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Der Fall Hoefle ist ein Kriminalfilm der Reihe Fernsehpitaval des Deutschen Fernsehfunks von Wolfgang Luderer aus dem Jahr 1960 Episode 5 der Reihe FernsehpitavalTitel Der Fall HoefleProduktionsland DDROriginalsprache DeutschLange 100 MinutenProduktions unternehmen Deutscher FernsehfunkRegie Wolfgang LudererDrehbuch Friedrich Karl Kaul Walter JupeKamera Klaus Dorner Gudrun Ilfrich Horst SauerSchnitt Christel JungPremiere 19 Juni 1960 auf DFFBesetzungSiegfried Weiss Anton Hoefle Edith Volkmann Klara Hoefle Heinz Scholz Pralat Deodatus Hans Fiebrandt Dr Staudacher Arthur Jopp Oberstaatsanwalt Linde Heinz Schroder Assessor Caspari Herbert Kofer Stehrer Journalist Heinz Frolich Graf Westarp Paul Rainer Direktor der Strafanstalt Kurt Wenkhaus Medizinalrat Thiele Otto Zedler Amtsrichter Neubert Fred Ludwig Kunstmaler Stroff Ursula Virgens Frl Bauer Pianistin Rudolf Troppens Kammersanger Johannes Waldmann Flugelstimmer Katharina Rotharmel Hilde Dienstmadchen Georg Ducker Justizwachtmeister Harald Warmbrunn Mobelpacker Georg Helge Mobelpacker Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion und Veroffentlichung 3 Kritik 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenKlara Hoefle wird ins Gefangnis Moabit bestellt damit sie sich von ihrem dort soeben verstorbenen Mann den ehemaligen Reichspostminister der Weimarer Republik Anton Hoefle verabschieden kann Sie behauptet dass ihr Mann ermordet wurde und stellt die Frage wie das hier im Gefangnis passieren konnte Darauf versucht der Film eine Antwort zu geben Es beginnt mit dem Einzug der Familie Hoefle in eine Villa in Berlin Besonders stolz ist Klara Hoefle auf den Erwerb eines Flugels den sie benotigt um standesgemass ihre Feste mit den besten Sangern aufpolieren zu konnen auch wenn ihr Mann zu bedenken gibt dass sie nicht so viel Geld zur Verfugung haben Wahrend dieser Unterhaltung erscheint der Pralat Deodatus zu einem Gesprach mit Hoefle und es geht um die bestmogliche weitere Regierungsbeteiligung der Deutschen Zentrumspartei nach den letzten Wahlen vom 7 Dezember 1924 zum Deutschen Reichstag denn sowohl die Sozialdemokraten sowie auch die Deutschnationalen benotigen die Koalition mit ihnen zur Regierungsbildung Es besteht die Absicht das Postministerium abzugeben was auch Hoefles Zustimmung findet nachdem ihm Deodatus versichert hat dass er dafur ein anderes Ministerium ubernehmen kann Der nachste Weg fuhrt Deodatus zu dem hochrangigen Politiker der Deutschnationalen Partei Graf Westarp dem er seine Bedingungen fur eine Koalition vortragt wozu auch die Ubertragung von vier Ministerien gehort Da sich der Pralat nicht von seinen Forderungen abbringen lasst bestellt Graf Westarp anschliessend den Journalisten Stehrer von der Zeitschrift Borsenblatt zu sich um ihn um Unterstutzung zu bitten Es muss in seinen Augen etwas geschehen um die Zentrumspartei von ihrem hohen Ross herunterzuholen Er fordert einen Schuss vor den Bug und Stehrer hat auch sofort eine Idee Es geht um den aktuellen Barmat Skandal in den auch der Reichspostminister Hoefle verwickelt ist Die Reichspost hat den Gebrudern Barmat fur ihren uberschuldeten Konzern einen zinsfreien Kredit in Hohe von 14 5 Millionen Reichsmark gewahrt ohne dass Sicherheiten vorhanden sind Um dieses bekannt zu machen lasst sich Stehrer einen Termin beim Oberstaatsanwalt Linde geben Da die Offentlichkeit bisher nur die SPD als regierende Partei im Blick hat sorgt Stehrer dafur dass auch die koalierende Zentrumspartei mit ihrem Postminister mehr ins Blickfeld gerat Durch die nun durchgefuhrten Untersuchungen kommt heraus dass Anton Hoefle in der Vergangenheit mehrere private zinslose Darlehen von den Barmats erhalten hat Nun gewinnt Graf Westarp wieder die Oberhand und fordert von Pralat Deodatus dass Hoefle als Minister zurucktreten muss da die Veroffentlichung dieser Zusammenhange bereits in die Wege geleitet ist Weitere Massnahmen gegen die Zentrumspartei wollen sich die Deutschnationalen