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Der Federalist Artikel Nr 8 ist der vierte von Alexander Hamilton einem der Grundervater der Vereinigten Staaten verfasste Essay in einer Reihe von 85 Aufsatzen die 1787 88 in den Zeitungen Independent Journal New York Packet und Daily Advertiser erschienen und unter dem Namen Federalist Papers gesammelt veroffentlicht wurden Artikel Nr 8 erschien am 20 November 1787 unter dem Titel Die Folgen feindseliger Handlungen zwischen den Staaten The Consequences of Hostilities Between the States im New York Packet unter dem Pseudonym Publius 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtlicher Hintergrund 2 Inhalt 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichtlicher Hintergrund BearbeitenDie 1777 verabschiedeten Konfoderationsartikel Articles of Confederation der Vereinigten Staaten hatten sich schon wenige Jahre nach ihrer Ratifizierung 1781 als unzureichend erwiesen um eine effiziente Regierung des Staatenbunds zu gewahrleisten 1787 war die Philadelphia Convention einberufen worden um die Artikel zu uberarbeiten hatte im Ergebnis aber eine neue Verfassung entworfen Im September 1787 wurde der Entwurf zur Ratifizierung an Verfassungskonvente in den einzelnen Staaten geleitet Ab September 1787 agitierten die Gegner der Foderation Anti Federalists in den Anti Federalist Papers gegen die Ratifizierung des Verfassungsentwurfs Diesen entgegneten auf Seiten der Foderalisten die Aufsatze von Alexander Hamilton James Madison und John Jay Inhalt BearbeitenIm 8 Federalist Artikel geht Hamilton von der Pramisse aus dass im Fall einer Auflosung der Konfoderation die Einzelstaaten oder ihre Bundnisse das gleiche Schicksal erleiden wurden wie alle anderen Nationen die nicht unter einer Regierung vereint seien Krieg und Frieden Freundschaft und Feindschaft Kriege zwischen unabhangigen nordamerikanischen Staaten hatten in der Anfangszeit ihres Bestehens weit schwerere Folgen als solche zwischen Staaten die schon langer uber militarische Einrichtungen verfugten In Europa machten die stehenden Heere plotzliche Eroberungen ebenso unwahrscheinlich wie die Verwustung eines ganzen Landes innerhalb kurzer Zeit Der ausgedehnte Festungsbau habe in Europa dazu gefuhrt dass sich Invasionen schon an den Grenzen und im Netzwerk der Befestigungen erschopften In fruheren Zeiten sei es noch moglich gewesen binnen kurzer Zeit tief ins Innere eines angegriffenen Landes vorzudringen Mittels disziplinierter relativ kleiner Verteidigungstruppen und einem Netz von Stutzpunkten konne ein Angriff schnell zuruckgeschlagen werden Daher fuhrten Kriege in Europa nicht mehr zur Unterwerfung ganzer Volker und zum Umsturz ganzer Reiche sondern nur zu geringen Gewinnen und hohen Kosten Die Situation der nordamerikanischen Staaten ware vollig anders Das dort herrschende Misstrauen gegenuber militarischen Einrichtungen wurde deren Aufbau verzogern Die unbefestigten offenen Grenzen machten es Eindringlingen leicht Bevolkerungsreichere Staaten konnten ihre kleineren Nachbarn ebenso leicht erobern wie es anschliessend schwierig ware die Gebietsgewinne zu sichern Das Bedurfnis nach Sicherheit prage das Handeln einer Nation Es bringe Staaten dazu Institutionen zu schaffen die ihre burgerlichen und politischen Rechte gefahrden konnten Im Interesse der Sicherheit nehme man das Risiko in Kauf weniger frei zu sein Die neue Verfassung schliesse die Einrichtung stehender Heere nicht aus Eine Auflosung der Konfoderation fuhre unweigerlich zur Aufstellung von Armeen wobei die schwacheren Staaten die ersten seien die solche einfuhren mussten um ihren machtigeren Nachbarn gewachsen zu sein Sie mussten ihre Unterlegenheit hinsichtlich Bevolkerungszahl und Ressourcen durch ein geregeltes und wirksames Verteidigungssystem ausgleichen Notwendigerweise mussten sie auch die Exekutive ihrer Regierung starken so dass sich ihre Verfassung Zug um Zug der Monarchie nahern wurde Es liege in der Natur des Krieges dass die Exekutive auf Kosten der Legislative gestarkt wurde Kleine oder von Natur aus schwachere Staaten konnten dank einer starken Regierung und disziplinierter Streitkrafte die Oberhand uber grossere oder von Natur aus starkere behalten Weder ihr Stolz noch ihr Sicherheitsbedurfnis wurden sie solche Zustande langer dulden lassen Bald wurden sie zu den gleichen Mitteln greifen um ihre Vorrangstellung zuruckzugewinnen Binnen kurzer Zeit waren so die gleichen Krafte des Despotismus am Werk die die Geissel des Alten Kontinents darstellten Im Gegensatz zu den Republiken des antiken Griechenlands sei das von Gewinnstreben und der stetigen Verbesserung von Ackerbau und Handel bestimmte heutige Leben nicht mit den Lebensbedingungen eines Militarstaats vereinbar wie sie damals geherrscht hatten Die moderne Kriegsfuhrung sei durch die steigende Verfugbarkeit von Gold und Silber die Fortschritte der Industrie sowie der Finanzwissenschaften vollig verandert worden Ausgebildete von der ubrigen Gesellschaft gesonderte Truppen entstunden als Folge standiger Feindseligkeiten