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Fimmilena ist der Name einer germanischen Gottheit die einzig durch eine Inschrift aus Nordengland belegt ist Votivstein RIB 1593In dieser in Housesteads Vercovicium am Hadrianswall gefundenen Inschrift auf einem Votivstein aus dem 2 Jahrhundert wird sie als Begleiterin des mit der Inschrift geehrten Gottes Mars Thincsus zusammen mit Beda als eine der Alaisiagae genannt Folgende Inschrift wurde wahrscheinlich von einer romischen Auxiliareinheit dem Cuneus Frisiorum Vercovicianorum errichtet Deo Marti Thincso et duabus Alaisiagis Bede et Fi mmilene et N umini Aug usti Ger m ani cives Tu ihanti v otum s olverunt l ibentes m erito 1 Dem Gott Mars Thincsus und den zwei Alaisiagen Beda und Fimmilena und der Gottlichkeit des Kaisers die Germanen vom Stamm der Tuihanten die willig und gern ihren Eid erfullten Da Mars Thincsus in der Forschung mehrheitlich als Gott des Things also der Volks und Gerichtsversammlung gedeutet wird und die Stifter Friesen in romischen Legionsdiensten waren wird versucht Namen und Funktion der Fimmilena aus diesem Kontext heraus zu deuten Schon fruh nach der wissenschaftlichen Erstbeschreibung der Inschrift Ende des 19 Jahrhunderts wurden die Namen Beda und Fimmilena mit den Rechtsinstituten des Bodthing und des Fimelthing die im westfriesischen Schulzenrecht des 12 Jahrhunderts erwahnt werden verbunden Bodthing erscheint hier als gebotenes Thing 2 Fimelthing als ein zusatzliches Afterding oder Ungehorsamsthing 3 4 Nach Georges Dumezil und Rudolf Simek ware Beda demzufolge die Schutz Gottin des Bedthings Der zeitliche Abstand zwischen dem romischen Zeitalter und den spatmittelalterlichen Quellen ist immerhin betrachtlich Der norwegische Historiker Frode Iversen warnt deshalb vor voreiligen Schlussfolgerungen meint aber die erwahnten Gotternamen konnten tatsachlich auf den Existenz eines germanischen Systems von festen Rechtsversammlungen Thincsus hinweisen mit Sondersitzungen Beda und informellen Sitzungen Fimmilena Literatur BearbeitenWillem van Helten Uber Marti Thincso Alaisiages Bede et Fimmilene Tuihanti langob Thinx got theis und mnl Dinxen Dijssendach etc mnd Dingsedach In Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 27 1902 S 137 153 Textarchiv Internet Archive Frode Iversen Concilium and Pagus Revisiting the Early Germanic Thing System of Northern Europe In Journal of the North Atlantic Special Volume 5 2013 S 5 17 Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X S 7 8 44 117 265 266 Anmerkungen Bearbeiten RIB 1593 Botding In Preussische Akademie der Wissenschaften Hrsg Deutsches Rechtsworterbuch Band 2 Heft 3 bearbeitet von Eberhard von Kunssberg Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar Sp 425 adw uni heidelberg de Erscheinungsdatum 1932 oder 1933 Fimmelding In Preussische Akademie der Wissenschaften Hrsg Deutsches Rechtsworterbuch Band 3 Heft 4 bearbeitet von Eberhard von Kunssberg Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar Sp 537 adw uni heidelberg de Erscheinungsdatum zwischen 1935 und 1938 Siehe auch Gerhard Kobler Altfriesisches Worterbuch 4 Aufl 2014 online unter den Buchstabe F wo den Namen Fimelthing allerdings in Nachfolgung der altfriesischen Lexika mit Mittellateinisches femella Frauenzimmerchen in Verbindung gebracht wird Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fimmilena amp oldid 183650880