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Fallada Letztes Kapitel ist ein deutscher Spielfilm aus dem DEFA Studio fur Spielfilme von Roland Graf aus dem Jahr 1988 nach Motiven der Biografie Leben und Tode des Hans Fallada von Tom Crepon aus dem Jahr 1978 FilmTitel Fallada Letztes KapitelProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1988Lange 101 MinutenStabRegie Roland GrafDrehbuch Helga SchutzProduktion DEFA KAG Roter Kreis Musik Robert StolzJean SibeliusKamera Roland DresselSchnitt Monika SchindlerBesetzungJorg Gudzuhn Hans Fallada Jutta Wachowiak Anna seine Frau Katrin Sass Ursula Losch Corinna Harfouch Else Marie Bukonje Ulrike Krumbiegel Anneliese Marga Legal Falladas Mutter Hermann Beyer Abteilungsleiter Carl Heinz Choynski Wachter Paselk Werner Dissel Doktor Werner Godemann Gendarm Peter Mario Grau Journalist Aleksej Jakubow Kleiner Offizier Werner Kos Fotograf Joachim Latsch August Viktor Mihailov Sowjetischer Offizier Josif Ryklin Kommandant Herbert Sand Siegfried Keller Aleksandr Voevodin Pereswotow Michael Rausavy Junger Fallada Christine Poisl Annas Schwester Ulrike Stanelle Annas Schwester Franziska Gloss Ebermann Annas Nichte Hanneliese Shantin Frau Pourlage Werner Kanitz Matej Klaus Tilsner Georg Schafer Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion und Veroffentlichung 3 Kritik 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenHans Fallada fahrt 1937 mit seiner Frau Anna in ein Berliner Filmstudio wo ihm Ausschnitte einer Dokumentation uber einen Werksbesitzer gezeigt werden Uber diesen Mann soll er ein Szenarium fur einen Film schreiben wofur ihm 20 000 Mark die er dringend benotigt in Aussicht gestellt werden Da er nicht so vorankommt wie er mochte wird ihm aus Berlin Else Marie Bukonje zur Unterstutzung bei den Schreibarbeiten in Carwitz zur Verfugung gestellt Seine Versuche ihr korperlich naher zu kommen schlagen fehl Als er sie nach der Ablehnung seines Manuskripts in ihrer Berliner Wohnung besucht ergreift sie diesmal die Initiative und so kommen beide doch noch ins Bett Seine Frau Anna betreut ihn in diesen Zeiten tiefster Depressionen ertragt seine Aggressionen Eines Tages steht ein Polizist vor der Haustur und wunscht Hans Fallada zu sprechen Er hat den Auftrag Fallada zu uberprufen da die Vermutung naheliegt dass dieser wieder Rauschgift zu sich nimmt Anna sucht ihn und findet ihn im Zimmer des Hausmadchens Anneliese wie er sich gerade wieder anzieht Den Polizisten kann er zu dieser Zeit nur alkohol und tablettenabhangig von seiner Unschuld uberzeugen seiner Frau wirft er vor ihn angezeigt zu haben Anna macht ihm aber klar dass die Anzeige von Else Marie Bukonje kommt Diese ist Bestandteil einer Intrige die im Reichsministerium fur Volksaufklarung und Propaganda gegen ihn initiiert wird um ihn zur Mitarbeit im Interesse des Nationalsozialismus zu uberzeugen Fallada bekommt eine Kommandierung zum Reichsarbeitsdienst nach Sudfrankreich woruber er eine Reportage schreiben will Nach seiner Ruckkehr soll er im Auftrag des Ministeriums einen antijudischen Roman schreiben wovon ihn Frau Bukonje zu uberzeugen versucht Hans Fallada der zu dieser Zeit nur noch Schmarrn schreibt die keiner lesen will ist an diesen Stoff aber nicht heranzukriegen Ausserdem verhindert ein langerer Aufenthalt in einem Sanatorium in welches er wegen seiner Alkohol und Tablettensucht eingewiesen wird ein produktives Arbeiten Nach der Entlassung aus dem Heim findet er in seinem Haus in Carwitz einen Teil der Verwandtschaft seiner Frau und seine Mutter vor Sie sind vor den Folgen des fortgeschrittenen Krieges in den grosseren Orten Deutschlands fort in diesen kleinen Ort gefluchtet Als er den vollen Tisch sieht verschwindet er gleich wieder in die Gaststatte des Ortes Hier lernt er die Berliner Fabrikantenwitwe Ursula Losch kennen die mit ihrer kleinen Tochter ebenfalls in dem kleinen Ort Zuflucht gesucht hat Bei ihr bleibt er gleich die ganze Nacht als er gegen Mittag betrunken nach Hause kommt eroffnet ihm seine Frau dass sie sich scheiden lassen wird Als er betrunken ein paar Sachen aus seinem Haus holen will darunter auch sein Gewehr beginnt er auf das Haus zu schiessen und zielt auch direkt auf seine geschiedene Frau Nur seiner Trunkenheit ist es zu verdanken dass er sie nicht trifft Anna kann ihn uberwaltigen und schmeisst das Gewehr in den See Fur diese Schusse muss Fallada ins Gefangnis er beantragt eine Schreiberlaubnis welche ihm fur das Schreiben des Romans uber Juden den er fur das Propagandaministerium schreiben soll genehmigt wird Tatsachlich hat er zwischen den Zeilen das