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Ernst Leybold 17 November 1824 in Rothenburg ob der Tauber 10 Februar 1907 in Koln war ein Kolner Unternehmer der als Pionier der Vakuumtechnik gilt Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Immobiliengeschafte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenSein Vater Johann Sebastian Leybold 1791 1876 war Grosshandler fur Landbedarf und mit Sabine geb Renger 1790 1866 verheiratet 1 Ihr Sohn Ernst verliess im Jahre 1846 im Alter von 22 Jahren Rothenburg und begann bei dem Speditionsunternehmen Gustav Bocker in Koln als Kommis Er wohnte zur Miete bei Martin Kothe der einen Wein und Apothekenhandel betrieb Seit 1850 fuhrte Leybold eine Agentur fur Kaffee Importe und Kolonialwaren Nachdem sein Vermieter 1851 unerwartet verstarb ubernahm er im Auftrag der geschaftsunerfahrenen Witwe Kothe im Mai 1851 die Geschaftsfuhrung und benannte als Mitgesellschafter das Unternehmen in Leybold amp Kothe um das sich nunmehr auf den Vertrieb physikalisch technischer Apparate konzentrierte 2 Bereits 1862 wurden seine Apparate in der Fachliteratur bestens empfohlen 3 Seit Marz 1863 hiess die Firma Ernst Leybold die er nunmehr als Alleingesellschafter fortfuhrte Er konzentrierte sich auf den Apothekenbedarf fur physikalische und pharmazeutische Apparate wie Vakuumteile etwa Pumpen oder Flanschverbindungen was sich als wirtschaftlich sehr erfolgreich herausstellte Im Juni 1864 eroffnete er sein Hauptgeschaft in einem fur 23 350 Taler von ihm erworbenen Neubau in der Schildergasse 96a Bruderstrasse 3 5 4 wo er zu dieser Zeit mit Eigenfertigung begann 5 Ende 1865 erwarb er zusammen mit Julius von Holleben die erst 1864 gegrundete Rheinische Glashutten Actien Gesellschaft in Koln Ehrenfeld Venloer Strasse 356 Nachdem Leybold im Jahr 1867 bei einem Spaziergang auf die Marienburg und ihre Umgebung aufmerksam geworden sein soll 6 erwarb er zusammen mit dem Leipziger Kommerzienrat Adolph Davignon im Februar 1868 ein rund 60 Hektar grosses Areal 20 Morgen Park und 240 Morgen Feldern 7 mit Herrenhaus und dem Gutshof Marienburg in der spater entstehenden Villenkolonie Koln Marienburg deren Felder bis zur Bonner Strasse reichten vom Bankhaus Sal Oppenheim 8 Sein wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen verausserte er im Januar 1870 an seinen Teilhaber Otto Ladendorff und den Kaufmann Emil Schmidt allerdings ohne die Liegenschaften in der Schildergasse 9 Ladendorff und Schmidt fuhrten die Firma als E Leybold s Nachfolger erfolgreich weiter Im Juli 1967 fusionierte das inzwischen weltbekannte Unternehmen mit der Heraeus Hochvakuum GmbH Hanau zu Leybold Heraeus deren Hauptsitz bis September 1987 auf der Bonner Strasse 498 blieb Immobiliengeschafte BearbeitenErnst Leybold erkannte den Vorteil des Personenbahnhofs Koln Ehrenfeld und erwarb 1867 sieben Jahre nach dessen Eroffnung das hier benachbarte Gelande vom Ziegelfabrikanten Johann Wahlen Nach Parzellierung verkaufte er es weiter an mehrere Bauunternehmen 10 Er widmete sich ab 1870 zunehmend seinen 1867 begonnenen Immobiliengeschaften und grundete 1880 die Immobiliengesellschaft Leybold amp Cie die sich auf die Bauplanung der Villenkolonie Koln Marienburg konzentrierte 11 Daraufhin beschloss er zusammen mit Geschaftspartner Adolph Davignon von dort aus die Anlage einer Villenkolonie als Vorstadt mit den Vorzugen eines stadtischen Lebens und landlicher Umgebung zu planen die bis an den Ortsrand von Rodenkirchen reichen sollte Durch den Erwerb 80 weiterer Parzellen erhielt Leybold ein entsprechendes Baugebiet 12 1871 wurde er mit der Ubernahme der Anteile von Davignon alleiniger Eigentumer der Marienburg das Herrenhaus des Guts Marienburg bezog er 1874 selbst die