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Das Furstengrab vom Ailenberg ist ein alamannisches Mannergrab aus der zweiten Halfte des 5 Jahrhunderts Aufgrund der wertvollen Grabbeigaben wird der Bestattete der alamannischen Fuhrungsschicht zugeordnet 1 Archaologische Funde in der Mitte des 19 Jahrhunderts aus Wurttemberg Die Objekte 1 bis 7 stammen vom AilenbergAilenberg mit Melacturm auf einer Postkarte von 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Fundort 2 Fund 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFundort BearbeitenDer Ailenberg fruher Olberg oder Ohlenberg genannt liegt zwischen Oberturkheim und Rudern Er ist eine Bergzunge die markant in das Neckartal hineinragt Am hochsten Punkt des Berges fand im Jahr 1857 der Weingartner Karl Kopp aus Rudern ein Grab als er Erde an einem Steinbruchrand abtrug Der Fundort lag nach damaliger Aussage ungefahr 50 Schritte nordostlich vom Melacturm Uber den Esslinger Schultheiss Marchthaler informierte man den Wurttembergischen Alterthumsverein der wiederum Karl Eduard Paulus mit der Recherche beauftragte Dieser erstellte einen fur die damalige Zeit vorbildlichen Bericht in den Jahresheften seines Vereins 2 Die Entfernungsangabe wird neuerdings bestritten da der Steinbruch laut den alten Flurkarten ungefahr 125 m entfernt liegt 3 Fund BearbeitenDie Grabgrube war 0 9 m breit und 1 2 m in den Keupermergel eingetieft Daruber war eine 1 3 m dicke Schuttschicht mit prahistorischen Fragmenten aus Ziegeln Backsteinen und Gefassen Das Ganze bedeckte eine 1 8 m dicke Humusschicht die in spaterer Zeit fur den Weinanbau aufgeschuttet wurde Paulus war fur seine Notizen auf die Erzahlung des Finders und eines Gerichtsnotars angewiesen da man das Grab ausgeraumt hatte Es zeichnete sich nur die Hohlung ab in der sich der Schadel befand Paulus schrieb Nach eigener Anschauung lag der Verstorbene mit dem Gesicht gegen Osten gekehrt Laut dem damaligen Esslinger Oberamtsarzt Kapf handelte es sich um einen kraftig gebauten Mann der etwa 30 Jahre alt war An der Seite des Mannes auf welcher ist nicht mehr bekannt befanden sich eine Spatha sowie Beinplatten eines Reflexbogens und auf der gegenuberliegenden Seite ein schmaler Langsax mit einem Bundel dreiflugeliger Pfeilspitzen In der Huftgegend lagen eine goldene Gurtelschnalle sowie eine Goldblechtulle Die ursprungliche Lage von zwei Goldnieten einer Bronzeschnalle einem eisernen Beschlag in Form einer Tulpe und mehreren silbernen und eisernen Bruchstucken war nicht mehr feststellbar Einige Fundstucke gingen bis in die 1930er Jahre verloren den Zweiten Weltkrieg uberstanden nur die Goldgegenstande 4 Hauptsachlich durch die prachtige Gurtelschnalle mit Granateinlagen wird der Bestattete als Teil der alamannischen Fuhrungsschicht gesehen Der Ursprungsort der eingearbeiteten Almandine wurde als im weitesten Sinn indisch begutachtet 5 Ahnliche Fundstucke gibt es nur in den sogenannten Furstengrabern von Apahida in Rumanien und dem Grab von Childerich I in Tournai Die Goldblechtulle mit geometrischen Verzierungen wird als Griffhulle der schmalen Langsax zugerechnet Sah man fruher noch solchen Schmuck und Bewaffnung im Zusammenhang mit dem Einfluss hunnischer Reiternomaden so setzt sich inzwischen die Erkenntnis durch dass hier byzantinische Einflusse vorliegen 6 Schon im Jahr 1846 fand man in der Nahe ein Grab ohne Beigaben Ob ein Zusammenhang besteht kann nicht gesagt werden Siehe auch BearbeitenGoldgriffspathaLiteratur BearbeitenKarl Eduard Paulus Funde aus deutschen Grabern In Jahreshefte des Wirtenbergischen Alterthums Vereins Band 1 Heft 11 Stuttgart 1844 1869 Digitalisat Rainer Christlein Waffen aus dem volkerwanderungszeitlichen Grabfund von Esslingen Rudern In Germania 50 1972 S 259 263 Dieter Quast Rudern In Johannes Hoops Heinrich Beck Dieter Geuenich Hrsg Reallexikon der germanischen Altertumskunde 2 Auflage Bd 25 Verlag Walter de Gruyter Berlin New York 2003 ISBN 978 3 11 017733 6 S 416 417 Christoph Engels Grabungen im Papier Archivalien und Akten zum fruhmerowingerzeitlichen Grab von Rudern Stadt Esslingen am Neckar 150 Jahre nach seiner Entdeckung In Archaologisches Korrespondenzblatt vol 37 2007 S 569 583Weblinks BearbeitenLandesmuseum WurttembergEinzelnachweise Bearbeiten Dieter Quast Rudern In Johannes Hoops Heinrich Beck Dieter Geuenich Hrsg Reallexikon der germanischen Altertumskunde 2 Auflage Bd 25 Verlag Walter de Gruyter Berlin New York 2003 S 416 Rainer Christlein Waffen aus dem volkerwanderungszeitlichen Grabfund von Esslingen Rudern In Germania 50 1972 S 259 Christoph Engels Grabungen im Papier Archivalien und Akten zum fruhmerowingerzeitlichen Grab von Rudern Stadt Esslingen am Neckar 150 Jahre nach seiner Entdeckung In Archaologisches Korrespondenzblatt vol 37 2007 S 570 Rainer Christlein Waffen aus dem volkerwanderungszeitlichen Grabfund von Esslingen Rudern In Germania 50 1972 S 260 Christoph Engels Grabungen im Papier Archivalien und Akten zum fruhmerowingerzeitlichen Grab von Rudern Stadt Esslingen am Neckar 150 Jahre nach seiner Entdeckung In Archaologisches Korrespondenzblatt vol 37 2007 S 573 576 Dieter Quast Rudern In Johannes Hoops Heinrich Beck Dieter Geuenich Hrsg Reallexikon der germanischen Altertumskunde 2 Auflage Bd 25 Verlag Walter de Gruyter Berlin New York 2003 S 417 48 7632 9 2762 Koordinaten 48 45 47 5 N 9 16 34 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Furstengrab vom Ailenberg amp oldid 226648715