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Robert Otto Ernst Buchholz 10 Juli 1905 in Hamburg 5 April 1967 ebenda war ein deutscher Jurist Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Wurdigung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenErnst Buchholz war ein Sohn von Franz Buchholz Der Vater arbeitete als Postdirektor in der Hamburger Oberpostdirektion Ernst Buchholz besuchte ab 1912 eine Realschule in Eydtkuhnen Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wechselte er 1914 an eine Oberrealschule in Hamburg Eimsbuttel an der er 1924 das Abitur ablegte Laut Zeugnis hatte er die ausgesprochene Begabung zu formvollendeter Darstellung reiches Wissen sicheres Urteil mannigfache Neigungen sowie ausgesprochen kunstlerische Interessen Danach arbeitete er ein halbes Jahr bei der Exportfirma F D Breit fand an einer kaufmannischen Tatigkeit jedoch kein Gefallen Ab 1925 studierte Buchholz Jura an der Universitat Hamburg und wechselte ein Jahr spater an die Universitat Berlin Im November 1929 bestand er die erste juristische Staatsprufung Danach arbeitete er als Referendar im offentlichen Dienst in seiner Geburtsstadt Im Mai 1933 trat er in die NSDAP ein und bestand einen Monat spater die zweite Staatsprufung Da er 1927 28 dem Demokratischen Studentenbund angehort hatte beobachteten ihn die Nationalsozialisten 1937 zeitweise Buchholz arbeitete zunachst fur ein Jahr beim Amtsgericht Hamburg wo er zum Hilfsrichter befordert wurde Seit 1937 wirkte er als Staatsanwalt spater als Oberstaatsanwalt und Leitender Oberstaatsanwalt 1933 heiratete Buchholz in erster Ehe die Kunstlerin Ruth Maetzel mit der er zwischen 1935 und 1944 drei Kinder bekam die alle im kunstlerischen Bereich wirkten Die letzten Monate des Zweiten Weltkriegs 1944 45 verbrachte die Familie im Kunstlerhaus Maetzel in Hamburg Volksdorf Nach Kriegsende leitete Buchholz ab September 1945 die Gnadenabteilung und verantwortete die Justizpressestelle Dadurch konnte er seinen kunstlerischen Neigungen nachgehen Er verfasste Horspiele und Aufsatze erwarb Grafiken und unterhielt Kontakte zu Alfred Kubin Ludwig Meidner Joachim Ringelnatz Arno Holz Stefan Zweig und Heinrich Mann Ausserdem sammelte er Kunstwerke von Paul Klee Ernst Ludwig Kirchner Lyonel Feininger und George Grosz Der Maler Conrad Felixmuller gestaltete ein Doppelportrat das er Selbst mit Ernst Buchholz nannte Buchholz gehorte dem Vorstand des Hamburger Kunstvereins an und unterstutzte die Griffelkunst Vereinigung Hamburg In der Folgezeit setzte sich Buchholz fur die Freiheit der Kunst ein Dabei beteiligte er sich an politischen Diskussionen zur Einschatzung der Jugendgefahrdung des gesunden Volksempfindens von Obszonitat und Unzucht Zur Debatte stand ob in der offentlichen Darstellung das Sittlichkeitsgefuhl des Normalmenschen so Buchholz oder die grundgesetzlich vorgesehene Freiheit der Kunst als Kriterium angelegt werden sollte Ausloser der Diskussionen waren Kunstwerke von Horst Janssen und Georg Baselitz Bucher von Jean Genet und Hans Henny Jahnn Buhnenbilder von Gustaf Grundgens in Dusseldorf oder Hans Ulrich Schmuckle in Augsburg oder der Film Das Schweigen Von 1948 bis 1966 schrieb Buchholz zahlreiche Pladoyers und Gutachten und hielt Vortrage in denen er sich fur einen liberalen Umgang mit Kunst einsetzte Der Bundesgerichtshof folgte seinen Einschatzungen 1962 Das Hamburger Amtsgericht wandte nach einem Pladoyer des Juristen die liberale Praxis erstmals bei dem Roman Notre Dame des Fleurs an und stufte ihn als nicht unzuchtig ein 1959 heiratete Buchholz in zweiter Ehe Ruth Delia Kurth geborene Kahns Seine zweite Ehefrau schrieb unter dem Namen Ruth Hermann fur Die Zeit Wahrend dieser Zeit eroffnete der Jurist Ausstellungen und trat als kampferischer Redner auf Am 31 Marz 1958 wurde er vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht zum Generalstaatsanwalt befordert In seiner Antrittsrede sagte er dass die absolute Weisung an das Gesetz allen Weisungen vorzuziehen sei Im Rahmen der Mariotti Prozesse ausserte sich der Jurist von der Pressebank und forderte dass die Angeklagte Eva Mariotti von ihrem Schweigerecht Gebrauch machen durfe und dies nicht als Schuldeingestandnis zu werten sei 1965 wurde Buchholz zum Ehrenmitglied der Freien Akademie der Kunste in Hamburg ernannt Ausserdem engagierte er sich im Beirat des Deutschen Schriftstellerverbands Wurdigung Bearbeiten nbsp Grabstatte Buchholz auf dem Friedhof OhlsdorfBei der Beisetzung auf dem Friedhof Ohlsdorf im Planquadrat AD 25 westlich von Kapelle 6 1 bezeichnete Rudolf Augstein Ernst Buchholz als einen Rechtsgaranten fur Burger und Angeklagte Dieser Staatsanwalt hat die Freiheit des Wortes und der Kunst verteidigt wie kein Zweiter so der Verleger in der Trauerrede Der Schriftsteller Horst Janssen erwahnte Buchholz spater in seinem Buch Hinkepott Er sei ein gestandener Mann gewesen 1 90 m hoch kompakt geformt mit dem unheimlichsten Blau in der Iris Buchholz sei eine very important person gewesen die sich selbst als Freidemokrat der er war gesehen habe und als Beschutzer und Forderer der Kunste galt so Janssen Literatur BearbeitenKarin von Behr Buchholz Ernst In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 6 Wallstein Gottingen 2012 ISBN 978 3 8353 1025 4 S 50 51 Einzelnachweise Bearbeiten Prominenten GraberNormdaten Person GND 1215380534 lobid OGND AKS Wikipedia Personensuche Anmerkung viaf 34959766 mischt mit anderer Person Stand Marz 2022 PersonendatenNAME Buchholz ErnstALTERNATIVNAMEN Buchholz Robert Otto ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher JuristGEBURTSDATUM 10 Juli 1905GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 5 April 1967STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Buchholz Jurist amp oldid 229775659