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Exodus Warum wir Einwanderung neu regeln mussen englisch Exodus How Migration is Changing Our World ist ein 2014 erschienenes Buch des britischen Okonomen Paul Collier die britische Originalausgabe erschien 2013 unter dem Titel Exodus Immigration and Multiculturalism in the 21st Century Es behandelt die wirtschaftlichen und sozialen Folgen von Migration Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 1 1 Die Fragen und der Prozess 1 1 1 Das Migrationstabu 1 1 2 Warum die Migration zunimmt 1 2 Die Aufnahmegesellschaften Begrussung oder Abwehr 1 2 1 Die sozialen Folgen 1 2 2 Die wirtschaftlichen Folgen 1 2 3 Die falsche Einwanderungspolitik 1 3 Migranten Klagen oder Dankbarkeit 1 3 1 Einwanderer die Gewinner der Migration 1 3 2 Einwanderer die Verlierer der Migration 1 4 Die Zuruckgebliebenen 1 4 1 Die politischen Folgen 1 4 2 Die wirtschaftlichen Folgen 1 4 3 In der Heimat geblieben und abgehangt 1 5 Eine neue Einwanderungspolitik 1 5 1 Nationen und Nationalismus 1 5 2 Eine den Aufgaben gewachsene Einwanderungspolitik 1 5 2 1 Obergrenzen 1 5 2 2 Auswahl 1 5 2 3 Integration 1 5 2 4 Die Legalisierung illegaler Einwanderung 2 RezeptionInhalt BearbeitenDas Buch ist in einen Prolog und funf Teile gegliedert Im Prolog erzahlt Collier von seinem Grossvater Karl Hellenschmidt der aus Ernsbach nach Bradford auswanderte und seinem Vater Karl Hellenschmidt jr der seinen Namen in Charles Collier anderte Im ersten Teil wird das Migrationstabu erlautert und aufgezeigt warum die Migration zunimmt Die drei folgenden Teile beleuchten die Migration aus der Sicht der Aufnahmegesellschaften der Migranten selbst und aus der Sicht der Herkunftslander Der letzte Teil enthalt eine Diskussion der Begriffe Nation und Nationalismus und stellt Vorschlage fur eine bessere Einwanderungspolitik bereit Die Fragen und der Prozess Bearbeiten Das Migrationstabu Bearbeiten Collier sieht die Migration armer Menschen in reiche Lander als ein mit vergifteten Assoziationen uberladenes Problem S 17 Er beleuchtet die grossen Unterschiede in der Migrationspolitik der reichen Lander die zwischen fast volliger Abschottung und einem Auslanderanteil von 95 schwanken und die sich bei der Auswahl der Einwanderer und bei den Rechten und Pflichten fur Einwanderer stark unterscheiden Collier vermutet dass diese Unterschiede nicht auf unterschiedliche Gegebenheiten sondern auf emotionale Reaktionen und Unwissenheit zuruckzufuhren sind Weiter beschreibt er wie Werte das Denken beeinflussen und welchen Zweck Tabus haben In seinem Buch will er den Leser uber dessen werteorientierte vorschnelle Urteile hinausfuhren S 20 Fur Collier ist es wichtig zwischen der moralischen Pflicht den Armen zu helfen und der freien Bewegung zwischen den Landern zu unterscheiden Er erlautert woher die Abscheu vor dem Nationalismus stammt und geht auf dessen Gefahren ein Fur ihn hat ein starkes Nationalgefuhl grosse Vorteile wie die Starkung der Fahigkeit zur Kooperation und der Erleichterung der Umverteilung von Reich zu Arm Aus seiner Sicht ist es nicht mehr notig die nationale Identitat abzulegen um sich gegen das Ubel des Nationalismus zu schutzen S 25 Collier stellt klar dass sich jeder Widerstand gegen die Einwanderung in gefahrlicher Nahe zum Rassismus befindet ist aber uberzeugt davon dass eine Trennung der Begriffe Rasse Armut und Kultur heutzutage moglich ist S 27 Warum die Migration zunimmt Bearbeiten Collier beschreibt die grossen Einkommensunterschiede zwischen den reichen und armen Landern und erlautert weshalb die Einkommenskluft selbst bei hoheren Wachstumsraten in den Entwicklungslandern noch jahrzehntelang bestehen bleiben wird Er erklart worin Wissenschaftler bisher die Ursachen fur die grossen Einkommensunterschiede sahen und stellt dann seine eigenen Ansichten dar Dafur definiert er das Sozialmodell eines Landes als Kombination aus den politischen und okonomischen Institutionen den Narrativen die in der Gesellschaft vorherrschen den sozialen Normen z B zu Gewalt und Korruption den staatlichen und privaten Organisationen Seiner Ansicht nach haben alle entwickelten Lander gut funktionierende Sozialmodelle auch wenn sich diese teilweise stark unterscheiden Laut Collier fliehen Migranten meist aus Landern mit dysfunktionalen Sozialmodellen Er sieht die Gefahr dass die Migranten die schlecht funktionierenden Sozialmodelle ihrer Herkunftslander mit in die Einwanderungslander ubernehmen und schatzt deshalb den Multikulturalismus kritisch ein nbsp Migrationsfunktion und Diasporakurve mit stabilem