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Das Evangelische Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin ist eine als Stiftung organisierte diakonische Einrichtung mit Standorten in Berlin und Brandenburg Sie ist vor allem in der Altenhilfe der Kinder und Behindertenhilfe sowie der Krankenpflege tatig Zusammen mit mehreren Tochtergesellschaften bildet das Diakonissenhaus einen Unternehmensverbund mit mehr als 2 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Es ist damit einer der grossten Arbeitgeber in der Region Evangelisches Diakonissenhaus Berlin Teltow LehninRechtsform StiftungGrundung 2004 Ursprung 1841 Sitz TeltowVorsitz Matthias Blume 1 Umsatz 180 800 000 Euro 2020 Beschaftigte 2435 2020 Website www diakonissenhaus deDie Einrichtung geht zuruck auf das im Jahr 1841 gegrundete Magdalenenstift in Berlin aus dem sich Anfang des 20 Jahrhunderts das Evangelische Diakonissenhaus Berlin Teltow entwickelte Seine heutige Form erhielt es 2004 durch Eingliederung des Luise Henrietten Stifts in Lehnin Es ist eine der altesten Einrichtungen evangelischer Nachstenhilfe in den Bundeslandern Berlin und Brandenburg Zu den Einrichtungen des Diakonissenhauses zahlen heute Altenpflegeheime Geronto psychiatrische Tagesstatten Einrichtungen fur betreutes Wohnen von Senioren Wohngemeinschaften fur geistig Behinderte Kindertagesstatten Grundschule Behindertenwerkstatten Hospize Beratungsstellen Krankenhauser Evangelisches Krankenhaus Ludwigsfelde Teltow Evangelisches Krankenhaus Luckau Evangelisches Krankenhaus Frankfurt Oder Klinik fur Geriatrische Rehabilitation Arztpraxen Zentrum Kloster LehninInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Magdalenenstift in Berlin 1 2 Diakonissenhaus in Teltow 1 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg 1 4 Seit der Wiedervereinigung 2 Das Diakonissenhaus heute 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMagdalenenstift in Berlin Bearbeiten Die Grundung des Diakonissenhauses geht zuruck auf eine 1840 begrundete Initiative von Maria Anna Amalie von Hessen Homburg der Schwagerin von Friedrich Wilhelm III von Preussen und der Grafin von Bohlen geb Walsleben 1781 1857 die sich die Einrichtung eines sogenannten Magdalenenstiftes also eines Heimes fur sogenannte gefallene Madchen in Berlin zum Ziel gesetzt hatte 1841 wurde das Heim in der damaligen Hirschelgasse Hirzelgasse der heutigen Stresemannstrasse als Station mit zwolf Betten in einem Mietshaus etabliert Durch Allerhochste Kabinetts Ordre vom 26 Mai 1843 wurde die Institution mit Korporationsrechten ausgestattet und von da an als Berliner Magdalenenstift fortgefuhrt Nach einem Zwischendomizil zog das Heim 1866 in ein eigenes Gebaude am Sudufer des Plotzensees 1876 bildete sich aus den Erzieherinnen eine Schwesternschaft womit die Entwicklung des Magdalenenstiftes zu einem Diakonissenhaus begann 1884 wurde die Diakonissenordnung angenommen die im Wesentlichen der Ordnung der Schwesternschaften des Kaiserswerther Generalkonferenz entsprach zu denen das Mutterhaus seit 1888 gehort 1881 wurde in Niederschonhausen das Madchenrettungshaus Siloah zur Erziehung noch schulpflichtiger gefahrdeter Madchen als Filiale des Stiftes gegrundet Daruber hinaus wurden Diakonissen ausgesandt um weitere Stationen an anderen Orten zu ubernehmen Am 22 Januar 1885 wurde das Magdalenenstift vom Preussischen Finanzminister als milde Stiftung also als gemeinnutzige Einrichtung anerkannt Diakonissenhaus in Teltow Bearbeiten nbsp Das Mutterhaus in Teltow an der Lichterfelder Allee im Jahr 20011901 zog der Hauptsitz des Stifts von Plotzensee nach Teltow um da das Gelande am Plotzensee fur den Bau des Westhafens benotigt wurde Das neue Stammgelande fur das neben dem Mutterhaus dem Pfarrhaus und einer Wascherei samt anliegendem Wohnhaus funf weitere Gebaude fur die Zoglinge des Heimes errichtet wurden wurde am 24 September 1901 feierlich eingeweiht 1906 wurde in Teltow eine eigene Anstaltskirchengemeinde fur die Diakonissen