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Ernst Mayer 10 Marz 1872 in Mainz 19 Juni 1943 in Frankfurt Heddernheim war ein deutscher Jurist und Oberlandesgerichtsrat Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblink 6 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenErnst Mayer wurde im Marz 1872 als Sohn eines judischen Kaufmanns in Mainz geboren Seit dem 4 Januar 1905 war er mit der Mainzer Christin Elisabeth Aull geb 1883 verheiratet Aus der Verbindung sind die Sohne Hans geb 1905 und Clemens geb 1908 hervorgegangen Beide wurden katholisch getauft Hans Mayer wurde spater Direktor der Brandversicherungskammer in Darmstadt Clemens wurde Gynakologe und hatte eine Praxis in Bonn Leben BearbeitenErnst Mayer besuchte in Mainz das humanistische Gymnasium und legte im Juli 1891 die Reifeprufung ab Danach studierte er in Strassburg Berlin Munchen und Marburg Rechtswissenschaften 1896 promovierte er mit einer Arbeit uber Staatsgewalt und Gesetzgebung in Elsass Lothringen an der Universitat Marburg zum Doktor der Rechte Anschliessend wurde er Gerichtsassessor in Mainz Im Juli 1904 wurde er Staatsanwalt beim Landgericht Mainz Im Oktober 1912 erfolgte die Ernennung zum Amtsrichter beim Amtsgericht Mainz als Amtsgerichtsrat Wahrend des Ersten Weltkrieges war er vorubergehend mit der Wahrnehmung der Geschafte eines zum Heeresdienst einberufenen Staatsanwalts in Mainz beauftragt Im September 1920 wurde er zum Landgerichtsrat beim Landgericht Mainz befordert Im Marz 1924 wechselte er zum Amtsgericht Mainz Mit Jahresbeginn 1925 wurde Mayer Oberlandesgerichtsrat beim Oberlandesgericht Darmstadt Seit Mitte Marz 1925 war er Mitglied des Verwaltungsgerichtshofs des Volksstaates Hessen Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Hessen wurden die judischen Richter aus ihren Amtern gedrangt Der dafur zustandige Staatsrat Philipp Wilhelm Jung hatte am 6 Juni 1933 an eine Reihe hoherer mittlerer und unterer Justizbeamter die wenige Jahre vor ihrer Pensionierung standen die Aufforderung gerichtet freiwillig ihre vorzeitige Versetzung in den endgultigen Ruhestand zu beantragen Obwohl Ernst Mayer bereits 1899 zur evangelischen Religionsgemeinschaft ubergetreten war erhielt er ebenfalls die Aufforderung von Jung Er beantragte daraufhin seine Versetzung in den Ruhestand Bereits am 17 Juni 1933 erhielt er nach 40 Dienstjahren im Alter von 61 Jahren die Entlassungsurkunde mit Wirkung vom 1 Oktober 1933 Da er mit einer Christin verheiratet war blieb er zunachst vor den einsetzenden Deportationen geschutzt Am 30 April 1943 erliess die Gestapo in Darmstadt die Anweisung die in Mischehen lebenden Juden zu verhaften Anfang Mai 1943 wurde Ernst Mayer verhaftet und ins Arbeitserziehungslager Frankfurt Heddernheim deportiert Der 71 jahrige Ernst Mayer war den zahlreichen Strapazen dieses Lagers nicht gewachsen und verstarb dort knapp einen Monat nach seiner Einlieferung Der Gestapo Beamte Georg Dengler Chef des Judenreferates der Gestapo Darmstadt und dessen Vorgesetzter der Leiter der Gestapo Darmstadt Robert Mohr welche fur die Inhaftierung Ernst Mayers verantwortlich waren standen in den 1950er und 1960er Jahren jeweils vor Gericht und wurden wegen ihrer NS Verbrechen verurteilt Im Falle des Prozesses gegen Georg Dengler bei dem Ernst Mayers Sohn Clemens Mayer als Zeuge auftrat wurden sechs Jahre Gefangnis wegen Beihilfe zu schwerer Freiheitsberaubung im Amt mit Todesfolge in sechs Fallen verhangt 1 Ehrungen BearbeitenFur Ernst Mayer wurde am 15 Marz 2010 ein Stolperstein in Darmstadt Jahnstrasse 130 verlegt Literatur BearbeitenJutta Reuss und Dorothee Hoppe Stolpersteine in Darmstadt Justus von Liebig Verlag Darmstadt 2013 S 152f ISBN 3873903210 Christian Keller Dr Ernst Mayer In Justizreport Darmstadt Darmstadt 1983 S 33ff Eckhart Franz Juden als Darmstadter Burger Eduard Roether Verlag Darmstadt 1994 ISBN 3792901390 LG Darmstadt 14 Juli 1950 In Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1966 Bd XXII bearbeitet von Irene Sagel Grande Adelheid L Ruter Ehlermann H H Fuchs C F Ruter Amsterdam University Press 1981 Nr 611 S 657 682 Verfahrensgegenstand Verhaftung von 12 in Mischehen lebenden Juden aus nichtigen oder frei erfundenen Grunden Neun der Verhafteten wurden in einem Konzentrationslager getotet Weblink BearbeitenErnst Mayers Biographie Online im Lexikon der Deutschen Friedensgesellschaft Gruppe DarmstadtEinzelnachweise Bearbeiten Georg Denglers Biographie Online im Lexikon der Deutschen Friedensgesellschaft Gruppe DarmstadtNormdaten Person GND 1156741459 lobid OGND AKS VIAF 4437152502808010800002 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mayer ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und OberlandesgerichtsratGEBURTSDATUM 10 Marz 1872GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 19 Juni 1943STERBEORT Frankfurt Heddernheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Mayer Richter amp oldid 218606763