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Dieser Artikel behandelt die Ausgangsbelastbarkeit elektrischer Bauelemente Die Ausfacherung des Papiers im Offsetdruck wird unter Fan Out Effekt behandelt Fan Out oder fan out bzw Fanout deutsch Ausgangslastfaktor ist ein Mass fur die Fahigkeit eines Logikgatterausgangs engl logic gate Eingange anderer Bauelemente aus der gleichen Logikfamilie anzusteuern d h die benotigten elektrischen Spannungen und Stromstarken fur den fehlerfreien Betrieb sicherzustellen Dabei muss zwischen Fan Out und Fan In deutsch Eingangslastfaktor unterschieden werden Fan Out ist dabei ein Mass fur die Leistungsfahigkeit eines Ausgangs wahrend Fan In ein Mass fur die von einem Eingang benotigte Leistung ist Der Ausgang eines Logikbauelements kann je nach Bauart einen H Pegel elektrischer Strom fliesst aus dem Bauelement heraus oder einen L Pegel Strom fliesst in das Bauelement hinein aktiv treiben Fur die Treiberfahigkeit am Ausgang ist Fan Out eine standardisierte Kenngrosse die sich auf den Lastfall eines standardisierten Bauelements der jeweiligen Logikfamilie bezieht An einen Eingang eines Logikbauelements kann ein L Pegel und ein H Pegel angelegt werden Bei einem H Pegel fliesst Strom in das Bauelement hinein wahrend bei einem L Pegel Strom aus dem Bauelement herausfliesst Fur dieses Verhalten am Eingang eines Logikbauelements ist Fan In eine standardisierte Kenngrosse Der Fan Out und Fan In kann fur Logikgatter Flipflops und weitere integrierte Logikschaltungen angegeben werden Inhaltsverzeichnis 1 Fan Out 1 1 Lastverhalten 1 2 Berechnung 1 3 Uberschreitung des Fan Outs 1 4 Uberdimensionierter Fan Out 2 Fan In 3 Literatur 4 EinzelnachweiseFan Out BearbeitenLastverhalten Bearbeiten Typische Fan Outs Ausgangsart Fan OutTTL zu TTL 10TTL zu CMOS 50CMOS zu TTL 1RTL zu RTL 3An den Ausgang eines einzelnen Bauelements kann nur eine maximale Anzahl weiterer Bauelementeingangen angeschlossen werden damit die Pegel fur High und Low eingehalten werden konnen Bei TTL Bauelementen sind diese z B 0 V bis 0 8 V fur Low und 2 4 V bis 5 V fur High Diese Anzahl der anschliessbaren Bauelementeingangen nennt man Fan Out eines Bauelements Die meisten TTL Gatter konnen bis zu 10 digitale Gatter oder Gerate mit gleichem Lastverhalten an ihren Ausgangen ansteuern Daher hat ein typisches TTL Gatter einen Fan Out von 10 Diese Werte sind abhangig von den Logikfamilien und von den einzelnen Bauelementtypen einer Logikfamilie Bei Uberschreitung des maximalen Fan Outs kann die sehr niedrige Ausgangsimpedanz im Zusammenhang mit dem Pull Down Widerstand den High Zustand der logischen Signale nicht mehr erreichen Dadurch konnen nachfolgende Gerate Gatter die ankommenden Signale aus dem Ausgang nicht mehr richtig auswerten Dies kann man durch Zwischenschalten eines zusatzlichen Treiber Bauelements umgehen Berechnung Bearbeiten Das Fan Out wird aus dem Verhaltnis der Ausgangsstromstarke I o u t displaystyle I mathrm out nbsp und der Eingangsstromstarke I i n displaystyle I mathrm in nbsp berechnet So ergibt der abgerundete Wert des Quotienten von I o u t displaystyle I mathrm out nbsp dividiert durch I i n displaystyle I mathrm in nbsp das Fan Out Fan Out I o u t I i n floor I o u t I i n displaystyle text Fan Out left lfloor frac I mathrm out I mathrm in right rfloor text floor left frac I mathrm out I mathrm in right nbsp Anmerkung displaystyle lfloor rfloor nbsp ist eine Gaussklammer und bedeutet dass bis zur nachsten kleineren ganzen Zahl abgerundet wird Uberschreitung des Fan Outs Bearbeiten Betrachten wir den Fall wenn der maximal zulassige Fan Out eines Bauelements uberschritten wird Jedes digitale Bauelement besitzt eine maximale Stromtreiberfahigkeit am Ausgang fur einen L Pegel der Ausgang wird gegen Masse geschaltet und fur einen H Pegel der Ausgang wird gegen die Versorgungsspannung geschaltet Wird der Maximalstrom am Ausgang des sendenden Bauelements uberschritten kann es zur Stromuberlastung und im schlimmsten Fall zur Zerstorung des Bauelements kommen Sofern es aber nicht zur Beschadigung des Bauelements kommt hat eine Uberlastung aber doch Ruckwirkungen auf das Schaltverhalten des Bauelements