Landwirtschaft verpachtete er 13 14 Im Jahre 1873 liess er aufwandige Erdarbeiten beginnen bei denen Schichten bis zu 3 Metern abgetragen wurden Im Februar 1874 beauftragte er die Hamburger Ingenieure Ave Lallemant und G Westendorp mit einem Bebauungsplan fur die Villenkolonie 15 1876 grundete er die Immobiliengesellschaft Marienburg 1876 1879 Um 1878 wurde eine Strasse in Marienburg nach ihm benannt Verkauf und Bebauung der Parzellen verliefen jedoch schleppend so dass Leybold in Finanzprobleme geriet Um Kapital zu erhalten grundete er 1879 die Actiengesellschaft Marienburg Coln die das Projekt Marienburg weiterbetrieb Er verpachtete 1879 sein Haus als Ausflugslokal und zog selbst in ein Kolner Mietshaus um Erst Ende 1891 ging das Marienburger Grundeigentum an die inzwischen aus der Leybold amp Cie hervorgegangene Kolnische Immobiliengesellschaft AG uber in der Leybold einer von zwei Direktoren war Nachdem sich die Voraussetzungen fur Marienburg verbessert halten im April 1888 Eingemeindung nach Koln 1896 Bebauungsplan mit Verkehrsanbindung beschleunigte sich der Ausbau des Villenvororts Die Immobiliengesellschaft baute meist Villen fur wohlhabende Kunden Leybold der nicht wieder nach Marienburg zog blieb bis zu seinem Tode im Jahre 1907 Direktor der Gesellschaft Leybold starb 1907 im Alter von 82 Jahren seine Grabstatte befindet sich auf dem Kolner Melaten Friedhof Flur 48 B 16 17 Literatur BearbeitenJurgen Weise Leybold Ernst In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 426 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Jurgen Weise Leybold Ernst in Neue Deutsche Biographie 14 1985 S 426 f Online Version Horst Schmidt Bocking Alan Templeton Wolfgang Trageser Hrsg Otto Sterns gesammelte Briefe Band 1 2018 S 110 FN 79 Ludwig Andreas Buchner Hrsg Neues Repertorium fur Pharmacie Band 11 1862 S 575 f Kolnischer Geschichtsverein Hrsg Jahrbuch Bande 10 11 1928 S 137 Bayerische Akademie der Wissenschaften Historische Kommission Hrsg Neue deutsche Biographie Band Laverrenz Locher Freuler 1985 S 426 Wolfram Hagspiel Koln Marienburg Bauten und Architekten eines Villenvororts in Hiltrud Klier Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 8 1996 S 587 Kolnischer Geschichtsverein Hrsg Jahrbuch Bande 52 53 1981 S 135 Hiltrud Kier Wolfram Hagspiel Dorothea Heiermann Ulrich Krings Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 1 Band 8 1996 S XVIII Koniglich Preussischer Staats Anzeiger 1 3 1870 S 76 Henriette Meynen Forschungen zur Deutschen Landeskunde Bande 210 211 1978 S 44 Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 6 2006 S 415 Wolfram Hagspiel Koln Marienburg Bauten und Architekten eines Villenvororts in Hiltrud Klier Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 8 1996 XVIII Wolfram Hagspiel Koln Marienburg Bauten und Architekten eines Villenvororts in Hiltrud Klier Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 8 1996 S 587 Die Villa wurde 1936 abgebrochen und 1938 39 durch die Reihenhauszeile Parkstr 11 15 Architekten Joseph und Willy Brandt ersetzt Wolfram Hagspiel Koln Marienburg Bauten und Architekten eines Villenvororts in Hiltrud Klier Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 8 1996 S XVIII Detlef Rick Melaten Graber erzahlen Stadtgeschichte Emons 2006 ISBN 978 3 89705 476 9 S 173 Grabstatte in der Datenbank Find a Grave abgerufen am 11 Mai 2020 englisch Normdaten Person GND 13666850X lobid OGND AKS VIAF 80974301 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leybold ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher UnternehmerGEBURTSDATUM 17 November 1824GEBURTSORT Rothenburg ob der TauberSTERBEDATUM 10 Februar 1907STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Leybold amp oldid 223266845