GleichgewichtAls drei wichtige Antriebskrafte der Migration nennt er die Einkommenskluft zu den reichen Landern das Einkommensniveau in den Herkunftslandern da die Migration mit Kosten verbunden ist die nicht jeder aufbringen kann und die Grosse der Einwanderergemeinde in den Aufnahmelandern da eine grossere Gemeinde die Migrationskosten senkt Collier definiert als Absorptionsrate den Anteil einer Einwanderergemeinde der jahrlich aus ihr ausscheidet indem sie in der Aufnahmegesellschaft aufgeht Er stellt fest dass die Absorptionsrate geringer ist je grosser die Einwanderergemeinde ist da dann die Interaktionen mit den Einheimischen abnehmen Zur Verdeutlichung der Zusammenhange zwischen der Migrationsrate und der Grosse der Auslandsgemeinde fuhrt Collier ein Modell ein bei dem ausschliesslich Migrationsrate und Grosse der Auslandsgemeinde veranderlich sind alle anderen Faktoren werden als konstant angenommen Das dazugehorige Diagramm wird im Buch immer wieder verwendet Die Migrationsfunktion gibt den Sachverhalt wieder dass die Migration leichter wird je grosser die Auslandsgemeinde ist da dann die neuen Migranten von Mitgliedern der Auslandsgemeinde unterstutzt werden konnen nbsp Migrationsfunktion und Diasporakurve ohne GleichgewichtDie Diasporakurve stellt die Kombinationen von Migrationsrate und Grosse der Auslandsgemeinde dar bei der sich die Grosse der Auslandsgemeinde nicht andert Jeder Punkt der Gerade stellt also einen Zustand dar bei dem die Zugange zur Auslandsgemeinde durch neue Migranten und die Abgange durch Migranten die in der Aufnahmegesellschaft aufgehen gleich sind Der Schnittpunkt stellt ein stabiles Gleichgewicht dar Die Grosse der Auslandsgemeinde wird diesen Punkt anstreben Die folgende Grafik stellt den Fall dar in dem sich Migrationsfunktion und Diasporakurve nicht schneiden und sich somit kein stabiles Gleichgewicht zwischen Zuwanderung und Absorption einstellen wird Die Migration wurde in einem solchen Fall weiter zunehmen Aus seinen Uberlegungen zur Einkommenskluft und zur Vergrosserung der Migrationsrate zieht Collier den Schluss dass die Migration weiter zunehmen wird was er auch mit realen Daten belegen kann Er schreibt Wir erleben den Beginn eines Ungleichgewichts von enormem Ausmass S 57 Die Aufnahmegesellschaften Begrussung oder Abwehr Bearbeiten Dieser Teil beschaftigt sich mit den Folgen kunftiger Migration auf die Bevolkerung der Aufnahmegesellschaften Die sozialen Folgen Bearbeiten Collier legt dar wie wichtig das gegenseitige Vertrauen fur die Kooperation Bereitstellung offentlicher Guter soziale Transferleistungen in einer Gesellschaft ist Er benennt Untersuchungen die das unterschiedliche Vertrauensniveau in Gesellschaften und das Mitbringen der Moralvorstellungen der Migranten aus ihren Gesellschaften belegen Er schreibt Es gibt also wie unbequem dies auch sein mag erhebliche kulturelle Unterschiede die wichtige Aspekte des sozialen Verhaltens pragen und Migranten bringen ihre Kultur mit S 74 Dabei bezweifelt er dass es bereits zu Einschrankungen der Kooperation in den Aufnahmegesellschaften gekommen ist versucht aber von heute zu beobachtenden Beziehungen auf die moglichen Folgen eines fortgesetzten Anstiegs der Einwanderung zu schliessen S 75 Collier erlautert wie unterschiedlich Einwanderer und ihre Kinder die Normen der neuen Gesellschaft ubernehmen und geht auf die relativ schnelle Absorption von Migranten in den USA und die relativ langsame Absorption turkischer Einwanderer in Deutschland ein Er stellt die Ergebnisse des Sozialwissenschaftlers Robert Putnam vor der den Zusammenhang Einwandereranteil und Vertrauensniveau in einer US amerikanischen Stichprobe untersucht hat Putnams Ergebnisse fasst er so zusammen Je grosser der Einwandereranteil in einer Gemeinde desto geringer das Vertrauen zwischen Einwanderern und Einheimischen S 80 und auch innerhalb der Gruppen S 81 Er betont nochmals Es geht nicht darum die bisherige Migration zu verteufeln sondern darum die potentiellen Risiken einer weiteren deutlichen Vergrosserung der Diversitat zu erkennen S 82 Er sieht dabei Europa eher in Gefahr als die USA da der kulturelle Abstand zwischen Europaern und der Mehrzahl der Einwanderer nach Europa grosser sei Weiter betrachtet Collier die Bereitschaft zur Umverteilung und sieht auch sie durch hohere Migrationsraten bedroht Dazu fuhrt er Untersuchungen von Alberto Alesina und Edward Glaser an Als ausgezeichnete objektive Methode zur Messung des kulturellen Abstands S 83 sieht Collier den Sprachenstammbaum und beruft sich dabei auf Untersuchungen von Jose