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Das ehemalige Hotel Furstenhof ist ein Buro und Geschaftshaus im Kolner Stadtteil Altstadt Nord Durch seine Lage unmittelbar gegenuber dem Dom zahlt das auf dem Eckgrundstuck Marzellenstrasse 2 8 Trankgasse stehende Gebaude zu den bekanntesten Profanbauwerken in Koln Es entstand in den Jahren 1911 und 1912 nach einem Entwurf des Kolner Architekten Carl Moritz Hotel Furstenhof 1911 Westseite 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBis zu der Errichtung des Furstenhofs befanden sich auf dessen Baugrund vier bzw zuletzt drei Gebaude Erst 1888 war auf dem Eckgrundstuck Marzellenstrasse 2 4 nach einem Entwurf des Architekten und Stadtverordneten Heinrich Nagelschmidt und im Auftrag der in Mungersdorf ansassigen Brauerei Schmitz das Hotel Englischer Hof errichtet worden Dessen Lokal war anfangs auch gut besucht doch entsprach es schon nach kurzer Zeit nicht mehr den veranderten Erwartungen Diese waren durch die zahlreichen Hotelneubauten im Umfeld um die Jahrhundertwende stark gestiegen Dom Hotel Kolner Hof Hotel Ernst Excelsior und andere Das Haus Marzellenstrasse 6 beherbergte seit Jahrzehnten eine Destillerie das benachbarte Haus 4 eine Metzgerei Bereits vor dem Jahr 1900 gelangten die beiden Grundstucke Marzellenstrasse 2 4 und 6 in das Eigentum der neu gegrundeten Hotel G m b H Nachdem diese auch das anschliessende Grundstuck Marzellenstrasse 8 in ihren Besitz bringen konnte begannen langwierige Verhandlungen um die Neubebauung des Gesamtareals Der Regierungsprasident erteilte die Genehmigung letztlich nach Vorliegen eines Gutachtens des Dombaumeisters Bernhard Hertel Dieser hatte die Projektierung von Carl Moritz insbesondere hinsichtlich der Fragen beurteilt inwieweit der Neubau der Wurde des Domes als auch der kunstlerisch einheitlichen Gestaltung des Domplatzes Rechnung trage Hertel berucksichtigte bei der Prufung besonders die Frage des freien Strassenblicks auf den Dom Dieser war aus der Marzellenstrasse schon durch deren Verbreiterung deutlich verbessert worden es galt jedoch zu verhindern dass Neubauten eine zu grosse Hohe erreichten Wahrend die Fassade an der Trankgasse bedingt durch eine architektonische Anpassung an das kurz zuvor vollendete Hotel Ernst Excelsior funfgeschossig ausfiel fuhrte man das oberste Geschoss in der Marzellenstrasse nicht geschlossen durch sondern liess es im hinteren Teil nach innen verspringen Das Erdgeschoss nahm von Beginn an Ladenlokale auf Daruber befand sich ein Cafe aus dem ein hervorragender freier Blick auf den Dom moglich war In den drei Obergeschossen waren zu Beginn uber 40 Hotelzimmer mit acht Badern und Nebenraumen 1 Die Wande des am 20 Dezember 1911 eroffneten Cafes waren in zartem Gelb gehalten wovon sich die dunkle Moblierung in Mahagoni angenehm abhob Die Belichtung erfolgte durch kostbare kunstlerisch ausgefuhrte Beleuchtungskorper Nach einem Zeitungsartikel konnte sich die Lokalitat mit den feinsten Adressen anderer Grossstadte messen 2 Im Jahr 1936 wechselte das Etablissement in das Eigentum der Aktiengesellschaft Schwabenbrau in Dusseldorf In einer viermonatigen Umbauphase nach einem Entwurf und unter Leitung des Dusseldorfer Architekten Ernst Huhn wurde das Hotel in allen Geschossen umgestaltet Mangel im organisatorischen Aufbau des Hausinneren galt es ebenso zu beheben wie dem Cafe zu den Besucherzahlen zu verhelfen die bei seiner Lage zu erwarten waren Vielleicht lag es daran dass der Kolner um zu seinem Schoppen oder seiner Tasse Kaffee zu gelangen ungern Treppen steigt der Fremde aber den Weg nicht fand Im Zuge des Umbaus wurden zunachst die Ladenlokale im Erdgeschoss und die Treppe von dort hinauf zum Cafe entfernt Das Erdgeschoss nahm nun die Schenke Zur Pauluswache und daruber hinaus ein Restaurant auf das nachmittags als Cafe genutzt werden konnte Die Schenke war sowohl von der