Bei einer Uberlastung eines Bauelements kann es zu Anderungen beim Logikpegel kommen Betrachten wir beispielsweise den Spannungsbereich fur einen L Pegel eines Bauelements Wenn das Bauelement ein L Signal sendet liegt beispielsweise am Ausgang eine Spannung im Bereich zwischen 0 V und 0 8 V an Bei Uberlastung kann ein Ausgangspegel anliegen der grosser als der Maximalwert von 0 8 V ist Bei nachfolgenden Bauelementen besteht das Risiko dass dieser uberhohte Spannungspegel im nicht definierten Eingangsspannungsbereich liegt Beim H Pegel kann der gleiche Fall auftreten Fur den H Pegel wird beispielsweise ein Spannungsbereich von 2 4 V bis 5 0 V angegeben Bei Uberlastung kann der tatsachliche Ausgangsspannungswert unterhalb der 2 4 V liegen was ebenfalls beim Empfangerbauelement im nicht definierten Eingangsspannungsbereich liegen kann und somit Storungen zur Folge haben kann Als weitere Folge davon kann es zu einem sehr langsamen Spannungsanstieg kommen was sich in einer schlechten Flankensteilheit aussert Eine unzureichende Flankensteilheit des ubertragenen Signals kann beim Empfanger ebenfalls zu Storungen fuhren da beim Schaltvorgang der nicht definierte Eingangsspannungsbereich des nachfolgenden Bauelements zu langsam durchschritten wird Uberdimensionierter Fan Out Bearbeiten Betrachten wir den zweiten Fall bei dem der Fan Out um ein Vielfaches uber dem benotigten Fan Out liegt Sehr treiberstarke Bauelemente mit einem grossen Fan Out besitzen meist eine hohe Stromtreiberfahigkeit Dies hat auf die Signalpegel besondere Vorteile denn bei diesen Bauelementen liegt der tatsachliche Ausgangsspannungswert beim L Pegel meist an der unteren Definitionsgrenze von 0 0 V und beim H Pegel meist an der oberen Definitionsgrenze in Hohe der Versorgungsspannung analog zu obigen Beispiel meist geringfugig unterhalb 5 0 V Fur die absoluten Spannungspegel wirkt sich das positiv aus Weiterhin kommt es bei diesem Anwendungsfall meist auch zu sehr schnellen Umschaltvorgangen was sich in einer sehr hohen Flankensteilheit niederschlagt Aufgrund dieser sehr schnellen Transienten kann es zur Abstrahlung von Storsignalen fehlende Elektromagnetische Vertraglichkeit kommen Weiterhin kann es bei den Ausgangssignalen zu Einschwingvorgangen kommen Bedingt durch die Aufbautechnik der Schaltung meist in Form von Leiterplatten kommen diese parasitaren Einflussgrossen Kondensatoren und Spulen bei schnellen Umschaltvorgangen verstarkt zur Wirkung und verursachen Storungen Fan In BearbeitenAm Eingang eines Logikbauelements fliesst wie oben beschrieben bei einem H Pegel Strom hinein und bei einem L Pegel Strom heraus Je nach Bauart eines Bauelements konnen diese Strome unterschiedlich sein Zur Standardisierung dieser Strome gibt es den Fan In Dieser gibt an wie gross der tatsachliche Strom eines konkreten Bauelements gegenuber einem standardisierten Vergleichsbauelement der gleichen Familie ist Bei einem standardisierten Bauelement der Logikfamilie betragt der Fan In 1 Ist fur eine Chipfamilie z B Transistor Transistor Logik der Fan In fur alle Bauelementtypen gleich so kann jedes Bauelement mit einem Fan In Eingangslastfaktor von 1 angenommen werden Bauelemente der betrachteten Logikfamilie welche bauartbedingt beispielsweise die doppelten Eingangsstrome besitzen haben einen Fan In von 2 bezogen auf das standardisierte Bauelement der Logikfamilie Bei der Berechnung des Lastverhaltens am Ausgang des vorgeschalteten Treiberbauelements muss diese doppelte Strombelastung berucksichtigt werden 1 Bauelemente mit einem hohen Fan In haben hohere Eingangsstrome zur Folge Dadurch kommt es zu langsameren Umschaltvorgangen und zu einer starkeren Belastung des sendenden Bauelements Weiterhin wird hierdurch der Spannungswert fur einen H Pegel reduziert wahrend der Spannungswert fur einen L Pegel angehoben wird Im Extremfall kann der Spannungspegel im nicht definierten Eingangsspannungsbereich liegen Literatur BearbeitenKlaus Beuth Digitaltechnik 10 Auflage Vogel 1998 ISBN 3 8023 1755 6 Einzelnachweise Bearbeiten Klaus Beuth Digitaltechnik 10 Auflage Vogel Verlag 1998 S 122 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fan Out amp oldid 234568675