Garcia Montalvo und Marta Reynal Querol Collier vergleicht die Migrationsraten unter dem Aspekt des kulturellen Abstands Er geht davon aus dass die Absorptionsrate tendenziell niedriger ist wenn der Kulturabstand grosser ist und kommt zu dem uberraschenden Schluss dass die dauerhafte Migrationsrate umso grosser sein wird je grosser der Kulturabstand zwischen Herkunfts und Aufnahmeland ist S 98 Collier geht auf die Begriffe Emigrant und Siedler ein und erlautert die Unterschiede Er vergleicht die vier Moglichkeiten die ein Migrant im Umgang mit der einheimischen Kultur hat unter ethischen und sozialen Aspekten Assimilation und Vermischung sieht er positiv Separatismus und Siedlertum negativ Collier erlautert weiter wieso eine multikulturelle Politik einen negativen Einfluss auf die Integration der Migranten hat und beruft sich dabei unter anderem auf eine Arbeit von Ruud Koopmans Er sieht die kulturelle Vielfalt aber nicht grundsatzlich negativ sondern auch als Bereicherung Die wirtschaftlichen Folgen Bearbeiten Collier schreibt dass sich nach den Grundlehren der Okonomie die Einwanderung auf die reicheren Einheimischen positiv und auf die armeren negativ auswirken sollte Er zitiert aber Studien die belegen dass die Lohne der meisten Einheimischen als Folge bisheriger Migration stiegen im Niedriglohnsektor aber sanken Collier befurchtet aber dass bei weiterer Zunahme der Migration die Lohne der meisten Einheimischen sinken konnten Erheblicher als die Wirkung der Migration auf die Lohne ist fur Collier die Wirkung auf die Wohnsituation Besonders problematisch sieht er die Konkurrenz der Migranten und einheimischen Armen um Sozialwohnungen denn Migranten sind nicht nur arm sie konzentrieren sich auch in wenigen armen Vierteln S 122 Er diskutiert die Frage ob Einwanderer bei der Vergabe bevorzugt werden sollten oder nicht Einen ahnlichen Konflikt sieht Collier in der Konkurrenz zwischen Einwandererkindern und leistungsschwachen einheimischen Kindern um besondere Zuwendung in der Schule Auch die Konkurrenz um privaten Wohnraum sieht Collier problematisch und erlautert die Auswirkungen der Migration nach Grossbritannien auf die dortigen Immobilienpreise Collier erlautert das Fur und Wider von Gruppenrechten Einen langeren Abschnitt widmet Collier den besonderen Eigenschaften der Einwanderer Er setzt sich mit der Meinung auseinander dass Einwanderer besonders innovativ seien sieht es selber aber eher so dass die Erfahrung der Auswanderung die Menschen innovativ macht S 126 Er sieht es als Tatsache dass Einwanderer tendenziell Erfolg haben S 126 Dies ist fur ihn aber auch nicht ganz unproblematisch wenn sich dadurch Einheimische als chancenlos begreifen oder die Konkurrenz um die besten Ausbildungsplatze zu stark wird Das Vermogen der Einwanderer ist seiner Meinung nach meistens niedrig Er betrachtet aber auch den Fall der Einwanderung besonders reicher Migranten Als letzte besondere Eigenschaft behandelt er die Kriminalitat der Einwanderer wobei er anmerkt dass Daten dazu erstaunlich durftig S 130 sind Er vergleicht den Anteil der Auslander in den Haftanstalten mit dem Anteil der Auslander an der Bevolkerung und stellt fest dass Auslander in Gefangnissen in Europa uberreprasentiert und in den USA unterreprasentiert sind Es erlautert die moglichen Grunde dafur Collier setzt sich mit dem Argument auseinander dass Einwanderer zum Ausgleich der Alterung der Gesellschaft gebraucht werden Fur ihn ist die Idee nicht nachhaltig S 133 Er findet es besser das Renteneintrittsalter an die langere Lebenserwartung anzupassen Auch ist er davon uberzeugt dass die Einwanderer den Abhangigkeitsquotienten nicht verringern da Migranten uberdurchschnittlich viele Kinder bekommen und auch Verwandte nachholen Er stutzt sich dabei auf Daten aus Grossbritannien und auf Arbeiten von Torben Andersen Auch das Argument dass Migranten aufgrund eines Fachkraftemangels gebraucht werden sieht er kritisch Insbesondere sieht er die Ausbildung der einheimischen Arbeitskrafte gefahrdet weil die Unternehmen weniger dafur investieren mussten wenn sie auf ausgebildete Migranten zuruckgreifen konnen Collier erortert die Frage ob Einwanderung zur Auswanderung Einheimischer fuhren kann und bejaht diese Er vermutet dass die vermehrte Einwanderung in Boomjahren und die nicht in gleichem Masse erfolgende Ruckkehr in Rezessionsjahren zu einem solchen Effekt fuhren kann Collier erlautert den Begriff des Gastarbeiters und beschreibt die Situation in Dubai Er erortert den Vorschlag des Okonomen Alan Winters massive Gastarbeiterprogramme zu fordern