Oberschnabel ist gebogen Die Schnabelfarbe ist individuell leicht verschieden Die Grundfarbe des Oberschnabels ist ein helles Erbsengrun der konvexe Schnabelrucken Culmen ist gelb Auf der Schnabelseite befindet sich ein grosser tortenstuckformiger bis ovaler oranger Fleck Sowohl an der Schnabelbasis als auch an den Seiten des orangefarbenen Schnabelflecks ist der Oberschnabel stellenweise blassblau Die Schnabelspitze ist violettbraun Der Unterschnabel ist uberwiegend erbsengrun mit einer kleinen violettbraunen Spitze Vor der Schnabelspitze geht das Erbsengrun in Blassblau uber Jungvogel ahneln den adulten Fischertukanen jedoch ist ihr Gefieder insgesamt etwas matter gefarbt das Schwarz hat einen Russton Der Schnabel ist etwas kurzer und zunachst blass grunlichgelb mit einer orangeroten Schnabelspitze Verwechslungsmoglichkeiten Bearbeiten Der Fischertukan ist auf Grund seiner Schnabelfarbung sehr einfach als Ramphastos Art zu identifizieren Sein Verbreitungsgebiet uberlappt sich mit dem des etwas grosseren Goldkehltukans der zur selben Gattung gehort Dieser hat jedoch eine andere Schnabelfarbung Die krachzenden krek Rufe des Fischertukans unterscheiden sich ausserdem deutlich von den mehr miauenden Rufen des Goldkehltukans 7 Stimme BearbeitenDie Stimme des Fischertukans wirkt auf den Menschen wenig melodios Sie wird haufig mit dem Quaken eines Frosches verglichen und mit quenky quenky quok quok quok lautmalerisch umschrieben Eine zweite Lautausserung erinnert an Kastagnetten diese wird aber nicht durch ein mechanisches Schnabelklappern erzeugt sondern sind eine stimmliche Lautausserung 8 Vorkommen BearbeitenDas Verbreitungsgebiet des Fischertukans erstreckt sich vom sudlichen Mexiko bis Kolumbien und Venezuela In Mexiko ist er uberwiegend auf die Bundesstaaten Veracruz und Yucatan begrenzt Er kommt ausserdem in Belize dem Norden Guatemalas dem Norden und Osten Honduras im Osten von Costa Rica und Panama vor In Kolumbien brutet er uberwiegend in einem Gebiet das an die Grenze zu Panama angrenzt Hier uberlappt sich sein Verbreitungsgebiet teilweise mit dem des Kustentukans In Magdalena wird der Fischertukan durch den Dottertukan ersetzt In Venezuela ist die Zahl der Fischertukane auf Grund der Abholzung von Waldern rucklaufig aber er ist dort noch haufig wo ausreichend Waldbestand vorhanden ist Die Hohenverbreitung des Fischertukans reicht in Mexiko vom Meeresniveau bis in Hohenlagen von 1400 Metern In Honduras kommt er bis 1260 Meter vor in Kolumbien ist er stellenweise noch in Hohenlagen von 1600 Metern anzutreffen wahrend er im Westen Venezuelas selten in Lagen uber 600 Hohenmetern vorkommt 9 Lebensraum Bearbeiten nbsp PortratDer Fischertukan kommt in feuchten tropischen Regenwaldern der Tiefebenen vor vereinzelt erstreckt sich sein Lebensraum aber auch auf feuchte subtropische Bergwalder beispielsweise in Costa Rica Er halt sich bevorzugt an Waldrandern auf und nutzt als Lebensraum auch den Randbereich von Kahlschlagen sowie Kaffee und Kakaoplantagen In trockeneren Regionen kommt er in den Waldgebieten entlang von Flusslaufen vor Einzelne fruchttragende Baume werden von ihm noch dann aufgesucht wenn sie mehrere hundert Meter vom Waldrand entfernt sind Als Nistbaum nutzt er auch isoliert auf Wiesen stehende Baume 9 Gewohnlich halt er sich in den Baumwipfeln auf besucht wahrend der Nahrungssuche aber auch niedrige fruchtetragende Straucher Auf den Boden kommt er nur sehr selten Nahrung und Nahrungserwerb BearbeitenDer Fischertukan lebt paarweise oder in kleinen Trupps Diese umfassen gewohnlich sechs bis acht Vogel gelegentlich aber auch zwolf und vereinzelt wurden bis zu 22 Individuen beobachtet Manchmal sind sie mit Kustentukanen vergesellschaftet Halsbandarassaris folgen bisweilen Trupps von Fischertukanen Sie fressen die Samen und Fruchte verschiedener Baumarten