Mitarbeiter und Zoglinge eingerichtet der zu Beginn 202 Glieder angehorten Ihre Gottesdienste fanden in der bereits bei der Einweihung des Gelandes geweihten Stiftskapelle im Mutterhaus statt 1912 13 anderte die Stiftung ihren Namen in Evangelisches Diakonissenhaus Berlin Teltow Hierin spiegelt sich auch ein neues Selbstverstandnis das eine geanderte Sicht auf die betreuten Madchen sowie eine Hinwendung zu anderen diakonischen Aufgaben einschloss Im Jahr 1919 wurden Pfarrer Max Wiessner als neuer Vorsteher und Schwester Anna von Noel als neue Oberin berufen die das Diakonissenhaus fur die nachsten 20 bzw 30 Jahre pragten Ein Schwerpunkt ihrer Tatigkeit war die Profilierung der Ausbildung der Zoglinge So enthielt der 1927 fertiggestellte Sonnenhof ein landwirtschaftlicher Wirtschaftshof des Diakonissenhauses eine Lehrkuche Zum bereits 1911 gegrundeten Erzieherinnenseminar kamen 1935 die Ausbildung von staatlich anerkannten Kinderpflegerinnen sowie die Einrichtung einer Haushaltsschule hinzu Personell zeigte sich diese Profilierung in der Berufung von Pfarrer Alfred Fritz als Leiter der Erziehungsarbeit des Hauses der Wiessner nach dessen Tod 1939 im Amt des Vorstehers nachfolgen sollte Als weiteres Tatigkeitsfeld kam ab 1927 der Betrieb eines neu errichteten Fachkrankenhauses fur Geburtshilfe und Geschlechtskrankheiten hinzu Um die wirtschaftliche Lage des Hauses zu verbessern wurde ein Teil des Krankenhausneubaus als Damenheim als Wohnmoglichkeit fur gut zahlende altere Frauen genutzt Ausserdem gelang es Wiessner den Evangelischen Oberkirchenrat in Berlin davon zu uberzeugen eine Kollekte fur das Diakonissenhaus Berlin Teltow zu genehmigen die in den Gemeinden der altpreussischen Kirchenprovinzen fast 32 000 Reichsmark erbrachte Diese Kollekte wurde seitdem bald fur alle Diakonissenhauser der Mark Brandenburg jahrlich gesammelt und existiert in abgewandelter Form bis heute Ab den 1930er Jahren wandten sich die Diakonissen verstarkt der Betreuung geistig behinderter junger Frauen zu auch weil in der Zeit des Nationalsozialismus Fursorgezoglinge vor allem staatlichen Einrichtungen zugewiesen wurden Das Diakonissenhaus stand damit vor der Aufgabe die Schutzbefohlenen vor Massnahmen der Euthanasie und Zwangssterilisationen zu bewahren Im September 1943 wurden durch Bombenangriffe ein Teil des Mutterhauses sowie ein Stallgebaude des Sonnenhofes zerstort Im Fruhjahr 1945 kam es zu Plunderungen und weiteren Zerstorungen Nach notdurftigen Reparaturen wurden bald Fluchtlinge aufgenommen das Krankenhaus erlangte als Not und Behelfskrankenhaus uber das Diakonissenhaus hinaus Bedeutung Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Im Juni 1948 ubersiedelten die verstreut lebenden Diakonissen des Evangelisch lutherischen Diakonissenhauses Bethanien in Kreuzburg Oberschlesien nach Teltow Die Bewohner des 1888 gegrundeten Diakonissenhauses waren im Januar 1945 vor den anruckenden sowjetischen Truppen gen Westen geflohen Nach vorherigen Kontakten kam es im September 1948 zur Zustiftung des Kreuzburger Diakonissenhauses zum Evangelischen Diakonissenhaus Berlin Teltow Neue Oberin wurde die bisherige Kreuzburger Oberin Luise von Werdeck Im Teltower Diakonissenhaus lebten nach der Vereinigung der beiden Hauser 167 Diakonissen In der Zeit der DDR anderte sich das Profil des Diakonissenhauses aufgrund der veranderten gesellschaftlichen Bedingungen grundlegend Die Erziehungs und Fursorgearbeit kam vollig zum Erliegen Stattdessen bildeten sich die heutigen Arbeitsfelder in den Grundzugen heraus Die Behindertenhilfe zunachst fur Kinder und Jugendliche spater auch fur Erwachsene wurde zu einem Schwerpunkt des Hauses Zu der Heimbetreuung von geistig Behinderten kamen 1972 eine Werkstatt fur Behinderte und ab 1983 ein geschutzter Wohnbereich das Fliednerhaus hinzu Fur diese Zwecke wurden Gebaude des Sonnenhofes umgebaut die in ihrer bisherigen Funktion nicht mehr benotigt wurden da die landwirtschaftliche Eigenversorgung 1966 aufgegeben