halt dies selber aber fur unethisch Die falsche Einwanderungspolitik Bearbeiten Collier fasst seine bisherigen Gedanken zusammen und uberlegt wie man abschatzen kann was schwerer wiegt die okonomisch eher gunstigen Folgen und die grossere kulturelle Vielfalt oder die Nachteile durch die Ubernahmen dysfunktionaler Sozialmodelle und die Schwachung der gegenseitigen Rucksichtnahme Als eine Moglichkeit sieht er die Glucksforschung Er fasst eine Studie Robert Putnams so zusammen Bei ansonsten gleichbleibenden Bedingungen war die einheimische Bevolkerung umso weniger glucklich je grosser die Konzentration von Einwanderern in einer Gemeinde war S 148 merkt aber an Man sollte aus einer einzigen Studie jedoch nicht zuviel herauslesen S 148 Collier versucht zu prognostizieren wie sich die Migration und die Politik in einem bestimmten Szenario entwickeln werden Dabei geht er davon aus dass die handelnde Regierung die Migration lediglich uber die Festlegung von Migrationsobergrenzen steuern will In der ersten Phase nimmt die Migration zu ohne ein stabiles Gleichgewicht zu erreichen Irgendwann wird die zunehmende Migration zu einem politischen Thema und die Regierung beschliesst eine Obergrenze fur die Migrationsrate In der zweiten Phase wachst die Auslandsgemeinde trotz der Migrationsobergrenze weiter ohne in diesem Szenario ein Gleichgewicht zu erreichen Die Regierung wird die Obergrenze weiter absenken In der dritten Phase wird die Auslandsgemeinde solange weiterwachsen bis die Migrationsrate unter die Diasporakurve gesenkt wurde Erst dann wird sie beginnen zu schrumpfen In der vierten Phase wird die Migrationsrate nicht weiter gesenkt Die Auslandsgemeinde schrumpft und wird von der Aufnahmegesellschaft absorbiert was laut Collier viele Jahrzehnte dauern kann S 151 Fur Collier ist die Prognose nicht optimal da die Migrationsrate stark schwankt und die Auslandsgemeinde sehr gross werden kann Migranten Klagen oder Dankbarkeit Bearbeiten Dieser Abschnitt behandelt die Migration aus Sicht der Migranten Einwanderer die Gewinner der Migration Bearbeiten Collier sieht die Migranten als die grossen Gewinner der Migration S 156 Sie profitieren von den grossen Lohnunterschieden die aus Colliers Sicht hauptsachlich aus den grossen Produktivitatsunterschieden zwischen den Landern erwachsen Diese Unterschiede fuhrt er auf die unterschiedlichen Sozialmodelle zuruck und betont dass die armen Lander ihre Sozialmodelle andern mussen um den Abstand zur entwickelten Welt zu verringern Collier stellt die Frage wer die Produktivitatsgewinne der Migranten erhalten soll Allgemein anerkannt seien die Ansichten dass den Arbeitern der Lohn zusteht und dass der Lohn besteuert wird Es gibt aber auch Vorschlage zu einer Sondersteuer fur Migranten Collier schreibt dass der Okonom Jagdish Bhagwani schon vor langer Zeit vorgeschlagen hat eine solche Steuer einzutreiben um sie den Herkunftslandern zu uberweisen Obwohl das einen grossen Nutzen fur die Herkunftslander hatte sieht Collier die Idee kritisch Die Verantwortlichen in den Herkunftslandern wurden fur ihr Missmanagement noch belohnt und wahrscheinlich wurden die Ruckuberweisungen der Migranten sinken Auch dafur dass eine solche Sondersteuer den Aufnahmelandern zugutekommt gibt es aus Colliers Sicht gute Grunde denn die betrachtlichen Migrationsgewinne sind letztlich dem von der einheimischen Bevolkerung angesammelten offentlichen Kapital zu verdanken S 161 Insgesamt spricht sich Collier aber gegen eine Sondersteuer fur Migranten aus unter anderem weil es der sicherste Weg ware sie zu Burgern zweiter Klasse zu machen und ihre Integration zu erschweren S 162 Collier betrachtet in einem langeren Abschnitt die Migration aus der Sicht dass sie eine finanzielle Investition ist Er betont dass diese Investition mit relativ hohen Kosten fur die Auswanderer verbunden und sehr riskant ist und nur mit grossen finanziellen Verlusten und auch oft unter Ansehensverlusten ruckgangig gemacht werden kann Fur Collier ergibt sich die eine Konsequenz dass es nicht die Armsten sind die migrieren sondern dass nur die Menschen in der Mitte der Einkommensskala sowohl ein ausreichendes Interesse als auch die Mittel fur die Auswanderung haben S 164 Die andere Konsequenz sieht er darin dass die Migranten oft junge Leute sind und die Migrationskosten von ihrem Familien aufgebracht werden Der Handel lautet Wir finanzieren dir jetzt deine Auswanderung und du wirst uns spater dafur einen Teil deiner Einkunfte schicken S 165 Ausser der finanzielle Hurde stehen der Migration in der Regel Zugangsbeschrankungen