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Der Feldspecht Colaptes campestris gelegentlich auch Camposspecht genannt ist eine Art aus der Gattung der Goldspechte Colaptes innerhalb der Unterfamilie der Echten Spechte Die Art ist monotypisch Der fruher als Unterart angesehene Colaptes c campestroides wurde 2014 mit dem deutschen Namen Pampaspecht in Artrang gestellt FeldspechtFeldspecht Mannchen der NominatformSystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Spechtvogel Piciformes Familie Spechte Picidae Unterfamilie Echte Spechte Picinae Gattung Goldspechte Colaptes Art FeldspechtWissenschaftlicher NameColaptes campestris Vieillot 1818 Der knapp grauspechtgrosse Vogel hat ein ausgedehntes Verbreitungsgebiet im zentralen und sudostlichen Sudamerika wo er sich vor allem von verschiedenen Ameisenarten und Termiten ernahrt die er vorwiegend am Boden erbeutet Die Art lebt oft in kleinen Gruppen Der Feldspecht ist in seinem Verbreitungsgebiet regional sehr haufig und wird von der IUCN als least concern nicht gefahrdet eingestuft Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 2 Stimme 3 Verbreitung und Lebensraum 4 Nahrung und Nahrungserwerb 5 Brutbiologie 6 Systematik 7 Bestandssituation 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksAussehen Bearbeiten nbsp Weibchen der NominatformMit maximal 31 Zentimetern Korperlange und einem Gewicht von bis zu 192 Gramm entspricht die Art in Bezug auf Grosse und Masse in etwa dem Grauspecht In seinem Verbreitungsgebiet ist er allgemein bekannt und kann mit keiner anderen Spechtart verwechselt werden Die beiden sehr nahe verwandten und haufig hybridisierenden Arten Feldspecht und Pampaspecht unterscheiden sich deutlich vor allem in Farbung von Kehle Stirn und Hals Auf kastanienfarbenem bis grauschwarzem Grund ist die gesamte Oberseite deutlich und eng weiss bis cremefarben gebandert und gefleckt Diese Banderung ist an den Schultern und auf den grossen Flugeldecken breiter als am Rucken Die Schwingen sind dunkelbraun sie weisen eine schmale hellbraunliche bis weisse Banderung auf Der lange Schwanz ist auf der Oberseite schwarzbraun Die Aussenfahnen der ausseren Federn sowie die gesamten inneren Steuerfedern sind weiss bis cremefarben gebandert Die Unterseite ist von der Brust bis zum Steiss auf weisslichem gelb behauchtem Grund deutlich schwarzlich pfeilspitzenartig gezeichnet Die Flugelunterseite ist gelblich die Flugelrander und die Flugelspitze ist dunkel gezont Die Unterflugeldecken weisen dunkle Markierungen auf Die Unterseite des Schwanzes ist etwas blasser als dessen Oberseite die helle Banderung ist undeutlicher Der Kopf ist von der Stirn bis zum Nacken schwarz die etwas verlangerten Nackenfedern konnen einen angedeuteten Schopf bilden Der Zugel und die Region um die Augen ist cremefarben die Ohrdecken der Nacken und die obere Brustregion sind auffallend und intensiv dunkel goldorange gefarbt und weist zum Bauch hin oft eine rotlichorange Tonung auf Die Kehle ist auf schwarzem Grund ganz fein weiss gezeichnet An der Schnabelbasis beginnt beim Mannchen ein individuell unterschiedlich stark ausgebildeter scharlachroter Bartstreif und begrenzt zu den Ohrdecken hin die schwarze Kehlfarbung Beim Weibchen ist der Bartstreif auf schwarzem Grund mit weissen Einschlussen marmoriert Der lange spitze abwarts gebogene Schnabel ist schwarz manchmal zur Spitze hin auch rotlichbraun Die Fusse und die vier Zehen sind variabel grunlichgrau bis fleischfarben Die Augen sind kastanien bis rotlichbraun