Manuskript fur sein beruhmtes Buch Der Trinker geschrieben Nach seiner Entlassung zieht er wieder zu der schonen jungen Ursula die Liebe zu ihr gibt ihm neue Kraft die jedoch nicht bestandig sein wird Sie ist Morphinistin und zieht ihn noch weiter in den Abgrund Nach Ende des Krieges setzt ihn die Rote Armee in Feldberg als Burgermeister ein Fallada nimmt die Aufgabe sehr ernst und versucht Recht und Ordnung durchzusetzen doch er scheitert an den ungewohnten Anforderungen und zieht mit seiner neuen Ehefrau Ursula nach Berlin wo seine Abhangigkeit von den Drogen immer starker wird Er erhalt aber die Unterstutzung des Dichters Johannes R Becher dessen Nachbar er ist er beginnt wieder zu schreiben So kann er sein Buch Der Trinker fertigstellen wahrend seine Frau Geld fur die Drogen durch den Verkauf von Antiquitaten beschafft Einen Ruckschlag bekommt er als er einen offenen Brief in einer Zeitung zu lesen bekommt in dem Else Marie Bukonje die Frage nach dem echten Fallada stellt Ein Verlag uberzeugt ihn naturlich mit einer Vorauszahlung den von ihm angedachten Roman Jeder stirbt fur sich allein zu schreiben Doch korperlich ist er am Ende und bricht wahrend einer Lesung im Rundfunk zusammen wird in ein Krankenhaus eingeliefert wo er im Februar 1947 im Alter von 53 Jahren stirbt Produktion und Veroffentlichung BearbeitenFallada Letztes Kapitel wurde von der Kunstlerischen Arbeitsgruppe Roter Kreis auf ORWO Color gedreht und hatte seine Premiere als Eroffnungsfilm des Nationalen Spielfilmfestivals der DDR am 11 Mai 1988 im Karl Marx Stadter Kino Luxor Palast 1 Der Anlauf in den Kinos der Bundesrepublik war am 21 September 1989 Im Fernsehen der DDR wurde der Film das erste Mal am 21 September 1990 im 2 Programm gezeigt Fur das Szenarium waren Roland Graf und Helga Schutz verantwortlich und die Dramaturgie lag in den Handen von Christel Graf Kritik BearbeitenDie Kritik von Helmut Ullrich in der Neuen Zeit 2 legt sich fest Eine erschutternde Hommage fur diesen grossen Schriftsteller Und ein Film von hohen Kunstqualitaten Dramaturgisch ausgefeilt Vorzuglich fotografiert von Roland Dressel Emotional bewegend Im Neuen Deutschland meinte Horst Knietzsch 3 Bei aller Hochachtung vor diesem Werk vielleicht dem reifsten des Regisseurs ein kritischer Rest bleibt uber den aber letztlich der Zuschauer entscheiden wird Vertiefte Anteilnahme am Besonderen dieses menschlichen Schicksals am Bedruckenden mit Blick auf seine Zeit wird vielleicht nur der der um Falladas Lebensleistung weiss In der Berliner Zeitung 4 schrieb Detlef Friedrich Von mitreissenden Schauspielern wird das Fallada Leben in schlimmer Zeit und die vergebliche Hoffnung auf ihn nach dem Kriege atemberaubend geboten Das Filmkritiker Modewort Schauspielerfilm hier gehort es hin Das Lexikon des internationalen Films schreibt dass der Film als psychologische Studie eines zwischen Depression und Aggression sich vollziehenden Personlichkeitszerfalls uberzeugender wirkt denn als kritisches Zeitbild in poetisch dokumentarischer Form 5 Auszeichnungen Bearbeiten1988 5 Nationales Spielfilmfestival der DDR Karl Marx Stadt Grosser Preis fur den Film als Gesamtwerk 1988 5 Nationales Spielfilmfestival der DDR Karl Marx Stadt Preis fur Kamera 1988 5 Nationales Spielfilmfestival der DDR Karl Marx Stadt Preis fur die beste mannliche Hauptrolle an Jorg Gudzuhn 1988 Staatliches Pradikat Besonders wertvoll 6 1989 Internationales Filmfestival Chicago USA Silberner Hugo fur besten Darsteller an Jorg Gudzuhn 1989 Kritikerpreis Die grosse Klappe der Sektion Theorie und Kritik des Verbandes der Film und Fernsehschaffenden der DDR Bester mannlicher Darsteller 1988 Jorg GudzuhnLiteratur BearbeitenFrank Burkhard Habel Das grosse Lexikon der DEFA Spielfilme Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 349 7 S 163 bis 164 Fallada Letztes Kapitel In Ingrid Poss Peter Warneke Hrsg Spur der Filme Christoph Links Verlag 2006 ISBN 978 3 86153 401 3 S 431 bis 435 Weblinks BearbeitenFallada Letztes Kapitel in der Internet Movie Database englisch Fallada Letztes Kapitel bei filmportal de Fallada Letztes Kapitel bei der DEFA Stiftung Film des Monats Fallada Letztes Kapitel Filmvorstellung der DEFA StiftungEinzelnachweise Bearbeiten Berliner Zeitung vom 12 Mai 1988 S 1 Neue Zeit vom 12 Mai 1988 S 4 Neues Deutschland vom 21 Mai 1988 S 4 Berliner Zeitung vom 25 Mai 1988 S 7 Fallada Letztes Kapitel In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 10 Dezember 2017 Berliner Zeitung vom 22 Dezember 1988 S 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fallada Letztes Kapitel amp oldid 236566024