im Weg Collier sieht 3 Moglichkeiten fur Einwanderer in eine Aufnahmeland zu gelangen Sie konnen die Anforderungen der Aufnahmelander erfullen Hauptsachlich handelt es sich um Anforderungen bezuglich der Bildung oder Ausbildung Wie schon an anderer Stelle im Buch stellt Collier fest dass Kanada und Australien die hochsten Anforderungen haben gefolgt von den USA wahrend in Europa die niedrigsten Anspruche gestellt werden Collier begrundet das damit dass in Europa eine fundierte politische Debatte uber das Thema fehlt S 168 Als eine Folge der Einwanderungsbeschrankungen sieht er ein erhohtes Interesse an Bildung in den Entwicklungslandern um die Chancen zur Auswanderung zu erhohen Als weitere Moglichkeit nennt Collier das Erlangen der Einreiseerlaubnis mit illegalen Mitteln sei es durch illegales Erlangen eines Einreisevisums oder dadurch sich als Asylsuchender auszugeben obwohl man kein Asyl benotigt Als letzte und riskanteste Moglichkeit sieht er den Versuch die Grenzen illegal zu uberwinden Ein fur Collier sehr wichtiger Punkt ist die Moglichkeit Angehorige nachzuholen Collier sieht das sehr kritisch da damit die Einwanderungsbeschrankungen umgangen werden und die Zusammensetzung der Auslandsgemeinde nicht mehr der vom Einwanderungsland gewunschten entspricht Als mogliche Losung und als wichtigste ethische Alternative in diesem Buch S 175 empfiehlt er den Nachzug von Angehorigen als Gruppenrecht handzuhaben die Gruppe der Migranten soll ihre Verwandten nur im gleichen prozentualen Anteil nachholen konnen wie die Gruppe der Einheimischen Verwandte aus dem Ausland holt Weiter stellt sich Collier die Frage wie die Migration aussehen wurde wenn es keine Einwanderungsbeschrankung gabe Er zitiert eine Gallup Umfrage bei der 40 Prozent der Einwohner armer Lander angegeben haben dass sie in ein reicheres Land migrieren wurde wenn sie konnten Er erwahnt die Auswanderung von turkischen Zyprioten nach Grossbritannien die ohne Einwanderungsbeschrankung ablief und zieht den Schluss dass sich die Entwicklungslander ohne Einwanderungsbeschrankung der reichen Lander fast entleeren wurden Einwanderer die Verlierer der Migration Bearbeiten Collier schreibt in diesem Kapitel wieso Einwanderer auch als Verlierer der nachfolgenden Migration gesehen werden konnen Er argumentiert damit dass Arbeiter mit Migrationshintergrund eher untereinander als mit einheimischen Arbeitern konkurrieren und dass die Toleranz der Einheimischen bei grosser werdender Auslandsgemeinde abnehmen kann Ausserdem stellt er die Frage ob Migranten auf lange Sicht glucklicher sind oder ob nicht der Verlust der Heimat die Trennung von der Familie und das Leben in einem fremden Kulturkreis schwerer wiegen als der Vorteil durch den erzielten Lohnzuwachs Er gibt die Ergebnisse zweier Studien zu dieser Frage wieder die Gluck bzw Wohlergehen von Migranten untersucht haben Die Studien ergaben keine Verbesserung aber auch keine Verschlechterung beim Wohlergehen und eine leichte Verschlechterung beim empfundenen Gluck Die Zuruckgebliebenen Bearbeiten Dieser Teil des Buches beschaftigt sich mit den Auswirkungen der Migration auf die Herkunftslander Die politischen Folgen Bearbeiten Collier stellt fest dass insbesondere Angehorige von Minderheiten in einem Land zur Auswanderung neigen Dadurch hat die Emigration einen Einfluss auf die Zusammensetzung der Bevolkerung in den Auswanderungslandern und kann damit auch von politischer Bedeutung sein Einen grosseren politischen Faktor sieht Collier aber in den Auslandsgemeinden Zwar haben Migranten keine direkten Moglichkeiten mehr die Situation in ihrem Land zu verbessern andererseits konnen starke Auslandsgemeinden einen Einfluss auf die Herkunftslander ausuben Collier stellt die Frage ob die Migration nun eher positive oder eher negative Ruckwirkungen auf die Politik der Herkunftslander hat Er sieht generell grosse Schwierigkeiten diese Frage wissenschaftlich zu untersuchen und stellt die beiden wirtschaftswissenschaftlichen Herangehensweisen fur solche Fragestellungen vor die Makrookonomie und die Mikrookonomie Collier stellt verschiedene mikrookonomische Studien vor die versuchen die politische und soziale Ruckwirkung der Migration zu ermitteln Untersuchungen unter anderem von Pedro Vicente und Catia Batista zeigen dass sich Familien die einen Migranten im Ausland haben eher politisch engagieren Studien unter anderem von Lisa Chauvet und Marion Mercier beschaftigen sich mit Migranten die in ihre Heimatlander zuruckkehren Die Ruckkehrer gehen ofter wahlen als Nichtmigranten und sie beeinflussen auch in