Bis auf die erwahnte Zeichnungsdifferenz im Malarbereich unterscheiden sich die Geschlechter in Bezug auf ihre Farbung nicht Weibchen scheinen jedoch um die 10 Prozent leichter als Mannchen zu sein 1 Jungvogel sind blasser als adulte besonders die Goldfarbung der Wangen ist bei ihnen weniger intensiv Stimme BearbeitenDer Feldspecht ist sehr ruffreudig Haufigster Ruf ist ein zwei oder dreisilbiger Pfiff bei dem die einzelnen Silben stark miteinander verschmelzen Wiiik oder kiip Rufreihen dienen der Revierabgrenzung Daneben verfugt die Art uber eine Reihe wiehernd oder zittrig klingender Lautausserungen Im Gruppenkontakt sind wick wick wick Rufreihen zu horen Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Feldspechts und des Pampaspechts orange Feldspecht violett Pampaspecht schraffiert MischzoneDer Feldspecht ist im zentralen ostlichen und sudostlichen Sudamerika weit verbreitet Das weitgehend geschlossene Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Ostbrasilien sudwarts bis Paraguay und westwarts bis zur ostlichen Andenabdeckung in Bolivien Zusatzlich bestehen Verbreitungsinseln in Suriname und am unteren Amazonas Auch einige der Kuste vorgelagerte Inseln werden von der Art bewohnt Der Feldspecht profitiert von der zunehmenden Entwaldung seines Lebensraumes und breitet sich vor allem entlang der grossen Fernstrassen weiter nach Westen aus Die Art besiedelt offenes Land mit einzeln stehenden Baumen insbesondere Pampa und semiaride Buschsteppen Caatinga daneben grossere Kahlschlaggebiete wie sie entlang der Strassenbauprojekte entstehen Weideland Waldrander und Plantagen Wesentlich sind Nistbaume und ein ausreichendes Angebot an Ameisen und Termiten Die Art kommt vom Meeresniveau bis in Hohen uber der regionalen Baumgrenze vor In Zentralargentinien befinden sich die hochstgelegenen Brutgebiete bei 600 Metern 1 Nahrung und Nahrungserwerb BearbeitenFeldspechte ernahren sich vor allem von Ameisen und Termiten Auch grossere Kafer und Grillen werden erbeutet Gelegentlich offnet er die Nester von Topfervogeln und frisst deren Eier und Nestlinge Feldspechte ernahren sich hauptsachlich von bodenlebenden Insekten beobachten ihre Umgebung aber haufig von erhohten Standorten Oft sind sie bei der Nahrungssuche in kleinen Gruppen versammelt haufig auch mit dem nahe verwandten Grunbindenspecht Colaptes melanochloros vergesellschaftet der haufiger als der Feldspecht die niedrige Ast und Stammregion zur Nahrungssuche aufsucht 2 Feldspechte offnen mit ihrem Schnabel die Gange bodenbewohnender Ameisen und Termiten sammeln diese Tiere von der Erdoberflache auf wenden mit schnellen Schnabelbewegungen Blatter und lesen Insekten von deren Unterseite ab hacken aber auch mit Schnabelhieben Termitenbauten auf Die aufgebrochenen Termitenbauten werden vom Riesentukan regelmassig als Bruthohlen genutzt 3 Bei der Nahrungssuche schreiten sie langere Distanzen legen sie hupfend zuruck Feldspechte hammern gelegentlich Hohlen mit einem Durchmesser von etwa 7 Zentimeter in Gebaude Ob es sich dabei um Schlafhohlen oder Futterspeicher handelt ist bislang unklar 1 Brutbiologie Bearbeiten nbsp Weibchen in BruthohleAuf Grund der erheblichen Nord Sud Ausdehnung des Verbreitungsgebietes der Art variieren die Brutzeiten stark Die Brutsaison beginnt in Surinam bereits im Januar und endet bei den sudlichsten Populationen Argentiniens im November Wahrend dieser Zeit werden die Spechte vor allem in kleinen Gruppen beobachtet was auf eine gewisse Form einer sozialen Brutorganisation