Marzellenstrasse als auch vom Restaurant aus erreichbar Zum ersten Obergeschoss wurde ein neues Treppenhaus eingebaut statt des allgemein offenen Cafes inmitten des Hotelbetriebs diente es jetzt ausschliesslich den Hotelgasten Fruhstuckszimmer Gesellschaftsraum usw Daruber lagen in den drei Obergeschossen und der Mansarde 62 Gastezimmer mit insgesamt 85 Betten Restaurant und Cafe im Erdgeschoss wurden mit Wandbildern der Maler Hans Kirchner Koln und Kuppers Dusseldorf mit Motiven aus der Kolner Geschichte und Sage ausgestaltet Die schmiedeeisernen Leuchten fertigte der Kunstschmied Heinrich Hecker der auch in der Schenke Zur Pauluswache mehrere Innendetails ausfuhrte 3 Am Ende des Zweiten Weltkriegs war das Hotel Furstenhof nur verhaltnismassig gering beschadigt Eine erste umfassende Wiederherstellung erfolgte 1946 1947 unter der Leitung des Architekten Josef Kogl 1890 1968 fur die nunmehrige Eigentumerin die Erste Allgemeine Unfall und Schadens Versicherungs Gesellschaft in Munchen Im Jahr 1966 jedoch kam es zur Schliessung des Hotels Wahrend die Obergeschosse zu Burozwecken umgenutzt wurden und im ersten Obergeschoss wechselnde Restaurants Aufnahme fanden wurde das Erdgeschoss einschliesslich des Untergeschosses zu einem Verkaufssalon der Volkswagen Generalvertretung Fleischhauer umgestaltet Die Ausstellungsflache bot Platz fur 15 Automobile vor den Schaufenstern wurden 52 m der Gehwegflache mit einer elektrischen Fussbodenheizung versehen um im Winter diesen frei von Schnee und Glatteis zu halten Die im November 1967 abgeschlossenen 18 monatigen Umbauarbeiten fur Fleischhauer erfolgten nach Entwurfen des Kolner Architekten Hans Schilling dem bei den Gesamtumbauarbeiten weitere Architekten zur Seite standen 4 1973 verliess Fleischhauer den Furstenhof Seit Mitte der 1970er Jahre befindet sich dort eine der ersten McDonald s Filialen Kolns Architektur BearbeitenDas funfgeschossige Gebaude von 3 Achsen an der Trankgasse und 7 Achsen an der Marzellenstrasse stellt stilistisch eine fur Moritz nicht untypische Weiterentwicklung dar die in einer klassizistisch barocken Tradition steht In der Auspragung bilden jeweils das erste und zweite sowie das dritte und vierte Obergeschoss eine Einheit Das erste und zweite Obergeschoss findet eine besondere Betonung durch seine flachen wellenformigen Rundungen die zudem figural ausgeschmuckt sind Nach oben sind sie zum dritten Obergeschoss durch eine umlaufende steinerne Balustrade abgetrennt Das Erdgeschoss wurde nach dem Zweiten Weltkrieg mehrfach umgestaltet Ebenso fand das ursprungliche hohe Mansarddach nach 1945 nur eine Wiederherstellung in vereinfachter Form Am Schnittpunkt der beiden Strassen findet sich auf Hohe des zweiten Obergeschosses eine sitzende bartige Figur darunter der Schriftzug Furstenhof Die Eintragung des Furstenhof in die Denkmalliste der Stadt Koln erfolgte am 4 Juni 1987 Denkmal Nr 4167 Literatur BearbeitenWolfram Hagspiel Koln Marienburg Bauten und Architekten eines Villenvororts Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 8 2 Bande J P Bachem Verlag Koln 1996 ISBN 3 7616 1147 1 Band 2 S 892 895 Erwahnung des Fustenhofs in der Werkliste Carl Moritz Weblinks BearbeitenText der Unterschutzstellung des Stadtkonservators Koln zum Furstenhof Memento vom 4 Januar 2017 im Internet Archive abgerufen am 21 April 2013 Einzelnachweise Bearbeiten Aus der Umgebung des Domes In Stadtanzeiger Nr 181IV vom 22 April 1911 Ein neues Cafe In Kolner Tageblatt Nr 585 vom 21 Dezember 1911 Koln um ein gutes Hotel reicher Gelungener Umbau von Hotel und Gaststatte Furstenhof In Westdeutscher Beobachter Nr 36 vom 20 Januar 1937 VW Verkaufssalon auch am Dom An kalten Tagen Bodenheizung fur den Burgersteig In Kolnische Rundschau vom 30 November 1967 50 941954 6 956194 Koordinaten 50 56 31 N 6 57 22 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Furstenhof Koln amp oldid 208222251