ihrer Nahe wohnende Menschen dahingehend dass diese ofter wahlen Eine Studie von Michel Beine Frederic Docquier und Maurice Schiff die belegt dass sich bei Migranten die gewunschte Familiengrosse dem Standard des Aufnahmelands anpasst und das sich diese Anpassung auch auf die Einwohner des Heimatlandes ubertragt Collier betrachtet die Auslandsgemeinden als wertvolles Human und Finanzkapital der Herkunftslander mit dem die Regierenden sorgsam umgehen sollten Als besonders wichtig sind fur ihn die Auslandsgemeinden wenn ein Land nach einem Burgerkrieg wieder aufgebaut werden soll Hier sieht er insbesondere die Aufnahmelander in der Verantwortung eine kluge Politik zu betreiben Er empfiehlt wahrend eines Burgerkriegs mit der Aufnahme von Migranten sehr grosszugig zu sein aber noch wahrend des Kriegs die Zeit danach zu bedenken und die Dauer des Aufenthalts der Migranten von vornherein auf die Zeit des Kriegs zu beschranken Dadurch konnten sich die Migranten besser auf die Ruckkehr vorbereiten und wenn ihr Aufenthaltsrecht im Aufnahmeland erlischt wurde die Post Konflikt Gesellschaft der Herkunftslands durch ihre Ruckkehr einen bedeutenden Zustrom an Fahigkeiten und Geld erhalten S 202 Weiter beschaftigt sich Collier mit der Frage wie sich Migration auf die Anzahl von Fuhrungskraften in den Herkunftslandern auswirkt Er legt dar dass viele Fuhrungskrafte der Entwicklungslander fruher im Ausland studierten Er zitiert eine Studie von Anton Spilimbergo die belegt dass sich ein Studium im Ausland auf den spateren Einfluss und das Eintreten fur Demokratie positiv auswirkt Die wirtschaftlichen Folgen Bearbeiten In diesem Kapitel beschaftigt sich Collier zuerst mit der Frage wie gross das Problem des Braindrains in den Entwicklungslandern wirklich ist Obwohl die Auswanderung naturlich die Zahl der Talente in einem Land verringert gibt es aber auch einen grossen Ansporn in den Entwicklungslandern sich und seine Kinder zu bilden um so die Migrationschancen zu erhohen was wiederum die Anzahl der Talente erhoht Braingain Ausserdem konnen erfolgreiche Migranten auch Rollenmodelle sein denen viele nacheifern Allerdings wird laut Collier die erhohte Nachfrage nach Bildung in den Entwicklungslandern oft nicht befriedigt da die Regierungen die Ausgaben dafur angesichts des Braindrains eher kurzen Collier gibt die Erkenntnisse der Forschung zum Nettoeffekt wieder Die Schatzungen variieren von Land zu Land es gibt Gewinner und Verlierer Die entscheidende Entdeckung ist dass ein anfangs grosser Exodus nicht wiedergutzumachen ist S 211 Ausserdem gibt es die deutliche Tendenz dass kleine Lander eher Verlierer und grossere Lander eher Gewinner sind Collier geht auf den starken Exodus von Talenten aus Haiti ein und zahlt weitere Verlierer des Braindrains auf Liberia Sierra Leone Malawi Simbabwe Sambia Guinea Bissau Mosambik Afghanistan und Laos und auch erfolgreichere Lander wie Ghana Uganda Vietnam Mauritius und Jamaika S 212 Zu den Nettogewinnern an Talenten zahlt Collier China Indien Brasilien Indonesien Bangladesch und Agypten S 213 Collier untersucht die Frage ob es neben dem Braindrain auch einen Motivationsdrain gibt Wie schon im zweiten Kapitel verwendet er die Begriffe Insider und Outsider in dem Sinne dass mit Insider jemand gemeint ist der sich mit seinem Beruf identifiziert und fur den es wichtig ist seinen Beruf gut und gewissenhaft auszufuhren Ein Outsider stellt dann das Gegenteil dar Laut Collier herrschen in vielen armen Landern Outsidereinstellungen in den staatlichen Sektoren vor Als Beispiele nennt er Lehrer die nicht immer zum Unterricht erscheinen und Krankenschwestern die Medikamente stehlen und verkaufen Ein Abfluss von guten motivierten Arbeitern durch Migration konnte die Outsidereinstellungen in den Herkunftslandern erhohen da unter den Zuruckgebliebenen der Anteil der Outsider steigt und diese Outsider wiederum Rollenmodelle fur neue Mitarbeiter liefern Ob dies der Fall ist ist laut Collier noch unerforscht Er verweist aber auf eine Untersuchung zur Abwanderung gebildeter Afroamerikaner aus afroamerikanisch gepragten Innenstadten die auf einen Motivationsdrain hindeutet Einen langeren Abschnitt widmet Collier den Ruckuberweisungen der Migranten in ihre Heimatlander Er stellt fest dass der prozentuale Anteil des Einkommens den die Migranten in die Heimat uberweisen hochst unterschiedlich ausfallt von 2 Turken in Deutschland bis zu 50 Senegalesen in Spanien Collier beziffert die Gesamtsumme der weltweiten Ruckuberweisungen fur das Jahr 2012 mit 400 Mrd Dollar was dem 4 fachen der weltweiten