beispielsweise Iriartea exorrhiza verschiedenen Ficus Arten Muskatnuss und Spindelbaumgewachsen Wo sie zur Verfugung stehen werden Bananen gerne gefressen Fruchte werden in der Regel im Ganzen verschluckt Von 24 untersuchten Mageninhalten enthielten 19 ausschliesslich Fruchte und funf ausserdem tierische Nahrung Darunter befanden sich Heuschrecken Spinnen Ameisen eine Schlange und eine Eidechse 10 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp FischertukanFischertukane hohlen ihren Nistbaum nicht selber aus Da sie fur die meisten Spechthohlen zu gross sind nutzen sie naturliche Baumhohlen meist verrottete Astlocher Die Tukane bevorzugen dabei solche mit einem schmalen Eingang es wurden bereits Bruthohlen festgestellt deren Eingang nicht hoher als sechs Zentimeter war 10 Die Nisthohlen liegen zwischen 2 7 und 27 0 Meter uber dem Erdboden Sie werden uber mehrere Fortpflanzungsperioden genutzt falls sie darin erfolgreich gebrutet haben In der Regel bedecken hochgewurgte Samen den Boden der Nesthohle Die Fortpflanzungszeit fallt in den Zeitraum Januar bis Mai Zum Balzverhalten gehort das Verfuttern von Beeren und anderen Fruchten an den Partnervogel Das Gelege besteht aus einem bis vier Eiern Die Eier werden im Abstand von einem Tag gelegt Sie haben eine weisse Schalenfarbe und wiegen zwischen 17 4 und 18 0 Gramm Die Brut beginnt mit der Ablage des letzten Eis Die Dauer der Brutzeit ist nicht bekannt Die Nestlinge werden von beiden Elternvogeln mit Fruchten und Insekten gefuttert Die Nestlinge sind die ersten 14 Tage nackt und in einem Alter von etwa 37 Tagen voll befiedert Sie werden im Alter von 45 bis 47 Tagen flugge 11 nbsp Zwei Fischertukane im Papiliorama in Kerzers Feinde BearbeitenIn Yucatan zahlt der Tyrannenhaubenadler zu den wichtigsten Pradatoren des Fischertukans Auch der Prachthaubenadler und ahnliche waldbewohnende Habichtartige schlagen diese Tukanart Im Yucatangebiet hat man einen Kappenwaldfalken beobachtet der sich auf die Jagd auf Fischertukane spezialisiert hatte und innerhalb von zehn Wochen 27 Individuen erbeutete 10 Der Fischertukan wird ausserdem nach wie vor fur den menschlichen Verzehr gejagt Unterarten BearbeitenEs werden zwei Unterarten unterschieden Die Nominatform Ramphastos sulfuratus sulfuratus Lesson 1830 kommt von Ostsudost Mexiko sudwarts bis Belize und den Norden Guatemalas vor Die Unterart Ramphastos sulfuratus brevicarinatus Gould 1854 unterscheidet sich von der Nominatform durch das etwas breitere rote Brustband sowie einen etwas kurzeren Schnabel Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Sudosten Guatemalas und Panama bis in den Norden Kolumbiens und den Nordwesten Venezuelas 12 Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Werner Lantermann Tukane und Arassaris Filander Verlag Furth 2002 ISBN 3 930831 46 5 Lester L Short Jennifer F M Horne Toucans Barbets and Honeyguides Ramphastidae Capitonidae and Indicatoridae Oxford University Press Oxford 2001 ISBN 0 19 854666 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fischertukan Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikispecies Fischertukan Artenverzeichnis Ramphastos sulfuratus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 23 Dezember 2008 Fischertukan Ramphastos sulfuratus bei Avibase Fischertukan Ramphastos sulfuratus auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Fischertukan Ramphastos sulfuratus Einzelbelege Bearbeiten Lantermann S 184 Lantermann S 186 Ramphastos sulfuratus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 29 Januar 2018 Factsheet auf BirdLife International Lantermann S 182 Short et al S 407 Short et al S 407 und S 408 Lantermann S 186 a b Short et al S 408 a b c Short et al S 409 Short S 410 Lantermann S 182 und S 183 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fischertukan amp oldid 235815002