schliessen lasst Genauere Informationen der Beziehungen der Gruppenmitglieder zueinander liegen jedoch bislang nicht vor Die Art brutet nicht in dichten Kolonien 5 6 Nester innerhalb eines Abstands von 100 Metern wurden jedoch beobachtet 4 Die Bruthohle wird in unterschiedlicher Hohe gt 12 Meter in lebende bevorzugt aber absterbende oder tote Baume oder Baumstumpfe geschlagen auch Telegraphenmasten oder Holzkonstruktionen werden verwendet Gelegentlich hammern Feldspechte ihre Hohlen in die Nester baumbewohnender Termiten in baumlosen Gegenden auch in Termitenbauten oder graben Bruthohlen in Uferboschungen Das Gelege besteht aus 4 5 Eiern es wird von beiden Eltern erbrutet Uber die Brutdauer und die Nestlingszeit liegen keine Angaben vor Nach dem Ausfliegen der Jungvogel scheint der Familienverband noch relativ lange erhalten zu bleiben Systematik Bearbeiten nbsp C campestroides WeibchenDer Feldspecht ist eine von 19 mittelgrossen Spechtarten der Gattung Colaptes die vor allem in Mittel und Sudamerika verbreitet sind Die Verwandtschaftsbeziehungen der Gattung zu anderen Gattungen der Picinae sind noch nicht ausreichend erforscht Der lange als conspezifisch aufgefasste Colaptes c campestroides wird seit 2014 als eigenstandige Art Colaptes campestroides gefuhrt Sein Verbreitungsgebiet schliesst sudlich an das des Feldspechtes an In Paraguay im sudlichen Brasilien und moglicherweise auch im nordlichen Argentinien besteht ein unterschiedlich breites Gebiet in dem beide Arten gemeinsam vorkommen Hier werden haufig Mischbruten beobachtet Die Hybride weisen offenbar keine genetischen Defizite auf 5 Bestandssituation BearbeitenDas Gesamtverbreitungsgebiet dieser Art wird auf fast 6 Mio Quadratkilometer geschatzt Die Art scheint bislang von jenen Eingriffen in den Naturraum zu profitieren die offene nur einzeln baumbestandene Landschaftsstrukturen schaffen Sie kann daher ihr Areal ausdehnen und nimmt im Bestand zu Quantitative Bestandseinschatzungen sind nicht verfugbar Laut IUCN ist sie ungefahrdet least concern Einzelnachweise Bearbeiten a b c Winkler et al 1995 S 325 Lester L Short Foraging Association of Green Barred Flickers and Campo Flickers in Argentina In Wilson Bulletin 81 Heft 4 October December 1969 S 468 470 Lester L Short und Jennifer F M Horne Toucans Barbets and Honeyguides Ramphastidae Capitonidae and Indicatoridae Oxford University Press Oxford 2001 ISBN 0 19 854666 1 S 422 Winkler et al 1995 S 326 Eugene M McCarthy Handbook of Avian Hybrids of the World Oxford University Press 2006 S 104 ISBN 0 19 518323 1Literatur BearbeitenHans Winkler David A Christie und David Nurney Woodpeckers A Guide to the Woodpeckers Piculets and Wrynecks of the World Pica Press Robertsbridge 1995 ISBN 0 395 72043 5 S 124 125 und 324 326 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Colaptes campestris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Colaptes campestris in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 2 Eingestellt von BirdLife International 2009 Abgerufen am 28 Dezember 2011 BirdLife International Species Factsheet Campo Flicker Colaptes campestris Abgerufen am 28 Dezember 2011 Feldspecht Colaptes campestris bei Avibase Feldspecht Colaptes campestris auf eBird org Colaptes campestris im Integrated Taxonomic Information System ITIS xeno canto Tonaufnahmen Feldspecht Colaptes campestris Campo Flicker Colaptes campestris in der Encyclopedia of Life englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feldspecht amp oldid 239422847