Daruber hinaus bestunden grosse Unterschiede zwischen den militarischen Institutionen von Landern die aufgrund ihrer Lage nur selten von Invasionen betroffen seien oder diese furchten mussten und solchen bei denen dies der Fall sei Erstere wurden immer gute Grunde dafur finden mindestens ebenso grosse Heere wie die letzteren zu unterhalten Im erstgenannten Fall werden die Truppen selten wenn uberhaupt zur inneren Verteidigung eingesetzt Die Gesetze mussten nicht regelmassig im Interesse der Verteidigung gelockert werden der zivile Staat behalte seine volle Starke und werde weder mit den Grundsatzen noch den Erfordernissen des anderen staatlichen Bereichs verwechselt oder durch diese korrumpiert Die naturliche Starke der Gemeinschaft behalte die Oberhand uber die vergleichsweise kleine Armee Ihre Burger die nicht gewohnt seien schutzsuchend zum Militar aufzusehen oder sich von ihm unterdrucken zu lassen liebten oder furchteten die Soldaten nicht sondern duldeten sie misstrauisch als notwendiges Ubel Die Burger seien immer bereit einer Macht Widerstand zu leisten von der sie annehmen dass sie auch zum Nachteil ihrer Rechte eingesetzt werden konne Unter solchen Umstanden konne die Regierung eine Armee wohl einsetzen um eine kleine Splittergruppe Zusammenrottung oder einen Aufstand zu kontrollieren nicht aber um sich dem vereinten Willen der Bevolkerungsmehrheit entgegenzustellen Anders sei die Situation in einem Land das sich in standiger Gefahr befindet Hier musse die Regierung stets bereit sein der Bedrohung entgegenzuwirken Die Streitkrafte mussten gross genug zur sofortigen Verteidigung sein Die standige Not vergrossere die Bedeutung des Soldaten in gleichem Mass wie die des Burgers sich verringere Der Militarstand erringe gegenuber dem Zivilstand die Oberhand Einwohner eines Landes das oft Kriegsschauplatz sei mussten haufig Einschrankungen ihrer Rechte hinnehmen Dies fuhre dazu dass ihr Sinn fur diese Rechte geschwacht werde Schritt fur Schritt wurden die Menschen dazu gebracht die Soldaten nicht mehr nur als ihre Beschutzer wahrzunehmen sondern als Uberlegene Leicht fuhre diese Einstellung dazu dass das Militar als Herren angesehen werde Unter diesen Bedingungen sei ein Volk nur schwer dazu zu bewegen sich Ubergriffen der Streitmachte mutig und wirksam zu widersetzen Als Beispiel fur ein Land das unter den zuerst beschriebenen Umstanden lebe fuhrt Hamilton Grossbritannien an Seine Insellage und machtige Marine schutzten es wirksam vor fremden Eindringlingen und machten ein grosses Heer innerhalb des Konigreichs selbst uberflussig Eine kleine Streitmacht reiche im Notfall aus um einem plotzlichen Angriff von aussen so lange zu widerstehen bis die Miliz einberufen sei Weder erfordere es die nationale Politik noch hatte es die offentliche Meinung zugelassen dass eine grossere Truppenzahl im Landesinneren bereitstehen musse Diese gluckliche Lage habe dazu gefuhrt dass sich das Land trotz verbreiteter Kauflichkeit und Korruption heute der Freiheit erfreuen konne Ware Grossbritannien auf dem Kontinent gelegen und somit gezwungen gewesen ahnlich zahlreiche Streitkrafte bereitzustellen wie die anderen europaischen Grossmachte ware auch dieses Land wahrscheinlich der absoluten Macht eines einzelnen Menschen anheimgefallen Sollte die Union weiterbestehen besasse sie auf lange Sicht eine ahnlich vorteilhafte Insellage wie Grossbritannien Europa sei weit entfernt seine der Union benachbarten amerikanischen Kolonien seien so unterlegen dass sie keine Gefahr darstellten Daher seien zahlreiche Streitkrafte fur die Sicherheit einer Union nicht erforderlich Uneinigkeit und ein Zerfall der Union in Einzelstaaten oder zwei bis drei kleinere Konfoderationen dagegen wurde die nordamerikanischen Staaten binnen Kurzem in eine ahnliche Lage wie die europaischen Staaten fuhren und ihre Freiheit fiele der Notwendigkeit der Verteidigung gegen Ehrgeiz und Missgunst zum Opfer Literatur BearbeitenAngela und Willi Paul Adams Hamilton Madison Jay Die Federalist Artikel Politische Theorie und Verfassungskommentar der amerikanischen Grundervater Mit dem englischen und deutschen Text der Verfassung der USA Schoningh Paderborn 2004 ISBN 3 8252 1788 4 S 38 44 Weblinks Bearbeiten source source Federalist Artikel Nr 8 als Horbuch englisch nbsp Wikisource Federalist Artikel Nr 8 Quellen und Volltexte englisch Federalist Artikel Nr 8 in der Library of Congress abgerufen 1 April 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Federalist Artikel Nr 8 in der Library of Congress abgerufen 1 April 2018 Die Federalist PapersFederalist Papers von Alexander Hamilton 1 6 7 8 9 11 12 13 15 16 17 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 59 60 61 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85Federalist Papers von James Madison 10 14 18 19 20 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 62 63Federalist Papers von John Jay 2 3 4 5 64 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Federalist Artikel Nr 8 amp oldid 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