worden war Die mit zehn Platzen gestartete Werkstatt fur Behinderte wuchs bis 1992 bis auf 120 Beschaftigte 1973 entstand eine Tagesstatte fur geistig behinderte Kinder Das Krankenhaus auf dem Gelande des Diakonissenhauses ubernahm Aufgaben in der regionalen Krankenversorgung seit 1963 diente es als internistisches Fachkrankenhaus Die Altenpflege wurde als Bereich ausgebaut In den 1970er Jahren entstanden eine Reihe von Neubauten uberwiegend Wohnhauser fur Mitarbeiter Die bisherige Ausbildungsarbeit des Hauses wurde als kirchliche Ausbildung von Diakonen weitergefuhrt seit 1956 in der Wirtschaftsdiakonie und seit 1964 in der Heilerziehungsdiakonie Seit der Wiedervereinigung Bearbeiten Nach der Wiedervereinigung 1990 anderten sich die Rahmenbedingungen noch einmal grundlegend Die bisherige kirchliche Ausbildung wurde bereits 1991 mit Grundung der Dietrich Bonhoeffer Fachschule fur Sozialwesen in staatlich anerkannte Ausbildungsgange uberfuhrt Ebenfalls 1991 wurde die bisherige Tagesstatte fur geistig behinderte Kinder und Jugendliche in die heutige Hans Christian Andersen Schule eine Forderschule mit dem sonderpadagogischen Schwerpunkt geistige Entwicklung umgewandelt 1994 wurde mit einer Aussenwohngruppe fur Menschen mit geistiger Behinderung die erste Einrichtung ausserhalb des Stammgelandes des Diakonissenhauses eroffnet 2006 wurde neben der bereits bestehenden Integrationskindertagesstatte Zoar eine weitere Kindertagesstatte das Haus Morgensonne und 2009 eine Grundschule in Tragerschaft des Diakonissenhauses gegrundet Ab 1992 ubernahm die Stiftung die Tragerschaft fur mehrere bis dahin kommunale Behinderten und Altenpflegeeinrichtungen sowie Krankenhauser Wahrend einige dieser Einrichtungen in die Stiftung eingegliedert wurden wurden andere zu gemeinnutzigen GmbHs umgewandelt Die Stiftung erweiterte ihr Tatigkeitsgebiet dadurch auf weitere Ortschaften in Brandenburg und wurde so zu einem an vielen Orten Berlins und Brandenburgs tatigen Unternehmensverbund Daruber hinaus entstanden eine Reihe von Neubauten beispielsweise fur altersgerechtes Wohnen oder Werkstatten fur Behinderte 2004 wurde das bis dahin selbststandige Diakonissen Mutterhaus Luise Henrietten Stift in Lehnin in die Stiftung eingegliedert die ihren Namen nun in Evangelisches Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin anderte 2007 ubernahm die Stiftung ein weiteres Diakonissenhaus das Evangelische Lutherstift zu Frankfurt an der Oder durch Uberfuhrung in eine gemeinnutzige GmbH deren alleinige Gesellschafterin die Stiftung ist Das Diakonissenhaus heute BearbeitenDas Evangelische Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin ist eine gemeinnutzige Stiftung mit Sitz in Berlin Sie gehort dem Diakonischen Werk Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz an und ist ein kirchliches Werk im Sinne der Grundordnung der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Den Vorstand der Stiftung bilden der Vorsteher der ordinierter Pfarrer sein muss die Oberin die eine Diakonisse oder diakonische Schwester ist und seit 1996 der Verwaltungsdirektor Literatur BearbeitenHausvorstand des Evangelischen Diakonissenhauses Berlin Teltow Hrsg Ich will dies Haus voll Herrlichkeit machen Diakonissenhaus Teltow 1841 1991 Teltow 1991 Gerta Scharffenorth Schwestern Leben und Arbeit Evangelischer Schwestern Burckhardthaus Offenbach 1984 Thomas Wieke Alles kann anders kommen jederzeit 175 Jahre Evangelisches Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin vbb Berlin 2016 Hans Jurgen Roder Im Angesicht der Mauer vbb Berlin 2016 Uwe Kaminsky Keilformig Metropol Verlag 2017Weblinks BearbeitenEvangelisches Diakonissenhaus Berlin Teltow LehninEinzelnachweise Bearbeiten Impressum In diakonissenhaus de Abgerufen am 26 April 2020 Normdaten Korperschaft GND 16056443 8 lobid OGND AKS LCCN no2018076010 VIAF 157838675 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelisches Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin amp oldid 223530270