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Der Federalist Artikel Nr 6 ist der zweite von Alexander Hamilton einem der Grundervater der Vereinigten Staaten verfasste Essay in einer Reihe von 85 Aufsatzen die 1787 88 in den Zeitungen Independent Journal New York Packet und Daily Advertiser erschienen und unter dem Namen Federalist Papers gesammelt veroffentlicht wurden Alexander Hamilton Portrat von John Trumbull 1792Artikel Nr 6 erschien am 14 November 1787 unter dem Titel Uber die Kriegsgefahr zwischen den Einzelstaaten Concerning Dangers from Dissensions Between the States im Independent Journal unter dem Pseudonym Publius 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtlicher Hintergrund 2 Inhalt 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichtlicher Hintergrund BearbeitenDie 1777 verabschiedeten Konfoderationsartikel Articles of Confederation der Vereinigten Staaten hatten sich schon wenige Jahre nach ihrer Ratifizierung 1781 als unzureichend erwiesen um eine effiziente Regierung des Staatenbunds zu gewahrleisten 1787 war die Philadelphia Convention einberufen worden um die Artikel zu uberarbeiten hatte im Ergebnis aber eine neue Verfassung entworfen Im September 1787 wurde der Entwurf zur Ratifizierung an Verfassungskonvente in den einzelnen Staaten geleitet Ab September 1787 agitierten die Gegner der Foderation Anti Federalists in Zeitungsartikeln gegen die Ratifizierung des Verfassungsentwurfs Diesen entgegneten auf Seiten der Foderalisten die Aufsatze von Alexander Hamilton James Madison und John Jay Inhalt BearbeitenIn den drei vorausgegangenen Federalist Artikeln Nr 3 4 und 5 hatte sich John Jay schon mit den Gefahren von aussen befasst die einer uneinigen Gemeinschaft drohen Der sechste Federalist Artikel widmet sich der von der inneren Uneinigkeit der nordamerikanischen Lander ausgehenden moglichen Bedrohung welche Hamilton als noch bedeutender ansieht als die Gefahrdungen von aussen Ganzlich souverane Einzelstaaten oder einzelne Konfoderationen wurden aufgrund der ehrgeizigen rachsuchtigen oder gierigen menschlichen Natur aus der geschichtlichen Erfahrung heraus bald untereinander zerstritten sein Unter unabhangigen und voneinander getrennten souveranen Staaten die in enger Nachbarschaft leben eine Fortsetzung der Harmonie zu erwarten hiesse den immer gleichen Gang der menschlichen Geschichte zu ignorieren und den in vergangenen Zeitaltern angesammelten Erfahrungen zuwider zu handeln 2 Es gebe unzahlige Ursachen fur Feindseligkeiten zwischen einzelnen Nationen Hierzu zahlten Machtliebe und der Wunsch nach Uberlegenheit und Vormachtstellung Handelsrivalitaten und Wettbewerb zwischen Handel treibenden Nationen und schliesslich in der menschlichen Natur liegende Leidenschaften wie Zuneigung Feindschaft Interessen Hoffnungen und das Misstrauen gegenuber den Fuhrern einer Gemeinschaft Menschen in fuhrenden Positionen hatten nur allzu oft das in sie gesetzte Vertrauen missbraucht und unter dem Vorwand des allgemeinen Interesses den Landfrieden ihren personlichen Vorteilen geopfert Hamilton untermauert seine Argumentation mit Beispielen aus der Geschichte der griechischen Antike beispielsweise mit dem Peloponnesischen Krieg der letztlich den Ruin der attischen Demokratie bedeutet habe Aus der englischen Geschichte fuhrt er das Beispiel Kardinal Wolseys an der die Rolle Konig Heinrichs VIII von England in den Kampfen zwischen Kaiser Karl V und Franz I von Frankreich zu seinem eigenen Vorteil genutzt habe Viele weitere historische Beispiele aus der europaischen Geschichte setzt Hamilton als bekannt voraus Aus der jungsten nordamerikanischen Vergangenheit fuhrt er die hohe private Verschuldung des Daniel Shays als wesentliche Ursache fur den Bauernaufstand in Massachusetts von 1786 87 an Gegner einer Union konnten argumentieren dass sowohl Republiken als auch Kaufleute grundsatzlich friedlich gesinnt seien Daher hatten Handelsrepubliken wie die nordamerikanischen Staaten keinerlei Interesse sich in ruinosen Auseinandersetzungen untereinander zu erschopfen Im Interesse eines dauerhaften Friedens wurden sie vom gemeinsamen Interesse geleitet eine Haltung wechselseitiger Freundschaft und Eintracht einnehmen Dem setzt Hamilton entgegen dass augenblickliche Leidenschaften und unmittelbar naheliegende Interessen das menschliche Handeln viel starker leiteten als allgemeine oder ferner liegende politische Erwagungen Republiken seien nicht weniger kriegslustern als Monarchien Beide wurden von Menschen gefuhrt deren Abneigungen Vorlieben Rivalitaten und Gewinnsucht die Politik von Staaten ebenso beeinflussen konnten wie die von Konigen Volksversammlungen wurden oftmals von Wut Missgunst Eifersucht oder Gier geleitet Auch der Handel habe in der Geschichte eher Kriegsziele bestimmt als Kriege verhindert wobei das Verlangen nach Reichtum ebenso stark gewesen sei wie die Sucht nach Macht oder Ruhm Kommerzielle