Hilfsgelder und in etwa der gleichen Summe der auslandischen Direktinvestitionen entsprache Collier relativiert diese Zahlen etwas jeweils rund 50 Mrd Dollar fliessen nach China und Indien doch Auch fur China sind 50 Milliarden Dollar nicht gerade Peanuts aber sie spielen dennoch keine ausschlaggebende Rolle S 220 Collier empfiehlt als geeignetes Mass um die Bedeutung der Ruckuberweisungen besser bewerten zu konnen den prozentualen Anteil der Ruckuberweisungen an den Haushaltseinkommen in den Heimatlandern Laut Collier betragt dieser Anteil weltweit 6 Prozent Collier differenziert diesen durchschnittlichen Wert weiter und betrachtet beispielhaft ein armes Land mit grossem Braindrain Haiti 15 Prozent und grossere arme Lander mit hohem Ruckuberweisungsanteil Bangladesch und Philippinen jeweils 12 Prozent Afrika profitiert laut Collier am geringsten von den Ruckuberweisungen am besten schneidet diesbezuglich der Senegal ab 9 Prozent Collier vergleicht die Entwicklungshilfe mit den Ruckuberweisungen aus Sicht der Geldgeber In beiden Fallen sieht er den Wunsch dass die Gelder sinnvoll eingesetzt werden was schwer zu kontrollieren bzw durchzusetzen ist Collier stellt sich die Frage welche Wirkung Entwicklungshilfe und Ruckuberweisungen haben Zur Entwicklungshilfe verweist Collier auf eine Studie von Michael Clemens u a die auf recht uberzeugende Weise zu dem Schluss kommt dass sie einen bescheidenen wachstumsfordernden Nettoeffekt hat S 222 Fur die Ruckuberweisungen verweist er auf Studien die einen starken Versicherungseffekt der Ruckuberweisungen belegen wenn Familien in der Herkunftslandern dringend Geld benotigen z B nach einer Wetterkatastrophe steigen die Ruckuberweisungen an um spater wieder abzusinken Collier stellt sich die Frage ob Auswanderung positive Effekte fur die Entwicklungslander hat wenn dadurch der Uberbevolkerungsdruck sinkt Dan Brown ein Student von Collier hat fur Jamaika geschatzt dass Lohne fur Facharbeiter einer bestimmten Altersgruppe um 4 steigen wenn 10 dieser Gruppe auswandert Collier schatzt diesen Zugewinn als bescheiden ein und gibt zu bedenken dass er nur fur Facharbeiter zu erreichen ist Er weist auch darauf hin dass Facharbeiter die Produktivitat von Ungelernten steigern Wenn nun Facharbeiter migrieren sinkt in den Auswanderungslandern die Produktivitat und damit das Lohnniveau der ungelernten Mitarbeitern wahrend es in den Aufnahmelandern steigt Collier schreibt dazu Gute Feen aus armen in reiche Gesellschaften umzusiedeln mag fur die Feen und die Menschen denen sie in den reichen Gesellschaften helfen vorteilhaft sein aber es als Triumph sozialer Gerechtigkeit zu prasentieren ware ubertrieben S 227 Als historisches Beispiel dafur dass die durch Auswanderung zuruckgehende Uberbevolkerung keine positiven Auswirkungen auf den Wohlstand der Zuruckgebliebenen hat fuhrt Collier den 100 Jahre andauernden Massenexodus aus Irland nach der verheerenden Kartoffelfaule 1845 an Wahrend der Zeit der Abwanderung blieb Irland im europaischen Vergleich sehr arm Viel sinnvoller als die Abwanderung in entwickeltere Lander halt Collier die Migration vom Land in die Stadte innerhalb des eigenen Landes Er verweist auf eine Studie von Kathleen Beegle Joachim De Weerdt und Stefan Dercon In der Heimat geblieben und abgehangt Bearbeiten Collier versucht in diesem Abschnitt die Auswirkungen der Migration auf die Zuruckgebliebenen zu bewerten Die okonomischen Auswirkungen werden aus seiner Sicht von den Komplexen Braingain Braindrain und Ruckuberweisungen dominiert Collier halt den okonomischen Gesamteffekt fur die meisten Herkunftslander fur positiv legt aber viel Wert auf die Frage wie sich die okonomischen Verhaltnisse weiterentwickeln Er schreibt Wir konnen daher getrost festhalten dass die Migration fur die Zuruckgebliebenen gut ist Tatsachlich ist es aber eine Antwort auf die falsche Frage Relevant ist nicht ob Migration den Herkunftslandern nutzt oder schadet sondern ob deren Zunahme dies tun wird S 231 Um die Frage zu klaren betrachtet Collier den Gesamteffekt und den Marginaleffekt fur die Komplexe Braingain Braindrain und Ruckuberweisungen Er legt dar dass es aus Sicht der Herkunftslander fur beide Komplexe Optima fur die Migrationsrate gibt die teilweise schon deutlich uberschritten wurden Er zieht den Schluss dass die Migration den Zuruckgebliebenen zwar hilft es aber noch mehr tate wenn ihr Umfang geringer ware S 234 Collier erlautert nochmal warum die Migration innerhalb einer Nation von landlichen Gebieten in die Stadte sehr nutzlich sein kann und erwahnt als positives Beispiel