sparen wenn sich das Zentrum von Hoefle distanziert und nur noch zwei Ministerien fordern Auf sich allein gestellt reicht Hoefle als Minister seinen Abschied ein und gibt auch sein Reichstagsmandat zuruck Das alles reicht Graf Westarp noch nicht denn die Zentrumspartei kann immer noch mit der SPD zusammengehen also muss ihr noch mehr Schaden zugefugt werden Hier bietet sich an dass Hoefle nach seiner Abdankung Unterlagen aus seinem Buro mit nach Hause nimmt und zum Teil verbrennt Dass es sich hierbei um rein private Papiere handelt lasst er nicht gelten und informiert den Oberstaatsanwalt daruber der Anton Hoefle verhaften lasst da Verdunklungsgefahr besteht Im Gefangnis erhalt dieser die Mitteilung dass er personlich fur den Kredit von 15 5 Millionen Reichsmark haftbar gemacht werden soll Eine vorhergehende Bitte auf sein krankes Herz Rucksicht zu nehmen wird abgelehnt und man beginnt in seinem Haus die Wertsachen zu pfanden Ausserdem erhalt er bereits mit seinem Einzug ins Gefangnis eine Rechnung fur die Haftkosten von funf Jahren in Hohe von 62 869 Mark obwohl noch nicht einmal eine Verhandlung stattgefunden hat Im Gefangnis wird Hoefle der hier bereits im Krankenbett liegt von Assessor Caspari regelrecht genotigt in Gegenwart von Amtsrichter Neubert einen Offenbarungseid zu unterschreiben Seine Bitte diesen zuvor von seiner Frau lesen zu lassen wird abgelehnt Hoefle regt sich so uber dieses Vorgehen auf dass er von seinem Krankenpfleger sofort eine Spritze bekommt die ihm laut Anordnung des Justizarztes Medizinalrat Thiele alle zwei Stunden gegeben werden muss Der Einwand des Patienten dass dieses Mittel Gift fur ihn ist wird nicht akzeptiert Der gerade zu Besuch kommende Hausarzt und Freund Hoefles Dr Staudacher sucht eine Unterredung mit Thiele und muss dabei feststellen dass dessen letzte Konsultation des Patienten bereits acht Wochen zuruckliegt Obwohl Hoefle im Sterben liegt wird sein Hausarzt nicht mehr zu ihm vorgelassen wahrend Medizinalrat Thiele nur noch den Tod feststellen kann Das Ergebnis der Obduktion wird so gedreht dass man einen Selbstmord nicht ausschliessen kann was als Eingestandnis der Schuld Hoefles gedeutet wird Im Nachhinein wird Anton Hoefle von allen Vorwurfen freigesprochen Dem Deutschen Reich ist wegen des Kredits der Reichspost an die Gebruder Barmat keinerlei Schaden entstanden Der Assessor Caspari der an der Entwicklung dieses Vorgangs einen besonders grossen Anteil hatte wurde zwei Jahre spater in der Offentlichkeit wegen seines Ubereifers disziplinarisch gerugt Produktion und Veroffentlichung BearbeitenDer Fernsehfilm erschien als 5 Folge der Filmreihe Fernsehpitaval und wurde am 19 Juni 1960 zum ersten Mal im DFF gesendet Das Buch wurde von Friedrich Karl Kaul der auch die erlauternden Texte spricht und Walter Jupe anhand authentischer Gerichtsakten verfasst Fur die Dramaturgie war Aenne Keller verantwortlich Kritik BearbeitenIm Fernsehbuch der Berliner Zeitung 1 heisst es Mit aussergewohnlicher dramatischer Dichte und Intensitat wurden die Ereignisse um den ehemaligen Postminister Hoefle fuhrendes Mitglied der Zentrumspartei der Weimarer Zeit von einem hervorragend spielenden und ausgezeichnet gefuhrten Schauspielerkollektiv Inszenierung Wolf gang Luderer gestaltet Hoefle vielleicht etwas zu sehr als Martyrer gezeichnet musste sterben um die Zentrumspartei willfahrig zu machen und Hindenburg den Weg zum Prasidentenstuhl dieser Republik zu ebnen In der Neuen Zeit 2 schreibt G W Im ganzen ist dieses Fernsehspiel ein interessantes gesellschaftliches Sittenbild der Weimarer Republik deren politische und geistige Atmosphare in dichten Szenen eindrucksvoll eingefangen wurde Weblinks BearbeitenFernsehpitaval Der Fall Hoefle in der Internet Movie Database englisch Der Fall Hoefle im Onlinelexikon des Fernsehens der DDREinzelnachweise Bearbeiten Berliner Zeitung vom 21 Juni 1960 S 6 Neue Zeit vom 9 Juli 1960 S 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fernsehpitaval Der Fall Hoefle amp oldid 235868718