Motive hatten Kriege ebenso ausgelost wie das Streben nach Ausweitung des Territoriums oder der Herrschaft Wiederum fuhrt Hamilton Beispiele aus der klassischen Antike an Sparta Athen Rom und Karthago obwohl Republiken und sogar wie im Fall Athens und Karthagos Handelsmachte seien ebenso oft in Kriege verwickelt gewesen wie ihre benachbarten Monarchien Auch die Republik Venedig sowie die niederlandischen Provinzen hatten eine sichtbare und fuhrende Rolle in den europaischen Kriegen eingenommen Obwohl Volksvertreter die Gesetzgebung Grossbritanniens mitbestimmten und das Land seit langer Zeit eine Handelsnation sei sei kaum ein anderes Land so haufig in Kriege verwickelt gewesen wie dieses In zahlreichen Fallen sei die Initiative zum Krieg sogar vom Volk ausgegangen Es gab also wenn ich das einmal so ausdrucken darf fast so viele Kriege des Volkes wie Kriege der Konige Das Geschrei der Nationen und das Drangen ihrer Abgeordneten haben bei verschiedenen Gelegenheiten den jeweiligen Monarchen in einen Krieg hineingezogen und ihn entgegen seinem Wunsch ja manchmal gegen die Interessen des Staates zum Weiterkampfen veranlasst 3 Die Rivalitaten zwischen den Hausern Habsburg und Bourbon gefordert noch durch die Rivalitaten zwischen England und Frankreich hatten Europa lange Zeit in Flammen gehalten sogar uber die Grenzen der politischen Vernunft hinaus Die Kriege zwischen England und Frankreich seien zu einem Grossteil wirtschaftlichen Interessen entsprungen Aus der Geschichte anderer Lander folgert Hamilton dass eine Aufspaltung der bisher bestehenden nordamerikanischen Konfoderation zu ahnlichen Ergebnissen fuhren wurde Amerika sei nicht frei von den Unvollkommenheiten anderer Nationen der Traum vom Goldenen Zeitalter sei ausgetraumt die Konfoderation sei ebenso weit entfernt von jenem glucklichen Reich der vollkommenen Weisheit und Tugend wie jedes andere Land auf der Erde Schon habe es Revolten in North Carolina kurzlich auch in Pennsylvania und zur Zeit der Niederschrift des Artikels Unruhen in Massachusetts gegeben In der Entwicklung von Gesellschaften sei es ein politisches Axiom dass Nachbarschaft Nationen zu naturlichen Feinden mache Hamilton zitiert zum Schluss aus den Principes des negotiations von Gabriel Bonnot de Mably Benachbarte Nationen sagt er sind einander naturliche Feinde es sei denn ihre gemeinsame Schwache zwingt sie sich zu einer foderativen Republik zusammenzuschliessen und ihre Verfassung verhindert die Konflikte die sich aus ihrer Nachbarschaft ergeben und macht so den geheimen Neid zunichte der alle Staaten dazu tendieren lasst auf Kosten ihrer Nachbarn Macht und Reichtum zu vergrossern Dieser Absatz benennt gleichzeitig das Ubel und schlagt ein Heilmittel vor 4 Literatur BearbeitenAngela und Willi Paul Adams Hamilton Madison Jay Die Federalist Artikel Politische Theorie und Verfassungskommentar der amerikanischen Grundervater Mit dem englischen und deutschen Text der Verfassung der USA Schoningh Paderborn 2004 ISBN 3 8252 1788 4 S 24 31 Weblinks Bearbeiten source source Federalist Artikel Nr 6 als Horbuch englisch nbsp Wikisource Federalist Artikel Nr 6 Quellen und Volltexte englisch Einzelnachweise Bearbeiten Federalist Artikel Nr 6 in der Library of Congress abgerufen am 22 Februar 2017 Zitiert nach Adams amp Adams 2004 Die Federalist Artikel S 24 Im Original To look for a continuation of harmony between a number of independent unconnected sovereignties in the same neighborhood would be to disregard the uniform course of human events and to set at defiance the accumulated experience of ages Zitiert nach Adams amp Adams 2004 Die Federalist Artikel S 28 29 Im Original There have been if I may so express it almost as many popular as royal wars The cries of the nation and the importunities of their representatives have upon various occasions dragged their monarchs into war or continued them in it contrary to their inclinations and sometimes contrary to the real interests of the State Zitiert nach Adams amp Adams 2004 Die Federalist Artikel S 31 Im Original NEIGHBORING NATIONS says he are naturally enemies of each other unless their common weakness forces them to league in a CONFEDERATE REPUBLIC and their constitution prevents the differences that neighborhood occasions extinguishing that secret jealousy which disposes all states to aggrandize themselves at the expense of their neighbors This passage at the same time points out the EVIL and suggests the REMEDY Die Federalist PapersFederalist Papers von Alexander Hamilton 1 6 7 8 9 11 12 13 15 16 17 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 59 60 61 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85Federalist Papers von James Madison 10 14 18 19 20 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 62 63Federalist Papers von John Jay 2 3 4 5 64 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Federalist Artikel Nr 6 amp oldid 237893859