die Turkei Als weiteren wichtigen Aspekt der Migration im Hinblick auf die Herkunftslander sieht Collier die Verbreitung von Ideen wobei er dabei insbesondere an die positiven Sozialmodelle denkt Er sieht dafur aber nicht die Notwendigkeit einer dauerhaften Auslandsgemeinde Im Gegenteil er halt den Ideentransfer durch temporare studentische Migranten und durch Informationen aus dem Internet fur effektiver weil es der Bevolkerung vor Ort leichter fallt gute Ideen an vorhandene Gegebenheiten anzupassen Eine neue Einwanderungspolitik Bearbeiten Nationen und Nationalismus Bearbeiten Collier erlautert die zwei verschiedenen Perspektiven auf den Menschen ihn als Individuum oder als Teil einer Gemeinschaft zu sehen Er fuhrt Argumente aus der Wissenschaft auf die nahelegen den Menschen eher als Mitglied einer Gemeinschaft zu begreifen Er diskutiert welche Ebene der Gemeinschaft die wichtigste Rolle spielt Familie Clan Kommune ethnische Gruppe Religion Nation oder die Welt S 248 und kommt zum Schluss dass die Nation die starkste Umverteilungseinheit ist Collier hebt die Wichtigkeit eines nationalen Identitatsgefuhls hervor und grenzt es vom Nationalismus ab Eine den Aufgaben gewachsene Einwanderungspolitik Bearbeiten Collier fasst in diesem Kapitel die Kernaussagen des Buches zusammen und gibt Handlungsempfehlungen fur die Politik Er sieht die Aufnahmelander im Recht und auch in der Pflicht die Migration zu steuern da die Migration ohne Beschrankungen zunehmen wird und dann Nachteile sowohl fur die Aufnahmelander als auch die Herkunftslander haben wird bzw fur einige Herkunftslander schon hat Obergrenzen Bearbeiten Er pladiert fur die Einfuhrung von Obergrenzen fur die Aufnahme von Einwanderern die die Grossen der Auslandsgemeinden die Absorptionsraten und die Braindrain Braingain Effekte in den Herkunftslandern berucksichtigen Die optimalen bzw unproblematischen Grossen der Auslandsgemeinden und auch die Absorptionsraten sind nicht bekannt weil seiner Meinung nach daruber wenig diskutiert und geforscht wird Trotzdem sollten diese Werte die am Anfang geschatzt und spater ermittelt werden sollen die Grundlage fur die Festlegung der hochsten Migrationsrate und damit einer Obergrenze fur die Zuwanderung sein Auswahl Bearbeiten Die nachste wichtige Aufgabe ist fur Collier die Auswahl der Migranten Dabei spricht er sich fur eine strikte Begrenzung des Nachzugs von Verwandten aus da das die anderen Auswahlkriterien aushebeln und ausserdem die Rate der Ruckuberweisungen sinken lassen wurde Er schlagt vor dass Migranten nur in dem Masse Verwandte nachholen durfen wie Einheimische von diesem Recht Gebrauch machen Um dies zu erreichen empfiehlt er ein Lotteriesystem Als wichtigste Kriterien bei der Auswahl sieht Collier die Qualifikation also die Bildung der Migranten die Arbeitsmarktfahigkeit die idealerweise durch eine Anstellung in einem Unternehmen im Aufnahmeland nachgewiesen wird die kulturelle Nahe zum Aufnahmeland und die Schutzbedurftigkeit wobei er Wert auf ein zeitlich befristetes Aufenthaltsrecht legt das erlischt sobald der Ayslgrund entfallt Integration Bearbeiten Collier empfiehlt verstarkte Bemuhungen zur Integration um die Absorptionsrate der Auslandsgemeinden zu erhohen Konkret spricht er sich aus fur die Verfolgung von Rassismus und Diskriminierung die geografische Verteilung der Migranten eine Obergrenze fur den Anteil von Einwandererkindern in Schulklassen eine Pflicht zum Erlernen der Sprache des Aufnahmelandes und ausreichend staatliche Mittel dafur und eine Betonung der Symbole und Zeremonien einer gemeinsamen Staatsburgerschaft S 279 Die Legalisierung illegaler Einwanderung Bearbeiten Collier spricht sich dafur aus dass illegale Einwanderer einen legalen Status bekommen konnen Damit dadurch die illegale Einwanderung nicht zunimmt sollen Grenzkontrollen beibehalten und verstarkt werden Ausserdem ist der legale Status mit Einschrankungen verbunden der Status soll der eines Gastarbeiters sein der Steuern zahlt aber kein Recht auf soziale Vergunstigungen hat Es soll moglich sein den Gastarbeiterstatus durch ein Losverfahren verlassen zu konnen wobei aber die Zahl dieser Lose die Migrationsobergrenze entsprechend verringert Collier schlagt vor illegale Einwanderer ohne Einspruchsmoglichkeit auszuweisen wenn diese sich nicht amtlich melden und entdeckt werden Rezeption BearbeitenEintrag bei perlentaucher de Rezension in der Annotierten Bibliografie der Politikwissenschaft Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Exodus Warum wir Einwanderung neu regeln mussen amp oldid 239553133